Nur, weil sie dort das letzte Mal in einer Auktion war ? Ich würde fast vermuten, dass sie 1975 noch nicht so aussah

MR
Moderator: Homer J. Simpson
chinamul hat geschrieben:Die Beschreibung des Zustandes der Münze des Sept. Sev. muß man sich tatsächlich mal auf der Zunge zergehen lassen: "Erhaltung: Geglättet, nachgeschnitten, patiniert, sonst fast vorzüglich"
Die Angaben "Geglättet, nachgeschnitten, patiniert" sind zwar absolut korrekt, aber wie man daraus dann zu der abschließenden Bewertung "sonst vorzüglich" gelangen kann, ist mir schleierhaft. Dieses Prädikat kann doch logischerweise nur auf das jämmerliche Resultat der Manipulationen bezogen werden. Was an diesem Stück mal original war, ist jedenfalls gründlich vernichtet.
Und tatsächlich haben die drei warnenden Hinweise "Geglättet, nachgeschnitten, patiniert" bislang fünf Bieter nicht abschrecken können, und der Höchstbietende ist sogar bereit, für diese Ruine über 60 Euro hinzulegen.
Wie wir also sehen, nützt es überhaupt nichts, wenn ein Händler den Zustand wahrheitsgemäß beschreibt. Es wird immer Sammler geben, denen das offenbar egal ist. Umso wichtiger wäre es deshalb, daß Händler, die auf sich halten, solchen Münzschrott gar nicht erst anbieten.
Gruß
chinamul
eher 2x Hanniballianus, 1x Procopius und 1x Delmatiusraeticus hat geschrieben:...da könnte man 4 Sesterzen draus machen ?
Das ist eben "Opas Münzsammlung" von morgen oder übermorgen, wo dann wieder niemand die Geschichte glaubt.Numis-Student hat geschrieben: Hallo,
ich könne verstehen, wenn ein erfahrener Sammler diese Ruine, wegen dem "netten Bild" als Spielmünze für die Hosentasche kauft (10 Euro, erstes Gebot). Desweiteren sehe ich 2 Ebay-"Frischlinge" mit ganz wenig Erfahrung. Bei denen könnte man Ahnungslosigkeit unterstellen. Was aber die anderen mit über 200 Bewertungen denken, verstehe ich nicht. Andererseits hatten diese ihre Gebote von "Kroatien" über modernes Zeug bis "Antike" gestreut. Auch da könnte man vielleicht zweifeln, ob das wirklich erfahrene Antiken-Sammler sind.
Ich will nun niemandem etwas unterstellen, sondern mir fällt nur gerade diese Überlegung ein: Könnte man eine solche Münze mit etwas Lehm und Sand zu einer "Premium-Ungereinigten" umbauen, wo man die Schnitzerei nicht erkennt ? Und diese dann für mehr als 60 Euro bei ebay versteigern ???
Die Schnitzer stehen doch unter enormen Zeitdruck, da das Geschäft bei gewissen Händlern momentan so gut läuft. Da können kleine Flüchtigkeitsfehler schon mal passieren...chinamul hat geschrieben:Bei nochmaliger genauer Betrachtung unseres prächtigen Septimius Severus habe ich noch einen absoluten Knaller auf der Rückseite entdeckt, den die Lanzexperten entweder nicht bemerkt oder - wahrscheinlicher - einfach schamhaft unter den Teppich gekehrt haben: Die Legende lautet nämlich, entgegen der Münzbeschreibung, deutlich lesbar FORTVNAE REDVICI. Wie es allerdings zu diesem Lapsus kommen konnte, ist mir absolut unverständlich.
Gruß
chinamul
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