Frauen auf römischen Münzen
Moderator: Homer J. Simpson
Re: Frauen auf römischen Münzen
Ein Denar der zweiten 'Gruppe' der Lucilla-Prägungen mit der späterern Avers-Legende LVCILLA AVGVSTA...
Lucilla
Denar
Rom, nach 164 n.Chr.
Av.: LVCILLA AVGVSTA - drapierte Büste n.r.
Rev.: VENVS VICTRIX - Venus mit Victoriola n.l. stehend an Schild gelehnt
3,18 Gramm, Stempelstellung ca. 6 h
RIC 786, Cohen 89
Im Vergleich zu den frühen Prägungen aus der ersten Gruppe (LVCILLAE AVG ANTONINI AVG F) fällt auch das deutlich gealterte Portrait der jungen Kaiserin auf; ihre Züge wirken weitaus 'weiblicher' und reifer. Frisurtechnisch ist das Haar locker zurückgekämmt - die untere Haarkante wird von einem Zopf begrenzt - und ist am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebunden.
Interessanterweise kann man dies auch sehr gut bei den Plastiken beobachten. Als Beispiel für diese Münzabbildung eignet sich eine relativ unbekannte Büste aus dem Palazzo Pitti in Florenz:
Die Assoziation der Lucilla mit Venus schlägt sich nicht nur in der Münzprägung nieder, sondern ist auch bei den Plastiken zu beobachten.
Einer meiner Lieblingsbüsten zeigt die Kaiserin als personifzierte Venus (Museo Centrale Montemartini - Rom):
Und eine weitere Verbindung der beiden Damen findet man in der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden
http://skd-online-collection.skd.museum ... ?id=166500:
Lucilla
Denar
Rom, nach 164 n.Chr.
Av.: LVCILLA AVGVSTA - drapierte Büste n.r.
Rev.: VENVS VICTRIX - Venus mit Victoriola n.l. stehend an Schild gelehnt
3,18 Gramm, Stempelstellung ca. 6 h
RIC 786, Cohen 89
Im Vergleich zu den frühen Prägungen aus der ersten Gruppe (LVCILLAE AVG ANTONINI AVG F) fällt auch das deutlich gealterte Portrait der jungen Kaiserin auf; ihre Züge wirken weitaus 'weiblicher' und reifer. Frisurtechnisch ist das Haar locker zurückgekämmt - die untere Haarkante wird von einem Zopf begrenzt - und ist am Hinterkopf zu einem Knoten zusammengebunden.
Interessanterweise kann man dies auch sehr gut bei den Plastiken beobachten. Als Beispiel für diese Münzabbildung eignet sich eine relativ unbekannte Büste aus dem Palazzo Pitti in Florenz:
Die Assoziation der Lucilla mit Venus schlägt sich nicht nur in der Münzprägung nieder, sondern ist auch bei den Plastiken zu beobachten.
Einer meiner Lieblingsbüsten zeigt die Kaiserin als personifzierte Venus (Museo Centrale Montemartini - Rom):
Und eine weitere Verbindung der beiden Damen findet man in der Staatlichen Kunstsammlung in Dresden
http://skd-online-collection.skd.museum ... ?id=166500:
- drakenumi1
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Hallo, Rainer,
ich muß es mal aussprechen: - daß ich mit einer gewissen Freude jede Deiner neu vorgestellten Damen registriere und die dabei waltende Systematik der Kategorisierung auch insgeheim bewundere: Was bin ich dagegen doch oberflächlich in der Typeneinordnung, die sich irgendwie kaum geändert hat seit den alten Zeiten, als ich noch abend- und nächtelang auf meine Weise physiognomische und bisweilen darüber hinausgehende Studien an den jungen Damen getrieben habe. In dieser Richtung habe ich kaum eine Richtungsänderung bei mir registriert, habe mich nicht weiterentwickeln können.
Wenn ich mich so mit Abstand selbst prüfe, habe ich später eigentlich viele meiner Damenmünzen nur nach dem Gesichtspunkt dessen, was mir an den Gesichtern gefällt, mich evtl. vom typisch Weiblichen anspricht, erworben und mich im Übrigen um eine systematische Ordnung (und seien es die Unterschiede der Frisuren) wenig geschert. Nun kommst eines Tages Du und führst mir vor, wie oberflächlich meine diesbezügliche Sammelleidenschaft doch bisher gewesen ist. - Nun gut, jetzt werde ich diese nun auch nicht mehr präzisieren, mich aber weiterhin besonders an jungen Damenportraits erfreuen. -
Anhängender Lucilla muß man evtl. ein paar Augenbicke länger in die Augen schauen, um dieses angenehm ausschauende fast jugendliche Gesicht zu erfassen, was begreifen läßt, weshalb Lucius sie begehrte. (Aber bitte nicht von dem etwas zerknautschten Revers irritieren lassen)!
