Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Moderator: Homer J. Simpson
Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Ne, vorher war sie quasi blank. Die Bilder täuschen da.( Die letzten beiden sind die Vorherbilder. Da ist was durcheinander geraten) Fleckig ist sie auch nicht, das ist eher ein blauer Schimmer. Wie gesagt, die Bilder täuschen da etwas.
Verwendet habe ich übrigens Schwefelleber.
Gruß
Alex
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Alex
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Ich finde, dass durch die dunkleren Felder die Unebenheiten durch Korrosion weniger auffallen, aber im Gegensatz zu den meisten alten Sammlungstönungen hat die Münze keine Hell-Dunkel-Kontraste, also Felder dunkel, erhöhte Stellen wie Buchstaben und Kopf etwas heller...
Also hat beides seine Vor- und Nachteile. Ich hätte wohl auf natürliches Nachdunkeln gehofft und gewartet.
Also hat beides seine Vor- und Nachteile. Ich hätte wohl auf natürliches Nachdunkeln gehofft und gewartet.
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- Georg5 (Mo 05.04.21 18:17)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Hallo Numis-Student,Numis-Student hat geschrieben: ↑So 14.07.19 23:18Ich finde, dass durch die dunkleren Felder die Unebenheiten durch Korrosion weniger auffallen,
genau das war meine Intention. Ich finde auch, dass dies ganz gut funktioniert hat. Aber du hast selbstverständlich recht, wenn du feststellst, dass diese „Patina“ etwas unnatürlich wirkt.
Auf eine natürliche Patinierung wollte ich nicht warten, weil ich zum einen recht ungeduldig bin und zum anderen der Erfolg nicht garantiert ist, wie nachstehende Stücke zeigen.
Der Trajan liegt seit 1997, der Balbus seit 1998 in meiner Sammlung. Beide in den gleichen Tableaus, an der selben Stelle. Wie man sieht, obwohl die Bilder schlecht sind, hat der Trajan eine schöne, sehr dunkle Tönung bekommen, während sich an dem Balbus fast nichts getan hat (Die dunkleren Stellen auf der Rückseite waren schon als ich ihn gekauft habe.).
Viele Grüße
Alex
- Chandragupta
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Das ist ein bekanntes Phänomen. Der Republik-Denar ist fast reines Silber mit höchstens 5% Legierungsanteil, und der ist i.d.R. nur Kupfer. Diese Legierung läuft recht langsam und vor allem nur leicht bläulich-bräunlich an.
Der Traian ist bloß aus ca. 75...80%igem Silber, und vor allem: als Zusatz ist nicht nur Kupfer drin, sondern auch alle möglichen "verrückten" (i.S.v. besonders unedlen) Spurenelemente: Zinn, Zink, Blei, Arsen, Eisen ... Das läuft in "normaler Deutscher Stadt- und Landluft" deutlich schneller und vor allem dunkler an als die bessere Legierung des Balbus. (BTW: Dieses Verhalten ist übrigens auch ein ergänzendes Echtheitskriterium...)
Zum Thema "künstlich nachdunkeln": Obwohl ich das hin und wieder(!) auch mal mache - bei dem seltenen Caligula-Denar hätte ich's gelassen. Gerade, weil der auch aus sehr gutem Ag ist, wo dann die Pariser "Patina" sofort auffällig unnatürlich wirkt. Tolle Ergebnisse kann man aber z.T. mit Billon erzielen. Dann muß man allerdings zum "Herausholen" des Reliefs die Münze anschließend ganz leicht nachpolieren, was viel Erfahrung verlangt.
Der Traian ist bloß aus ca. 75...80%igem Silber, und vor allem: als Zusatz ist nicht nur Kupfer drin, sondern auch alle möglichen "verrückten" (i.S.v. besonders unedlen) Spurenelemente: Zinn, Zink, Blei, Arsen, Eisen ... Das läuft in "normaler Deutscher Stadt- und Landluft" deutlich schneller und vor allem dunkler an als die bessere Legierung des Balbus. (BTW: Dieses Verhalten ist übrigens auch ein ergänzendes Echtheitskriterium...)
