Kleines Update und grobe Zusammenfassung zu dem vorgestellten Caracalla Denarius.
Ich habe über Facebook den Einlieferer "entdeckt" (privater Sammler aus England) und Kontakt aufgenommen. Er hatte den Caracalla nur in der Zeit Ende 2023 bis jetzt Mitte 2024. Er wollte die Münze eigentlich nicht einliefern, aber bei einer Münzmesse hat er Dom von Baldwins getroffen, es wurde viel kostenloser Wein verköstigt und am Ende gab es einen Deal mit ein paar Münzen - und der Caracalla ging in die Baldwins Auktion. Welche Geschichten das Leben manchmal spielt.
Dieser letzte Besitzer hatte vor der Einlieferung selber ausgiebig recherchiert. RIC kennt mit der 343 den Denarius und den Aureus, hat aber keine Beispiele / Abbildungen des Types. Cohen beschreibt als 408 den Denarius, gibt als Info aber lediglich an "same type as Aureus 407" ohne weitere Informationen bereitzustellen. Gefunden hatte der letzte Besitzer noch BMC 718 - was sich aber auch als Aureus dieses Types herausstellte.
Dazu hat er alle möglichen Quellen im Internet und in den Print Katalogen gewälzt, ebenso hat er versucht Gruppenlots zu finden, in denen dieser Typus eventuell dabei ist - laut seiner eigenen Aussage, auch ohne irgendeinen Erfolg.
Auf die Frage woher er diesen Caracalla Denarius hat - die Münze stammt von einem privaten Sammler aus London, der wohl in den 1960er began seine Sammlung aufzubauen. Nach seinem Tod wurde seine Sammlung von der Nichte in ein Auktionshaus eingereicht. Übrigens ein Auktionshaus, das normalerweise landwirtschaftliche Maschinen versteigert!
Hier die Info zur Auktion:
https://www.bbc.com/news/uk-england-shropshire-67415683
So, das wäre erst einmal alles bis hierher, falls es jemand interessiert.
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Offtopic - hatte ich bereits im US Forum geschrieben. Abseits des Caracalla - macht man sich da schon seine Gedanken. Wir investieren so viel Herzblut und Zeit um die Münzen zu bestimmen. Achten auf Details. Die Münzen bekommen so viel persönliches. Und am Ende wird dann die Sammlung von Familienmitgliedern in eine Auktion gegeben, wenn es dumm läuft auch noch zu einer Stelle, die die Münzen nicht mal groß unterscheiden kann - und dann geht alles was man selber an Infos, Details und Zeit investiert hat den Bach runter. Die Münzen werden verstreut und die Infos sind verloren. Irgendwie schon traurig. Lässt einen überlegen zu einem gewissen Zeitpunkt sich doch lieber selber um eine Veräußerung zu kümmern?