Plautilla

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Plautilla

Beitrag von Homer J. Simpson » Fr 13.03.15 14:41

Tja, die ehlwüldige chinesische Tradition, alles zu fälschen und zu verscherbeln, was Kohle bringt. Ich habe vor einigen Jahren mal versucht, mein Sammelgebiet Richtung antikes China zu erweitern, und bin dabei so auf die Nase gefallen, daß ich es gleich wieder habe sein lassen.

Homer
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Re: Plautilla

Beitrag von emieg1 » Fr 13.03.15 14:48

Ja, das ist das Übel, dass die Analysen meistens ein vielfaches vom eigentlichen Gegenstand der Untersuchung kosten, aber vielleicht wäre es ja ein Anreiz für eine Dissertation 8)

Wenn das Aufkommen dieser Tonsiegel bereits vor mehr als 13 Jahren belegt ist, können Stücke wie der neothrakische Nero nicht unbedingt mit in einen Pott geworfen werden; das könnten also ohne weiteres auch nachgefertigte Trittbrettfahrer sein. Und dass Funde von grösstem Ausmasse nicht selten sind, sieht man wohl an den Fälscherförmchen (gelle justus...) :wink:

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Re: Plautilla

Beitrag von emieg1 » Fr 13.03.15 14:51

Homer J. Simpson hat geschrieben:Tja, die ehlwüldige chinesische Tradition, alles zu fälschen und zu verscherbeln, was Kohle bringt. Ich habe vor einigen Jahren mal versucht, mein Sammelgebiet Richtung antikes China zu erweitern, und bin dabei so auf die Nase gefallen, daß ich es gleich wieder habe sein lassen.

Homer
Wieso das, ist doch 'n spannendes Thema! Ich hab' sogar Keramik eines chinesischen Kaisers, der hiess IKEA 8)

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Re: Plautilla

Beitrag von klausklage » Fr 13.03.15 14:52

Homer J. Simpson hat geschrieben:Tja, die ehlwüldige chinesische Tradition, alles zu fälschen und zu verscherbeln, was Kohle bringt.
... und nicht nur Münzen ...
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Re: Plautilla

Beitrag von antoninus1 » Fr 13.03.15 15:23

nummis durensis hat geschrieben:Ja, das ist das Übel, dass die Analysen meistens ein vielfaches vom eigentlichen Gegenstand der Untersuchung kosten, aber vielleicht wäre es ja ein Anreiz für eine Dissertation 8)

Wenn das Aufkommen dieser Tonsiegel bereits vor mehr als 13 Jahren belegt ist, können Stücke wie der neothrakische Nero nicht unbedingt mit in einen Pott geworfen werden; das könnten also ohne weiteres auch nachgefertigte Trittbrettfahrer sein. Und dass Funde von grösstem Ausmasse nicht selten sind, sieht man wohl an den Fälscherförmchen (gelle justus...) :wink:

Die neothrakischen gab´s leider auch schon vor 13 Jahren. Ich habe einen neothrakischen Mark Aurel auf einem Siegel damals gekauft. Ich schau mal, wo der ist, dann kann ich ein Foto einstellen.
Gruß,
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Katja
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Re: Plautilla

Beitrag von Katja » Fr 13.03.15 16:00

Ob das Nachfolgende eine zuverlässige Methode ist möchte ich nicht beurteilen, aber ich schreibs trotzdem mal, vielleicht kann es ja jemand bestätigen oder widerlegen.
Leg das Ding einfach mal für 5 min in Wasser.
Die Kapillaren sollen sich bei neuzeitlicher und antiker Tonware ja unterscheiden.
Deshalb gibt eine antike Scherbe die Feuchtigkeit langsamer ab (ganz grob geschätzt 24 h), während neuzeitlicher gebrannter Ton spätestens nach ein paar Stunden trocken ist.
Ich habs mal angetestet --- links neuzeitlicher Ton, rechts römische Sigillata aus dem 2. jh.
IMG_0891.JPG
Der Unterschied:
Die Bläschenbildung bei der Antiken (steigt wie eine Perlenkette nach oben)
Nach dem Rausnehmen aus dem Wasser "knistert" die Antike noch leise vor sich hin, die Neuzeitliche "schweigt".
Wie gesagt, ohne Gewähr das Ganze.
MfG

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Re: Plautilla

Beitrag von emieg1 » Fr 13.03.15 16:11

Katja, du meinst also, ich soll meine Plautilla ertränken?

