Schönheiten des Mittelalters!
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Dann möchte ich hier auch noch meine einzige Münze aus Brixen, möglicherweise Prägestätte Innsbruck, vorstellen:
Literaturzitat: Rizzolli A(B)1
Beste Grüße
Andechser
Es handelt sich um einen Dünnpfennig, der wahlweise den Andechs-Meraniern, als Vögte des Bistums Brixen, oder den Bischöfen von Brixen zugewiesen wird. Zur Prägezeit um 1170 war von 1165 bis 1170 mit Otto von Andechs ein Vertreter dieses Hauses auch gewählter, aber nie geweihter Bischofselekt von Brixen. Das Stück wiegt 0,65g und entspricht dem Augsburger Schlag, auch wenn ein Motiv aus der Welt des Regensburger Pfennigs auf der Vorderseite aufgenommen wurde.Literaturzitat: Rizzolli A(B)1
Beste Grüße
Andechser
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
prieure.de.sion hat geschrieben: ↑Do 06.06.24 15:19Was ich mich frage - wurden diese großen Brakteaten auch zu Zahlungen verwendet! Also von der eigenen Hand in die andere Hand? Da geht ja mal locker ein Teil einfach kaputt. Oder waren diese großen Brakteaten auch mehr Auszeichnungen / Medallions wie in der Antike?
Wie Andechser schon geschrieben hat, waren diese Stücke für den normalen Umlauf geprägtprieure.de.sion hat geschrieben: ↑Do 06.06.24 19:19
Aber ich frage mich was mit den >40mm Brakteaten wie diesem hier ist / war?
Daher die Frage - waren diese hauchdünnen großen Brakteaten tatsächlich alltägliches Zahlungsmittel?
Und gab es da einen Werte Unterschied wie bei As/Dupondius/Sesterz?
da sie nur in dem Gebiet des jeweiligen Münzherren Gültigkeit hatten. Daher spricht man auch von der regionalen Pfennigprägung.
Münzgrundgewicht war die Kölner Mark (Gewichtsmark) zu 233,856 g Silber und die Leitwährung der schwere
Kölner Pfennig, der in gleichbleibender Qualität bis zu seinem Ende 1288. geprägt wurde.
Die Mehrzahl der Pfennige waren leichter und wurden deshalb "pfundig" ausgebracht. Das heißt aus einer Gewichtsmark von ca. 234 g Silber wurde ein Pfund Pfennige = 240 Stück geprägt.
Im Gegensatz zu den zweiseitigen Pfennigen brauchte man hier nur einen Prägestempel, was wiederum die Kosten reduzierte und den Gewinn (Schlagschatz) steigerte. Diese Stücke wurden hauptsächlich für den in der Nähe befindlichen Markt geprägt und mussten außerhalb ihres Verbreitungsgebietes umgetauscht werden. Brauchte man andere Nominale wie den Hälbling (Obolus) oder Vierling (Quadrans) auf dem Markt, wurden diese Stücke einfach zerschnitten oder gebrochen. Aufgrund der ständigen Münzverrufungen in ihrem Verbreitungsgebiet waren diese Stücke sowieso nicht allzu lange im Umlauf.
Die Bezeichnung Brakteat wird seit Ende des 17. Jahrhunderts verwendet, offensichtlich zuerst von Vater und Sohn Johann Christoph Olearius in Arnstadt in Thüringen. Es ist ein Gelehrtenausdruck des Barock und bezieht sich auf die äußere Gestalt der Pfennige.
Viele Grüße
Salier
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Sancta Colonia Agrippina
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Straßburg, Stadt
Lilienpfennig o.J. (um 1350-1375)
einseitig
Lilie im Perlenkranz aus 28 Perlen
oben link und rechts ein Punkt
E.u.L. 318 (?)
Lilienpfennig o.J. (um 1350-1375)
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oben link und rechts ein Punkt
E.u.L. 318 (?)
- didius
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Straßburg, Stadt
Engelpfennig (um 1296-1334)
einseitig
links schreitender Engel mit Vortragekreuz im Perlenkranz aus 21 Perlen
unten links ein Punkt am Ende des Vortragekreuz
E.u.L. 315; Nessel 152; Slg.Volz 633
Engelpfennig (um 1296-1334)
einseitig
links schreitender Engel mit Vortragekreuz im Perlenkranz aus 21 Perlen
unten links ein Punkt am Ende des Vortragekreuz
E.u.L. 315; Nessel 152; Slg.Volz 633
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Danke an alle Beteiligten für die Erklärungen zu meinen Fragen bzgl. des "Groß-Brakteaten"... sehr interessante Infos.
