DDR-Geldscheine; echt oder gefälscht?

Banknoten / Papiergeld

Moderator: Locnar

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DDR-Geldscheine; echt oder gefälscht?

Beitrag von Münzliebhaber » Mi 26.03.03 21:44

Hallo erstmal an alle! Ich habe diese Seite vor nicht allzu langer Zeit entdeckt und habe prompt eine Frage an DDR-Scheine-Experten:
Woran erkenne ich dass der Geldschein auch wirklich echt ist? Hat die Nationialbank der DDR irgendwelche Sicherheitsmerkmale außer Wasserzeichen (es handelt sich übrigens um die Scheine die um 1975 in Umlauf waren) ?
Ich wäre sehr dankbar, wenn jemand diese Frage beantworten könnte.

MFG, Münzliebhaber.

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Randydererste
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Beitrag von Randydererste » Mi 26.03.03 22:53

Hi,
also wenn ich mich recht erinnere, hatten wir damals auch einen feinen silberstreifen im Papier(ließ sich mit ein bischen Fingerspitzengefühl herrausziehen) aber nur damit sind sie auch echt
Gruß Lars

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Beitrag von Münzliebhaber » Do 27.03.03 22:29

Danke!
Ich habe mich nämlich gewundert, dass es bei ebay so viele alte DDR-Scheine, vor allem aber 200 und 500 Mark gibt, die ja eigentlich nie von der Nationalbank der DDR verausgabt und deren Großteile in einem Salzbergwerk lagerten und vor einiger Zeit endgültig vernichtet wurden. Trotzdem findet man sie wie besagt bei ebay wie Sand am Meer, das macht mich unsicher ob diese Scheine auch alle echt sind.
Muss ich mal beim Händler nachfragen, vielleicht gibt es ja auch noch andere Sicherheitsmerkmale.

Grüße an alle, Münzliebhaber.

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investans
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Beitrag von investans » Mo 31.03.03 19:15

@muenzliebhaber: Ich gestatte mir, Dich insofern zu korrigieren, als die Scheine nicht in einem Salzbergwerk, sondern in einer unterirdischen Anlage bei Halberstadt, welche im Krieg für Produktionszwecke aufgefahren worden ist, eingelagert waren. Dort befand sich das gesamte Papiergeld der ehemaligen DDR. So vor zwei Jahren - glaube ich - bemerkte man, das dort Diebe am Werk waren. Welche und wieviel Scheine gestohlen worden sind, kann man wohl nicht mehr nachvollziehen. Jedenfalls hat die für die Einlagerung zuständige KfW alle Scheine ausgeräumt, geschreddert und im Kraftwerk Buschhaus verbrennen lassen.

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Beitrag von Münzliebhaber » Mi 02.04.03 15:05

Da muss ich mich wohl getäuscht haben. Könnte es aber trotzdem möglich sein dass ein paar DDR-Banknoten gefälscht sind?
Ich schätze nämlich trotz allem mal dass nicht so viele Geldscheine aus dieser Anlage entwendet sein können, wie bei Ebay vorhanden.

Gruß Münzliebhaber

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Beitrag von investans » Mo 07.04.03 14:32

Die Einlagerung der Geldscheine erfolgte in der Wendezeit durch ein Sonderkommando der Nationalen Volksarmee. Bekannt ist, daß jeder beteiligte Soldat als "Souvenir" vom verantwortlichen Offizier ein Paar Geldscheine erhielt. Wieviele Geldscheine sonst noch in dieser wirren Zeit von wem "sichergestellt" worden sind - wer weiß es schon ? Die Scheine gingen von der damaligen Staatsbank der DDR in den Besitz der Kreditanstalt für Wiederaufbau über. Fest steht, daß von der KfW ganz offiziell alte DDR-Scheine an Antquitätenhändler verkauft worden sind. Von den nicht verausgabten 200-Mark- und 500-Mark-Scheinen sind jedoch keine offiziell veräußert worden. Alle auf dem Markt befindlichen Exemplare wurden, wie auch immer, illegal beschafft.

Gruß

Michael

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Beitrag von Münzliebhaber » Mo 07.04.03 21:30

Danke für diese Informationen!!! :D
Ich habe noch eine andere Frage:
Wie kommt es eigentlich, dass die 200- und 500- Mark-Scheine der DDR zwar 1985 (steht zumindest auf den Scheinen) gedruckt wurden, aber eigentlich nie offiziell verausgabt wurden? Dauert es so lange, Scheine in die Banken zu liefern?
Ich habe mir über diese Frage mehr als einmal den Kopf zerbrochen und bin zu keinem Grund gekommen.
Wäre wirklich seehr dankbar wenn mir da (mal wieder) jemand anders auf die Sprünge helfen könnte.

MFG, Münzliebhaber

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Beitrag von *ryhk* » Mo 07.04.03 22:05