Ich freue mich bereits auf Deinen nächsten Beitrag zu diesem Thema!
Grüße von
Eckhard
ich muß es mal aussprechen: - daß ich mit einer gewissen Freude jede Deiner neu vorgestellten Damen registriere und die dabei waltende Systematik der Kategorisierung auch insgeheim bewundere: Was bin ich dagegen doch oberflächlich in der Typeneinordnung, die sich irgendwie kaum geändert hat seit den alten Zeiten, als ich noch abend- und nächtelang auf meine Weise physiognomische und bisweilen darüber hinausgehende Studien an den jungen Damen getrieben habe. In dieser Richtung habe ich kaum eine Richtungsänderung bei mir registriert, habe mich nicht weiterentwickeln können.
Wenn ich mich so mit Abstand selbst prüfe, habe ich später eigentlich viele meiner Damenmünzen nur nach dem Gesichtspunkt dessen, was mir an den Gesichtern gefällt, mich evtl. vom typisch Weiblichen anspricht, erworben und mich im Übrigen um eine systematische Ordnung (und seien es die Unterschiede der Frisuren) wenig geschert. Nun kommst eines Tages Du und führst mir vor, wie oberflächlich meine diesbezügliche Sammelleidenschaft doch bisher gewesen ist. - Nun gut, jetzt werde ich diese nun auch nicht mehr präzisieren, mich aber weiterhin besonders an jungen Damenportraits erfreuen. -
Anhängender Lucilla muß man evtl. ein paar Augenbicke länger in die Augen schauen, um dieses angenehm ausschauende fast jugendliche Gesicht zu erfassen, was begreifen läßt, weshalb Lucius sie begehrte. (Aber bitte nicht von dem etwas zerknautschten Revers irritieren lassen)!
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Eckhard
Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Dankeschön Eckhard, aber du brauchst deine Sammelleidenschaft wirklich keinesfalls hinten anstellen - ganz im Gegenteil.
Ein schönes Portraitstück, deine Lucilla. Oftmals verrutschen ja gerade die späteren Portraits ein wenig ins 'karikaturistische'. Ich darf meine erste Lucilla-Münze hier auch präsentieren .- ich hatte sie vor längerer Zeit schon einmal vorgestellt, aber schöne Frauen brauchen halt ein wenig mehr Aufmerksamkeit, nicht wahr?!
Lucilla
Denar
Rom, nach 164 n.Chr.
Av.: LVCILLA AVGVSTA - drapierte Büste n.r.
Rev.: CONCORDIA - Concordia sitzt n.l., hält Patera und Füllhorn
3,31 Gramm, Stempelstellung ca. 6 h
RIC 759, Cohen 7
Sie umschreibt einen weiteren Frisurentyp: Das Haar ist ebenfalls locker zurückgekämmt, jedoch fehlt hier der Zopf. Am Hinterkopf sieht man anstelle des Knotens eher ein Nest bzw. einen 'Dutt' , der höher als ein Haarknoten gelegen haben muss, da unter ihm noch Teile der zurückgekämmten Haare zu sehen sind. Nach meiner Meinung ist dieser Frisurentyp früher zu datieren als der Typus mit Zopf, aber ich stehe da noch am Anfang meiner 'Forschung'. IMHO kommt der Dutt bzw. Haarnest altersmässig vor dem einfachen Knoten. Auch wirkt der 'Zopf-Typ' einen tic älter als der zopflose. Allgemein sind die Frisurentypen der Lucilla wie auch der anderen Kaiserweibchen der Antoninen nicht so klar struktuiert und abgegrenzt wie bleistiftsweise bei den Severern.
Ein kleiner Unterschied zwischen 'unseren' Münzen: Bei meiner sieht man an der Drapierung noch eine kleine Gewandnadel. Man meint bei diesem Typ auch eher einen 'Ohrring' erkennen zu können; ich denke allerdings - insbesondere im Vergleich mit den Plastiken, dass es sich doch eher um dezentes Wangenlöckchen handelt.
Übrigens trägt die bereits erwähnte 'Venus-Lucilla' aus Dresden exakt diese Frisur... guckst du hier:
happy weekend to all
Ein schönes Portraitstück, deine Lucilla. Oftmals verrutschen ja gerade die späteren Portraits ein wenig ins 'karikaturistische'. Ich darf meine erste Lucilla-Münze hier auch präsentieren .- ich hatte sie vor längerer Zeit schon einmal vorgestellt, aber schöne Frauen brauchen halt ein wenig mehr Aufmerksamkeit, nicht wahr?!