Zum Thema "künstlich nachdunkeln": Obwohl ich das hin und wieder(!) auch mal mache - bei dem seltenen Caligula-Denar hätte ich's gelassen. Gerade, weil der auch aus sehr gutem Ag ist, wo dann die Pariser "Patina" sofort auffällig unnatürlich wirkt. Tolle Ergebnisse kann man aber z.T. mit Billon erzielen. Dann muß man allerdings zum "Herausholen" des Reliefs die Münze anschließend ganz leicht nachpolieren, was viel Erfahrung verlangt.
Numismatische Grüße,
Euer Chandra
Euer Chandra
Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Stimmt natürlich, aber mir war eben die Retuschierung der narbigen Oberfläche wichtiger. Und wie du richtig sagst, auf natürliche Weise hätte es wohl eine kleine Ewigkeit gedauert.Chandragupta hat geschrieben: ↑Mo 15.07.19 11:12Obwohl ich das hin und wieder(!) auch mal mache - bei dem seltenen Caligula-Denar hätte ich's gelassen. Gerade, weil der auch aus sehr gutem Ag ist, wo dann die Pariser "Patina" sofort auffällig unnatürlich wirkt.
Ich hoffe aber, dass die erhabenen Stellen wieder etwas an Tönung verlieren, da ich die Münze z. Z. sehr viel in der Hand habe.
Gruß
Alex
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Re: Färben von Metallen
Das sieht doch wirklich sehr ansehnlich aus. Ich habe spontan bei der Suche nach dem Zeugs in der Bucht 3% und 9%ige Lösungen gefunden. Welche nimmst du, und wie lange bleibt die Münze darin?
Grüsse
Rainer
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Re: Färben von Metallen
Wieso "Wasserstoffsuperoxid"? Heißt das nicht Wasserstoffperoxid!
mit freundlichem Gruß
IVSTVS
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Gemeint ist das gleiche.
In meiner Erinnerung meine ich, das mein Vater den Ausdruck "Super" benutzte.
Er war unter anderem Chemielehrer.
Ich hab damals 33%iges benutzt... aber nur nach langem Zureden.
So hohe Konzentrationen dürfen nicht mehr verkauft werden, da man auch Sprengstoff damit herstellen kann.
Nimm also immer die höchste Konzentration, die Du bekommen kannst.
An die Einwirkdauer kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern.
Musst Du halt zwischendurch mal kontrollieren.
Ist wie beim entpatinieren. Da lässt Du ja auch die Münze nicht unbeaufsichtigt.
Nachtrag und Korrektur:
Ich wollte damals 33 % H2O2 haben, habe aber nur 3 % iges bekommen.
Da das jetzt verbraucht war, habe ich in der Apotheke neues gekauft.
"Lösung zum Spülen und Wundreinigen"
Die 3%ige Lösung ist mit 10% Phosphorsäure stabilisiert.
Scheint aber nicht zu stören.
Das Billon-Stück des Marius habe ich etwa 24 Stunden gebadet, um eine ausreichende "Verdunkelung" zu erzielen.
Martin
In meiner Erinnerung meine ich, das mein Vater den Ausdruck "Super" benutzte.
Er war unter anderem Chemielehrer.
Ich hab damals 33%iges benutzt... aber nur nach langem Zureden.
So hohe Konzentrationen dürfen nicht mehr verkauft werden, da man auch Sprengstoff damit herstellen kann.
Nimm also immer die höchste Konzentration, die Du bekommen kannst.
An die Einwirkdauer kann ich mich jetzt nicht mehr erinnern.
Musst Du halt zwischendurch mal kontrollieren.
Ist wie beim entpatinieren. Da lässt Du ja auch die Münze nicht unbeaufsichtigt.
Nachtrag und Korrektur:
Ich wollte damals 33 % H2O2 haben, habe aber nur 3 % iges bekommen.
Da das jetzt verbraucht war, habe ich in der Apotheke neues gekauft.
"Lösung zum Spülen und Wundreinigen"
Die 3%ige Lösung ist mit 10% Phosphorsäure stabilisiert.
Scheint aber nicht zu stören.
