Die Schönheit der Münzen des Commodus
Moderator: Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Sehr zutreffend, dieses Beispiel. Die jugendliche Glätte (Comm. war damals wohl so 16-17 Jahre alt) der Darstellung beweist eigentlich, daß wenigstens in der Stempelschneidekunst kaum ein spürbarer Qualitätsverlust eingetreten ist, sieht man mal vom Flacherwerden der Profile ab. Aber es können ja auch die Ausläufer einer etwa mit Antoninus Pius zu Ende gegangenen Periode gewesen sein, nach der die wilden Bärte die Kaiserprofile zierten, was dann die Graveure beflügelte, die Münzprofile möglichst noch etwas realistisch übersteigert gleichermaßen "wild" zu gestalten. Oder auch das Bindeglied zu der Zeit ab Caracalla, die so wunderbare Kinder- und Jugendportraits hervorgebracht hat ....
Gibt es in Deinem Commodus nicht gewaltige Stilparallelen zu Caracalla, Geta u. Alexander? Schön, solche "Stilbrücken" zwischen den Epochen,
denkt
drakenumi1
Gibt es in Deinem Commodus nicht gewaltige Stilparallelen zu Caracalla, Geta u. Alexander? Schön, solche "Stilbrücken" zwischen den Epochen,
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Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Nun, die wirklich guten bartlosen Commodus-Denare sind eben so schwer zu finden wie die "wilden" bärtigen - da tut sich IMHO im Vergleich "Qualitätsverlust" nicht viel
Von daher würde ich hier keine Stilparallelen zu anderen Kaisern sehen...
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- drakenumi1
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Um ein solches Stück als Beleg für die frühe Cäsarenzeit oder die gemeinsame Regierung mit Marc Aurel habe ich mich leider nie so recht bemüht. Jedenfall so einfach vors Auge ist mir kaum je eins gelaufen.
Dafür ersatzweise hier noch ein Denar aus Commodus' Zeit als Alleinherrscher:
RIC 259a ; C. 643
Rv. PROVIDENTIAE AVG. Commodus als Herkules v. vorne stehd, nackt, Kopf n. li, Fuß auf Schiffsbug, hält Keule auf einem Baumstamm, im Handschlag mit Ähren mit Afrika, welche vor ihm steht, sie trägt einen Elefanten - skinhaed - Dress und hält ein sistrum, zu ihren Füßen ein Löwe.
Ein recht hoch bewerteter Typ, wohl wegen seiner etwas aus dem Üblichen fallenden Rv-Darstellung. So selten allerdings auch nicht, hat man ihn doch in den vergangenen 15 Jahren etwa mehrfach über den Auktionstisch gehen sehen. Aber stets in gleicher bis ähnlicher Qualität: braun getönt, leicht angefressen, allerdings sehr guter Grunderhaltung. Als wenn diese Exemplare alle aus einem gleichen Fund herrühren könnten.
Beachtenswert hohes Prägeprofil.
Grüße von
drakenumi1
Dafür ersatzweise hier noch ein Denar aus Commodus' Zeit als Alleinherrscher:
RIC 259a ; C. 643
Rv. PROVIDENTIAE AVG. Commodus als Herkules v. vorne stehd, nackt, Kopf n. li, Fuß auf Schiffsbug, hält Keule auf einem Baumstamm, im Handschlag mit Ähren mit Afrika, welche vor ihm steht, sie trägt einen Elefanten - skinhaed - Dress und hält ein sistrum, zu ihren Füßen ein Löwe.
Ein recht hoch bewerteter Typ, wohl wegen seiner etwas aus dem Üblichen fallenden Rv-Darstellung. So selten allerdings auch nicht, hat man ihn doch in den vergangenen 15 Jahren etwa mehrfach über den Auktionstisch gehen sehen. Aber stets in gleicher bis ähnlicher Qualität: braun getönt, leicht angefressen, allerdings sehr guter Grunderhaltung. Als wenn diese Exemplare alle aus einem gleichen Fund herrühren könnten.
Beachtenswert hohes Prägeprofil.
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(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Tolles Stück! Kannte ich bisher nicht.
Mit freundlichem Gruß
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Omnes vulnerant, ultima necat.
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Gibts auch als sehr eindrücklichen Sesterzen: http://www.acsearch.info/record.html?id=370146
Nata vimpi curmi da.
Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Hallo Drakenumi,
Huebsches Stueck, das Du da gezeigt hast.
Gruss,
Mias
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Gruss,
Mias
- drakenumi1
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Re:
Der Vorrat meiner hier gezeigten Commodii - Denare mit hohen Profilen, die als Ausnahmen die von chinamul hier formulierte Regel bestätigen, geht dem Ende entgegen. Weitere Denare sind eben nur in das Durchschnittliche einzuordnen. Trotzdem möchte ich noch einen flachen Vertreter hier einstellen, quasi um das Typübergreifende von chinamuls gezeigten schönen Bronzen zu den Denaren auch hier wenigsten einmal nachzuweisen. Wie flach tatsächlich das Prägeprofil an dem Stück ist, kann das zweidimensionale Bild kaum richtig ausdrücken, schon gar nicht wegen der gewählten spitzwinkligen Scanner-Beleuchtung, die eine Profilhöhe vortäuscht, wie sie tatsächlich nicht vorhanden ist. Lassen wir sie so um 0,2/0,3 mm hoch sein, mehr ist es wohl nicht. Den Rest hat der Verschleiß abgetragen:chinamul hat geschrieben: Wir sind uns ja schon seit Jahren darüber einig, daß ganz allgemein die Reliefs der commodianischen Porträts weniger plastisch aus dem Feld heraustreten.
