Unterlage zur Aufbewahrung
Moderator: Homer J. Simpson
- chinamul
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Zunächst einmal eine Richtigstellung: Meinen ersten Römer habe ich 1954, also vor nunmehr 56 Jahren erworben. Aber das scheint mir ein nur unerheblicher Unterschied zu den von Richard erwähnten 62 Jahren zu sein.
Meine Beobachtung der Empfindlichkeit antiker Münzen, besonders der patinierten, gegenüber Handschweiß zeigt, daß eine solche praktisch nicht existiert. Ich nehme meine Münzen nach Belieben in die bloßen Hände, ohne sie vorher zu entfetten oder sonstwie zu neutralisieren. Wenn es im Laufe der Jahrzehnte überhaupt jemals irgendwelche unerwünschten Reaktionen gegeben hat, dann war es die gefürchtete Bronzepest. Aber die wird nicht durch Hautkontakt beeinflußt oder gar verursacht, sondern die betroffene Münze bringt die Krankheit latent schon mit, nicht immer sofort sichtbar und oft erst nach längerer Zeit akut werdend. Hauptursache dafür scheint ein entsprechendes Milieu (Feuchtigkeit und evtl. Wärme) zu sein.
Ich könnte mir vorstellen, daß das Bestehen mancher Institute auf das Tragen von Latex- oder Baumwollhandschuhen beim Hantieren mit Münzen vor allem auch hygienische Gründe hat.
Trotz dieser Euch hoffentlich beruhigenden Auskunft möchte ich aber doch dazu raten, antike Münzen vorzugsweise am Rand anzufassen, wenn man länger damit hantiert. Anderenfalls besteht immerhin die Möglichkeit, daß eine allzu dünne Patina abgegriffen wird und man helle Stellen auf der Münze verursacht.
Gruß
chinamul
Meine Beobachtung der Empfindlichkeit antiker Münzen, besonders der patinierten, gegenüber Handschweiß zeigt, daß eine solche praktisch nicht existiert. Ich nehme meine Münzen nach Belieben in die bloßen Hände, ohne sie vorher zu entfetten oder sonstwie zu neutralisieren. Wenn es im Laufe der Jahrzehnte überhaupt jemals irgendwelche unerwünschten Reaktionen gegeben hat, dann war es die gefürchtete Bronzepest. Aber die wird nicht durch Hautkontakt beeinflußt oder gar verursacht, sondern die betroffene Münze bringt die Krankheit latent schon mit, nicht immer sofort sichtbar und oft erst nach längerer Zeit akut werdend. Hauptursache dafür scheint ein entsprechendes Milieu (Feuchtigkeit und evtl. Wärme) zu sein.
Ich könnte mir vorstellen, daß das Bestehen mancher Institute auf das Tragen von Latex- oder Baumwollhandschuhen beim Hantieren mit Münzen vor allem auch hygienische Gründe hat.
Trotz dieser Euch hoffentlich beruhigenden Auskunft möchte ich aber doch dazu raten, antike Münzen vorzugsweise am Rand anzufassen, wenn man länger damit hantiert. Anderenfalls besteht immerhin die Möglichkeit, daß eine allzu dünne Patina abgegriffen wird und man helle Stellen auf der Münze verursacht.
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
- cepasaccus
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Ne, das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen, weil man die Tuerklinken, von denen sicher eine hoehere Gesundheitsgefahr ausgeht als von Muenzen und konservierten Eisengegenstaenden, ueberall mit blossen Haenden anfassen darf. In Nuernberg sind es die Baumwollhandschuhe, ausserdem darf man nur mit Bleistift schreiben. Letzteres koennte aber auch einfach daran liegen, dass man in dem Saal auch Grafiken betrachten darf. Oder sie haben Angst, dass man mit einem Kugelschreiber auf der Muenze herumstochert. In Augst sind es die Latexhandschuhe.chinamul hat geschrieben:Ich könnte mir vorstellen, daß das Bestehen mancher Institute auf das Tragen von Latex- oder Baumwollhandschuhen beim Hantieren mit Münzen vor allem auch hygienische Gründe hat.
vale
kitty mea felis duodeviginti annos nata requiescat in pace. laeta gaudiumque meum erat. desiderio eius angor.
Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Leute, ich weiss nicht recht... das Hantieren mit Handschuhen weckt bei mir einfach den Eindruck, als will der Hantierende nur die ganz besondere sorgsame Handhabung und/oder die Besonderheit seiner Münzen unterstreichen, was vielleicht hier und da auch verkaufsfördernd sein dürfte
Eine wirkliche Notwendigkeit sehe ich nur bei polierten Platten, aber darüber müssen wir uns glücklicherweise ja HIER keine Gedanken machen...

Eine wirkliche Notwendigkeit sehe ich nur bei polierten Platten, aber darüber müssen wir uns glücklicherweise ja HIER keine Gedanken machen...
- richard55-47
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Lieber Horst, da habe ich mich falsch erinnert. Ich hatte im Kopf, dass du seit deinem 10. Lebensjahr Römer sammelst.chinamul hat geschrieben:Zunächst einmal eine Richtigstellung: Meinen ersten Römer habe ich 1954, also vor nunmehr 56 Jahren erworben. Aber das scheint mir ein nur unerheblicher Unterschied zu den von Richard erwähnten 62 Jahren zu sein.
Gruß
chinamul
Danke für deinen Langmut und deine Antwort.
Ich habe auch die Römer anfangs äußerst vorsichtig und "steril" angefasst in der Erwartung, sie zu Staub zerfallen zu sehen, wenn ich den geringsten Fehler mache. Das habe ich mir längst abgewöhnt und fasse sie nach Belieben an, ohne jemals einen Schaden zu bemerken. Das will nach sieben Jahren Praxis natürlich nicht viel heißen. Deshalb bin ich froh, dass du meine Meinung bestätigst.
do ut des.
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Mein seit Jahren gut funktionierendes System: Die zu jeder Münze angelegte Karteikarte ist im Karteikasten analog zum Ablageort der Münze auf dem Schuber geordnet. Benötige ich z. B. die Karteikarte zu einer Münze, die auf dem Schuber in der 4. Reihe an 6. Stelle liegt, ziehe ich die 6. Karte nach der vierten mit einem Tab markierten Karte.
Entschuldigt bitte. Ich schrieb den Beitrag nach dem Lesen der ersten Seite. Nach Seite 3 ist mein Beitrag nun natürlich überflüssiger als ein Kropf.
Entschuldigt bitte. Ich schrieb den Beitrag nach dem Lesen der ersten Seite. Nach Seite 3 ist mein Beitrag nun natürlich überflüssiger als ein Kropf.
- MvdG
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Ich bin noch recht unerfahren, was das Sammeln antiker Münzen betrifft und kann auch erst etwas über 40 Stücke mein Eigen nennen. Die richtige Lagerung macht mir doch einige Probleme. Ich habe meine Römer & Griechen jetzt in Münboxen von Leuchtturm untergebracht. Dazu habe ich sie, soweit die Dicke der Münze es erlaubte in Münzkapseln gesteckt. Nun stelle ich bei den Münzen, die schon länger in der Kapsel verweilen fest, dass sich in der Kapsel ein runder, weißlicher Rand (fast wie von Salz) bildet. Reagieren die Münze aufgrund von mangelnder Sauerstoffzufuhr? Soll ich sie besser aus den Kapseln entfernen?
- dionysus
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Hallo MvdG,
Für antike Bronzemünzen würde ich in jedem Falle von einer Aufbewahrung in Kapseln abraten.
Die mangelnde Sauerstoffzufuhr ist erstmal nicht das Problem, sondern eher die Tatsache, dass die in der Münze bzw. Patina vorhande natürliche Feuchtigkeit sich nicht verflüchtigen kann. Die Münze befindet sich halt permanent in dem gleichen, u. U. feuchten, Milieu. Im schlechtesten Fall könnte dies den Ausbruch von "Bronzepest" fördern.