Das Billon-Stück des Marius habe ich etwa 24 Stunden gebadet, um eine ausreichende "Verdunkelung" zu erzielen.
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Ich bin ja kein Freund von Pariser Oxid...
Aber die Flecken auf dieser Münze haben mich derart geärgert, das ich es jetzt doch nochmal gemacht hab:
Dazu hab ich das Pariser Oxid mit einem Wattestäbchen immer wieder vollflächig aufgerollt.
Bestimmt 20 mal auf jeder Seite.
Dazwischen natürlich immer wieder abtrocknen lassen.
In der Hand ist die Münze zwar jetzt vollkommen schwarz, aber das Foto zeigt an den Korrosionsstellen eher einen dunkelbraunen Ton.
Aber die Flecken auf dieser Münze haben mich derart geärgert, das ich es jetzt doch nochmal gemacht hab:
Dazu hab ich das Pariser Oxid mit einem Wattestäbchen immer wieder vollflächig aufgerollt.
Bestimmt 20 mal auf jeder Seite.
Dazwischen natürlich immer wieder abtrocknen lassen.
In der Hand ist die Münze zwar jetzt vollkommen schwarz, aber das Foto zeigt an den Korrosionsstellen eher einen dunkelbraunen Ton.
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Aber wozu gibt es Fotosoftware?
Einfach die Farbsättigung um 15% reduziert...
Das ist zwar ein wenig Selbstbetrug....
Aber so geht's doch, oder?
Martin
Einfach die Farbsättigung um 15% reduziert...
Das ist zwar ein wenig Selbstbetrug....
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Für den perfekten Selbstbetrug musst du natürlich noch die Farbe zurückholen:
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Ich hab mal wieder etwas gespielt.
Mich würde interessieren, welches Erscheinungsbild ihr attraktiver findet.
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Ich entscheide mich für oben, da ich den Farbton angenehmer finde.
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Das Obere schaut natürlicher aus. Der Farbton beim unteren mit einen leichten Stich ins rosa? finde ich etwas gaga für eine antike Münze.
Wer seine Wurzeln nicht kennt, kann seine Zukunft nicht gestalten.
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Re: Anwendung Pariser Oxid /Färben v. Metallen
Vielen Dank für Eure Antworten.
Nun zur Aufklärung:
Dieser Sesterz gehört zu den ersten, die ich ganz am Anfang mal aus einem Nachlass zum Freundschaftspreis angekauft hab.
Also viel zu teuer.
Aber es war der Freund meiner Tochter... also was solls?
Der war damals natürlich noch nicht sauber.
Also hab ich ihn gereinigt... damals noch mit Elektrolyse.
Danach war er eigentlich nicht besonders ansehnlich.
Irgendwann hab ich ihn dann berieben. Mit einem Lederdäumling.
Das Resultat war das untere Bild. Echt ärgerlich!
Und Bajor hat natürlich Recht: Die Münze hatte einen leichten Stich ins rosa (Weißabgleich gemacht...)
Und dann hab ich die Münze in den letzten Wochen jeden Morgen beim Brötchenaufbacken mit in den Backofen (bei 160 Grad Umluft) getan.
Jede Seite etwa 8 mal.
Das Ergebnis ist die obere Farbe.
Martin
Nun zur Aufklärung:
Dieser Sesterz gehört zu den ersten, die ich ganz am Anfang mal aus einem Nachlass zum Freundschaftspreis angekauft hab.
Also viel zu teuer.
Aber es war der Freund meiner Tochter... also was solls?
Der war damals natürlich noch nicht sauber.
Also hab ich ihn gereinigt... damals noch mit Elektrolyse.
Danach war er eigentlich nicht besonders ansehnlich.
Irgendwann hab ich ihn dann berieben. Mit einem Lederdäumling.
Das Resultat war das untere Bild. Echt ärgerlich!
Und Bajor hat natürlich Recht: Die Münze hatte einen leichten Stich ins rosa (Weißabgleich gemacht...)
Und dann hab ich die Münze in den letzten Wochen jeden Morgen beim Brötchenaufbacken mit in den Backofen (bei 160 Grad Umluft) getan.
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