durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Guten Tag,
ich habe eine Sammlung von Münzen geerbt, darunter viele Silbermünzen der Bundesrepublik Deutschland.
Leider sind sie in dem damals empfohlenen System KaBe "Numis" aufbewahrt worden, in dem die Münzen in eine Folie eingeschoben worden, die damals wohl stark weichmachhaltig war.
Das Ergebnis ist, daß ich nun leicht schmierige und v.a. mit einer partiell grünlichen Schicht an der Oberfläche versehene Münzen habe, die so nicht bleiben können.
Meine Frage: Was mache ich am besten mit den Münzen?
Einerseits kann ich sie so nicht lassen, andererseits sollte man ja, wie zumindest 'Puristen' (und nicht nur die, jegliche Reinigung unterlassen.
Es handelt sich um Münzen, die sich nicht in einem Top-Zustand, d.h. etwa in dem Grad 'prägefrisch' bis 'unzirkuliert', befinden.
Ich würde mich über eine Hilfe freuen.
Gruß
Carolus
ich habe eine Sammlung von Münzen geerbt, darunter viele Silbermünzen der Bundesrepublik Deutschland.
Leider sind sie in dem damals empfohlenen System KaBe "Numis" aufbewahrt worden, in dem die Münzen in eine Folie eingeschoben worden, die damals wohl stark weichmachhaltig war.
Das Ergebnis ist, daß ich nun leicht schmierige und v.a. mit einer partiell grünlichen Schicht an der Oberfläche versehene Münzen habe, die so nicht bleiben können.
Meine Frage: Was mache ich am besten mit den Münzen?
Einerseits kann ich sie so nicht lassen, andererseits sollte man ja, wie zumindest 'Puristen' (und nicht nur die, jegliche Reinigung unterlassen.
Es handelt sich um Münzen, die sich nicht in einem Top-Zustand, d.h. etwa in dem Grad 'prägefrisch' bis 'unzirkuliert', befinden.
Ich würde mich über eine Hilfe freuen.
Gruß
Carolus
- KarlAntonMartini
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Probiers mit organischem Lösungsmittel, zB Aceton. Ohne jede mechanische Reibung, danach gut spülen und trockenfönen oder- tupfen.
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Danke für die Antwort.
Muß man da nicht Bedenken haben, daß an den Auflagestellen vom Abspülen her sichtbare Stellen zurückbleiben?
Und, vor allem, wie soll man an die Reinigung mit Aceton ran gehen, schließlich ist es ein Atemgift und einfach die Münzen mit der Hand im Münzbad schwenken wird auch nicht richtig sein, und Plastik-Einmal-Handschuhe scheinen sich aufzulösen!
Hast Du oder andere Erfahrungen damit und kannst mir noch paar Tipps geben?
Gruß
Carolus
Muß man da nicht Bedenken haben, daß an den Auflagestellen vom Abspülen her sichtbare Stellen zurückbleiben?
Und, vor allem, wie soll man an die Reinigung mit Aceton ran gehen, schließlich ist es ein Atemgift und einfach die Münzen mit der Hand im Münzbad schwenken wird auch nicht richtig sein, und Plastik-Einmal-Handschuhe scheinen sich aufzulösen!
Hast Du oder andere Erfahrungen damit und kannst mir noch paar Tipps geben?
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Altes Marmeladenglas mit Deckel, der Boden ist ja meist etwas gewölbt. Wenn du die Münzen dann etwas hin- und herschwenkst, geht der grüne Belag in Lösung. Die Flüssigkeit sollte den Deckel nicht benetzen.
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Habe den Tipp auch hier aus dem Forum bekommen und nun dran Münze um Münze einzulegen, abzuwaschen und in etwas Alkohol "abzutrocknen". Und es funktioniert.
Es braucht Zeit und Geduld, aber es lohnt sich. Auch in Narkose wegen des Aceton bin ich noch nicht gefallen. Einfach kurz Deckel auf, Luft anhalten, Münze vorsichtig rein und Deckel wieder drauf.
Es braucht Zeit und Geduld, aber es lohnt sich. Auch in Narkose wegen des Aceton bin ich noch nicht gefallen. Einfach kurz Deckel auf, Luft anhalten, Münze vorsichtig rein und Deckel wieder drauf.
Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Hallo,
besten Dank für Eure hilfreichen Beiträge.
@ Fabe:
Ich habe die Frage:
1.) Hast Du Du beide Arbeitsgänge ('Alkohol' und 'Aceton') miteinander kombiniert? oder hast Du sie getrennt für unterschiedliche Zwecke durchgeführt?
2.) Nach der 'Aceton-Methode': Da wird es spannend:
a) Wie lange läßt Du die Münze im Aceton-Bad
b) Wie holst Du die Münze aus dem 'Bad' raus? Mit der Hand (unwahrscheinlich!)?, Mit einer Pinzette?
c) Was machst Du anschließend mit der Münze: 'natürlich' trocknen lassen? Mit Wasser abspülen? Und wie verhinderst Du, daß auf den Stellen wo die Münze zum Trocknen anliegt, daß dort erkennbare Spuren vom Antrocknen zurückbleiben?
