Republik - eine kleine Zeitreise
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Sehr interessant!
Zur Münze: Wenn auch nicht so selten, trotzdem ein sehr schönes Exemplar. Toll erhalten und schön zentriert.
Bei meinem Exemplar ist die Vorderseite dezentriert, d.h. Salutis stößt mit ihrer Nase an den Münzrand und die Stirn liegt leicht auf dem Rand, so dass ein kleines Stück der Stirn fehlt.
Grüße, Frank
Zur Münze: Wenn auch nicht so selten, trotzdem ein sehr schönes Exemplar. Toll erhalten und schön zentriert.
Bei meinem Exemplar ist die Vorderseite dezentriert, d.h. Salutis stößt mit ihrer Nase an den Münzrand und die Stirn liegt leicht auf dem Rand, so dass ein kleines Stück der Stirn fehlt.
Grüße, Frank
- Peter43
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Tolle Geschichte aus Köln. Danke!
Jochen
Jochen
Omnes vulnerant, ultima necat.
Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Freut mich sehr, Jochen, dass dir die Geschichte gefällt. Die Weihinschrift des Äskulap ist auch höchst bemerkenswert, handelt es sich doch um eine der ganz wenigen griechischen Inschriften Kölns - eine Seltenheit im Westen des römischen Reiches. Offensichtlich war der Steinmetz überfordert mit diesen ungewohnten Zeichen... insbesondere das Sigma hat ihm wohl Schwierigkeiten bereitet, aber auch die Orthographie des Namens "Asklepios" ist ihm nicht gelungen. Die korrekte Schreibung wäre wohl "Asklepio Soteri", also dem Asklepios Soter.Peter43 hat geschrieben:Tolle Geschichte aus Köln. Danke!
Jochen
Soter (d.h. der Retter) war ein Beiname und wurde besonders solchen Gottheiten angefügt, die als Nothelfer der Menschen auftreten können. Eventuell dankte ein Flottensoldat mit der Anbringung dieser Votivtafel für seine Genesung von einer Krankheit?! Viele griechische Flottensoldaten dienten im 1. Jh. und Tacitus überliefert für das Jahr 14 n. Chr. ein Römerlager apud Aram Ubiorum ("beim Altar der Ubier"), das im oder nahe dem heutigen Köln gelegen haben muss.
Die Lage dieses Doppellegionslagers ist umstritten und sie konnte bisher archäologisch nicht nachgewiesen werden, auch wenn seine Existenz unumstritten ist. Einige Münz- und Keramikfunde legen es in die Nähe des heutigen Hauptbahnhofes. Im Jahre 1632 wurden am heutigen Chlodwigplatz - also ganz in der Nähe - zwei Grabsteine der XX. bzw. I. Legion gefunden. Das Flottenkastell Alteburg ist mit 16 ha nutzbarer hochwasserfreier Fläche relativ klein - für zwei komplette Legionen wurde es ein wenig eng. Aber ich glaube auch nicht, dass die komplette Mannschaft der Legio I Germanica und der Legio XX Valeria Victrix dort untergebracht war, aber ich denke, spätestens nach Anlegung dieses Flottenlagers (lt. Datierung Mitte des 1. Jh. unter Claudius) wurden die alten Lager - wenn sie denn existierten, aufgegeben. "Zu" viele Funde aus Alteburg zeugen davon, dass es sich um ein bedeutendes Militärlager handelte - das Hauptquartier der Truppen des "Classis Germanica" - der römischen Flotte in Germanien.
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Ganz meine Meinung, dem kann ich mich nur anschließen !Peter43 hat geschrieben:Tolle Geschichte aus Köln. Danke!
Jochen
Das ist ein schönes Beispiel dafür und zeigt einmal mehr, das die Beschäftigung mit antiken Münzen über Fragen zur Bestimmung, Erhaltung, Preis, Zitat etc. einer Münze hinausgeht !
Viele Grüsse und ein frohes Osterfest,
Franz
Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Auch das gehört indirekt zur Geschichte der römischen Republik: wohl irgendwann nach dem Sieg der Römer im Spanischen Krieg wurden auf der Iberischen Halbinsel die Münzen der Römer mit noch deutlich erkennbarem (kelt-)iberischem Stil nachgeahmt - hier die Imitation eines Semis, ganze 18mm, 2,45g leicht.
Ein ähnliches Stück hier: http://www.acsearch.info/record.html?id=237915 - dort zeitlich mit 100 v. - 50 n. Chr. unter Auslegung des SC auf der Rückseite zugeordnet, nach meinem Erachten aber vielleicht auch früher geprägt und der Sinn der Buchstaben SC ein anderer?!? Macht nicht um 150 - 130 v. Chr. eher Sinn? Gibt es genauere Erkenntnisse?
Und das vermeintliche C im link ist doch Teil des Buges - oder sehe ich das falsch!?! Also ist die These des SC zur zeitlichen Einordnung wohl falsch!

