Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

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newbie192
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Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von newbie192 » Sa 14.11.20 01:32

Mich interessiert, bei welchen historischen Goldmünzen ab 1800 man beim Kauf aufpassen muss, da gute Fälschungen oder auch Nachprägungen im Umlauf sind.

Ich beziehe mich explizit NICHT auf seltene Sammlermünzen, deren Preis komplett vom Goldwert entkoppelt ist. Mich interessieren nur Münzen, die heute entweder als Anlagegold gehandelt werden oder dem Bereich der Seminumismatik zuzuordnen sind.

Diese Informationen zu Fälschungen/Nachprägungen konnte ich bisher finden:

Amerikanische Golddollars: nach meinen Informationen viele gute Fälschungen mit korrektem Goldgehalt, insbesondere bei Indian Head und St. Gaudens Double Eagle.

Sovereign: ähnlich wie bei den amerikanischen Golddollars sollen gute Fälschungen mit korrektem Goldgehalt im Umlauf sein.

Russland, Goldrubel: wohl auch fälschungsgefährdet, genauere Informationen habe ich aber leider nicht.

Deutsches Kaiserreich: Haussmann-Fälschungen. Hier ist mir immer noch nicht klar, wie gut die wirklich sind. Manche sagen, die wären gut erkennbar, andere wiederum halten sie für (fast) perfekt.

20 Franc Marianne: von den Jahreszahlen ab 1907 sind sowohl Originale als auch Nachprägungen im Umlauf. Unterscheidung wohl kaum möglich.

Österreichische Kronen/Dukaten/Gulden: Nachprägungen bestimmter Jahreszahlen. Die anderen Jahrgänge sind Originale.

Mexikanische Pesos: wie bei den österreichischen Kronen/Dukaten/Gulden.

Ich hoffe, das stimmt soweit alles... Korrigiert mich sonst gerne :wink:
Sind euch noch weitere Fälschungen/Nachprägungen bekannt?

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Zwerg
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von Zwerg » Sa 14.11.20 10:48

Das ist im Prinzip leider ganz einfach:

Es gibt von eigentlich allen modernen Goldmünzen Fälschungen.
Wenn offizielle Neuprägungen nicht von den Originalen zu unterscheiden sind (z.B. Österreich 1915 oder 1892) gibt es auch keinen Preisunterschied.
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von newbie192 » Sa 14.11.20 13:06

Zwerg hat geschrieben:
Sa 14.11.20 10:48
Das ist im Prinzip leider ganz einfach:

Es gibt von eigentlich allen modernen Goldmünzen Fälschungen.
Wenn offizielle Neuprägungen nicht von den Originalen zu unterscheiden sind (z.B. Österreich 1915 oder 1892) gibt es auch keinen Preisunterschied.
Das ist mir klar, aber Fälschung ist nicht gleich Fälschung. Wirklich gefährlich sind doch nur die Fälschungen, die von Originalen schwer zu unterscheiden sind. Dafür müssen sie jedenfalls schonmal den korrekten Goldgehalt haben und ein einigermaßen gutes Münzbild (+ggf Randschrift). An dieser Stelle fallen ja sicherlich viele Fälschungen schon raus. Um wirklich gefährlich zu werden, ist außerdem noch ein gewisses Volumen an Fälschungen erforderlich. Wenn von einer Münze z.B. 10 Mio Exemplare geprägt wurden und irgendwann mal 1000 gute Fälschungen produziert wurden würde ich die Gefahr z.B. auch eher als gering einstufen.

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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von Numis-Student » Sa 14.11.20 13:16

Hallo,

Eben: es gibt zwar von allen möglichen (und unmöglichen) Münzen Fälschungen, aber erstens ist der Großteil bereits an Gewicht/Durchmesser/Dicke erkennbar. Die wenigen guten Fälschungen fallen theoretisch nicht ins Gewicht.

