Antoninus Pius und seine "Familie"

Kaiser, Dynastien und Münzstätten

Moderator: Homer J. Simpson

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Numis-Student » Do 29.09.16 09:39

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

Delyon
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Delyon » Do 29.09.16 09:57

Danke! Interessant, ich frage mich, ob Decius ein bestimmtes ideologisches Programm verfolgte, eine Gedenkausgabe für einen seit 90 Jahren toten Kaiser herauszugeben? Vielleicht Beschwörung eines neuen goldenen, friedlichen und prosperierenden Zeitalters wie unter den Antoninen in den turbulenten Zeiten der Reichskrise?

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Numis-Student » Do 29.09.16 10:10

Hallo,

von diesen Antoninianen gibt es eine ganze Reihe, nicht nur Antoninus Pius. Zum Hintergrund ist in diesem alten Beitrag die zweite Antwort sehr informativ: http://www.numismatikforum.de/viewtopic.php?t=24099

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

alex456
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von alex456 » Do 29.09.16 11:10

Hier ging es wohl hauptsächlich um Selbstdarstellung und Herrschaftslegitimation. Er wollte sich wohl in eine Reihe mit bedeutenden und beliebten Kaisern stellen. Ähnliches sieht man schon an der Statuengalerie des Forum Augusti.

Gruß
Alex

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Alm-Öhi » Do 29.09.16 13:44

Eine tolle Nominalkollektion.
Glückwunsch antoninus1.
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chinamul
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von chinamul » Do 29.09.16 13:56

An diesem Sesterz der Lucilla haben mich auf Anhieb gleich mehrere Aspekte zum Kauf gereizt: Erstens fehlte er noch in meiner Sammlung, zweitens gefiel mir das farbliche Zusammenspiel von brauner und grüner Patina, drittens zeigt das Stück keinerlei Spuren von Korrosion oder gar Eingriffen von "Münzverbesserungsstümpern". Es handelt sich damit um eine durch und durch ehrliche Münze, die meinem Beuteschema ziemlich nahekommt.
Gekostet hat mich das Stück bei eBay AUT fast genau € 50 brutto.
lucilla sest concord.jpg
LUCILLA (Lucii Veri 164)
Æ Sesterz Rom
Av.: LVCILLAE AVG ANTONINI AVG F - Drapierte Büste rechts
Rv.: CONCORDIA S C - Concordia nach links sitzend; in der Rechten Patera, in der Linken Füllhorn
RIC 1732 (Marcus Aurelius); C. 10
Ø 30 - 32 mm / 24,72 g ; Stempelachse 11 h

Gruß

chinamul
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von antoninus1 » Do 29.09.16 15:24

Danke für eure freundlichen Reaktionen :)
Ja, ich gebe zu, ich bin ganz stolz auf meine Nominalreihe :)
Ich glaube es etwa 17 Jahre gedauert, bis ich einen Silberquinar ersteigern konnte, 18 Jahre bis zum Aureus und eben 23 Jahre bis zum Halbaureus.

Ich habe jetzt den Beitrag oben um die Bilder der Rückseiten ergänzt.
Gruß,
antoninus1

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von mike h » Do 29.09.16 15:47

Das beruhigt mich ungemein 8)
131 Köppe /201 (Kampmann)
1.) Ziel erreicht!

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von kiko217 » Do 29.09.16 17:04

Tolle Reihe, und was für ein Hammer-Sesterz!

Kiko

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Alm-Öhi » Do 29.09.16 19:47

Nachdem um 15:29 nun auch die Rückseiten vorgestellt worden sind kann man sich einfach nur wiederholen:

Eine herrliche Antoninus-Reihe!

Sie besticht nicht nur durch die feine Erhaltung der Stücke, sondern ganz besonders durch die exquisite Auswahl der Motivseiten.
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Julianus v. Pannonien » Do 29.09.16 21:41

Wundervolle Münzen antoninus1

Die Rückseite des Provinzialmedallions ist phantastisch!

