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Keltische Münzen

Moderator: Numis-Student

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pottina
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Beitrag von pottina » So 23.11.08 12:46

Hallo

Ich möchte Euch heute mal eine meiner schönsten Münzen zeigen.
Ein Hemi-Stater, Aulerci Eburovices.

LG PoTTINA
Dateianhänge
hemist2.jpg
Rv. Pferd nach rechts, dahinter Wagenlenker, unter dem Pferd ein Eber nach rechts
hemist1.jpg
Av. Kopf nach links
Elektron?
3,07g
17mm
Zuletzt geändert von pottina am Di 21.04.09 06:42, insgesamt 1-mal geändert.

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harald
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Beitrag von harald » So 23.11.08 15:27

Hallo pottina

Absoluter Wahnsinn!
Neidlose Gratulation zu diesem Top- Stück.

Ein wunderbares Beispiel keltischer Kunst und dann noch in dieser Erhaltung.
Mir gefällt besonders der ornamental aufgelöste Avers und das Eberbeizeichen am Revers.
Mir ist es immer noch ein Rätsel, warum man diese Münzen früher als "barbarische Nachahmung" abqualifizierte.
Meiner Meinung stellen Exemplare wie dieses von der künstlerischen Qualität und der Ausdrucksstärke einen Großteil der griechischen Prägungen in den Schatten.

Wie würdest Du diese Münze datieren?

Gruß
Harald

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pottina
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Beitrag von pottina » So 23.11.08 16:59

Hallo Harald

Nach meinen Recherchen ist die Münze
in die Mitte des 2.Jh - Anfang 1.Jh BC zu datieren.

Gruß PoTTINA

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pixxer
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Beitrag von pixxer » So 23.11.08 19:12

Hallo Pottina!

Herrliches Sück, Glückwunsch!

Was mich zusätzlich zu der künstlerischen Leistung beeindruckt, ist die Ähnlichkeit gewisser Details zwischen den verschiedenen Stämmen von Ost- und Westkelten. So erinnert die Backe auf dem Avers stark an Kugelwange oder Dachreitertyp, das Pferd (vor allem der aufgelöste Zangenkopf) und die Darstellung des Rads als Beizeichen sowieso...

LG Pixxer

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Beitrag von harald » So 23.11.08 19:30

Danke schön, pottina.
Da habe ich wieder was dazugelernt.

Gruß
Harald

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harald
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Beitrag von harald » So 23.11.08 19:42

Hallo Franko!

Für eine nähere Bestimmung würde ich noch Fotos benötigen, auf denen alle Details von Vorder- und Rückseite erkennbar sind.
Gerade in den kleinen Details unterscheiden sich die vielen unterschiedlichen Typen der vindelikischen Goldprägung.

Gruß
Harald

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Beitrag von Franko » So 23.11.08 19:50

Ok, hier die Bilder, zuerst von der rechten Münze
Dateianhänge
4.JPG
3.JPG

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Beitrag von Franko » So 23.11.08 19:57

oder beide von hinten
Dateianhänge
Regen2.JPG

taurisker
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Beitrag von taurisker » So 23.11.08 20:31

Traumhaftes Keltengold zeigt ihr da! Mercidanke :-)
@pottina Gratulation zu diesem feinen Stück!!

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Beitrag von harald » Mo 24.11.08 09:38

Franko, bei Deinen beiden Münzen handelt es sich um Goldstatere der Vindeliker.
Beide entsprechen dem Typ Vogelkopf (Kellner IIC und der Nr. 1460 - 1655.)

Der Vogelkopftyp war in einer Anzahl von etwa 180 Stück im Schatzfund vom Ammersee vertreten.
Der Schatzfund von Irsching enthielt 196 Stück Deines Typs.



Gruß
Harald
Zuletzt geändert von harald am Mo 24.11.08 09:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitrag von harald » Mo 24.11.08 09:51

Ich habe für pottina noch in meiner Literatur gestöbert und folgendes Zitat ausfindig gemacht:

Castelin Nr.250

Gruß
Harald

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Beitrag von pottina » Mo 24.11.08 09:59

Guten Morgen Harald

Danke

Gruß PoTTINA

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Beitrag von CAROLUS REX » Di 25.11.08 18:45

Hi Pottina

Das ist ja ein Traum.

Gruß CR

PS. Bist du am Freitag in Trier ???

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Beitrag von beachcomber » Sa 29.11.08 22:22

wie nicht anders zu erwarten, werden in einem deutschsprachigen forum vor allem kelten aus dem süddeutschen raum und den östlichen prägungen vorgestellt.
wie man weiss, gab es jedoch auch weiter westlich kelten bis zum äussersten rand europas.
jedoch bestehen da eine menge unterschiede. zur zeit der keltischen münzprägung auf der iberischen halbinsel, befanden sich diese kelten schon unter römischer herrschaft.
so verwundert es nicht, dass diese münzen sich an nominalen der römischen republik orientieren, also denare, asses, semisses und quadrantes.
trotzdem haben diese münze etwas ganz eigenes,keltisches was sich nicht zuletzt auch an einer eigenen schrift ausdrückt, die sie, im gegensatz zu ihren westlichen brüdern hatten.
ein paar beispiele möchte ich hier mal zeigen.
grüsse
frank
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castuloas.jpg
castulosemis.jpg
obulco.jpg

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Beitrag von harald » So 30.11.08 10:33

Hallo Frank!

Interessante Stücke und wieder mal in Top- Erhaltung.

Wie Du richtigerweise erwähnst werden diese Münzen bei uns nur von wenigen Leuten gesammelt und deswegen in diesem Forum vernachlässigt.
Besonders interessant finde ich die iberische Schrift.
Die Kopfdarstellung beim obulco erinnert an die westnorischen Tetradrachmen des Adnamat.

Als zusätzliche Info:

1: Obulco As 125-100v.Chr.
Heiss PL XLIII 4
SNG Cop. Pl. XI 232f
Dembski Hispanien 372



2: Castulo Semis 150- 100v.Chr.
Dembski Hispanien 289


3: Castulo As 150-100v.Chr.
Heiss Pl XXXIX 1
SNG Cop. Pl X 205
Villaronga CNH 332, Nr.9
Dembski Hispanien 280

Grüße
Harald

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