Wenn man dann noch die amerikanischen Goldmünzen und Sovereigns beiseite lässt, lebt man eigentlich schon auf der sicheren Seite.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von newbie192 » So 15.11.20 14:22

Numis-Student hat geschrieben:
Sa 14.11.20 13:16
Hallo,

Eben: es gibt zwar von allen möglichen (und unmöglichen) Münzen Fälschungen, aber erstens ist der Großteil bereits an Gewicht/Durchmesser/Dicke erkennbar. Die wenigen guten Fälschungen fallen theoretisch nicht ins Gewicht.

Wenn man dann noch die amerikanischen Goldmünzen und Sovereigns beiseite lässt, lebt man eigentlich schon auf der sicheren Seite.

Schöne Grüße
MR
Habe nochmal zu den russischen Goldrubeln recherchiert, da ist wohl auch Vorsicht geboten:

https://www.ngccoin.com/resources/count ... p/world/1/

https://www.ngccoin.com/resources/count ... /world/18/

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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von Fusselbär » Do 19.11.20 19:59

newbie192 hat geschrieben:
Sa 14.11.20 01:32
Deutsches Kaiserreich: Haussmann-Fälschungen. Hier ist mir immer noch nicht klar, wie gut die wirklich sind. Manche sagen, die wären gut erkennbar, andere wiederum halten sie für (fast) perfekt.
Dr. Schmidt hat eine sehr gute Arbeit geleistet. Aber keine perfekte. Wenn man sich mit den Schmidtschen Prägungen auseinandersetzt sind die Stücke gut erkennbar.
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von newbie192 » Fr 20.11.20 21:54

Nochmal ne Frage bezüglich Fälschungen:

irgendwie sind sehr viele italienische 10 Lire Münzen von 1863 am Markt, hier bei ma-shops bietet ein Händler ca. 20 davon in sehr guter Erhaltung an... alle auch relativ günstig:

https://www.ma-shops.de/cdma/search.php ... s_exclship

Normalerweise sind Münzen aus der Zeit in der Erhaltung doch ziemlich teuer... Die angebotenen Münzen haben auch alle gewisse Prägeunebenheiten gemeinsam (z.B. auf der Zahlseite am Kranz)

Wurden davon irgendwie größere Mengen die ganzen Jahre über irgendwo eingelagert oder könnte es sich um Fälschungen handeln?

Fusselbär
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von Fusselbär » Sa 21.11.20 11:42

Ich bin zwar nicht der Liraspezialist, vermute aber das es von den Stücken noch sehr viele gibt. Das schlägt sich dann auch am Preis nieder. Wenn ich auf ebay danach suche, kommen reichliche Stücke (auch von dem von dir verlinkten Händler) hoch.
Für mich Massenware. Und das die Stücke die gleichen Prägeunebenheiten haben, deutet auf den gleichen (Ur-) Stempel hin.
Was bei einer Fälschung natürlich auch übernommen werden könnte.

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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von Numis-Student » Sa 21.11.20 12:13

Vermutlich ist da in letzter Zeit irgendwo ein Posten aufgetaucht, evtl. eine Rolle aus der Zeit, die Jemand beiseite gelegt hatte und die Stücke daher nie im Umlauf waren. (Oder war bei der großen Künker- Goldauktion ein Lot mit 10-Lire-Stücken dabei ?).

Ich sehe nur wieder einmal den Sinn hinter dem Grading nicht: 150€ Goldwert, 40-50 € Kosten für das Einsargen, macht einen Gewinn von 20-30€ pro Stück. Hätte er sie ohne Sarg als vzgl. angeboten, hätte er vielleicht nur 200€ bekommen, aber damit 50€ Gewinn erwirtschaftet :roll:

Schöne Grüße
MR
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Re: Fälschungen/Nachprägungen Goldmünzen ab 1800

Beitrag von newbie192 » Sa 21.11.20 12:35

Ich sehe da auch keinen wirklichen Sinn hinter dem Grading :D Also wenn die Münzen echt sind, dann werde ich mir da glaube ich mal eine von kaufen, denn so günstig bekommt man sonst kein derart altes Gold in der Erhaltung :)

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