Grüsse
JvP
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von chinamul » Fr 30.09.16 09:36

Es ist nicht so, daß ich der Vorstellung der nunmehr vollständigen Münzreihe des Kaisers Antoninus Pius durch antoninus 1 etwa meine Reverenz verweigern möchte: Sie ist vermutlich in diesem Forum einmalig und trifft, weil A. P. auch mein Kaiserfavorit ist, genau meinen Nerv.
Auch ich habe mich bei etlichen Münzreihen unter einen erheblichen Komplettierungsdruck gesetzt (u. a. Legionsdenare des M. Anton, Münzmeisterausgaben des Augustus, vor allem aber Alexandriner), habe aber inzwischen bei einigen weiteren (Kaiserreihe!) frustriert einsehen müssen, daß sowohl meine begrenzten finanziellen Mittel als auch das dünne Angebot auf dem Markt solche speziellen Vorhaben letztlich wenig aussichtsreich erscheinen lassen.
Ich kann die Genugtuung von antoninus 1 über seine Nominalreihe durchaus bewundernd nachvollziehen und vor allem neidlos teilen. Hier beweist sich ein weiteres Mal, was im Forum schon mehrfach festgestellt worden ist, daß nämlich ein langer Atem und viel Geduld am Ende doch mitunter zu Käufen lange vergeblich gesuchter, vor allem aber "budgetkompatibler" Münzen führen.

Gruß

chinamul
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von klausklage » Fr 30.09.16 12:31

Wow, echt beeindruckend! 8)
So etwas hätte ich auch gerne von meinem Lieblingskaiser Trajan. Das dürfte ähnlich schwer sein, besonders die Goldquinare tauchen da nur alle paar Jubeljahre auf und kosten ein Vermögen.
Olaf
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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von Perinawa » Fr 30.09.16 13:47

Ach Olaf, was soll ich sagen, wenn ich an meine Lieblingsdame denke. Nur die Denare habe ich (bis auf zwei) "komplett"... ein kleiner Traum wäre noch der Silberquinar. An Grossbronzen oder gar Güldenes brauche ich erst gar nicht denken; die liegen ausserhalb meines Systems. :(
Unanfechtbare Wahrheiten gibt es überhaupt nicht, und wenn es welche gibt, so sind sie langweilig

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Re: Antoninus Pius und seine "Familie"

Beitrag von antoninus1 » Fr 30.09.16 15:25

Bei mir hat´s ja ziemlich lange gedauert, bis ich die beinander hatte, und dreimal musste ich lange hin- und herüberlegen, ob ich bieten soll und wenn ja, wieviel.
Vielleicht geht´s euch da wie mir: man sieht eine Münze, die so selten kommt und die man so gerne hätte in einer in 4 Wochen stattfindenden Auktion. Und von da an grübelt man jeden Tag, ob man bieten soll oder nicht. Einerseits sieht man die Chance und hofft, dass man die Münze bekommt und sie nicht ein anderer in letzter Sekunde wegschnappt, andererseits denkt man sich, oh je, da muss ich ganz schön Geld hinblättern, mehr, als ich vernünftigerweise für Münzen ausgeben kann.
Soll ich vielleicht doch nicht bieten...???
Aber dann :D

@chinamul:
ich hatte mich ja früh auf A.P. spezialisiert, vor allem Provinz mit Alexandria, und dann, als der Gedanke auftauchte, alle Nominale zu haben wäre auch eine tolle Sache, gemerkt, dass das bei dem Kaiser wohl am ehesten möglich ist.
Wann taucht schon ein Goldquinar eines anderen Kaisers überhaupt mal im Handel auf? Silberquinare von Augustus, Domitian, Hadrian kommen immer wieder, aber Goldquinare?

Dafür ist die Reihe numismatisch nicht so interessant. Ein Aureus ist halt ein Aureus.
Kein Vergleich dazu, was Alexandriner, die Du z.B. sammelst, an interessanten Münzen zu bieten haben.

@JvP: ja, über das freue ich mich auch total. In der Aukton, in der ich es kaufen konnte, zeigte nur ein Händler mäßiges Interesse daran und bot einmal. Ein anderer Händler liess es mir, als er sah, dass ich bot. Dem bin ich heute noch dankbar dafür :)
Bei 2 Gelegenheiten hat er es inzwischen noch einmal gesehen und jedesmal meinte er flachsend "ich hätte doch gemein sein sollen" :D
Zuletzt geändert von antoninus1 am Di 13.12.16 17:45, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
antoninus1

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