Hinweis zur Münzstätte erbeten
Moderator: Homer J. Simpson
- Lucius Aelius
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Hinweis zur Münzstätte erbeten
Ich bin mir nicht sicher, wo dieser Antoninian des Valerian einzuordnen ist und würde mich sehr über euren fachkundigen Rat freuen.
Soweit mir bekannt, schreibt RIC die Münze Antiochia zu, Göbl dagegen gibt Viminacium an.
Wohl in Anlehnung an den RIC: Goltz / Hartmann, Valerianus und Gallienus (Johne [Hrg.], Die Zeit der Soldatenkaiser, S. 235): 254 n.Chr. begann „die Münzstätte in Antiochia … mit ihren Prägungen für Valerian und bereicherte das bereits bekannte Spektrum an Reverslegenden um die Formeln AETERNITATI AVGG, FORTVNA REDVX, PACATORI ORBIS und RESTITVT(or) GENER(i) HVMANI(s)“.
Gewicht: 4,45 g, dicker Schrötling, 23 mm
Avers: Gepanzerte und drapierte Büste des Valerian mit Lorbeerkranz n.r.
IMPERATOR CAESAR PVBLIVS LICINIVS VALERIANVS AVGVSTVS
Revers: Valerian als Sonnengott Sol mit Strahlenkrone schreitet n.r. mit wehendem Ge-wand, in seiner Rolle als pantokrator (Weltbeherrscher) hält der Kaiser einen Globus, die rechte Hand hat er gebieterisch (oder segnend?) erhoben.
Die Assoziation nir der Sonne / dem unbesiegbaren Sonnengott zielte vor allem auf den Aspekt der Ewigkeit ab – so ewi wie die Sonne sollte auch die Herrschaft der kaiserlichen Familie währen, was durch die Aeternitas Augg-Münzen deutlich hervorgehoben zu sein scheint (vgl. Gold-Binio des Valerian mit dem gleichen Reversbild). Die Reversfigur trägt sowohl bei Restitut Gener Humani als auch bei Aeternitas Augg Fellstiefel, somit ist hier sicher nicht der Sonnengott selbst, sondern der Kaiser abgebildet; in seiner Rolle als Pantokrator hatte er für das Wohlergehen der Menschheit zu sorgen.
Restitutor generi humanis findet sich auf Münzen von Valerian und Gallienus – im Gegensatz zu Restitutor Orientis, Restitutor Galliarum (ausschließlich für Gallienus) und Restitutor Orbis – am wenigsten. Darüber hinaus ist dieses Epitheton bis zur Herrschaft von Constantin dem Großen auch auf keiner Inschrift belegt; erst auf einer Statuenbasis, die der stadtrömische Präfekt Caius Caieonius Rufius Volusianus seinem Kaiser 314 n.Chr. geweiht hatte, wurde Constantinus als Restitutor humani generis und Propagator imperii dicionisq(ue) Romanae bezeichnet (CIL VI, 1140).
Während der gemeinsamen Regierungszeit von Valerian und Gallienus fällt die Verwendung verschiedener Restitutor-Epitheta auf. Interessanterweise verschwanden sie bei Beginn der Alleinherrschaft von Gallienus wieder (Manders, Coining Images of Power, S. 297). Dass der Kaiser für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich war belegen bereits Münzen von Galba oder Commodus (Salus generis humani) und Plininus d.J. bezeichnete Trajan als Princeps generis humani (Panegyrik 57, 4).
Gruß
Lucius Aelius
Soweit mir bekannt, schreibt RIC die Münze Antiochia zu, Göbl dagegen gibt Viminacium an.
Wohl in Anlehnung an den RIC: Goltz / Hartmann, Valerianus und Gallienus (Johne [Hrg.], Die Zeit der Soldatenkaiser, S. 235): 254 n.Chr. begann „die Münzstätte in Antiochia … mit ihren Prägungen für Valerian und bereicherte das bereits bekannte Spektrum an Reverslegenden um die Formeln AETERNITATI AVGG, FORTVNA REDVX, PACATORI ORBIS und RESTITVT(or) GENER(i) HVMANI(s)“.
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Avers: Gepanzerte und drapierte Büste des Valerian mit Lorbeerkranz n.r.
IMPERATOR CAESAR PVBLIVS LICINIVS VALERIANVS AVGVSTVS
Revers: Valerian als Sonnengott Sol mit Strahlenkrone schreitet n.r. mit wehendem Ge-wand, in seiner Rolle als pantokrator (Weltbeherrscher) hält der Kaiser einen Globus, die rechte Hand hat er gebieterisch (oder segnend?) erhoben.
