Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

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Homer J. Simpson
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » Mo 03.04.17 11:59

Glaube ich eigentlich nicht, der Stil paßt zu Arelate ganz gut, und das Porträt ist überdurchschnittlich.

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Redditor Lucis » Mo 03.04.17 15:36

stilgard hat geschrieben:@Redditor Lucis, was meinst du mit antiker Imitation?

Gruß
Alex
Antike Imitation besagt, dass die Münze nicht von offizieller Stelle produziert wurde.
Es kann sich z. B. um das Produkt von Münzfälschern handeln, die in betrügerischer Absicht gehandelt haben.
Ebenso können diese mobilen Werkstätten aber auch gerade in inhomogenen Zeiten von lokalen hochgestellten Persönlichkeiten toleriert oder gar unterstützt worden sein, um herrschenden Mangel an Kleingeld zu kompensieren.
Wichtig: Diese Münzen sind auch antik, d. h. keine moderne Fälschung! Manche Imitationen sind dabei fast nicht vom originalen Vorbild zu unterscheiden, andere sind sehr grob und unterscheiden sich stark vom Stil, und auch in Größe und Gewicht.
Bei Deinem Stück bin ich mir aber nicht so sicher. Mein Gefühl sagt sehr detailgetreue antike Imitation, Homer z. B. sagt offiziell.
Jedenfalls ein sehr schönes Stück!


Viele Grüße

Stefan

stilgard
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Mo 03.04.17 15:58

danke Stefan für die ausführliche Information. Wichtig für mich ist natürlich, das es sich bei dieser Münze um keine moderne Nachprägung handelt, diese Priorität hat ja wohl jeder Sammler.
An welchen Details vermutest du eine Imitation?

Auf jeden Fall mal wieder sehr interessant was man hier im Forum alles lernt :-)

Gruß
Alex

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Redditor Lucis » Mo 03.04.17 16:17

Wie gesagt: Einige Imitationen stechen sofort ins Auge, bei anderen extrem gut gemachten Imitationen sind es mehr oder weniger Indizien, wie z. B. Details im Stil der Münze, Größe, Gewicht, Legendenfehler etc.
Vereinfacht ausgedrückt: Je mehr Abweichungen von der Norm, desto wahrscheinlich eine Imitation.
Bei den massenhaft produzierten Spätrömern (Soldaten mit Standarten) oder auch während Krisenzeiten oder allgemein Zeiten mit Kleingeldmangel (z. B. Gallisches Sonderreich) sind die Stile und Qualitäten der Prägung aber auch in offiziellen Stätten sehr unterschiedlich.
Die Münzstätte Arles (antik: Arelate) ist bei diesem Münztyp bekannt für z. T. sehr eng beieinander stehende Standarten und kleine Banner, die dein Stück zeigt. Umschrift passt auch.
Meine Vermutung rührt aus dem Constantin-Portrait, besonders der Machart des Rosettendiadems und der Gesichtszüge. Aber entsprechende Gegenstücke zu RIC VII Arles 345 unterscheiden sich stilmäßig zum Teil erheblich voneinander. Einige Stücke sind dabei deinem ähnlich, wobei ich diese teilweise auch den Imitationen zuschlagen würde, aber es ist eben eher ein Bauchgefühl.


Viele Grüße

Stefan

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von kijach » So 09.04.17 21:12

Weiß jemand was dass hier für ein Münztyp ist? Die Rückseite und Legende passt eher in eine frühere Zeit von der Constantinischen Dynastie. Bei acsearch hab ich nix gefunden mit der LEgendenkombination der Vs und RS

http://www.ebay.de/itm/Extremement-Rare ... true&rt=nc
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von shanxi » So 09.04.17 21:18


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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » So 09.04.17 21:25

Jedenfalls genauso falsch. Die Rückseite gehört wohl zu Trebonianus Gallus oder so.

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von kijach » So 09.04.17 21:29

Bei gordian ist die Rs sehr verbreitet mit dem Kaiser der den Globus und Speer trägt mit selber Legende

Kann leider kein Bild sehen bei ancientcoints bin da nicht angemeldet, also ist die falsch?
Ersteigert hab ich sie nicht
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Homer J. Simpson » So 09.04.17 21:48

Sei froh. Falscher als die vorderen Thoraxweichteile von Pamela Anderson.

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Delyon » Mo 10.04.17 11:14

Keine Frage zu einer einzelnen mir verdächtigen Münze, sondern zu einem Händler. Bei diesem litauischen Händler habe ich eine ganze Reihe schöner, recht günstiger Sesterzen gesehen, die mich reizen würden, aber mich macht ein bisschen skeptisch, dass dort so viele Sesterzen mit so ähnlicher Tönung angeboten werden, die allermeisten ohne Patina. Ist so eine Häufung unpatinierter, ähnlich getönter Stücke bei einem Händler verdächtig oder habe ich einen Anfall von übertriebener Fälschungsparanoia?

http://ncoins.lt/coins/6/

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Numis-Sven » Mo 10.04.17 12:03

Bei einem Händler/Verkäufer aus Osteuropa, der an Kontaktdaten nur zwei Telefonnummern und eine Email-Adresse angegeben hat, bin ich sehr skeptisch!

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von justus » Mo 10.04.17 12:33

Ich kann nicht erkennen, was bei seinen Angeboten zu bemängeln wäre. Alles in allem schöne Stücke unter seinen Angeboten. :)
mit freundlichem Gruß

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Delyon » Mo 10.04.17 12:40

Diese Einschätzung beruhigt mich schon einmal ein bisschen. Muss ich mir dann also um meinen auf der Numismata von diesem Händler erworbenen Maximinus keine Sorgen machen?
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von justus » Mo 10.04.17 12:43

IMHO ein schönes Stück. Und was die fehlende Patina anbetrifft, so kenne ich einige Sammler, die gerade das reizt. :wink:
mit freundlichem Gruß

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Numis-Student » Do 13.04.17 16:32

Ich kenne den Anbieter, der ist öfter mal in Wien anzutreffen... Seine Münzen sind echt.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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