Grüße von
drakenumi1
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(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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- donolli
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
ich denke, dass hier eine meiner erwerbungen der diesjährigen numismata ganz gut aufgehoben ist. neben dem schönen portrait hat mich auch die patina zum kauf meines ersten commodus-sesterzen bewogen.
sesterz des commodus:
av: M COMMODVS ANTONINVS AVG (büste des commodus nach rechts)
rv: LIBERTAS AVG TR P VI IMP IIII COS III P P S C (libertas steht links, hält pileus und zepter)
181 n. chr.
ric 311
grüße
olli
sesterz des commodus:
av: M COMMODVS ANTONINVS AVG (büste des commodus nach rechts)
rv: LIBERTAS AVG TR P VI IMP IIII COS III P P S C (libertas steht links, hält pileus und zepter)
181 n. chr.
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- Homer J. Simpson
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Da schon das Fehlen des Commodus als Caesar in diesem Thread angemahnt wurde, will ich dem doch mal abhelfen. Hier ist mein frühester Commodus-Denar, wahrscheinlich 175 n.Chr., RIC MA 601. Nicht selten, aber so ganz häufig findet man's auch nicht.
Viele Grüße,
Homer
Viele Grüße,
Homer
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Interessant finde ich die Av-Legende bzw. die Tatsache, dass sich Commodus hier "nur" an den Sieg seines Vaters über die Germanen "erinnert".
Vorausgesetzt, ich als Nichtlateiner habe die Legende "COMMODO CAES AVG FIL GERM" mit "Commodus Caesar, Sohn des Augustus (Marcus Aurelius), der die Germanen besiegte" richtig gedeutet
Vorausgesetzt, ich als Nichtlateiner habe die Legende "COMMODO CAES AVG FIL GERM" mit "Commodus Caesar, Sohn des Augustus (Marcus Aurelius), der die Germanen besiegte" richtig gedeutet
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
.....eine späte Meinung zum Ebay Commodus:
Auch mE verfälscht. VS sicher, der Bart schaut nach-ziseliert aus, der Stil/Gesicht irgendwie komisch, und mir gefällz such diese auffällig gefällige weiß-graue Auflage auf der grünen Patina nicht. Reliefhöhe ist schwer zu bewerten da oft flach bei Commodus.
Ein stolzer Preis mit 1700 USD !
Jedenfalls nix wo ich nur vom Foto drauf bieten würde
Auch mE verfälscht. VS sicher, der Bart schaut nach-ziseliert aus, der Stil/Gesicht irgendwie komisch, und mir gefällz such diese auffällig gefällige weiß-graue Auflage auf der grünen Patina nicht. Reliefhöhe ist schwer zu bewerten da oft flach bei Commodus.
Ein stolzer Preis mit 1700 USD !
Jedenfalls nix wo ich nur vom Foto drauf bieten würde
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Das GERM in der Legende bezieht sich auf Commodus nicht Marcus, also ausgeschriebennummis durensis hat geschrieben:Interessant finde ich die Av-Legende bzw. die Tatsache, dass sich Commodus hier "nur" an den Sieg seines Vaters über die Germanen "erinnert".
Vorausgesetzt, ich als Nichtlateiner habe die Legende "COMMODO CAES AVG FIL GERM" mit "Commodus Caesar, Sohn des Augustus (Marcus Aurelius), der die Germanen besiegte" richtig gedeutet
COMMODO CAESARI AVGVSTI FILIO GERMANICO, nicht
COMMODO CAESARI AVGVSTI FILIO GERMANICI.
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Re: Die Schönheit der Münzen des Commodus
Von Commodus habe ich drei Münzen
a) Provinz: Av Commodus, Rv Crispina, Bestimmung nicht von mir: SNG von Aulock 1614. SNG München 431. SNG Leypold 515, 4,02 gr., Dm. 18,7 mm
b) As: Av. M COMMODUS ANTONIN(US AUG), Rv.TR P VI (IMP IIII COS III PP) SC, Quadriga n. l., 9,10 gr., Dm 24,40 mm, RIC 319 Aa, Kampmann 41202
c) Denar: Av. L AEL AVREL COMM AVG P FEL, Rv. PMTRPXVIIIMPVIIICOSVIIPP (PIETAS), 2,43 gr. Dm. 15,62 mm, RIC 233 Kampmann 41.123.4
a) kann nicht als Vergleichsobjekt für die "Flachheit" des Portraits herangezogen werden
b) und c) zeugen dafür, dass nicht alle Münzen Commodi diese "Flachheit" besitzen. Vielleicht war aber auch die des öfteren festzustellende Flachheit ein Mittel, das längliche Gesicht Commodi wirklichkeitsgetreu darzustellen.
a) Provinz: Av Commodus, Rv Crispina, Bestimmung nicht von mir: SNG von Aulock 1614. SNG München 431. SNG Leypold 515, 4,02 gr., Dm. 18,7 mm
b) As: Av. M COMMODUS ANTONIN(US AUG), Rv.TR P VI (IMP IIII COS III PP) SC, Quadriga n. l., 9,10 gr., Dm 24,40 mm, RIC 319 Aa, Kampmann 41202
c) Denar: Av. L AEL AVREL COMM AVG P FEL, Rv. PMTRPXVIIIMPVIIICOSVIIPP (PIETAS), 2,43 gr. Dm. 15,62 mm, RIC 233 Kampmann 41.123.4
a) kann nicht als Vergleichsobjekt für die "Flachheit" des Portraits herangezogen werden
b) und c) zeugen dafür, dass nicht alle Münzen Commodi diese "Flachheit" besitzen. Vielleicht war aber auch die des öfteren festzustellende Flachheit ein Mittel, das längliche Gesicht Commodi wirklichkeitsgetreu darzustellen.
do ut des.
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