LG
Mithras
Ein ähnliches Stück hier: http://www.acsearch.info/record.html?id=237915 - dort zeitlich mit 100 v. - 50 n. Chr. unter Auslegung des SC auf der Rückseite zugeordnet, nach meinem Erachten aber vielleicht auch früher geprägt und der Sinn der Buchstaben SC ein anderer?!? Macht nicht um 150 - 130 v. Chr. eher Sinn? Gibt es genauere Erkenntnisse?
Und das vermeintliche C im link ist doch Teil des Buges - oder sehe ich das falsch!?! Also ist die These des SC zur zeitlichen Einordnung wohl falsch!


LG
Mithras
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Auch nach meiner Meinung ist weder auf deiner noch auf der verlinkten Münze ein SC dargestellt.
Das C ist einfach nur die Außenlinie des Schiffschnabels
Das S dürfte wohl ganz einfach nur díe Nominalbezeichnung (Semis) sein.
Das C ist einfach nur die Außenlinie des Schiffschnabels
Das S dürfte wohl ganz einfach nur díe Nominalbezeichnung (Semis) sein.
Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Neulich kam ein Denar des Crepusius an, mit der Kennung DXVIII auf dem RV. Das bedeutet, wenn ich das richtig behalten habe, daß die Münze aus dem 518. Stempel geschlagen wurde. Das ist ja auch leicht abzulesen. Nur wie entsteht dann die Zahl für die Ermittlung des AV-Stempels, denn auf dem AV finde ich keine Zahl. Es wurde hier schon mehrfach die Zahl von 1206 AV Stempeln und 1310 RV Stempeln genannt, wie kommt man darauf?
Gruß klunch
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
C. A. Hersh, Sequence Marks on the Denarii of Publius Crepusius, NC 1952
Die Ausgabe ist bestens nach Stempeln untersucht.
und einfach einmal nach
Hersh Crepusius
googeln
Grüße
Zwerg
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Hallo Zwerg, Danke für die schnelle Info! Viel kommt da leider nicht als Treffer. Google books war früher deutlich umfangreicher, jetzt ist es ja fast unbenutzbar geworden. Gibts NC irgendwo komplett online zum Nachschagen?
Gruß klunch
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
M.W. nur die ganz frühen BändeGibts NC irgendwo komplett online zum Nachschagen?
http://ancientworldonline.blogspot.de/2 ... matic.html
Grüße
Zwerg
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Scheint so, daß speziell die von Dir zitierte Ausgabe da (noch) nicht enthalten ist. Immerhin weiß ich jetzt, wo ich nachschlagen müßte: Numismatic Chronicle, 6th. series Vol. 12, Parts 1-2 (1952), pp. 52-66 
Vielleicht weißt ja irgendjemand auch, welcher Ansatz für das Zählern der AV-Stempel genommen wurde? Ich bin darüber gestolpert, weil auf dem RV die konkrete Nummer steht, auf dem AV jedoch nicht. Daher muß es irgendeine andere Systematik geben. Muß ich heute Abend nochmal schauen, besten Dank auf jeden Fall für die Quellenangabe!, auch wenn der Inhalt recht gut versteckt ist.
Gruß klunch
Nachtrag: wenn ich nochmal nachdenke, dann habe ich einen möglichen Ansatz bereits gefunden: indem man die RV Stempel chronologisch vergleicht, kann man ja feststellen, ob der gleiche AV-Stempel benutzt wurde oder nicht, somit hat man eine Systematik zum Zählen. Man muß nur lang genug nachdenken

