Suche Infos zu keltischer Münze

Asiaten und was sonst noch der Antike zuzuordnen ist

Moderator: Numis-Student

Karsten
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Suche Infos zu keltischer Münze

Beitrag von Karsten » Mi 29.10.03 21:09

Hallo Experten,

wer kennt den hier abgebildeten Kelten ?

Nach einigen Recherchen habe ich folgende Informationen herausgefunden, bin mir aber über die Richtigkeit nicht ganz im klaren.

Ostkelte - Syrmien
Tetradrachmon
3.-2. Jh. v. Chr.

[ externes Bild ]
Typ Kugelwange mit Ringel. Stilisierter Kopf des Zeus mit Winkelauge, Kugelwange und Lippenpunkten rechts.

[ externes Bild ]
Stilisiertes Pferd mit Zangenkopf und Pherdemähne nach links schreitend.

Stimmen diese Angaben ? Kennt jemand noch weitere Details ?

Danke,
Karsten

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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Do 30.10.03 11:31

Dürfte stimmen! Das ist doch eine dieser "gekeltrerten" Drachmen?
oida ou eidos

Karsten
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Beitrag von Karsten » Fr 31.10.03 18:35

O.k., haben wir erst mal eine wage Bestätigung meiner Vermutungen. Meinst Du mit "gekeltrerten" so etwas in der Art wie es bei den Römern "barbarische Prägung" genannt wird ? Wenn ja dann müßte es ja ein griechisches Original dazu geben, oder ?

Hat sonst keiner der bisher 60 Leser eine Idee die zu einem erhöhten Informationsfluß führen könnte ?

Ich denke mal daß die Kelten auch so etwas wie Münzmeister hatten die die jeweiligen Münzen zu gewissen Zeitpunkten haben prägen lassen.

Ich freue mich über jeden Hinweis !!!

Danke,
Karsten

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Morgoroth
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Beitrag von Morgoroth » Fr 31.10.03 20:18

Naja, es ist so, das die Kelten sich die Münzen als Vorlage nahmen, und dise nachprägten, dabei entstanden dann eigene prägungen, dadruch das die Motive immer weiter aus ihrer ursprünglichen Form wichen. Eine grieschische, bzw. römische vorlage gibt es sichherlich, doch wird diese nicht leicht ausfindig zu machen sein. Und "gekeltert" kann man ruhig als barbarisiert bezeichenn. Ich denke deine Münze wird eine der unzähligen sein, die nicht richtig bestimm werden können, da das Ausgangsexemplar, sehr wahrscheinlich nciht nachzuvollziehen sein wird.
oida ou eidos

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Nikolausi
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Beitrag von Nikolausi » Sa 01.11.03 02:33

Buhhhh...
zum Ausklang des importierten Keltenfestes eine Keltenmünze
fein...
aber mal ein paar Fragen um Licht in die Keltische Numismatik zu bringen??????
aus was für Material ist die Münze?
sollte es etwas anderes sein als Silber? ist es ein Potin? (gab es die bei den Syrmiern-Ostkelten überhaupt)
und wenn es Silber ist wie groß und wie schwer?
die SYrmiegrps Tetradrachme hat ca 7,6 gr
die Drachme 2.2 gr
oder ist sie noch kleiner, ein Obol mit ca 0,9 gr?
zur Münze mag ich wenig sagen, da ich von den Kelten wenig verstehe.
Der Typ ist Ostkeltisch,
zu den herrausragenden Markenzeichen dieser Münze gehören:
Avers: Perlkranz, ziemlich strähniges Haar, das Winkelauge könnte auch ein Kreispunktauge sein, die Kugelwangen und die Lippen erkenne ich nicht so deutlich auch sehe ich keinen Bart
Rev.: vom Pferd sehe ich nur das Hinterteil, und da fällt mir die Gliederung der Beine durch Punkte auf.
Insgesamt würde ich die Münze eher in Richtung kapostale Prägung aus Ungarn, Slowakei- ev. Burgenland schieben.

Der entstsprechende Typ der "Vorlage" ist hier wiedereinmal der Siegesreiter des Makedonen Phillipp II (359-336)

[ externes Bild ]


so und nun die Keltenexperten...
Suche: Alte Auktionskataloge
Römische Republik, Pfaleristik

Karsten
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Beitrag von Karsten » So 02.11.03 20:48

Na das sind doch schon mal einige Informationen, danke.

Jetzt einmal einige technische Daten:

1,72 Gramm bei 14 mm Durchmesser
Material: kann alles sein, aber kein Silber oder Gold

"die Kugelwangen und die Lippen erkenne ich nicht so deutlich auch sehe ich keinen Bart"

war auch eher eine Übernahme der Daten die ich mir aus verschiedenen Referenz-Exemplaren (Lanz-Auktionen) zusammen gesammelt habe. Die Referenz-Münze die meiner am ähnlichsten war hatte diese Eigenschaften.

Mit dem Pferd ist das so ne Sache. Angenommen man würde den Perlenkranz vervollständigen und bei der Münze im Durchmesser noch 'nen Zuschlag gönnen, so denke ich das ein Pferd dieser Art nicht unbedingt platz auf der Münzrückseite hat, geschweigedenn mit Reiter.

Die Vermutung einer "kapostaler Prägung" werde ich so hinnehmen, da ich vor einiger Zeit auch schon mal eine Vermutung richtung Slowakei hatte. ('nen Schritt nach hinten kann auch ein Schritt in die richtige Richtung sein)

Zusammenfassung:

Ostkeltische Drachme, kapostale Prägung (Ungarn, Slowakei- ev. Burgenland)

Gewicht: 1,72 g
Durchmesser: 14 mm
Material: ???
Münzmeister: ???
Prägejahr: irgendwann nach 359 v.Chr.

Vorlage: Siegesreiter, Phillipp II.

Avers: Perlkranz, strähniges Haar, Kreispunktauge (findet meine Zustimmung), Zeus

Rev.: Pferd (Hinterteil), Gliederung der Beine durch Punkte

Karsten
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Beitrag von Karsten » Do 17.02.05 23:29

Abschließend noch eine entgültige Bestimmung (und nocheinmal die Abbildung):

Ostkelte, AE- Tetradrachme aus Syrmien - Typ Kugelwange

leider sind die Details auf dem Scan nicht so gut erkennbar

Nr. 1122 bei Günther Dembski
Gruß,
Karsten

<...>

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