Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

stilgard
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Sa 06.10.18 22:22

danke für eure Einschätzung zum Trajan-Sesterz. Ich denke, ich werde wohl Abstand nehmen was das Bieten angeht, da dieses Stück doch nicht ganz koscher ist. Leider wurde die Glättung auch nicht in der Beschreibung angegeben :-(( Es scheint echt schwer zu sein, einen schönen, nicht manipulierten und ehrlichen Sesterz zu einem vernünftigen Preis zu bekommen....

Gruß
Alex

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beachcomber
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von beachcomber » So 07.10.18 15:07

nicht ganz koscher ist schlicht falsch! der sesterz wurde gereinigt, und die patina dabei teilweise geglättet.
WIE BEI FAST ALLEN BRONZEN!
der schlechte ruf der glättung beruht nur auf der euphemistischen benutzung mancher widerwärtiger händler, die ihre ebenso widerwärtigen schnitzungen damit verharmlosen wollen!!!
EINE GLÄTTUNG VERÄNDERT NICHT DAS URSPRÜNGLICHE MÜNZBILD, DAGEGEN IST NICHTS EINZUWENDEN!
eine bronze die mit glatten oberflächen gefunden wird ist so selten wie ein lupenreiner 10karäter!
grüsse
frank

chevalier
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von chevalier » So 07.10.18 15:37

beachcomber hat geschrieben:EINE GLÄTTUNG VERÄNDERT NICHT DAS URSPRÜNGLICHE MÜNZBILD, DAGEGEN IST NICHTS EINZUWENDEN!
Eine doch etwas seltsam anmutende Rechtfertigung für einen Eingriff in den Orignalzustand einer Münze "zum Zwecke der Wertsteigerung". Das Argument könnte von G&M stammen! Du vergisst außerdem zu erwähnen, dass eine "Glättung" der Originaloberfläche nicht nur antike Substanz entfernt, sondern auch in vielen Fällen eine Nachpatinierung zur Folge hat. Warum macht man es denn deiner Ansicht nach überhaupt, wenn sich das 'ursprüngliche Erscheinungsbild' deiner Ansicht nach dadurch nicht verändert ??? :roll:

Hier zwei Beispiele aus der kommenden Busso-Peus-Auktion.
00339Q00.JPG
1. Minimal geglättet (?), ansonsten im Originalzustand (wenn auch mit dem mißglückten Versuch die Drapierung etwas 'aufzuhübschen'). :wink:
00304Q00.JPG
2. Ungeglättet im Originalzustand

In beiden Fällen wäre eine Glättung ein massiver Eingriff in die Substanz, aber immens verkaufsfördernd und damit wertsteigernd.

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von mike h » So 07.10.18 19:39

1 könnte auch sein:

(unvollständig) entpatiniert
minimal geglättet
teilgeschnitzt
nachpatiniert

Martin
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von beachcomber » Mo 08.10.18 10:19

chevalier hat geschrieben:
beachcomber hat geschrieben:EINE GLÄTTUNG VERÄNDERT NICHT DAS URSPRÜNGLICHE MÜNZBILD, DAGEGEN IST NICHTS EINZUWENDEN!
Eine doch etwas seltsam anmutende Rechtfertigung für einen Eingriff in den Orignalzustand einer Münze "zum Zwecke der Wertsteigerung"
was, bitte schön, ist denn der "originalzustand" einer antiken bronze? der dreckklumpen den du aus dem boden holst? :wink:
jede fundmünze muss gereinigt werden! leider ist es nicht so, dass eine bronze so simpel aufgebaut ist wie man sich das so vorstellt: metall,patina,dreck! alle dies zustände gehen fliessend ineinander über!
das heisst, der dreck geht eine FESTE verbindung mit der patina ein, die patina eine FESTE mit dem darunterliegenden metall!
das bedeutet, dass ich bei der entfernung des drecks (fast) immer auch teile der patina entfernen muss, das ist glättung, und wenn man das richtig macht, GREIFT MAN NICHT IN DAS URSPRÜNGLICHE PRÄGEBILD EIN! (und genau das ist bei dem von stilgard vorgestellten trajan passiert, und nicht mehr!)
grüsse
frank

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Zwerghamster » Mo 08.10.18 10:57

beachcomber hat geschrieben: GREIFT MAN NICHT IN DAS URSPRÜNGLICHE PRÄGEBILD EIN! (und genau das ist bei dem von stilgard vorgestellten trajan passiert, und nicht mehr!)
Ich weiß nicht.

