viele Fragen zu.. schwerem Erbe

Europa (ohne Euros) und Afrika - ab etwa 1500.
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jonmart
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viele Fragen zu.. schwerem Erbe

Beitrag von jonmart » Do 29.04.04 19:34

Moinsen :D

gleicher Wortlaut wie schon als Gast..
ich bitte um Nachsicht!

...
Ich habe vor etwa drei Jahren beim Tod meiner Großmutter die Münzsammlung
ihres Vaters geerbt ( 3 dicke Alben, ges.ca.9kg :o ). Also ne Menge Münzen.
Ich hab absolut keine Ahnung von der Materie, weiß nur dass da einiges an Wert drinstecken kann, wenn die Münzen nicht (sagt man wie bei Briefmarken?) lediert sind :confused: .
Ich bin aber durchaus interessiert und habe nicht vor die Sammlung einfach zu versetzen..
Ich habe also ein paar Fragen und hoffe ihr beantwortet sie einem blutigen "Anfänger" wie mir :rolleyes:
1stens:
Alle Münzen sind in den Alben in doppelten einschüben aus Plastikfolie
eingeordnet. Viele, vor allem fünf und zehn DM Münzen der neueren Zeit
(Schiller 1955 - Deutsches Archäologisches Institut 1979) haben in den Hüllen,
ich denke durch Feuchtigkeit, grünspanähnliche "Ausdünstungen" :(
Macht es einen Sinn sie "umzubetten"? Gibt es inzwischen schonendere Aufbewahrungsmethoden? Wie und wo gäbe es eventuell Möglichkeiten
die Münzen "reinigen" zu lassen und sachgemäß neu zu "verpacken".
Die Frage der Umlagerung und stellt sich natürlich auch für die älteren Exemplare wie die Münzen des alten deutschen Reiches, die einen Großteil der Sammlung ausmachen.
Was muss ich, wenn nicht schon alles zu spät ist :( , auf jeden Fall im Umgang mit der Sammlung beachten?

***
Wo bekomme ich günstig qualitativ hochwertige Utensilien, zum Umgang mit den Münzen?
(Alben, Pinzetten...?)

2tens:
Gibt es verlässliche Anlaufstellen die (mögl. günstig) Auskunft über den eventuellen Wert einzelner Stücke und der ganzen Sammlung geben könnten?

3tens:
Ich hatte überdacht für die Zukunft einige wenige Münzen die doppelt bzw. drei- oder vierfach vorhanden sind, zu verkaufen, um eventuell in neue Münzen zu investieren und die Sammlung weiterzuführen.
Man hat ja eine gewisse Verantwortung ein Familienerbe zu bewahren :) !
Welche verständlichen und möglichst umfassenden Kataloge könntet ihr mir empfehlen um mir ein Bild vom Wert eventuel zu verkaufender Münzen zu machen?
Und..
wo wären die Chancen gut faire Preise für eine Münze zu bekommen?

4tens:
Eigentlich eine Frage die sich erübrigt, weil Münzen auch einfach
sehr schön sind..
Macht es überhaupt Sinn noch in neuerscheinende Münzen der Zentralbanken zu investieren?

.. dankbar für jede Hilfe ..
das Leben ist eines der schwersten..
und endet meist mit dem Tod

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Wolle
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Beitrag von Wolle » Do 29.04.04 19:58

Hallo @ jonmart,

willkommen im Forum.

Da hast Du ja ein schönes Erbe angetreten. :wink:

Wie Münzenfreund im anderen Thread schon geschrieben hat, bitte so schnell wie möglich die Münzen aus den alten Hüllen befreien, da diese mit hoher Wahrscheinlichkeit weichmacherhaltig sind und dadurch die Münzen angreifen.

Zu Wertangaben über diverse Stücke ist die Erhaltung sehr ausschlaggebend, auch ein Bild sagt nicht immer alles, aber doch schon eine ganze Menge. Stell doch bei Gelegenheit mal Bilder der Münzen hier ein, über die Du näheres wissen möchtest, es wird Dir bestimmt geholfen.

Einen groben Überblick über die etwaigen Werte Deiner Münzen erhälst Du einigermaßen preisgünstig, wenn Du Dir die Zeitschrift "MünzenRevue" besorgst, da stehen immer auch die Katalogpreise drin. Aber Achtung, die Preise sind immer Händlerverkaufspreise. Du mußt also ca. 20 - 40% abziehen, dann bekommst Du den ungefähren Marktwert. Du siehst, Münzen sind hier etwas wertbeständiger als Briefmarken.