Die Assoziation nir der Sonne / dem unbesiegbaren Sonnengott zielte vor allem auf den Aspekt der Ewigkeit ab – so ewi wie die Sonne sollte auch die Herrschaft der kaiserlichen Familie währen, was durch die Aeternitas Augg-Münzen deutlich hervorgehoben zu sein scheint (vgl. Gold-Binio des Valerian mit dem gleichen Reversbild). Die Reversfigur trägt sowohl bei Restitut Gener Humani als auch bei Aeternitas Augg Fellstiefel, somit ist hier sicher nicht der Sonnengott selbst, sondern der Kaiser abgebildet; in seiner Rolle als Pantokrator hatte er für das Wohlergehen der Menschheit zu sorgen.
Restitutor generi humanis findet sich auf Münzen von Valerian und Gallienus – im Gegensatz zu Restitutor Orientis, Restitutor Galliarum (ausschließlich für Gallienus) und Restitutor Orbis – am wenigsten. Darüber hinaus ist dieses Epitheton bis zur Herrschaft von Constantin dem Großen auch auf keiner Inschrift belegt; erst auf einer Statuenbasis, die der stadtrömische Präfekt Caius Caieonius Rufius Volusianus seinem Kaiser 314 n.Chr. geweiht hatte, wurde Constantinus als Restitutor humani generis und Propagator imperii dicionisq(ue) Romanae bezeichnet (CIL VI, 1140).
Während der gemeinsamen Regierungszeit von Valerian und Gallienus fällt die Verwendung verschiedener Restitutor-Epitheta auf. Interessanterweise verschwanden sie bei Beginn der Alleinherrschaft von Gallienus wieder (Manders, Coining Images of Power, S. 297). Dass der Kaiser für das Wohlergehen der Menschheit verantwortlich war belegen bereits Münzen von Galba oder Commodus (Salus generis humani) und Plininus d.J. bezeichnete Trajan als Princeps generis humani (Panegyrik 57, 4).
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Lucius Aelius
Zuletzt geändert von Lucius Aelius am Di 01.12.20 12:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Lucius Aelius
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- richard55-47
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Göbl 1564a (24 Ex), dort eindeutig Antiochia zugewiesen.
Keinesfalls Vimininacium, der Stil ist ein ganz anderer als bei dort geprägten Münzen.
Hätte ich nicht den Göbl an der Hand, hätte ich sogar Samosata, nicht Antiochia als Münzstätte getippt.
Keinesfalls Vimininacium, der Stil ist ein ganz anderer als bei dort geprägten Münzen.
Hätte ich nicht den Göbl an der Hand, hätte ich sogar Samosata, nicht Antiochia als Münzstätte getippt.
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- Lucius Aelius (Di 01.12.20 13:34)
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Vielen Dank für dein feedback!
Ich tu mich noch recht schwer, die östlichen Typen sicher zu unterscheiden.
Das hier wäre Viminacium? https://www.ma-shops.com/stollhoff/item.php?id=13831
Und das Samosata? https://www.goldbergcoins.com/m/lot-det ... ot/100141/
Gruß
Lucius
Ich tu mich noch recht schwer, die östlichen Typen sicher zu unterscheiden.
Das hier wäre Viminacium? https://www.ma-shops.com/stollhoff/item.php?id=13831
Und das Samosata? https://www.goldbergcoins.com/m/lot-det ... ot/100141/
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Die obere Münze ist nicht in Viminacium geprägt, die dortige PAX AUGG (Göbl 815o - 2 Ex -) hat als Vorseitenlegende IMP GALLIENUS P AUG, während sich bei der gezeigten Münze die Legende IMP C P LIC GALLIENUS AUG zeigt. Es handelt sich um eine Prägung aus Rom, Göbl 27t - 29 Ex. -
Der Aureus ist richtig bestimmt - Göbl 1675b (1 Ex) und wurde in Samosata geprägt.
Der Aureus ist richtig bestimmt - Göbl 1675b (1 Ex) und wurde in Samosata geprägt.
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- Lucius Aelius (Di 01.12.20 17:33)
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Nochmals vielen Dank für deine Erklärung und das Nachschlagen im Göbl.
Gruss
Lucius Aelius
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- richard55-47
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Als ich den Katalog MIR 36 kaufte und das erste Mal darin blätterte, verstand ich nur Bahnhof und Koffer klauen. Ich war enttäuscht, auch über die Bilder. Beachcomber und gallienus haben mich getröstet, das wäre nur eine Frage der Gewöhnung, gallienus bemerkte sogar, der von Göbl verfasste Katalog über die Münzen des Aurelianus wäre bedeutend verwirrender. Da ein Aufgeben keine Alternative war, habe ich mich reingekniet und mit und mit die Feinheiten erkannt. Also nicht aufgeben.Lucius Aelius hat geschrieben: ↑Di 01.12.20 13:34Vielen Dank für dein feedback!
Ich tu mich noch recht schwer, die östlichen Typen sicher zu unterscheiden.
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Lucius
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Re: Hinweis zur Münzstätte erbeten
Deine kleine Göbl-"Rezension" macht einen MIR-Kauf unumgänglich
Gruss
Lucius Aelius
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