Vielleicht weißt ja irgendjemand auch, welcher Ansatz für das Zählern der AV-Stempel genommen wurde? Ich bin darüber gestolpert, weil auf dem RV die konkrete Nummer steht, auf dem AV jedoch nicht. Daher muß es irgendeine andere Systematik geben. Muß ich heute Abend nochmal schauen, besten Dank auf jeden Fall für die Quellenangabe!, auch wenn der Inhalt recht gut versteckt ist.
Gruß klunch
Nachtrag: wenn ich nochmal nachdenke, dann habe ich einen möglichen Ansatz bereits gefunden: indem man die RV Stempel chronologisch vergleicht, kann man ja feststellen, ob der gleiche AV-Stempel benutzt wurde oder nicht, somit hat man eine Systematik zum Zählen. Man muß nur lang genug nachdenken

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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Auf der Rückseite stehen die Stempelnummern.
Auf der Vorderseite sieht man Beizeichen - ganz ganz viele
Da besteht der Zusammenhang.
Es gibt sehr viele Denarserien zur Zeit der Römischen Republik, bei denen sich die Beizeichen von Vorderseite und Rückseite ergänzen
Ist ein spannendes Thema (siehe mein Logo)
Grüße
Zwerg
Nachtrag: Charles Hersh hat mich einmal auf Long Island zu einem Hummer-Essen eingeladen. Es gibt auch Sachen außerhalb der Numismatik
Auf der Vorderseite sieht man Beizeichen - ganz ganz viele

Da besteht der Zusammenhang.
Es gibt sehr viele Denarserien zur Zeit der Römischen Republik, bei denen sich die Beizeichen von Vorderseite und Rückseite ergänzen
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Das ist auch gut so!Zwerg hat geschrieben: Es gibt auch Sachen außerhalb der Numismatik

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- chinamul
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Re: Republik - eine kleine Zeitreise
Wenn ich bedenke, mit welchem Enthusiasmus vor fünf Jahren die Einrichtung eines speziellen Republikthreads von den Sammlern dieses Gebietes begrüßt wurde - übrigens auch von mir, weil ich mir davon versprach, etwas daraus lernen zu können - , stimmt mich der derzeitige Zustand dieses interessanten Threads doch recht traurig. Er dümpelt reichlich leblos vor sich hin (letzter Beitrag vor fast vier Monaten!), so daß ich mich jetzt als Nichtspezialist auf diesem Feld veranlaßt sehe, meinerseits einen Denar zu zeigen, den ich 2012 nach langem Suchen erwerben konnte.
Römische Republik
L. Mussidius Longus
AR Denar Rom ca. 42 v. Chr.
Av.: Drapierte Frontalbüste des Sol mit Strahlenkranz
Rv.: L • MVSSIDIVS • LONGVS - Heiligtum der Venus Cloacina bestehend aus einer offenen Rotunde mit halbhohem Sockel und darüber Gitter; darin stehend zwei Statuen der Göttin; auf dem Sockel CLOACIN
Syd. 1094; Crawford 494/43a; BMC 4248; Babelon 7
3,61 g
Ich verbinde mit diesem Posting die Hoffnung, daß dieses numismatische Schwergewichtsthema dadurch wieder zu neuem Leben erwacht.
Gruß
chinamul
Römische Republik
L. Mussidius Longus
AR Denar Rom ca. 42 v. Chr.
Av.: Drapierte Frontalbüste des Sol mit Strahlenkranz
Rv.: L • MVSSIDIVS • LONGVS - Heiligtum der Venus Cloacina bestehend aus einer offenen Rotunde mit halbhohem Sockel und darüber Gitter; darin stehend zwei Statuen der Göttin; auf dem Sockel CLOACIN
Syd. 1094; Crawford 494/43a; BMC 4248; Babelon 7
3,61 g
Ich verbinde mit diesem Posting die Hoffnung, daß dieses numismatische Schwergewichtsthema dadurch wieder zu neuem Leben erwacht.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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