Was die weissen Ablagerungen angeht kann ich leider nicht sagen um was es sich handelt. Hast du dies bei Silber- oder bei Bronzemünzen beobachtet?
Gruß
Maico
Für antike Bronzemünzen würde ich in jedem Falle von einer Aufbewahrung in Kapseln abraten.
Die mangelnde Sauerstoffzufuhr ist erstmal nicht das Problem, sondern eher die Tatsache, dass die in der Münze bzw. Patina vorhande natürliche Feuchtigkeit sich nicht verflüchtigen kann. Die Münze befindet sich halt permanent in dem gleichen, u. U. feuchten, Milieu. Im schlechtesten Fall könnte dies den Ausbruch von "Bronzepest" fördern.
Was die weissen Ablagerungen angeht kann ich leider nicht sagen um was es sich handelt. Hast du dies bei Silber- oder bei Bronzemünzen beobachtet?
Gruß
Maico
Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkeln unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben. - Goethe -
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- cepasaccus
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Bei Kapseln liegen die alten Muenzen auch hart auf dem Muenzbild auf, da sie im Gegensatz zu den modernen Muenzen keinen Wulstrand haben.
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- MvdG
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Vielen lieben Dank Maico und cepasaccus für die schnelle Antwort.
Hab die Münzen sofort aus den Kapseln genommen, will ja schließlich noch etwas von ihnen haben. Die weißen Ablagerungen in den Kapseln habe ich sowohl bei Bronze- als auch bei Silbermünzen beobachtet.
Wie erkenne ich eigentlich diese Bronzepest Einige meiner Münzen haben ganz kleine hellgrüne Stellen. Ist das noch Patina oder vielleicht schon beginnende Bronzepest?
Hoffe man kann das auf diesen Bildern gut erkennen.
Münze 1 mit grünen Flecken
[ externes Bild ]
Münze 2 mit grünen Flecken
[ externes Bild ]
Münze 3 mit grünen Flecken
[ externes Bild ]
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Hab die Münzen sofort aus den Kapseln genommen, will ja schließlich noch etwas von ihnen haben. Die weißen Ablagerungen in den Kapseln habe ich sowohl bei Bronze- als auch bei Silbermünzen beobachtet.
Wie erkenne ich eigentlich diese Bronzepest Einige meiner Münzen haben ganz kleine hellgrüne Stellen. Ist das noch Patina oder vielleicht schon beginnende Bronzepest?
Hoffe man kann das auf diesen Bildern gut erkennen.
Münze 1 mit grünen Flecken
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- beachcomber
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
harte grüne flecken sind ok, bronzepest ist hellgrün und mehlig!
grüsse
frank
grüsse
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- MvdG
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Puh, dann bin ich beruhigt, danke dir. Einige Flecken sehen zwar etwas heller aus, aber mehlig ist da nichts. 

- Numis-Student
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Re: Unterlage zur Aufbewahrung
Hallo,
dass größere Museen und andere Institutionen Wert auf Handschuhe legen, mag auch an der Streuung des Materials liegen... Man kann ja schlecht argumentieren, der arbeitet mit Kursmünzen, der darf so ran, der hat Taler in vz und braucht Handschuhe... der mit PP-Medaillen aus dem 19. Jhdt braucht auch Handschuhe... Daher für alle die gleichen Regeln, auch wenn sie manchmal übertrieben wirken können.
Schöne Grüße,
MR
dass größere Museen und andere Institutionen Wert auf Handschuhe legen, mag auch an der Streuung des Materials liegen... Man kann ja schlecht argumentieren, der arbeitet mit Kursmünzen, der darf so ran, der hat Taler in vz und braucht Handschuhe... der mit PP-Medaillen aus dem 19. Jhdt braucht auch Handschuhe... Daher für alle die gleichen Regeln, auch wenn sie manchmal übertrieben wirken können.
Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
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