Denar von Didius Julianus, echt oder echt falsch?

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drakenumi1
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Beitrag von drakenumi1 » Fr 09.10.09 10:54

Numis-Student hat geschrieben: Ich tendiere zur modernen Fälschung, lasse ich vielleicht aber noch vom Gegenteil überzeugen hundertprozentig sicher bin ich noch nicht.
Aber hältst Du es denn für realistisch, daß neuzeitliche Fälscher sich den (völlig unnötigen) Luxus leisten und einen subäraten Aufbau wählen? Mir erscheint dieser Gedanke abwegig.

Grüße von

drakenumi1
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Beitrag von beachcomber » Fr 09.10.09 11:01

einen subäraten Aufbau wählen? Mir erscheint dieser Gedanke abwegig.
hallo drakenumi,
erstens gibt es das auch, eben weil niemand damit rechnet, dass eine subaerate münze eine moderne fälschung sein sollte, und zweitens hast du doch selbst bemerkt, dass das stück mitnichten subaerat aussieht.
grüsse
frank

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Beitrag von bajor69 » Fr 09.10.09 11:15

Ich hätte nicht gedacht, das ich mit der Frage nach der Echtheit so eine Diskussion lostrete. Mir ging es darum, von euch zu erfahren, ob ich das Stück in meine Sammlung einreihen kann oder ob es in der Rubrik Falsche und Fälschungen liegenbleiben muß. Jetzt habe ich endlich die Zeit und Muse, mich meiner Sammlung intensiv zu widmen. Bisher war dies durch meine Arbeit immer etwas zu kurz gekommen.
Der Händler ( und Sammler ), bei dem ich das Stück auf der Numismata im Frühjahr erstanden habe, konnte mir von der Herkunft auch nichts weiter sagen. Deshalb habe ich mich an euch gewandt.
Gruß Wolfgang
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Beitrag von drakenumi1 » Fr 09.10.09 11:28

beachcomber hat geschrieben: erstens gibt es das auch, eben weil niemand damit rechnet, dass eine subaerate münze eine moderne fälschung sein sollte
....was mir allerdings viel zu weit hergeholt scheint; wäre es so, dann hätte ich an deren Stelle einen etwas mehr ins Blickfeld fallenden und größeren Einblick ins Innere gewährt.
Übrigens, was die hier geäußerten Argumente anbetrifft, die für eine Fälschung sprechen sollen:
- Die Löchlein in der Oberfläche sind nicht rund, wie Gußblasen allgemein einherkomen, sondern von unterschiedlicher Form,
- Die Prägekonturen der Vs. z.B. scheinen mir ganz gesund und gar nicht so typisch gerundet, wie bei einem Guß, die Rs. ist ganz schlicht unscharf fotografiert und kann daher nicht zur Beurteilung dieses Faktes herangezogen werden.
- Schließlich (aber das steht natürlich nicht auf sicheren Füßen und ist auch von der Aufnahme abhängig und jederzeit veränderbar) scheint mir das Silber von einer reichlich schlechten Qualität zu sein (eben "antik" schlecht), da hätten die modernen Fälscher heute sich evtl. auch noch die Mühe gemacht und eine extra schlechte Legierung zurechtgemischt ? Zu viel der Ehre! Aber wie gesagt: Das ist sicherlich auch zu weit hergeholt ...

denkt

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Beitrag von Peter43 » Fr 09.10.09 11:40

Hallo bajor69!

Du mußt Dich schon damit abfinden, daß hier im Forum oft über mehr diskutiert wird, als sich der Fragesteller vorgestellt hat. Dessen Frage wird eben zum Anlaß genommen, tiefergehende Probleme zu diskutieren. Und das ist gut so und sollte auch so bleiben.

Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.

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Beitrag von areich » Fr 09.10.09 11:53

Daß moderne Fälschungen von selteneren Münzen auch subaerat hergestellt werden ist doch seit Jahren bekannt. Das waren auch Münzen, die weitaus weniger wert waren als ein Didius Julianus.

Zu sagen, das wäre zu viel Aufwand, ohne das wirklich beurteilen zu können (und wer hier kann das schon) finde ich problematisch.

Es ist noch nicht so lange her, da wurde immer gesagt 'Wer fälscht schon Spätrömer? Da lohnt sich doch gar nicht!'. Damals stimmte das aber seit einiger Zeit nicht mehr.

Und wenn so ein DJ 100€ in der Herstellung kostet (was für mein Gefühl schon sehr hoch gegriffen ist) lohnt es sich immer noch. Man kann sicher einige an den Mann bringen bis die Fälschung einigermaßen bekannt ist und auch danach noch. Immer wieder bieten bekannte Auktionshäuser ebenso bekannte Fälschungen an. Wer weiß wieviele Sammler, die für ihr Hobby nicht das Internet benutzen auf Börsen längst bekannte Fälschungen kaufen und es nie merken?

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Beitrag von Peter43 » Fr 09.10.09 12:07

Und wenn sie die dann wieder an Sammler verkaufen, die sich ebenfalls nicht auskennen, ist ja alles ok. So entwickelt sich eben ein Paralleluniversum. Probleme gibt es erst dann, wenn es mit der Realität kollidiert. :D

Mit freundlichem Gruß
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Beitrag von drakenumi1 » Fr 09.10.09 12:07

bajor69 hat geschrieben:
Der Händler ( und Sammler ), bei dem ich das Stück auf der Numismata im Frühjahr erstanden habe, konnte mir von der Herkunft auch nichts weiter sagen.
Nun kann ich meine Neugier doch nicht im Zaume halten: Den Preis für Diese Erwerbung brauchst Du uns nicht zu sagen. Aber, hast Du ihn als "subärat" verkauft bekommen? Oder ist es Deine eigene Erkenntnis dazu, die so gesichert klingt?
Übrigens: Wenn wir hier so begierig dieses Stück von Dir "zerpflücken", dann ist das sozusagen unser Lohn für die Mühe: Wir haben eben auch Spaß daran, unsere Argumente und Gegenargumente uns gegenseitig um die Ohren zu schlagen :lol: Einen positiven Effekt hat das allemal: Wir alle können unser Wissen durch solches Tun nur erweitern und vertiefen :!: ....

denkt

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Beitrag von bajor69 » Fr 09.10.09 12:33

Die Aussage subaerat ist vom Verkäufer. Er hat auf die Stelle bei 3 Uhr auf dem Revers verwiesen.
Wolfgang
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