Woher stammt diese Idee (die ich natürlich ausprobieren werde)? Aber könnte die Scherbe links im Bild (...ich tippe auf Spreewaldgurkeneinmachtopf - um die 1953 herum) da wirklich als Vergleich herhalten? :wink:

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Re: Plautilla

Beitrag von Katja » Fr 13.03.15 16:36

Nee, das ist oder vielmehr war ein Übertopf aus dem OBI-Gartencenter anno 2011 oder 2012.
Wasser dürfte deiner Plautilla nichts anhaben Rainer, ist doch gebrannter Ton.
Und das Wasser-Prozedere soll ja nur für 5 min sein.
Ich hatte über diese Methode irgendwann im Internet gelesen als ich anfing, mich mit TS zu beschäftigen.
Ich entsinne mich auch noch an andere Tests, etwa mit der Zunge an der Bruchkante lecken --- sie soll bei antiken Scherben "stärker haften bleiben" als bei neuzeitlichen. Aber das lassen wir mal lieber bleiben, gelle :wink:
Viel Erfolg!
Und berichte uns!
Ich bin gespannt!
LG Katja

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Re: Plautilla

Beitrag von justus » Fr 13.03.15 17:31

nummis durensis hat geschrieben:Aber könnte die Scherbe links im Bild (...ich tippe auf Spreewaldgurkeneinmachtopf - um die 1953 herum) da wirklich als Vergleich herhalten?
Da liegst du aber völlig falsch, Rainer. Nach meinen Informationen wurden Spreewälder Senfgurken in Einmachgläsern konserviert, niemals in Tonwaren !!! :wink:
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Re: Plautilla

Beitrag von emieg1 » Fr 13.03.15 18:09

Wir sollten uns jetzt aber unbedingt wieder dem thread-Thema widmen, bevor ich richtig böse werde... :fadein:
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Re: Plautilla

Beitrag von emieg1 » Mo 16.03.15 17:04

LIebe Sammlerkolleginnen und -kollegen, ich brauche euere Meinungen.

Diese Plautilla habe ich an mir 'vorübergehen' lassen, weil mir mein Bauchgefühl sagte "Finger weg!".
Der Stil stimmt zwar, aber insbesondere gefällt mir nicht, dass die auf der Vorderseite sichtbaren Schrötlingsrisse auf der Rückseite teilweise nicht vorhanden sind.
Die Kombination der Venus-Rückseite mit der Frisurenvariante mit freiligenden Ohren ist mir zumindest völlig unbekannt.

Die Fälschungsdatenbanken habe ich natürlich schon befragt; dort ist sie nicht zu finden.

http://www.ebay.de/itm/Plautilla-wife-o ... true&rt=nc

:roll:
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Re: Plautilla

Beitrag von Katja » Mo 16.03.15 19:35

Hallo Rainer,
vielleicht ein antiker Guss.
Das würde sich in Einklang mit der ungewöhnlichen Stempelkopplung bringen lassen.
LG Katja

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Re: Plautilla

Beitrag von justus » Mo 16.03.15 19:53

nummis durensis hat geschrieben:Der Stil stimmt zwar, aber insbesondere gefällt mir nicht, dass die auf der Vorderseite sichtbaren Schrötlingsrisse auf der Rückseite teilweise nicht vorhanden sind.
ich denke, es war richtig, die Finger davon zu lassen. Die Schrötlingsrisse scheinen wirklich nur angedeutet, wie es bei einem Guss ausschaut.
mit freundlichem Gruß

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Re: Plautilla

Beitrag von ga77 » Mo 16.03.15 19:55

Hallo

an einen antiken Guss glaube ich nicht, wenn dann ein moderner. Allerdings muss ich sagen, dass ich da nichts sehe, was mich das Teil als Fälschung verdammen lässt. Schaut mir einfach etwas scharf gereinigt aus. Die Schrötlingsrisse sehen für mich auch einigermassen überzeugend aus. Auch die feinen Risse auf 9 Uhr auf dem Revers sprechen für mich für eine geprägte Münze.

Valete
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Re: Plautilla

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 16.03.15 19:58

Wäre auch meine Vermutung.

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