Deine Dubletten kannst Du auch gerne im Tauschforum anbieten, hier kannst Du auch die Sammlung ausbauen und vervollständigen.

Sammlerzubehör wie Alben, Pinzetten, Münzboxen etc. erhälst Du am günstigsten über Ebay, schau hier mal bei Ebay unter Münzen/Zubehör nach.

Zum Thema Neuerscheinungen sei soviel gesagt, dass die modernen Euro Münzen, speziell die Deutschen Gedenkmünzen, eine viel zu hohe Auflage haben, um als eine Wertsteigerung angesehen zu werden.

Also, stell mal Deine Anfragen zu den Münzen in den entsprechende Foren (DM, Deutsches Reich, etc...) dann wird Dir hier auch kompetent geholfen. :wink:
Schöne Grüße
Wolle

Meine Tauschlisten, immer aktuell:
[url=http://www.numismatikforum.de/ftopic4528.html]DM/Euro Liste[/url] - [url=http://www.numismatikforum.de/ftopic8208.html#69002]Goldeuros gesucht[/url]

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jonmart
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soweit so gut...

Beitrag von jonmart » Do 29.04.04 20:14

hmmm...
Ich befreie die Münzen sehr gerne aus ihren Hüllen..
aber womit (mit meinen fettigen Grabschhänden ;)).. und wohin dann damit?
:idea:
Da muss ich wohl zuerst mal deinem Rat folgen und das nötige Zubehör bestellen... !?!

Zum Einscannen doch sicher in der Plastikhülle belassen?

Ich werd mal schaun..

Danke!
das Leben ist eines der schwersten..
und endet meist mit dem Tod

Karsten
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Beitrag von Karsten » Do 29.04.04 20:17

So habe ich dann doch noch Hoffnung das meine Sammlung nach meinem Ableben nicht über eBay seinen Weg findet.

Hallo,

ist nicht gerade mein Gebiet aber es gibt da doch kostengünstig Literatur:

Kleiner Deutscher Münzkatalog von 1871 bis Heute

der schon für 9,90 Euro zu haben ist.

Und Sammelutensilien gibt es doch direkt beim Hersteller wie z.B. unter leuchtturm.de oder halt über eBay. Man sollte hier natürlich immer Preise und Lieferkosten vergleichen.

Viel Spaß,
Kasten
Gruß,
Karsten

<...>

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Wolle
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Re: soweit so gut...

Beitrag von Wolle » Do 29.04.04 20:59

jonmart hat geschrieben:hmmm...
Ich befreie die Münzen sehr gerne aus ihren Hüllen..
aber womit (mit meinen fettigen Grabschhänden ;)).. und wohin dann damit?
:idea:
Da muss ich wohl zuerst mal deinem Rat folgen und das nötige Zubehör bestellen... !?!

Zum Einscannen doch sicher in der Plastikhülle belassen?

Ich werd mal schaun..

Danke!
Nun gut, nun sind die Teile schon einige Jährchen drin, da kommt es auf den Tag nicht an. Empfehlenswert sind Baumwollhandschuhe, oder auch eine Münzpinzette. Wenn Deine Münzen nicht gerade hochglänzend sind, und Dein Handschweiß nicht gerade ätzend :D kannst Du die Teile auch unbesorgt mit den Händen anfassen, am besten am Rand. Schön machen sich Münzen auch in den Boxen der Firmen Lindner und Leuchtturm, die außerdem noch miteinander kombinierbar sind.
Schau Dich einfach mal ein bißchen um.
Schöne Grüße
Wolle

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Re: soweit so gut...

Beitrag von Wolle » Do 29.04.04 21:03

jonmart hat geschrieben:
Zum Einscannen doch sicher in der Plastikhülle belassen?

Zum ersten Anschauen ja, zum exakteren bestimmen des Erhaltungsgrads wäre es besser die Müzen aus den Alben zu nehmen. Wie gesagt, läßt sich der Erhaltungsgrad nur schwer per Bild einschätzen, dazu sollte man die Münzen direkt zu Gesicht bekommen.
Schöne Grüße
Wolle

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Beitrag von jonmart » Do 29.04.04 21:23

Das stimmt...
Die Alben (-KA/BE "NUMIS" Münzen-Alben-) sollten wohl schon so um die fünfzig Jahre mit den Münzen liiert sein..
hatten also genug Zeit sich anzuätzen so hart es ging.. ;)

... die Laborergebnisse zum Säure- und Toxizitätsfaktor meines Handschweißes
liegen leider noch nicht vor X_x ...

