Limesfalsa

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 26.02.09 18:37

Ich finde das interessant. Aber was soll ich dazu schreiben?

a) Aha, interessant.
b) Ja, genau, ich denke auch, daß da die Tonform einen Fehler hatte.
c) Nein, das ist eine Form der Damnatio Memoriae, da hat einer, der Claudius nicht mochte, was draufgelötet.
d) Du hast vergessen, die Stempelachse anzugeben.

Und ehe ich etwas Überflüssiges oder offensichtlichen Käse oder Kniebohrerkram schreibe, halte ich lieber (ab und zu zumindest) die Klappe. Oder soll das Forum überquellen von Beiträgen wie

"Zur Kenntnis genommen. Homer." ?? Das macht niemandem Spaß zu lesen.
Also nicht gleich auf den Schlips getreten fühlen.

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von emieg1 » Do 26.02.09 18:40

und nicht zu vergessen

e) Kann es sein, dass Weibsvolk anwesend ist?

:wink:

justus
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Beitrag von justus » Do 26.02.09 18:47

Du hast ja recht, Homer! Sollte mir öfter mal wieder meinen Wahlspruch durchlesen!

mfg Justus
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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 26.02.09 19:03

Versteh' mich nicht falsch, ich kenne das Gefühl sehr gut, vor allem dann, wenn ich mal selber einen Thread anfange. Dann schaue ich natürlich immer mal nach: Na, immer noch keiner geantwortet? Geheimtip: Versuche in dem Fall, Dein Posting mit einer Frage zu verbinden. Hier z.B. habe ich eine Münze, bei der ich mir noch immer nicht klar bin, ob sie in diesen Thread gehört.

Es handelt sich um ein AE-As des Augustus, RIC 435, Münzmeister M. Maecilius Tullus, das ich vor drei Jahren auf der Numismata erworben habe. Alles an ihm ist eigentlich völlig normal, bis man die Münze von der Seite anschaut - das Ding hat gerade 3,27 g gegenüber den 7,8 bis 12,6 g meiner anderen Münzmeisterasse. Für einen Guß wäre es qualitativ ganz ausgezeichnet, verglichen mit den meisten Limesfalsa; an eine Prägung kann ich kaum glauben, für den dünnen Schrötling hat es zu wenig Prägeschwächen. An einer winzigen Stelle am Rand schimmert Kupfer hervor, es handelt sich also nicht um ein Bleiplättchen oder ähnliches. Kann sich jemand von Euch einen Reim darauf machen??

Homer
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Beitrag von beachcomber » Do 26.02.09 19:12

ich schätze die erklärung hast du dir schon selber gegeben: die münze gehört in diesen thread :)
grüsse
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Beitrag von emieg1 » Do 26.02.09 20:20

Warum das keine Prägung sein sollte, ist mir nicht ganz klar! Wenn der Schrötling günstigstenfalls ideal "getroffen" sein sollte, muss sich doch nicht zwangsläufig eine Prägeschwäche auch bei diesem dünnen Schrötling zeigen, oder??!!!

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Beitrag von justus » Do 26.02.09 20:27

Meine Vermutung:

Keinesfalls ein Bleiblättchen, schon wegen der hellgrünen Patina. Die Oberflächenstruktur deutet eigentlich auf einen Guss hin.
Verglichen mit anderen Limesfalsa sind Portrait und Legende aber fast schon zu deutlich ausgeprägt. Möglicherweise wurde eine Münze zur Abformung verwendet, die nur kurze Zeit im Umlauf gewesen ist.
Das geringe Gewicht von 3,27 g lässt im Falle eines Gusses nur eine Möglichkeit zu, nämlich die, dass die beiden Hälften des Tonförmchens "getrennt" hergestellt wurden, wobei die Dicke der Münze zu kurz kam. Gemeint ist damit, dass die Münze nicht genügend in das ungebrannte Tonförmchen hineingedrückt wurde bzw. sich beim Brennen etwas verformt hat.

Andererseits kann natürlich auch einfach nur ein Schrötling von zu geringem Gewicht verwendet worden sein.

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Beitrag von emieg1 » Do 26.02.09 20:44

justusmagnus hat geschrieben: Andererseits kann natürlich auch einfach nur ein Schrötling von zu geringem Gewicht verwendet worden sein.
Getreu der logischen Schlußfolgerung gehe ich von dieser These aus, bis das Gegenteil bewiesen ist!

Hinkt jetzt dieser Vergleich, wenn ich die schwergewichtigen Antioniniane des Postumus anführe, die wohl auf einem Schrötling von zu HOHEM Gewicht geprägt wurden?? Übrigens gibts solche von Maximianus auch; ich werde in Kürze gerne einen vorstellen.

