Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

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jabberwocky666
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Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von jabberwocky666 » Mo 21.09.20 17:36

Hallöle, liebe Numismatiker!

Ich habe hier einen kleinen Streitfall: Diese Münze (ein offensichtlicher Bodenfund) wird doch sehr unterschiedlich bewertet, daher würde mich Eure Meinung interessieren.

Ich behaupte: VZ - der Fundbelag sollte sich fachmännisch relativ problem- und spurenlos entfernen lassen. Was dann übrig ist, ist frei von Macken und Kratzern und bis in kleinste Details (Reichsapfel im Wappenschild, Fell des Löwen, Gesicht des Löwen, Locken von Carl Albrecht) gut und einwandfrei erkennbar.

Ein anderer (seine Referenz: "Ich habe eine der größten Münzsammlungen im bzw vom deutschsprachigen Raum") behauptet: "Das ist ein lächerliches ss sprich sehr schön u das gerade so noch." "Das ist Massenwàre. Paar Euro beim Münzendealer"

Was meint Ihr dazu? Liege ich völlig daneben? Herzlichen Dank für Eure Meinungen!
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Zwerg
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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von Zwerg » Mo 21.09.20 18:28

Nach heutigen Maßstäben kann die Münze gut und sauber gereinigt als knappes vz oder ss-vz durchgehen.
Gut erkennbar hat nichts mit Erhaltung zu tun!

Ich kenne allerdings auch noch die Zeiten als so etwas Massenware in ss war

Die Zeiten und die Ansprüche ändern sich.

Klaus
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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von Rollentöter » Mo 21.09.20 18:37

Ich würde ihn als ss einschätzen, aber eher im oberen als im unteren Bereich. Alle Details sind erkennbar und geringe Umlaufspuren auch .

Aber mir wird immer gesagt, ich würde viel zu streng beurteilen. Ein Händler würde das Stück wohl mindestens eine Stufe höher anbieten.

Gruß
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Gruß

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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von QVINTVS » Mo 21.09.20 20:56

Grüßt Euch,

erst nach der Reinigung mit Essigessenz würde ich eine Erhaltungsbeurteilung abgeben. Sollten sich unter den Krusten größere Kratzer, usw. auftun, vielleicht noch ein Schrötlingsfehler, dann ist vz auf gar keinen Fall drin. Die Bilder sind mir auch nicht scharf genug, um es sicher beurteilen zu können. Die Münze war jedenfalls schon in Umlauf und die Locken sind teilweise abgegriffen. So wie sie jetzt ist, würde ich auch ss sagen; mit der Tendenz zu ss+ oder ss-vz nach der Reinigung, wenn nichts mehr dazu kommt an "Unschönheiten".

Jetzt hab ich gerade auf dem RV noch eine "längere Druckstelle" von der Schaufel des Finders, o. ä. entdeckt - quer über den Körper des Löwen. Damit ist vz, auch ss-vz für mich endgültig dahin. Bleibt nur noch ss.
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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von jabberwocky666 » Di 22.09.20 00:58

QVINTVS hat geschrieben:
Mo 21.09.20 20:56
Grüßt Euch,

erst nach der Reinigung mit Essigessenz würde ich eine Erhaltungsbeurteilung abgeben. Sollten sich unter den Krusten größere Kratzer, usw. auftun, vielleicht noch ein Schrötlingsfehler, dann ist vz auf gar keinen Fall drin. Die Bilder sind mir auch nicht scharf genug, um es sicher beurteilen zu können. Die Münze war jedenfalls schon in Umlauf und die Locken sind teilweise abgegriffen. So wie sie jetzt ist, würde ich auch ss sagen; mit der Tendenz zu ss+ oder ss-vz nach der Reinigung, wenn nichts mehr dazu kommt an "Unschönheiten".

Jetzt hab ich gerade auf dem RV noch eine "längere Druckstelle" von der Schaufel des Finders, o. ä. entdeckt - quer über den Körper des Löwen. Damit ist vz, auch ss-vz für mich endgültig dahin. Bleibt nur noch ss.
Ja, den leichten Kratzer habe ich beim Hochladen der Bilder auch entdeckt und bin so von meinem VZ weg. Der dürfte jedoch älter sein und nicht vom Spaten des Finders stammen. Aber dennoch natürlich der Perfektion abträglich. Aber für mich nach wie vor mehr als ein "lächerliches ss sprich sehr schön u das gerade so noch."

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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von Brakti1 » Mi 23.09.20 01:07

Hallo,
die Zustandbesimmung ist natürlich sehr subjektiv. Bei den meisten Händlern hängt sie davon ab, ob sie als Käufer oder Verkäufer auftreten :D

Viele Grüße

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Re: Zustandsbewertung 30 Kreuzer 1732 Bayern

Beitrag von QVINTVS » Mi 23.09.20 14:58

Ja, das ist klar, "logisch" würde mein Sohn sagen. Ich kann als Händler (fiktiv, bin nur Sammler) ja keine Münze für 30 € einkaufen und für 35 € wieder verkaufen. Als gelernter Kaufmann empfehle ich allen einmal eine Kalkulation für eine Münze zu erstellen. Dann merkt man schnell, dass mit ein, zwei, drei Euro nichts verdient ist, außer man kann hunderte davon in kürzester Zeit an wenige Käufer verkaufen.

Münzhändler sind üblicherweise selbständig und sollten sich selbst versichern (Krankenkasse, Rente, Verdienstausfall). Wenn sie nur ein Büro haben, kein teures Ladengeschäft, dann müssen sie ca. 4.000 Euro monatlich einnehmen (Nettogewinn)! Das dürfte ungefähr einem Umsatz von ca. 20.000 € entsprechen, je nach kalkuliertem Gewinn. Das ist eine Menge "Holz" und will erstmals verdient werden! Dabei habe ich nur mit einem "Gehalt" von 2000 Euro gerechnet.
Viele Grüße

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