Lucilla
Denar
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Sie umschreibt einen weiteren Frisurentyp: Das Haar ist ebenfalls locker zurückgekämmt, jedoch fehlt hier der Zopf. Am Hinterkopf sieht man anstelle des Knotens eher ein Nest bzw. einen 'Dutt' , der höher als ein Haarknoten gelegen haben muss, da unter ihm noch Teile der zurückgekämmten Haare zu sehen sind. Nach meiner Meinung ist dieser Frisurentyp früher zu datieren als der Typus mit Zopf, aber ich stehe da noch am Anfang meiner 'Forschung'. IMHO kommt der Dutt bzw. Haarnest altersmässig vor dem einfachen Knoten. Auch wirkt der 'Zopf-Typ' einen tic älter als der zopflose. Allgemein sind die Frisurentypen der Lucilla wie auch der anderen Kaiserweibchen der Antoninen nicht so klar struktuiert und abgegrenzt wie bleistiftsweise bei den Severern.
Ein kleiner Unterschied zwischen 'unseren' Münzen: Bei meiner sieht man an der Drapierung noch eine kleine Gewandnadel. Man meint bei diesem Typ auch eher einen 'Ohrring' erkennen zu können; ich denke allerdings - insbesondere im Vergleich mit den Plastiken, dass es sich doch eher um dezentes Wangenlöckchen handelt.
Übrigens trägt die bereits erwähnte 'Venus-Lucilla' aus Dresden exakt diese Frisur... guckst du hier:
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- justus
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Könnte sich dabei nicht um die erste, historisch bekannte Darstellung eines antiken "Transvestiten" handeln. Allerdings mit einem ziemlich schlechten Geschmack, was die damals aktuelle, zeitgenössische Mode anbetrifft.nummis durensis hat geschrieben:Rev.: CONCORDIA - Concordia sitzt n.l., hält Patera und Füllhorn
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: Frauen auf römischen Münzen
N'amd zusammen
endlich kann ich auch einen Crispina-Denaren mein Eigen nennen
CRISPINA AUGUSTA
HILARITAS
3,0 g , 18 x 19,5 mm, 12.00h / RIC 282
Martin
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Nun ist es mir endlich geglückt, eine Münze von Faustina sen. zu bekommen, welche noch zu ihren Lebzeiten geprägt wurde. Relativ günstig war sie auch noch. 21,50 € plus Porto.
Sesterz
Avers: Drapierte Büste n. r. Frisur mit Perlenschnüren durchsetzt / FAVSTINA AVG ANTONINI AVG PII PP
Revers: Venus steht n.r. Gewand über rechter Schulter, hält Apfel / VENERI AVGVSTAE / S-C
RIC 159; 1081 / C.282 / BMC 1120 / Gewicht 24,32g/ Durchmesser 32m/m
Sesterz
Avers: Drapierte Büste n. r. Frisur mit Perlenschnüren durchsetzt / FAVSTINA AVG ANTONINI AVG PII PP
Revers: Venus steht n.r. Gewand über rechter Schulter, hält Apfel / VENERI AVGVSTAE / S-C
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Wer seine Wurzeln nicht kennt, kann seine Zukunft nicht gestalten.
- chinamul
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Der Preis ist wirklich günstig. Da hat der Verkäufer wohl die Av.-Legende nicht gründlich genug gelesen. Immerhin ist die Vorderseite recht schön erhalten und fast komplett lesbar.
Gruß
chinamul
Gruß
chinamul
Nil tam difficile est, quin quaerendo investigari possit
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Re: Frauen auf römischen Münzen
und die Tönung ist sehr attraktiv... da kann man doch nicht meckern!
Gefällt mir sehr gut, deine Errungenschaft.
Martin
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- drakenumi1
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Gerade hab ich den gesamten thread noch einmal durchgesehen, auf mich wirken lassen und festgestellt, daß im Chor der EDLEN DAMEN die Frau des Aurelian, Ulpia SEVERINA, qualitativ etwas unterrepräsentiert daherkommt. Das soll kein abwertendes Urteil gegenüber dem Sammlungsmaterial derjenigen Forumsfreunde sein, die hier schon etwas von der Severina vorgestellt haben, aber ich denke, wir viri sollten dem weiblichen Anspruch, so ansprechend wie möglich ihre Vorzüge auch bildlich präsentiert zu bekommen, mit Freude nachkommen.
Deshalb hab ich mal auf das zutreffende Münztablett gegriffen und hoffe, daß folgender Antoninian auch Euch einigermaßen gefällt:
- s. unten.
