Streifzug durch den Orient

Alles vom Asiatischen Kontinent bis nach Australien
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Bjk 1903
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Beitrag von Bjk 1903 » Do 02.11.06 18:32

Hallo klaupo
Diese münze hat weder jahrgang noch ein prägeort :-( aber ich kann dir ein link geben mit dem hinweiss wo die Osmanen es abgekupfert haben;-)
Ursprünklich haben es Die Karamanoglari eine Anotolische Herrschaft zwischen 700-871 H in Anoltolien geprägt also ist der glaube von mir das es auch um diese Zeitalter geprägt wurde von den Osmanen ;-)
http://www.eroncoins.com/index-tr.html ( unter KARAMANOGULLARI rechte seite die 4. von unten und Anonim klicken)
Der skan vom buch ist eine zeichnung die echten bilder sind kaum zu erkennen weil sie klein und die auflösung sehr schlecht ist da es vom jahre 1975 ist !!
Die skans vom buch folgen ;-)
Zuletzt geändert von Bjk 1903 am Do 02.11.06 19:06, insgesamt 1-mal geändert.

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Bjk 1903
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Beitrag von Bjk 1903 » Do 02.11.06 18:56

So jetzt die skans vom buch wie schon geschrieben die Orginal fotos sind sehr schwach aber den stern kann man gut sehen !!
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skan 1.JPG

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Bjk 1903
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Beitrag von Bjk 1903 » Do 02.11.06 19:05

nun die orginale
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skan2.JPG

klaupo
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Beitrag von klaupo » Do 02.11.06 22:03

Hallo Bjk 1903,

die Illustration aus deinem Buch ist wirklich überzeugend. Vielen Dank dafür! Den Link habe ich mir auch angesehen, und wenn ich die Münzen dort mit meinem Löwen vergleiche, ist meiner eigentlich recht schön erhalten. :D

Gruß klaupo

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Beitrag von klaupo » Do 14.12.06 23:46

Mal wieder eine kleine Spezialität aus Indien. Das Portrait und der Münztyp sind bekannt. Es gibt aber ein unterscheidendes Detail, das seinerzeit für erheblichen Wirbel sorgte, dem Stück einen eigenen Namen verpaßte und zur Folge hatte, daß die Version umgehend aus dem Umlauf gezogen wurde. Mir ist sie jetzt erstmals untergekommen, und ich würde sagen, gar so häufig ist sie nicht.

Gruß klaupo
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g5_rupee.jpg

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Zwerg
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Beitrag von Zwerg » Fr 15.12.06 00:00

Ich rätsele einfach:
Größe des "Steins" unter der Krone des Georgs?
Sonst ist mir nichts aufgefallen

Grüße
Zwerg
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Canadian Coins
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Beitrag von Canadian Coins » Fr 15.12.06 08:09

Hallo klaupo.

Ich musste auch genauer hinschauen bis ich das Detail entdeckte.
Meinst Du die "pig rupee" aus dem Jahre 1911 ?

Auf 6 Uhr findet sich auf der Portraitseite ein kleiner Elefant, der wohl damals für ein Schwein gehalten wurde. :)
Bei den späteren Prägungen wurde die Darstellung dann überarbeitet und der Rüssel etwas länger.

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von klaupo » Fr 15.12.06 11:16

Hallo CC,

stimmt, die linke Münze zeigt tatsächlich die Bildseite der "Schweine-Rupie" oder "pig rupee" aus dem Jahr 1911. George V. trägt darauf den "Most Eminent Order of the Indian Empire", dessen Kette aus Elefanten, Lotusblüten, Pfauen und Indischen Rosen zusammengesetzt war. Der Elefant war dem Stempelschneider wohl im ersten Versuch ein wenig mißlungen und wurde als Schwein gedeutet, was in der indischen Bevölkerung für erheblichen Unmut sorgte, da dieses Tier als unrein galt. Vielleicht sollte man besser sagen: "Es wurde für erheblichen Unmut gesorgt". Die Prägung wurde deshalb zurückgezogen und mit modifiziertem Münzbild ab 1912 neu geprägt.

Triton VIII versteigerte übrigens am 11.- 12. Jan. 2005 13 Lots von George V. Rupien zu je 200 Stück (Ausruf je 1.500 $ US). Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Jahrgang 1911 nur in einem einzigen Lot mit nur einem Exemplar vertreten sei. Daraus darf man wohl auf eine gewisse Seltenheit schließen. :D

Gruß klaupo

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Beitrag von KarlAntonMartini » Fr 15.12.06 11:41

Da muß ich auch noch meinen Senf dazugeben: Sowohl Zwerg als auch CC haben tw. geänderte Details richtig gesehen. Das vermeintliche Schweinchen, das eigentlich ein Elefant sein sollte, sorgte damals für erheblichen Aufruhr, die Engländer fürchteten sogar einen Aufstand. Die Münze war von interessierter Seite zur politischen Agitation genutzt worden. Der Elefant war Bestandteil der Kette des "Most Eminent Order of the Indian Empire" (http://en.wikipedia.org/wiki/Order_of_the_Indian_Empire)Von der Münze mit dem ursprünglichen Design wurden nur 700.000 Stück ausgegeben, davon wird nur ein geringerer Teil noch vorhanden sein. Im Verhältnis zur gesamten Ausprägung dieses Typs in allen Jahrgängen mit ca. 1,8 Mrd. Stück ist das nichts. Rechts unten auf dem Rumpf müßten noch schwach die Designer-Initialen B.M. zu erkennen sein, auf der Rückseite der Münze verrät ein winziger Punkt unter der Lotosblüte (bei 6 Uhr), ob die Münze in Bombay geprägt wurde (sonst: Calcutta). Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von Bjk 1903 » Di 19.12.06 13:11

