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von drakenumi1 » Fr 24.04.09 10:28
Schade eigentlich, daß die Disskussion abrupt abgebrochen wurde zu einem Zeitpunkt, wo die Verwirrung am größten war und nicht einmal klar ausgesprochen wurde, ob gepunzte Münzen nun "schlecht- oder guthaltig" waren. Ich habe z.B. einen Republik-Quinar mit 4 Punzen, bestens gefüttert, aber auch Denare mit Punzen, denen man bei bestem Willen keinen Makel ansieht. Läßt das nicht ernsthafteste Zweifel aufkommen, ob die Punzierung überhaupt eine Aussage über die Guthaltigkeit geben sollte?
Wenn nun überhaupt, dann wäre ein Sinn der Punzierung nur darin zu sehen, die Münze als schlechthaltig zu kennzeichnen, der gegenteilige Fall kann es nicht sein, denn eine Punze ist kinderleicht von Jedermann nachzuahmen.
Weiter: Viele Punzen sind dünn und zart, so daß man einen Blick auf die schrägen Flanken als "Abdruck" kaum hat, geschweige daß man einen angeschnittenen Kupferkern ausmachen könnte.
- Viele Punzen sind relativ stumpf keilförmig, so daß bei ihrem Eindringen in das Münzmetall eine angenommene dünne Versilberung überhaupt nicht aufgerissen wird (der Blick auf's Kupfer wird nicht frei), sondern sie lediglich an den schrägen Flanken dünner gezogen wird.
Teilweise sind das hier Feststellungen, die Ihr auch schon getroffen habt. Aber offenbar habt Ihr nicht den Mut, Euch einer Diskussion gegenüber einem möglichen anderen Zweck der Punzen zu öffnen (ich bin aber keinesfalls so vermessen zu behaupten, daß meine Gedanken über die Deutung der EINDRINGTIEFE einer Punze neu seien! Dazu liegen sicherlich bereits wissenschaftlich fundierte Ergebnisse vor).
@an meine beiden Vor"redner": Bitte nicht übersehen, daß die antike Prüfung auf Guthaltigkeit nicht nur evtl. fakes durch Silberüberzüge aufdecken sollte, sondern auch schlechthaltige Legierungen. Letzterer Fall scheint mir wegen des geringeren technologischen Aufwandes sowieso der häufigere zu sein.
Grüße von
drakenumi1
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)