Römische Münzen aus Alexandria

[antoninus1]

Man muss ja vorsichtig sein mit Verurteilungen, aber ich habe kein gutes Gefühl bei dem Stück.

Das Portrait ist nicht typisch für Portraits des Jahres 3. Im Jahr 3 sind die Portrais noch sehr von von Traian beeinflusst. Der Kopf ist hagerer und der Bart nicht so voll. Dieser Portraitstil kommt erst einige Jahre später.
Eine Eirene des Jahres 3 konnte ich auch nicht finden (z.B. im Geissen, Dattari (!) )
Eine Tetra mit der Schreibweise TRITOY konnte ich für Hadrian gar nicht finden
Und dann sieht die Münze für mich leider auch noch gegossen aus.
Ich vermute, hier wurde ein Avers von Hadrian mit einem Revers von Antoninus Pius kombiniert.

[antoninus1]

Hier ein typisches Portrait aus dem Jahr 3:

https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/coins/3/5139

401703.jpg (47.34 KiB) 322 mal betrachtet

[shanxi]

Eine Tetra mit der Schreibweise TRITOY konnte ich für Hadrian gar nicht finden

RPC hat die Rückseite nur für Antoninus Pius

https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/search/brow ... x=&format=

[didius]

Vielleicht helfen die Bilder vom Rand für eine weitere Einschätzung

[didius]

Eine Tetra mit der Schreibweise TRITOY konnte ich für Hadrian gar nicht finden

RPC hat die Rückseite nur für Antoninus Pius

https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/search/brow ... x=&format=

Genau, habe bisher auch keine andere gefunden

[Amentia]

Der Reversstempel könnte stempelgleich sein.
Ich finde die Münze überzeugend, gibt so weit ich weiß sehr wenige Fälschungen alexandrinischer Münzen und das sind dann Güsse.
Es gibt dann folglich echte Stücke von den Stempel aber eben mit anderer Stempelkombination.
Münzen haben andere Rohlingsformen und man kann nicht so einfach Abdrücke vom Avers und Revers unterschiedlicher Münzen kombinieren ohne, dass man das nachher dem Guss sofort ansieht, da müsste man viel richtig gut anpassen, theoretisch aber möglich.
Hier Hadrian Avers mit Antonius Pius Revers.
Den Hadrian Aversstempel kann man sicher auch finden, wenn man sucht.

https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/coin/119385

[shanxi]

Ich finde die Münze überzeugend, gibt so weit ich weiß sehr wenige Fälschungen alexandrinischer Münzen und das sind dann Güsse.

Aber wie wahrscheinlich ist es, dass man im dritten Jahr von AP einen Hadrian Vorderseitenstempel verwendet ??

das sind dann Güsse.

Flau genug ist die Münze

[didius]

Hab nochmal mit den Perspektiven gespielt
Bin mir jetzt auch nicht mehr ganz sicher

[didius]

Hallo Amentia,
das sieht tatsächlich schwer nach Stempelgleichheit zwischen dem Hadrian und dem Antoninus Pius aus.
Bei nominell gut 20 Jahren Abstand zwischen den Ausgaben wäre das schon sehr kurios.

Das Stück sieht und fühlt sich grundsätzlich sehr gut an, aber bei der letzten Perspektive hat der Rand an dieser einen Stelle schon eine sonst kaum sichtbare Kante.

Gibt es weitere Meinungen?

[andi89]

...
Ich finde die Münze überzeugend, ...

...
Das Stück sieht und fühlt sich grundsätzlich sehr gut an,
...

Sorry, aber das kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen.
Aus meiner Sicht schreit die Münze ganz ganz laut: "ich bin ein moderner Guss"!
Alleine diese seltsame runde Schrötlings- und Randform.

Andreas

[didius]

Hallo Andreas,
wenn man das jetzt nur an der runden Schötlingsform festmachen wollte, dann wäre aber auch die eine oder andere AE Drachme hier aus dem Thread zu verdammen.

Dennoch geb ich dir dahingehend Recht, dass ich da wohl auf eine Fälschung reingefallen bin. Passiert mir eigentlich eher selten. Und eindeutige Merkmale, wie z.B. eine Gußnaht sind echt gut beseitigt worden und fallen nur in einem bestimmten Winkel bei der Betrachtung auf.

[Numis-Student]

Ich war zuerst auch skeptisch, vor allem wegen der komischen Patinafarbe, zusätzlich hatte ich überlegt, dass der Av etwas flau ist, hatte das dann aber eher auf das etwas unscharfe Foto geschoben (Die Rückseite ist jaanscheinend schärfer als die Vorderseite).

MR

[shanxi]

Mein erster Eindruck war ebenfalls: Tourifälschung

Aber das ist ein Eindruck. Wenn man Eindrücke weglässt bleibt die Tatsache das hier eine Rückseite des Antoninus Pius aus dem Jahr drei (laut Amentia und Didius stempelgleich) mit einer Vorderseite aus der Frühzeit des Hadrian (bis Jahr 4) kombiniert wird. Wie Didius schon selbst sagt sind das 20 Jahre unterschied. So etwas gibt es einfach nicht.

Kommt dazu, dass deratige Stempelverbindungen immer Rückseitenstempel betreffen. Ich kenne jedenfalls keinen Fall wo man nach Jahren plötzlich das Avers des alten Kaisers wiederverwendet.

Ist irgendwie wie eine Kopplung aus einem Caesar Avers und einem 50 Pfenning Stück.

[Amentia]

Die Frage ist, von wann der Hadrian Aversstempel ist.
Stempelgleiche Stücke zu finden dürfte aber schwer werden, da es viele ähnliche gibt mit kleinen Unterscheiden und dann ein stempelgleiches zu finden und die Stempelgleichheit zu beweisen wird schwierig.
Wenn der Hadrian Aversstempel aus dem Jahr 3 wäre mit einem Jahr 3 Revers ist, dann wäre das die original Stempelkopplung und der Reversstempel wäre dann später unter Antoninus Pius wiederverwendet worden. Dann bin ich klar für echt.

Schwieriger wird es wenn der Hadrian Avers später ist als das Jahr 3 ist, dann müsste unter Antoninus Pius ein Hadrian Avers mit einem Antoninus Pius Revers wiederverwendet worden sein.

[Amentia]

Egal ob echt oder falsch ich finde die interessant und würde die dir zum Kaufpreis zuzüglich Versand abnehmen, falls du die nicht mehr haben willst.