Veritas? Quid est veritas?
- Comthur
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Kann es sein, daß ich hier ein "Problem" habe - alle Antworten gelöscht ?
HONOR MAGRI JVDICIVM DILIGIT
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Du meinst diese: viewtopic.php?f=80&t=69995 ?
Die sollten doch als eigenes Thema weiter diskutiert werden können.
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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- Comthur
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Ja, ok. Eigentlich nur ein paar schnelle Einwürfe, bezog sich allerdings auf den großen Brakteaten :
Re: Schönheiten des Mittelalters!
Beitrag von prieure.de.sion » Do 06.06.24 13:12
Deine Idee mit dem neuen Thema ist aber gut, denn wir vertiefen bzw. verlieren uns gern mal in Nachkommastellen, worüber der Mensch im Spätmittelalter / Mittelalter sicher nur den Kopf geschüttelt hätte.
Re: Schönheiten des Mittelalters!
Beitrag von prieure.de.sion » Do 06.06.24 13:12
Deine Idee mit dem neuen Thema ist aber gut, denn wir vertiefen bzw. verlieren uns gern mal in Nachkommastellen, worüber der Mensch im Spätmittelalter / Mittelalter sicher nur den Kopf geschüttelt hätte.
HONOR MAGRI JVDICIVM DILIGIT
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Gerade über diese Zusammenhänge waren sich aber die Menschen der Zeit, wenn sie regelmäßig Umgang mit Münzgeld hatten, sehrwohl bewusst. Dazu muss man sich nur die urbarielle Überlieferung, Rechnungsbücher aus dem Alpenraum oder die Reiserechnungen des Wolfger von Erla anschauen. Selbst in Privaturkunden des 12. Jahrhunderts findet man Hinweise auf ein entsprechendes Problembewusstsein.
Beste Grüße
Andechser
Beste Grüße
Andechser
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
TRIER, ERZBISTUM UND KURFÜRSTENTUM
ARNOLD II. VON ISENBURG, 1242-1259. Pfennig, Trier. Hüftbild des Erzbischofs n. r. mit Krummstab und Buch. Rv. Kirchengebäude, im Tor ein Stern. Weiller 154
Endlich mal ein Stück bei dem man TREVERIS lesen kann…
ARNOLD II. VON ISENBURG, 1242-1259. Pfennig, Trier. Hüftbild des Erzbischofs n. r. mit Krummstab und Buch. Rv. Kirchengebäude, im Tor ein Stern. Weiller 154
Endlich mal ein Stück bei dem man TREVERIS lesen kann…
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„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
- Lackland
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Und wieder eine Lücke in der Sammlung geschlossen:
KÖLN, ERZBISCHÖFLICHE MÜNZSTÄTTE
ENGELBERT II. VON FALKENBURG, 1261-1274. Pfennig. +ENGELBERT-...EPC Thronender Erzbischof mit Buch und Krummstab. Rv. Der hl. Petrus im Tor eines Gebäudes. Häv. 689. Slg. Bonh. 1597
KÖLN, ERZBISCHÖFLICHE MÜNZSTÄTTE
ENGELBERT II. VON FALKENBURG, 1261-1274. Pfennig. +ENGELBERT-...EPC Thronender Erzbischof mit Buch und Krummstab. Rv. Der hl. Petrus im Tor eines Gebäudes. Häv. 689. Slg. Bonh. 1597
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„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Bei mir gab es in letzter Zeit auch wieder 2 Neuzugänge im Mittelalter
--> https://www.dorotheum.com/de/l/9093803/
--> https://www.dorotheum.com/de/l/9093815/
Schöne Grüße
MR
--> https://www.dorotheum.com/de/l/9093803/
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Schöne Grüße
MR
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Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
- züglete
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Nicht so toll erhalten, aber für mich in Ordnung.
Vierzipfliger Pfennig(einseitig), 0,35g
Engel von vorn mit ausgebreiteten Flügeln, darunter Bischofskopf nach links mit zweispitziger Mitra. Zuweisung nicht gesichert, wird öfter unter Bistum Basel angeboten. Hier dann als sogenannte Kondominatsprägung der Münzstätte Breisach unter Graf Ulrich von Pfirt(heute Ferrette im Sundgau) 1234-75. Sein Bruder war Berthold von Pfirt(1249-62), Bischof von Basel.
Da dieser Engelspfennig von Ulrich von Pfirt auch ohne Bischofskopf vorkommt, scheint die Verbindung naheliegend.