Und was ist aus historischer Sicht zur Severina zu sagen: Eigentlich gar nichts. Die seinerzeitige Geschichtsschreibung hat sie schlicht ignoriert. Nicht einmal ihr Name fand Erwähnung. Aber die Münzprägung belegt ihre Existenz als Gattin des Aurelian, die nach dem Ableben ihres Gatten 275 möglicherweise sogar für einige Wochen, bis zu Inthronisierung des Tacitus als Kaisernachfolger, als kaiserliche "Geschäftsführerin" hätte fungieren, also auch Münzen prägen dürfen. Immerhin hatte ihr Gatte sie bereits im Aug. 274 zur Augusta erhoben und sie führte den Titel "Mater castrorum et senatus et patriae". Also beste Voraussetzungen, von ihrem "Bildnisrecht" auf Münzen Gebrauch machen zu dürfen und noch viel mehr. Viel Konjunktiv, - "hätte" und "machen dürfen", - weil, - nichts ist erwiesen.
Severinas Prägungen sind am Ende der Aurelianischen Regierungszeit entstanden, das stützt die Vorstellung, sie könne nach Aurelians Ende interimsweise sogar dessen Geschäfte weitergeführt haben.
Das war es schon. Lassen wir das Portrait auf uns wirken. Ein etwas anderer Typ Kaiserin , fast möchte ich sagen: Ein sportlicher, wenn auch "diademierter" Typ (eine furchtbare Vokabel!). Aber das eine sollte das andere ja nicht ausschließen.
Grüße zum Advent von
drake
Deshalb hab ich mal auf das zutreffende Münztablett gegriffen und hoffe, daß folgender Antoninian auch Euch einigermaßen gefällt:
- s. unten.
Und was ist aus historischer Sicht zur Severina zu sagen: Eigentlich gar nichts. Die seinerzeitige Geschichtsschreibung hat sie schlicht ignoriert. Nicht einmal ihr Name fand Erwähnung. Aber die Münzprägung belegt ihre Existenz als Gattin des Aurelian, die nach dem Ableben ihres Gatten 275 möglicherweise sogar für einige Wochen, bis zu Inthronisierung des Tacitus als Kaisernachfolger, als kaiserliche "Geschäftsführerin" hätte fungieren, also auch Münzen prägen dürfen. Immerhin hatte ihr Gatte sie bereits im Aug. 274 zur Augusta erhoben und sie führte den Titel "Mater castrorum et senatus et patriae". Also beste Voraussetzungen, von ihrem "Bildnisrecht" auf Münzen Gebrauch machen zu dürfen und noch viel mehr. Viel Konjunktiv, - "hätte" und "machen dürfen", - weil, - nichts ist erwiesen.
Severinas Prägungen sind am Ende der Aurelianischen Regierungszeit entstanden, das stützt die Vorstellung, sie könne nach Aurelians Ende interimsweise sogar dessen Geschäfte weitergeführt haben.
Das war es schon. Lassen wir das Portrait auf uns wirken. Ein etwas anderer Typ Kaiserin , fast möchte ich sagen: Ein sportlicher, wenn auch "diademierter" Typ (eine furchtbare Vokabel!). Aber das eine sollte das andere ja nicht ausschließen.
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Man kann, was man will, und wenn man sagt, man kann nicht, dann will man auch nicht.
(Baltzer von Platen/a. Rügen)
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- areich
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Das ist doch kein Portrait einer Frau sondern einfach Aurelian mit 'ner Perücke drauf. So spektakulär häßlich wird sie hoffentlich nicht gewesen sein, das hier ist ja schon ein harmloseres Beispiel.
Auf manchen Münzen haben sie nicht mal dran gedacht, den Schnurrbart wegzulassen.
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Auf manchen Münzen haben sie nicht mal dran gedacht, den Schnurrbart wegzulassen.
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- drakenumi1
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Donnerwetter, areich, das ist geschlechtsspezifisch betrachtet wirklich das völlige Gegenteil. Ich habe mal unter nur 125 Stück bei acs nach vergleichbarer Maskulinität gsucht und kein ähnlich "schönes" finden können. Ich denke, Du hast großes Glück beim Suchen gehabt oder dafür endlos lange gebraucht.
Gratulation dazu von
drake
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- mike h
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Re: Frauen auf römischen Münzen
Einen wirklich interessanten Aspekt hast du da aufgezeigt...
Ich hab nur eine Severina. Und die hab ich eben unters Mikroskop gelegt.... mit dem Ergebnis, das sie besonders im Mundbereich noch Reste von Sandpatinaauflagen hat.
Ich werde wohl nochmal mit diesem Hintergrund eine vorsichtige Nachreinigung in Angriff nehmen.
Martin
Ich hab nur eine Severina. Und die hab ich eben unters Mikroskop gelegt.... mit dem Ergebnis, das sie besonders im Mundbereich noch Reste von Sandpatinaauflagen hat.
Ich werde wohl nochmal mit diesem Hintergrund eine vorsichtige Nachreinigung in Angriff nehmen.
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