Danke für die Tips!

...womit entferne ich (beim "Umbetten") die von den Weichmachern gelösten grünen (feuchten) Rückstände von den münzen möglichst schonend?
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Beitrag von jonmart » Do 29.04.04 21:30

Danke Wolle!
Dann werd ich mir zunächst mal Handschuhe aus BaumWolle holen, damit ich die Münzen endlich mal so richtig ANFASSEN kann x_x

Aber bevor ich scanne und nach bestimmten Stücken frage, muss ich mir wirklich erstmal einen Münzkatalog holen, um überhaupt interessante Münzen rauszusuchen.

Ich seh den Baum vor lauter Wald nicht mehr! ;)
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Beitrag von mumde » Do 29.04.04 23:11

Der grüne Belag, der sich bildet, wenn Münzen lange in Plastikfolie liegen, läßt sich leicht mit Spiritus, Benzin oder Aceton abwaschen. Nimm Dir einen Wattebausch, befeuchte ihn mit Spiritus, und reibe leicht über die Münze. Bitte kein altes Tuch nehmen, da sind Staubkörner drin, die feine Kratzer hinterlassen. Die Kratzer beeinträchtigen den Wert.
Gruß mumde

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Beitrag von Zwerg » Do 29.04.04 23:17

Kann dem nur beistimmen.
Ich empfehle Aceton aus der Apotheke (bitte kein Nagelackreiniger).
Danach unter Wasser gut abspülen und mit einem Zewa (o.Ä.) vorsichtig trockentupfen. NIE REIBEN!!!!
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Beitrag von jonmart » Mi 05.05.04 15:30

Danke ersteinMal,
Das hört sich ja ganz einfach an,
als wäre Münzen doch nicht so leicht was anzuhaben...
ich werd mich da mal ganz vorsichtig rantasten..

thanx
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Beitrag von jonmart » Mi 05.05.04 15:38

..aber ist es zum Bespiel bei den Gedenkmünzen "Schiller" und "Ludwig Wilhelm" von denen mein lieber Urgroßvater (Gott hab ihn selig!) jeweils gleich vier Stück erwarb wirklich ratsam als Leie Hand anzulegen?
Ich überlege einige Dubletten zu verkaufen und habe etwas (bergündete?)
Sorge dass auch mit Vorsicht ein kleiner Fehler schnell ärgerliche Folgen haben dürfte!
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Beitrag von wpmergel » Do 06.05.04 16:20

jonmart hat geschrieben:..aber ist es zum Bespiel bei den Gedenkmünzen "Schiller" und "Ludwig Wilhelm" von denen mein lieber Urgroßvater (Gott hab ihn selig!) jeweils gleich vier Stück erwarb wirklich ratsam als Leie Hand anzulegen?
Ich überlege einige Dubletten zu verkaufen und habe etwas (bergündete?)
Sorge dass auch mit Vorsicht ein kleiner Fehler schnell ärgerliche Folgen haben dürfte!
Wenn Du Dich an die zuvor gegebenen Ratschläge hältst, kann eigentlich nichts passieren. Sollten die Schiller und Markgrafen wirklich St sein, also am Ausgabetag (oder später) gekauft, nicht dauernd angetatscht und ab in die Hülle damit (das "Kupferblühen" ist nicht so tragisch), hast Du 6 Raritäten für den Markt. Heute werden fast nur noch vz-St angeboten. Wirkliche St der ersten Fünf sind sehr selten und teuer.
Ich wäre an den Münzen aus der Kaiserzeit(1871-1918) sehr interessiert auch wenn Du sie nicht verkaufen willst (find ich gut), könnte ich Dir bei der Bestimmung und Beurteilung helfen. Mail oder PN reicht.
Sollten auch Münzen aus Altdeutschland (vor 1871) dabei sein? Bin ich auch interessiert.
Zur ersten Bestimmung reicht eine der angegebenen Quellen.
Schön wäre es, wenn Dein Opa - quasi postum - sein "Fieber" jetzt an Dich weitergegeben hat.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

www.Waldecker-Münzen.de
www.Waldecker-Münzfreun.de

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Beitrag von mumde » Do 06.05.04 18:42

Nun probier doch erstmal bei den gleichgültigen Stücken, 10 DM der Bundesrepublik oder solchen Sachen, bei denen keine Werte vernichtet werden können, wie was wirkt, und übe ein bißchen. Du wirst ja wohl Deine Reinigungsversuche nicht gleich bei den teuersten Münzen beginnen.
Gruß mumde

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