beachcomber hat geschrieben:fortuna und das (glücks)rad ist wohl eins der passendsten symbole, mal ist man oben, mal unten!
Das Glücksrad, - das Rad der Fortuna! Nach meinem Verständnis nicht nur das passendste, sondern auch das wichtigste Symbol der Fortuna, in ihrer Bedeutung als Schicksals- und Glücksgöttin.
Wie Felicitas, so wurde auch Fortuna als personifizierte Eigenschaft des nur vom Glück begleiteten und sieghaften Herrschers zu göttlichen Wesen erhoben, - als "Bewegerin der Glücksrades" wurden ihr zu Ehren Tempelanlagen erbaut.
Wie Frank schon andeutet schließt der Sinn dieses Attributs nicht nur den steilen Weg des Kaisers und Feldherren nach oben ein, sondern auch die Möglichkeit eines "Abwärts"! Eine Möglichkeit, die so gar nicht in das Kalkül kaiserlicher Propaganda zu passen scheint. Könnte man aus solchen Überlegungen das Glücksrad auf diesem Commodus ganz bewußt "vergessen" haben? Was meint Ihr?
Boethicus läßt später in seiner "Consolatio (etwa Trostsprechung) Philosophiae" Fortuna folgendes sagen:
"Dies beständige Spiel spiele ich: Ich drehe das Rad mit schnellrollender Felge, das Unterste gegen das Höchste, das Höchste gegen das Unterste zu tauschen ist meine Freude. Steige empor, wenn Du willst, aber unter der Bedingung, daß Du es nicht für unrecht hältst, herabzusteigen, wie es der Gang meines Spieles fordert".
Oder gleich sinnfällig setzt Orff an den Beginn seiner "Cantiones profanae" (profane Gesänge):
"Fortunas Rad, es dreht sich um:
Ich sinke, werde weniger,
Den anderen trägt es hinauf:
Gar zu hoch erhoben
Sitzt sitzt der König auf dem Grat:
Er hüte sich vor dem Falle"!
Laßt es mich bitte wissen, wenn Ihr auch die Möglichkeit des fehlenden Rades der Fortuna bei dem Commodus durch solche Überlegung gestützt seht.
Grüße von
drake
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)