¡Hola!
Münzliebhaber hat geschrieben: Wie kommt es eigentlich, dass die 200- und 500- Mark-Scheine der DDR zwar 1985 (steht zumindest auf den Scheinen) gedruckt wurden, aber eigentlich nie offiziell verausgabt wurden? Dauert es so lange, Scheine in die Banken zu liefern?
Man versetze sich einmal in die Lage der Verantwortlichen des ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaates: Da wird der Bevölkerung erzählt, dass mit dem planmässigen Aufbau des Sozialismus die Schreckgespenste des Kapitalismus unwiderruflich der Vergangenheit angehören; sei es Hunger, Elend, Arbeitslosigkeit. Und eben auch Inflation wie auch Preissteigerungen.
Und nun bringt man 200- und 500-Mark-Scheine in den Umlauf.
Was mag dann die Bevölkerung für Gedanken hegen? Es hätte dann die Gefahr bestanden, dass den Partei- und Staatsfunktionären einige Argumente bei Diskussionen gefehlt hätten.
Und auch RIAS oder BILD hätten die Ausgabe der Scheine doch propagandistisch ausgenutzt, nach dem Motto: Die "DDR" geht pleite, jetzt sind dort schon jugoslawische Verhältnisse.
Was auch mit ein Argument sein mag: die in gewissen Grenzen übliche Konservativität der Partei- und Staatsführung. Immerhin gab es auf dem Gebiet der SBZ und der späteren DDR keine grösseren Scheine wie 100 Mark und nun auf einmal, wo der Kollaps auch für einen nicht Eingeweihten doch in weiter Ferne für möglich schien, kommen grössere Scheine?
Und der grosse Bruder, die UdSSR, das riesengrosse Vorbild, hatte immerhin auch nichts Grösseres wie 100 Rubel.
Weiter: Der "gemeine" Bürger der DDR hat schon 100 Mark für verdammt viel Geld gehalten, bei Monatsverdiensten zwischen 300 und 800 Mark auch kein Wunder.
Und ob der Trabant nun mit 32 500-Mark-Scheinen oder mit 160 100-Mark-Scheinen bezahlt wird, dürfte auch nicht so sehr für die Umlaufpraxis relevant sein; der Druck der Scheine mag im Verhältnis zu den Kosten für die Einführung vielleicht nicht so sehr günstig gewesen sein?

Adíos
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Beitrag von investans » Di 08.04.03 08:06

Hallo Ronny,

sicher ist da was dran. Es war aber auch in der Vergangenheit nicht unüblich, Geldscheine erst mehrere Jahre nach dem aufgedruckten Ausgabedatum auszugeben. Z. B. 1000 RM mit Datum vom 22.02.1936, in Umlauf ab September 1944; 20 RM vom 16.07.1939, in Umlauf ab Februar 1945; 100 Mark vom 21.04.1910, in Umlauf ab Dezember 1918.

Gruß

Michael

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Beitrag von investans » Di 08.04.03 08:17

... ach so, eine Anmerkung bezüglich des DDR-Geldes, welche die damalige Sondersituation charakterisiert, wollte ich noch machen. Das DDR-Geld wurde ab 01.07.1990 durch Einführung der D-Mark in der "noch"-DDR ungültig; die Wiedervereinigung fand erst 3 Monate später statt !!!

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Beitrag von *ryhk* » Di 08.04.03 08:53

¡Hola!
investans hat geschrieben:... ach so, eine Anmerkung bezüglich des DDR-Geldes, welche die damalige Sondersituation charakterisiert, wollte ich noch machen. Das DDR-Geld wurde ab 01.07.1990 durch Einführung der D-Mark in der "noch"-DDR ungültig; die Wiedervereinigung fand erst 3 Monate später statt !!!
Münzen im Nominalwert von 1, 5, 10, 20 und 50 Pfennig waren im Beitrittsgebiet doch eine längere Zeit (war's ein Jahr?) gültig und wie sah das denn damals mit den Scheinen aus? Waren die sofort 01.07.1990, 00:00 Uhr ungültig, wertlos? Da gab's doch eine Übergangsfrist, während sie auf Banken umgetauscht werden konnten?

Adíos
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Beitrag von investans » Di 08.04.03 10:36

... an eine Übergangsfrist für den Umtausch von Scheinen kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich glaube es war so, daß man alles Geld auf ein Konto einzahlen mußte, welches dann auf Antrag (von dem ich noch ein Exemplar habe :D ) automatisch von DDR-Mark auf D-Mark umgestellt worden ist. Bezüglich der DDR-Münzen von 1 Pfg. bis 50 Pfg. hast Du recht; die waren nach meiner Erinnerung noch ein halbes Jahr, also bis Ende 1990, gültig.

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Beitrag von Münzliebhaber » Di 08.04.03 13:27

Das habe ich auch mitgekriegt.
Ach noch ein Tipp: Wenn ihr euch für das Thema "Wiedervereinigung Deutschland" interessiert, ist der Film "Good Bye, Lenin" ein echtes MUSS!!!
Ich war drin und finde ihn wirklich gut, sehr zu empfehlen.

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Beitrag von mfr » Di 08.04.03 14:41

Hi,
die höhren Nominale ab 1 Mark wurden zum 1.7.1990 ungültig, die Umtauschfrist war gerade mal eine Woche ! bis zum 8.7.1990.
Die Kleinmünzen bis 50 Pfennig waren noch bis zum 30.6.1991 im Umlauf.
Daran kann ich mich noch erinnern, wenn wir Verwandte "drüben" besucht haben mussten wir beim Einkaufen die Kassiererinnen immer darauf hinweisen das wir "unser" Geld zurück bekommen wollten und keine DDR-Pfennige :lol: :wink:

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Beitrag von investans » Di 08.04.03 15:01

@muenzenfreund: Danke. Ist ja gar nicht so lang her, und doch ist schon Einiges im Nebel der Geschichte verschwunden. :? . Sollte man mal im Zusammenhang aufschreiben. Daß die Stücke von 1 Pf. bis 50 Pf. der DDR auch nach Währungsumstellung noch Gültigkeit behalten werden, war schon vor der Umstellung bekannt. Wir jedenfalls haben 50-Pf.-Stücke gesammelt, war ja ein Umtauschkurs 1:1. :D

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