Michael Matzke(in Dirham und Rappenpfennig, Tafel 8, 194) legt das Stück aber nach Rouffach als strassburgisches Obermandat im Oberelsass unter Heinrich von Geroldseck(1263-73) oder Konrad III von Lichtenberg(1273-99). Dieses Buch besitze ich nicht, hat es einer der Foristen?
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Grüsse züglete
Vierzipfliger Pfennig(einseitig), 0,35g
Engel von vorn mit ausgebreiteten Flügeln, darunter Bischofskopf nach links mit zweispitziger Mitra. Zuweisung nicht gesichert, wird öfter unter Bistum Basel angeboten. Hier dann als sogenannte Kondominatsprägung der Münzstätte Breisach unter Graf Ulrich von Pfirt(heute Ferrette im Sundgau) 1234-75. Sein Bruder war Berthold von Pfirt(1249-62), Bischof von Basel.
Da dieser Engelspfennig von Ulrich von Pfirt auch ohne Bischofskopf vorkommt, scheint die Verbindung naheliegend.
Michael Matzke(in Dirham und Rappenpfennig, Tafel 8, 194) legt das Stück aber nach Rouffach als strassburgisches Obermandat im Oberelsass unter Heinrich von Geroldseck(1263-73) oder Konrad III von Lichtenberg(1273-99). Dieses Buch besitze ich nicht, hat es einer der Foristen?
Für Hilfe wäre ich sehr dankbar.
Grüsse züglete
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-
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- Wohnort: Bitterfeld-Wolfen, OT Holzweißig
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Ein Stück, welches ich mir zum Geburtstag selbst geschenkt habe, ist dieses Exemplar. Mir fiel auf, dass ich noch keinen Brakteaten besitze. Die Stücke aus Thüringen sind richtige Kleinkunstwerke und damit viel zu teuer für mein Budget. Doch dann stolperte ich über diese Münze und habe mich auch gleich über den Herrscher schlau gemacht. In der Beschreibung stand nur der Regent und dann noch "A 130 - De Wit II". Jetzt, wo die Münze hier bei mir ist, weiß ich auch, was damit gemeint ist. Mein Stück stammt aus der Sammlung De Wit!
Braunschweig-Lüneburg, Brakteat, Braunschweig, Otto das Kind (1227-1252) - Berger 687; Denicke 112; Fiala 279; Slg. Bonhoff 389; Slg. Hohenstauferzeit 210; Welter 195.
Gewicht: 0,743g!
Geboten habe ich, da dieses Stück eine Legende besitzt, die auch sehr gut lesbar ist: +OTTO DVX DE BRVN.
Die Auktion 130 von Künker lief am 09.10.2007, Los 1693, Schätzpreis 100€. Kann man alles hier nachschauen:
https://issuu.com/kuenkercoins/docs/a130.
Die Ergebnisliste ist hier einsehbar: https://www.kuenker.de/data/ergebnislis ... esults.pdf. Brachte damals 180€.
Damit habe ich auch eine alte Provienenz, denn es steht dort noch "Krichelsdorf - Stuttgart 1976".
Gruß Chippi
Braunschweig-Lüneburg, Brakteat, Braunschweig, Otto das Kind (1227-1252) - Berger 687; Denicke 112; Fiala 279; Slg. Bonhoff 389; Slg. Hohenstauferzeit 210; Welter 195.
Gewicht: 0,743g!
Geboten habe ich, da dieses Stück eine Legende besitzt, die auch sehr gut lesbar ist: +OTTO DVX DE BRVN.
Die Auktion 130 von Künker lief am 09.10.2007, Los 1693, Schätzpreis 100€. Kann man alles hier nachschauen:
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Die Ergebnisliste ist hier einsehbar: https://www.kuenker.de/data/ergebnislis ... esults.pdf. Brachte damals 180€.
Damit habe ich auch eine alte Provienenz, denn es steht dort noch "Krichelsdorf - Stuttgart 1976".
Gruß Chippi
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- Arthur Schopenhauer (Mo 08.07.24 14:35) • Numis-Student (Mo 08.07.24 14:45) • Lackland (Mo 08.07.24 15:15) • Atalaya (Mo 08.07.24 16:12) • didius (Mo 08.07.24 22:02) • QVINTVS (Mi 10.07.24 11:25) • züglete (So 14.07.24 10:29)
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.
- Numis-Student
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Re: Schönheiten des Mittelalters!
Wir haben nicht nur am selben Tag Geburtstag, wir haben auch den gleichen "Erstbrakteaten"
Nur: Du hast die bessere Provenienz
Nur: Du hast die bessere Provenienz
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- Chippi (Mo 08.07.24 14:54)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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