Und nun will ich mal meine einzige unbestimmte münze reinsetzen mal sehen ob jemand dazu etwas sagen kann :?:

Ich glaube zwar das es eine mangir münze ist aber das wars dann auch schon !!!
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36- mangir mechul.jpg

klaupo
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Der Nabob von Awadh und kleine Fische

Beitrag von klaupo » Fr 26.10.07 23:49

Nachdem anscheinend kein rechtes Echo auf die letzte Anfrage mehr zu erwarten ist, führe ich den Spaziergang durch den Orient mal mit einer ganz anderen Münze weiter. Für eine indische Münze ist sie recht eigenartig gestaltet, denn sie lehnt sich an ein Münzbild an, das eher in der Heraldik westlichen Typs zu erwarten wäre. Da hätten wir also eine Rupie des Nabob Ghazi-Ud-Din Haidar aus dem Fürstentum Awadh, der sich auf nicht ganz uneigennütziges Anraten von Lord Hastings als Vertreter der East India Company 1815 zum König ausrufen ließ. Das erklärt schon mal die Krone im Münzbild.

Erste Frage: Was ist ein Nabob? Laut Bertelsmann „seit dem 18. Jh. abfällige Bez. für in Indien reich gewordene Anglo-Inder -> Nawab“. Normalerweise bezeichnete der Nabob ursprünglich einen Provinz-Gouverneur und wurde im Laufe der Zeit ein hochrangiger muslimischer Adelstitel.

Darunter befindet sich ein eigenartiges spitzes Werkzeug, das gemeinhin als Katar bezeichnet wird. Wenn man etwas gründlicher nachfragt, erfährt man, daß es sich hierbei um ein Tigermesser handelt - eine mörderische Waffe, die am Quersteg gehalten und stoßartig mit gestrecktem Arm geführt wurde. Nach dem Auftreffen konnten die beiden Halbklingen mittels einer Feder scherenartig auseinanderspringen und fürchterliche Wunden reißen. Also nichts für zarte Gemüter!

Die beiden Tiger als Fahnenhalter brauchen keine besondere Erklärung. Schwieriger wird es schon bei den beiden Fischen. Sie stehen für die Flüsse Ganges und Yamuna, denn Awadh liegt im mittleren Gangestal (es ist nicht gar so weit bis Nepal) und außerdem gelten sie als Glückssymbol.

Alles recht interessant, nicht wahr? Aber nun das Interessanteste: KM#165.1, Erh. VG 7.50

Gruß klaupo

P. S. ... und wer noch wissen möchte, wie es damals in Awadh aussah - hier gibt's ein paar Bilder:

http://www.columbia.edu/itc/mealac/prit ... aulah.html
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haidar_1235.jpg

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Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 27.10.07 00:10

Was bekommt man bei MDM für 7,50 ? Ein wirklich schönes Beispiel für eine wertvolle, wenn auch nicht teure Münze. (Obwohl: etwas mehr wird man für so ein schönes Stück wie das von klaupo gezeigte schon legen müssen.) Grüße, KarlAntonMartini
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Beitrag von klosterschueler » Sa 27.10.07 20:50

Hallo Klaupo!
Hallo alle anderen!

Wenn ich diese Münze so sehe, fällt mir auf, dass ich ein ganz Ähnliches habe.
Sieht also weiterhin so aus, als könnte ich für euch den Hofwurschtl machen, der die Fragen aufwirft.
Um was für ein Stück könnte es sich dabei handeln?

Klosterschüler
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Afganistan.jpg
Zuletzt geändert von klosterschueler am Sa 27.10.07 22:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von klaupo » Sa 27.10.07 22:19

Hallo Klosterschueler,

"ähnlich" ist gut! Zunächst solltest du das rechte Münzbild um 180 Grad drehen. Dann liest du in dem ziemlich zentralen Viereck die Jahreszahl in arabischen Ziffern 1265 AH = 1848 AD. Dann brauchst du nur im KM (der Schön hilft hier weniger) unter Afghanistan oder Iran zu blättern und zu vergleichen (und dabei berücksichtigen, daß diese Münzen von Hand geschlagen wurden und nie gleich aussehen). Deine Münze findest du dann unter Afghanistan, Dost Muhammad AH 1256-1280 / 1842-1863 2nd reign, KM 497 als eine der dort vermerkten "Many varieties" ... wenn ich mich nicht irre! :D

Gruß klaupo

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Beitrag von klosterschueler » Sa 27.10.07 22:53

Lieber Klaupo!

Bitte enstchuldige meine Unwissenheit, der Orient war ein absolutes Lieblingssammelgebiet meines Vaters und ich versuche gerade, in seine Fußstapfen zu treten, hallert aber noch sehr.
Bin ja nur froh, dass du mir nicht Khabilie Palau, Borani-Badenjan oder Aschak als Hinweis gegeben hast.

Herzlichst
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