Beschnittene Gold- und Silbermuenzlein?
Moderator: Homer J. Simpson
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Zu zeno.org:
Ich lese da "Den Goldgehalt bestimmt man nach Mark, Karat und Grän, den Silbergehalt nach Mark, Loth und Gran. Hierbei rechnet man auf 1 Mark = 16 Loth oder = 24 Karat, oder = 288 Grän, auf 1 Loth = 11/2 Karat oder 6 Gran, auf 1 Gran = 3 Grän." Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Die Mark kam übrigens erst im 11.Jh. auf und ich dachte, daß wir uns hier im Römerforum befinden und nicht im Mittelater. Oder habe ich da auch etwas falsch verstanden?
Es ging übrigens darum, daß Chandra behauptet hatte, ein Solidus würde 24 Karat wiegen. Das aber entspricht, wie ich oben dargelegt habe, nicht den Tatsachen.
Mit freundlichem Gruß
Ich lese da "Den Goldgehalt bestimmt man nach Mark, Karat und Grän, den Silbergehalt nach Mark, Loth und Gran. Hierbei rechnet man auf 1 Mark = 16 Loth oder = 24 Karat, oder = 288 Grän, auf 1 Loth = 11/2 Karat oder 6 Gran, auf 1 Gran = 3 Grän." Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Die Mark kam übrigens erst im 11.Jh. auf und ich dachte, daß wir uns hier im Römerforum befinden und nicht im Mittelater. Oder habe ich da auch etwas falsch verstanden?
Es ging übrigens darum, daß Chandra behauptet hatte, ein Solidus würde 24 Karat wiegen. Das aber entspricht, wie ich oben dargelegt habe, nicht den Tatsachen.
Mit freundlichem Gruß
Omnes vulnerant, ultima necat.
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Für die Allgemeinbildung:
Lot (edit: für Silber) wurde sowohl für den (relativen) Feingehalt als auch als Massemaß (Gewicht) verwendet, Karat (edit: für Gold) auch.
Lot (edit: für Silber) wurde sowohl für den (relativen) Feingehalt als auch als Massemaß (Gewicht) verwendet, Karat (edit: für Gold) auch.
Zuletzt geändert von *EPI* am Do 19.11.09 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Dies entspräche einem Gewicht von ca. 234g. (Da schlägt das Herz eines jeden Sammlers höher!) Mark ist natürlich ein Begrifflichkeit, die im Mittelalter entstanden ist.Peter43 hat geschrieben: Es ging übrigens darum, daß Chandra behauptet hatte, ein Solidus würde 24 Karat wiegen. Das aber entspricht, wie ich oben dargelegt habe, nicht den Tatsachen.
Mit freundlichem Gruß
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Kurz gegoogelt:
Und hier die griechische Variante:
"Ursprünglich war das Karat das Gewicht eines getrockneten Samenkerns des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua). Der Name stammt von dessen griechischer Bezeichnung kerateia."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karat
Und hier die griechische Variante:
"Ursprünglich war das Karat das Gewicht eines getrockneten Samenkerns des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua). Der Name stammt von dessen griechischer Bezeichnung kerateia."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karat
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Hier hat Chandra länger zum Solidus argumentiert:
http://209.85.129.132/search?q=cache:1n ... clnk&gl=de
Dem entgegen steht Peter43:
1/72 eines röm. Pfundes.
Die Peter43 Argumentation ist plausibel. Mich würde aus einer 2. Quelle der Wert des griechischen Gewichts interessieren.
http://209.85.129.132/search?q=cache:1n ... clnk&gl=de
Dem entgegen steht Peter43:
1/72 eines röm. Pfundes.
Die Peter43 Argumentation ist plausibel. Mich würde aus einer 2. Quelle der Wert des griechischen Gewichts interessieren.
- Chandragupta
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<kopfschüttel> Ich habe doch nun ganz klar von griechischen "Kerateia" gesprochen, nicht von metrischen Karat (0,2 g).
Ein griechisches Kerata sind metrisch ca. 188 mg. 24 davon sind demnach ca. 4,51 g und damit 1/72 des römischen Pfundes von metrisch ca. 325g (jeweils ohne allzuviele Dezimalstellen, d.h. immer nur auf drei signifikante Stellen gerundet, wie es hier sinnvoll ist).
Im übrigen ist das griech. Kerata gleich der röm. Siliqua - guckt Ihr hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 9#Gewichte
Diese Gleichsetzung/Harmonisierung der Systeme ist zu (spät)römischer Zeit erfolgt, damit im lateinischsprachigen Westen und griechischsprachigem Osten des Reiches kompatible und vergleichsweise leicht ineinander umrechenbare Maßeinheiten galten.
Ja, die antiken Menschen haben auch den Feingehalt als Gewichtsmaß angegeben. Eben in Bezug auf das Normgewicht. Eigentlich eine völlige logische Sache: Man brauchte keine Prozentrechnung.
Wenn man z.B. einen Gegenstand aus Gold hatte, der 10 Solidi Rauhgewicht auf die Waage brachte und man dann noch wußte, daß er aus "18karätigem" Gold besteht: Dann ist das Edelmetall, was man damit bekommt 10 * 18 = 180 Kerateia.
Genaugenommen beziehen sich die metrischen Feingehaltspunzen auf heutigen Edelmetallen auch aufs Kilo: Ein Kilobarren "750er" Gold sind 750g fein. Nur daß wir es eben nicht "750grammiges" Gold nennen.
Ein griechisches Kerata sind metrisch ca. 188 mg. 24 davon sind demnach ca. 4,51 g und damit 1/72 des römischen Pfundes von metrisch ca. 325g (jeweils ohne allzuviele Dezimalstellen, d.h. immer nur auf drei signifikante Stellen gerundet, wie es hier sinnvoll ist).
Im übrigen ist das griech. Kerata gleich der röm. Siliqua - guckt Ihr hier:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... 9#Gewichte
Diese Gleichsetzung/Harmonisierung der Systeme ist zu (spät)römischer Zeit erfolgt, damit im lateinischsprachigen Westen und griechischsprachigem Osten des Reiches kompatible und vergleichsweise leicht ineinander umrechenbare Maßeinheiten galten.
Ja, die antiken Menschen haben auch den Feingehalt als Gewichtsmaß angegeben. Eben in Bezug auf das Normgewicht. Eigentlich eine völlige logische Sache: Man brauchte keine Prozentrechnung.

Genaugenommen beziehen sich die metrischen Feingehaltspunzen auf heutigen Edelmetallen auch aufs Kilo: Ein Kilobarren "750er" Gold sind 750g fein. Nur daß wir es eben nicht "750grammiges" Gold nennen.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
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