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Beitrag von justus » Do 26.02.09 21:06

nummis durensis hat geschrieben:Getreu der logischen Schlußfolgerung gehe ich von dieser These aus, bis das Gegenteil bewiesen ist!
Wenn das Portrait nicht so "trefflich" gestochen wäre, könnten mich die ungelenk wirkenden Buchstaben der Legende fast dazu verleiten, an eine barbarische Imitation zu denken, numma durensis. Jedoch eben nur fast ...

Aber Spaß beiseite. Ich denke auch, dass es sich um eine Prägung auf einem untergewichtigen Schrötling handelt. Das erscheint mir am wahrscheinlichsten.

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Beitrag von drakenumi1 » Do 26.02.09 22:03

justusmagnus hat geschrieben:
Das geringe Gewicht von 3,27 g lässt im Falle eines Gusses nur eine Möglichkeit zu, nämlich die, dass die beiden Hälften des Tonförmchens "getrennt" hergestellt wurden, wobei die Dicke der Münze zu kurz kam. Gemeint ist damit, dass die Münze nicht genügend in das ungebrannte Tonförmchen hineingedrückt wurde bzw. sich beim Brennen etwas verformt hat.
Bei solchen doppelseitigen Tonformen brechen nach wenigen Abgüssen bevorzugt die Kanten der geöffneten Formhälften zu dem Gußstück weg, so daß die nachfolgenden Güsse dann mit mehr oder weniger großen dünnen "Flossen" behaftet sind. Die Abgüsse müßten dann befeilt werden.
Um solche Abbrüche an den Kanten wieder zu reparieren, werden die Formhälften an ihren Berührungsflächen übergeschliffen, bis die Schadstellen verschwunden sind und die Form insgesamt wieder dicht ist.
Ergo wird hier die Münze im Verlauf mehrer Reparaturen auch immer dünner. Zweckmäßigerweise wird man den ersten Abguß etwas dicker gewählt haben, um eine maximale Anzehl von Abgüssen bis zum Zeitpunkt des völligen Verschleißes der Formen (Münze ist jetzt unvertretbar dünn) zu gewährleisten,

denkt freundlich grüßend

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Beitrag von cepasaccus » Do 26.02.09 22:34

Es hat nicht nur was mit dem vortrefflichen Treffen eines Stempels zu tun sondern auch mit der Umformbarkeit des Schroetlingsmetalls. Wenn der Schroetling recht flach ist, dann muss es ganz schoen weit fliessen um den Kopf ganz ausfuellen zu koennen. Ich hatte hier einen Schroetling mit 5.3g und 23mm Durchmesser. Ich kann nur sagen: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen.

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Beitrag von Homer J. Simpson » Do 26.02.09 22:40

Genau das - die Fließfähigkeit - ist der Grund, warum ich nicht so ganz an eine Prägung glauben kann. Andererseits sagt mal: Wenn ich in einen so dünnen Spalt Bronze reingieße, ist die doch erstarrt, bevor sie am anderen Ende der Form angelangt ist. Und das Relief ist ja hier sogar sehr gut geworden. Also so richtig habe ich noch nicht verstanden, wie die Münze entstanden ist. Na, ich werde sie zu unserem Treffen anläßlich der Numismata mal mitbingen.

Viele Grüße,

Homer
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Beitrag von cepasaccus » Do 26.02.09 22:45

Nachdem es bronzene Gussformen fuer Bronzenadeln gibt kann das mit dem Erstarren nicht so schlimm sein.

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Beitrag von drakenumi1 » Do 26.02.09 22:56

Homer J. Simpson hat geschrieben: Genau das - die Fließfähigkeit - ist der Grund, warum ich nicht so ganz an eine Prägung glauben kann. Andererseits sagt mal: Wenn ich in einen so dünnen Spalt Bronze reingieße, ist die doch erstarrt, bevor sie am anderen Ende der Form angelangt ist.
Die Fließfähigkeit ist nicht abhängig von der Dicke des Schrötlings. Das Fließen erfolgt direkt an der Oberfläche, auch das kalte Material fließt. Es muß nicht unbedingt erwärmt werden, Wärme erleichtert lediglich den Fließprozeß. Es könnte sich also auch um eine Prägung handeln.
Bei filigranen Güssen werden die Formen erhitzt, um ein Erstarren der Schmelze zu verhindern. Also auch ein Guß wäre möglich.

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Beitrag von kollman » Di 03.03.09 23:20

Hallo!

Noch ein Limesfalsa das ich mit Mühe bestimmen konnte, hoffentlich stimmts.

CARACALLA Sesterz
Av.:M AUREL ANTONINUS PIUS AUG
Rv.:VICT BRITANNICAE COS III
Dm. 30/29 mm, Gew.:16,4 g
Victoria steht n. re. , im Kampmann allerdings nur n. li.?

Wegen der dicken Patina und der flauen Gußform kommen die Konturen sehr flach heraus, kann man da noch etwas verbessern?

Gruß Kollman
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