Geschichte der Geldboerse

Wie zahlten unsere Vorfahren? Was war überhaupt das Geld wert? Vormünzliche Zahlungsmittel

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cepasaccus
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Di 11.04.23 20:41

Objekt 8

Von ebay Deutschland eine kleine, feine Geldboerse mit verschliessbarem Muenzfach. Im Stukenbrok-Katalog von 1912 ist diese Bauform in der Ueberzahl und faellt in die Kategorie Sportgeldboerse. Diese Art wie hier wir dann konkret als Damengeldboerse bezeichnet. Im Stukenbrok-Katalog von 1931 ist nur noch eine einzige Geldboerse dieser Art aufgefuehrt. Fast alle haben dann grosse Faecher wo man Geldscheine hinein stopfen kann.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Di 11.04.23 20:54

Objekt 9

Auch von ebay DE. Mein Abschluss fuer heute. Ebenfalls eine Damengeldboerse. Die duennen Faecher ganz vorne und ganz hinten heissen uebrigens im Katalog "Marken- und Billetfächer". Ich habe kaiserzeitliches Kleingeld in die unverschlossenen Faecher rein und auch dort ist nichts an Pfennigen herausgefallen. Es sind also durchaus alle drei Faecher muenztauglich. Um den geringen Platz ueber den Fachoeffnungen zu zeigen habe ich noch ein seitliches Foto von Objekt 8 und diesem hier angehaengt. Alle Faecher sind auch geeignet fuer 5-Mark-Stuecke. Ausprobiert habe ich noch, wieviele Muenzen man in der Groesse von 20-Mark-Stuecken in diese Boerse bekommt, wenn man alle drei Faecher gleichmaessig fuellt und kam auf 30, also 10 pro Fach. Dann ist die Boerse schon etwas aufgeblaeht, aber nicht unangenehm.

Btw. "Stargard i. P." wird aktuell Starogard Gdański in Polen sein.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Mi 12.04.23 12:11

Nachtrag Objekt 1

Ich hab im Stukenbrok 1912 noch diese Angebote fuer Geldsaecke gefunden. Mein grosser oben ist etwa 14 breit und 20 hoch.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Mi 12.04.23 12:13

Nachtrag Objekt 8 und 9

Dafuer koennte ich auch noch Angebote aus Stukenbrok 1912 zeigen, dachte ich mir.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Do 13.04.23 21:18

Ich hab mein Erbreichssilber wiedergefunden! Heureka! Es war in einer Philharmoniker-Silber-Tube versteckt, deren urspruenglicher Inhalt ich durch Verwandlung in eigene Gepraege veredelt habe.

Deswegen kann ich Euch nun sagen, dass bei Objekt 9 (10cm breit, 5cm hoch, 2cm dick) null 5er ins Goldfach passen und mit 8 insgesamt in den uebrigen Faecher die Boerse noch mit Ach und Krach und Schmerzen meinerseits geschlossen werden kann. Bei 6 geht es gerade noch tolerabel. 4 wuerde ich der Boerse guten Gewissens anvertrauen.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von mimach » Fr 05.05.23 12:47

Ich wollte mal eine Geldklammer zeigen bei der als Hebelgriff eine Münze aus Bremen des Jahres 1642 verarbeitet wurde.
Ob echt oder unecht lässt sich von mir nicht beurteilen, da mir Prägungen aus Bremen komplette fremd sind. Doch warum sollte man sich bei einem Abguss für ein Schmuckstück die Mühe machen und auch die unsichtbare Rückseite mit abbilden?
Laut "Standard Catalog of Coins 1501 to present", handelt es sich um KM # 101.2, also einen Taler. Halbe Taler wurden in diesem Jahrgang nicht geprägt.

Die Punzierung sagt 835er Silber.
Silber Münzobjekt  - 6.jpg
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Silber Münzobjekt  - 9.jpg
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Silber Münzobjekt  - 11.jpg
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Erdnussbier » Fr 05.05.23 21:54

Hallo mimach!

Ich tendiere stark zu unecht.
Warum man die Rückseite mit abbildet?
Vielleicht war das ja in Kundenauftrag. Jemand hatte eine Sammleranfertigung der Münze und hat die dann seinem Goldschmied gegeben um daraus eine Geldklammer zu machen.

Grüße Erdnussbier
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Fr 05.05.23 22:23

"Ich tendiere stark zu unecht. Warum man die Rückseite mit abbildet?"
Waren auch genau meine Gedanken dazu.
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Rollentöter » Mo 08.05.23 08:38

Dir wurde eine falsche Münze angedreht, was machst du damit? Das ist doch eine praktische Lödung.
Gruß

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Numis-Student » Mo 08.05.23 13:43

Nur, dass die Erfindung der Geldscheinklammer und dieser Taler gute 200 Jahre auseinanderliegen. Und eine Umlauffälschung ist dieser Taler nicht.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Sa 27.05.23 20:13

Nicht so direkt Geldboerse, aber gut genug fuer hier: der Geldsack aus Leinen von der Bundesbank. Ich hab meine bei der Bank nach freundlicher Frage bekommen. Das Thema Geldsackgeschichte scheint mir genauso vernachlaessigt wie das Thema Geldboersengeschichte. Das B scheint die Groessenangabe zu sein. C hab ich auch schon gesehen und scheint groesser zu sein.
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Geldsack.jpeg
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von ThomasM » Sa 27.05.23 20:20

Hallo zusammen,
ja C ist größer - habe beide da.
Hier mal die ungefähren Maße gemessen am Rand:
Sack B: B 17 x H 28 cm
Sack C: B 20 x H 33 cm

Gruß
Thomas
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Sa 27.05.23 20:31

An die Geldsaecke habe ich mich erinnert, weil ich mich gefragt habe, ob Goldmark gerollt wurde. Wie sollte es anders sein gibt es zur Rollpraxisgeschichte auch nicht so viel, aber immerhin grundsaetzliches zur technischen Entwicklung wie hier https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnzrolle oder ausfuehrlicher hier https://en.wikipedia.org/wiki/Coin_wrapper . Ich bin mir sicher, dass eine Patentrecherche noch viele weitere Geraetschaften finden wuerde. Den Ausfuehrungen bei Wikipedia habe ich entnehmen koennen, dass die Muenzrolle erst um 1900 erfunden wurde und damit bestenfalls in der zweiten Haelfte der Goldmark gerollt werden konnte. Da deutsche Behoerden nicht gerade fuer die schnelle Einfuehrung von Neuerungen bekannt sind, gehe ich mal davon aus, dass Goldmark nie gerollt wurde, sondern vermutlich versackt war. Das hat mich eben zur Geldsackthematik gebracht.

Den Muenzrollencrimper habe ich mal bei goldseiten-forum.de erworben, so weit ich mich erinnere. Das Rollpapier ist vom Kollegen, dessen Eltern eine Kaffee(-Maschinen)-Handlung hatten.
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Roller.jpeg
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von Erdnussbier » Sa 27.05.23 20:51

Wer funktionierende vollautomatische DM-Münzrolliermaschinen mal in Aktion sehen will dem kann ich das Geldmuseum in Xanthen empfehlen.
Der Norbert Müller macht sowieso generell eine großartige Führung.
Das Museum ist ja im Prinzip seine Sammlung.

Grüße Erdnussbier
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Re: Geschichte der Geldboerse

Beitrag von cepasaccus » Sa 27.05.23 20:54

Oh, ich war mal in Xanthen und hab das nicht gesehen!
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