Bitte gib mir dazu noch mal Deine Erfahrungen.
Danke
Gruß
Carolus
besten Dank für Eure hilfreichen Beiträge.
@ Fabe:
Ich habe die Frage:
1.) Hast Du Du beide Arbeitsgänge ('Alkohol' und 'Aceton') miteinander kombiniert? oder hast Du sie getrennt für unterschiedliche Zwecke durchgeführt?
2.) Nach der 'Aceton-Methode': Da wird es spannend:
a) Wie lange läßt Du die Münze im Aceton-Bad
b) Wie holst Du die Münze aus dem 'Bad' raus? Mit der Hand (unwahrscheinlich!)?, Mit einer Pinzette?
c) Was machst Du anschließend mit der Münze: 'natürlich' trocknen lassen? Mit Wasser abspülen? Und wie verhinderst Du, daß auf den Stellen wo die Münze zum Trocknen anliegt, daß dort erkennbare Spuren vom Antrocknen zurückbleiben?
Bitte gib mir dazu noch mal Deine Erfahrungen.
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- KarlAntonMartini
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Hm. Soviel Gedanken hatte ich mir gar nicht gemacht. Dringelassen, bis der grüne Schleim weg war. Mit den Fingern rausgeholt (sind alle noch dran), dann mit Wasser und Seife gespült, zuletzt nur Wasser, dann auf Handtuch gelegt und trockengefönt. Probieren geht über studieren. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Die Damen nutzen Aceton als Nagellackentferner So schlimm, dass danach der ganze Finger abfällt, kann es also nicht seinKarlAntonMartini hat geschrieben:... Mit den Fingern rausgeholt (sind alle noch dran)...
Schöne Grüßé,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Ich benutze die Finger zum Herausholen aus dem Bad.Carolus hat geschrieben:a) Wie lange läßt Du die Münze im Aceton-Badb) Wie holst Du die Münze aus dem 'Bad' raus? Mit der Hand (unwahrscheinlich!)?, Mit einer Pinzette?c) Was machst Du anschließend mit der Münze: 'natürlich' trocknen lassen? Mit Wasser abspülen? Und wie verhinderst Du, daß auf den Stellen wo die Münze zum Trocknen anliegt, daß dort erkennbare Spuren vom Antrocknen zurückbleiben?
Nach Aceton ist ein Bad in Alkohol und nachfolgendem Föhnen sinnvoll. Mehrfach wiederholen.
Für Münzen in hoher Qualität: Isopropanol aus der Apotheke (wasserfrei).
Für solche Münzen reicht die Nachbehandlung mit Brennspiritus. Das darin enthaltene Wasser wird beim Föhnen mitgerissen.KarlAntonMartini hat geschrieben:Es handelt sich um Münzen, die sich nicht in einem Top-Zustand, d.h. etwa in dem Grad 'prägefrisch' bis 'unzirkuliert', befinden.
Die verwendeten Flüssigkeiten wirken stark entfettend auf die Haut. Es macht Sinn nach beendeter Operation die Hände mit einer Pflegecreme nachzufetten.
Viele Grüße
Hermann
Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Hallo,
... und (entschuldige die Nachfrage, ich bin halt einfach skeptisch und habe keine Erfahrung) es gibt anschließend keine Spuren vom Abtropfen oder ähnlichem her?
Hältst Du beim Abtropfen bzw. Föhnen die Münze in der Hand oder lehnst Du sie irgendwo an?
Gruß
Carolus
... und (entschuldige die Nachfrage, ich bin halt einfach skeptisch und habe keine Erfahrung) es gibt anschließend keine Spuren vom Abtropfen oder ähnlichem her?
Hältst Du beim Abtropfen bzw. Föhnen die Münze in der Hand oder lehnst Du sie irgendwo an?
Gruß
Carolus
Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Ich halte sie in der Hand. Durch die Entfettung der Haut ist die Gefahr von Schweissflecken minimiert. Im Fachhandel sind auch Baumwollhandschuhe erhältlich.Carolus hat geschrieben:
Hältst Du beim Abtropfen bzw. Föhnen die Münze in der Hand oder lehnst Du sie irgendwo an?
Ich mache einen Versuch mit 4 vergammelten Spätrömern. Dies Münzen sind vielfach porös. Die Münzen lasse ich zunächst in Wasser einweichen und tupfe oberflächlich trocken.Carolus hat geschrieben: es gibt anschließend keine Spuren vom Abtropfen oder ähnlichem her?
Dann kommen sie 5 Minuten in Brennspiritus und werden geföhnt bis Münzen und Hand heiß werden. Einlegen und föhnen wiederhole ich noch einmal. Dann dürfen die Münen noch etwas offen ruhen.