Wenn man sich die rechte Hand und den rechten Unterarm im RV ansieht, dann habe ich diese Ausprägung der Finger so bei keinem Vergleichsstück gesehen. Das (nur auf die Schnelle gesucht) ähnlichste sehe ich im British Museum

http://www.britishmuseum.org/collection ... _001_l.jpg

Bei den meisten anderen Vergleichsstücken sieht man gar keine Finger. Jetzt sitze ich davor und denke darüber nach, ob die grobe Ausgestaltung der Hand mit Fingern eine einigermaßen passende Nachschöpfung ist oder tatsächlich ursprünglich so war. Und dann frage ich mich das Gleiche bei den Falten im Gewand und bei all diesen Überlegungen fühle ich mich (ganz persönlich) dann nicht mehr wohl mit dem Stück und beschließe, dass ich nicht bieten werde. Mir ist es normalerweise lieber, die Hand bleibt unter Patina/Anhaftungen und es ist klar, dass der ursprüngliche Zustand nicht mehr herzustellen ist.

Wie gesagt, es ist Geschmackssache, ich bin nicht dogmatisch, ich habe auch einzelne geglättete oder entpatinierte Stücke.

Viele Grüße
C

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von antinovs » Mo 08.10.18 18:29

als nicht-AE sammler (mit wenigen ausnahmen) denke ich, dass es bei den meisten, verkrusteten fundstuecke
fast unmoeglich ist, das "originale" praegebild nach reinigung exakt wiederherzustellen. der grund ist der von beach genannte.
bei dem traian ist m.E. moeglicherweise die kontur des fullhorns nicht "originalgetreu".
LXXIII

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von mike h » Mo 08.10.18 20:00

Man kann nur rausholen, was drin ist.

Wenn ein Detail weg ist, dann ist es nun mal weg!

Aber das hat nichts mit Schnitzen zu tun. Schnitzen ist, wenn ich ins Münzmaterial hineinschneide....

Martin
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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Pinneberg » Do 11.10.18 21:41

Eine Frage in die verehrte Runde: Habe ich richtig gelesen, dass man bei G & M zusätzlich zum Aufgeld von 23 % auch noch 17,5 % Umsatzsteuer zahlen muss?
Insgesamt 40,5 % auf den Zuschlagspreis ist dann ja schon happig...
Grüße, Pinneberg

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von antoninus1 » Do 11.10.18 21:47

Da hast Du etwas falsch gelesen.
In den AGB steht 23% für Deutschland und EU-Länder und das beinhaltet die Umsatzsteuer (differenzbesteuert). 17,5% gilt für Drittländer.
Gruß,
antoninus1

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Pinneberg » Do 11.10.18 22:24

Ok, danke :D
Grüße, Pinneberg

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Mo 17.12.18 17:52

Hallo Sammlergemeinde,

ich suche einen Dupondius oder As von Nero im schönen Zustand, im MA-Shop hab ich zwei Stücke gefunden, die mir gefallen würden.
Wie sind so die Erfahrungen mit dem Händler Kornblum bzw Arkadien Numismata/Tschopp in der Schweiz? Was haltet ihr von den beiden Münzen, kann man die bedenkenlos kaufen?

https://www.ma-shops.de/tschopp/item.php?id=436

https://www.ma-shops.de/kornblum/item.php?id=170413003

Gruß
Alex

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von Stefan_01 » Di 18.12.18 06:58

beide Münzen sind zu teuer.

Kornblum ost seriös. nur gute Erfahrungen gemacht.
MFG

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Mi 19.12.18 11:59

danke Stefan_01 für deine Einschätzung. Klar, Schnäppchen sind beide Münzen nicht, laut Meinung eines Experten hier im Forum ist der von Tschopp auch stärker gelättet.

Dieser Sesterz von Vespasian wird bei einer kommenden Auktion im Januar angeboten, würde da gerne mitbieten, was haltet ihr von dem Stück? Für mich sieht da nichts geschnitzt oder großartig gegättet aus, oder irre ich?

Gruß
Alex
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Vesp.JPG

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Re: Einschätzung von Ebay- und ähnlichen Angeboten

Beitrag von stilgard » Do 20.12.18 09:33

über Meinungen zu dem Vespasian würde ich mich freuen :-)

Gruß
Alex

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