Diese Bedingungen sind spürbar schärfer, als die Behandlung einer glatten moderneren Münze.
Im Bild jeweils links vor dem Brennspiritus-Bad, rechts nachher. Ich kann keine Fleckenbildung feststellen.
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Hallo Hermann, leider ist von dem Erfolg Deiner Reinigung nicht viel zu sehen - hast Du etwa versehentlich das VORHER Bild zweimal eingestellt?.
Ein bisschen Wirkung der Reinigung sollte schon zu sehen sein, sonst kann man sich die Arbeit sparen.
Eine fettige, schmierige Münze (Medaille) wird von ihrem Schmier befreit (wie ein Teller nach dem Schweinebraten in der Spülmaschine), dann neutralisiert !!! , getrocknet (meine kann ich beim trocknen nicht mehr in der Hand halten) und wieder konserviert (gezielt mit meinen Mitteln), damit sie recht lange wieder ordentlich aussieht.
Die Weitergabe von Reinigungsrezepten an Unwissende und Ungeübte ist sehr problematisch, da man nicht weiß was sie damit machen. Eine richtig schön verdorbene Münzensammlung ist keine Freude für den Besitzer und der Ratgeber möchte nicht dafür verantwortlich sein. Für die Anfänger: Nur die eigene Erfahrung zählt - und Münzschrott gibt es zur Genüge um damit zu üben.
Gruß diwidat
Ein bisschen Wirkung der Reinigung sollte schon zu sehen sein, sonst kann man sich die Arbeit sparen.
Eine fettige, schmierige Münze (Medaille) wird von ihrem Schmier befreit (wie ein Teller nach dem Schweinebraten in der Spülmaschine), dann neutralisiert !!! , getrocknet (meine kann ich beim trocknen nicht mehr in der Hand halten) und wieder konserviert (gezielt mit meinen Mitteln), damit sie recht lange wieder ordentlich aussieht.
Die Weitergabe von Reinigungsrezepten an Unwissende und Ungeübte ist sehr problematisch, da man nicht weiß was sie damit machen. Eine richtig schön verdorbene Münzensammlung ist keine Freude für den Besitzer und der Ratgeber möchte nicht dafür verantwortlich sein. Für die Anfänger: Nur die eigene Erfahrung zählt - und Münzschrott gibt es zur Genüge um damit zu üben.
Gruß diwidat
Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Das war die Frage. Ich wollte keine Reinigung demonstrieren, sondern die rückstanndsfreie Trocknung von Münzen. Von daher sieht vorher genauso aus wie hinterher.Carolus hat geschrieben:Hallo,
... und (entschuldige die Nachfrage, ich bin halt einfach skeptisch und habe keine Erfahrung) es gibt anschließend keine Spuren vom Abtropfen oder ähnlichem her?
Im Prinzip ja. Im vorliegenden Fall sehe ich nichts, was grundsätzlich schiefgehen kann (brennende Zigarette während des Arbeitens im Mund ausgenommen).diwidat hat geschrieben:Die Weitergabe von Reinigungsrezepten an Unwissende und Ungeübte ist sehr problematisch, da man nicht weiß was sie damit machen.
Wie sollte Carolus seine Münzen sauber bekommen, wenn er keine Idee hatte, was er machen kann?
Viele Grüße
Hermann
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Sehr sehr ungern der Hinweis auf das gute, alte Silbertauchbad - ohne Anlaufschutz und lebenslangem Glanz !!
- da es sich hier offensichtlich um Umlaufmünzen handelt.
TROTZDEM - anschließend mit Natron neutralisieren -> mit Wasser spülen - dann mit Alkohol spülen (Spiritus reicht dafür aus) -> tocknen (notfalls in der Sonne - wenn da)
und konservieren.
In ein- bis zweitausend Jahren sind das die seltensten Münzen die es gibt -
Münzen aus der Zeit der Deutschen Hochblüte und des erhardschen Wirtschaftswunders der vergangenen sozialen Marktwirtschaft.
Gruß diwidat
- da es sich hier offensichtlich um Umlaufmünzen handelt.
TROTZDEM - anschließend mit Natron neutralisieren -> mit Wasser spülen - dann mit Alkohol spülen (Spiritus reicht dafür aus) -> tocknen (notfalls in der Sonne - wenn da)
und konservieren.
In ein- bis zweitausend Jahren sind das die seltensten Münzen die es gibt -
Münzen aus der Zeit der Deutschen Hochblüte und des erhardschen Wirtschaftswunders der vergangenen sozialen Marktwirtschaft.
Gruß diwidat
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Re: durch weichmacherhaltige Folie verschmierte Silbermünzen
Wenns um Münzen geht die bald Wert haben sollten, dann würde ich nun Euro Münzen auf die Seite legen, denn dies wird die nächste Währung sein die es bald nicht mehr gibt!
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