Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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justus
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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von justus » Fr 01.10.21 08:07

shanxi hat geschrieben:
Do 30.09.21 21:07
justus hat geschrieben:
Do 30.09.21 20:36
Tut mir leid, aber du willst doch jetzt nicht etwa die Herstellungsverfahren von antiken und modernen Münzen in einen Topf werfen ? Wenn sowas ein Anfänger sagt - in Ordnung, aber ...
Doch genau das will ich. Ein zu kleiner Schrötling der nach einer normalen Prägung (maschinell oder von Hand) dazu führt, dass ein Teil des Münzbildes, bzw. der Legende fehlt = Schrötlingsfehler

Diese Definition ist völlig unabhängig davon ob antik oder modern.
Das ist doch Quatsch. Sei mir nicht böse, aber da kann ich nur noch den Kopf schütteln.
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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von shanxi » Fr 01.10.21 08:42

Altamura2 hat geschrieben:
Fr 01.10.21 07:46
Mynter hat geschrieben:
Do 30.09.21 22:38
... Offenbar war die komplette Abbildung des Münzbildes nicht gefordert. ...
Das ist in meinen Augen der springende Punkt.
Ein Objekt ist nur dann fehlerhaft, wenn es gegen Regeln, Vorschriften, Konzepte, Erwartungen usw. verstößt, und zwar gegen diejenigen zum Zeitpunkt seiner Produktion. Ein Fehler ist immer eine Abweichung von irgendwas.

Bei antiken Münzen scheint der Wunsch nach vollständig sichtbaren Stempelbildern aber nicht immer ganz so dringend gewesen zu sein, dazu gibt es nämlich zu viele dieser zu knappen Schrötlinge. Und nur weil uns das heute nicht gefällt, muss es damals nicht als Fehler betrachtet worden sein :D .

Gruß

Altamura

Auf antiken Münzen findet man auch regelmäßig:

- Dezentrierung
- Clogged Dies
- Stempelbrüche
- Vollkommen abgenutzte Stempel (ich sag nur Gallienus Rückseiten)
- Brockage
etc. etc.

Der Wunsch all diese "Erscheinungen" zu verhindern war wohl auch nicht dringend. Es sind daher demnach auch alles keine Fehler. Trotzdem hat offenbar keiner ein Problem damit, all diese "Erscheinungen" mit den auch für moderne Münzen geltenden Termini als Präge- oder Stempelfehler zu bezeichnen. Nur für nicht vollständig ausgeprägte Münzen scheint das nicht zu gelten. 8)

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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von Altamura2 » Fr 01.10.21 10:42

shanxi hat geschrieben:
Fr 01.10.21 08:42
... Der Wunsch all diese "Erscheinungen" zu verhindern war wohl auch nicht dringend. ...
Genau so war das wohl, sonst hätte man diese Teile aus dem Verkehr gezogen (oder erst gar nicht in denselben gebracht). Dass man es damals auch besser konnte, sieht man ja oft genug :D .
shanxi hat geschrieben:
Fr 01.10.21 08:42
... Trotzdem hat offenbar keiner ein Problem damit, all diese "Erscheinungen" mit den auch für moderne Münzen geltenden Termini als Präge- oder Stempelfehler zu bezeichnen. ...
Meist findet man aber in den Beschreibungen nur die eher neutral beschreibenden Begriffe (Dezentrierung, Stempelbruch usw.) und eher selten den (ab)wertenden Prägefehler.

Gruß

Altamura

Idila
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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von Idila » Sa 02.10.21 12:20

Ich habe nochmal alle Bilder online dieser Münze gecheckt. Es sind über 100 abrufbar und nur 1 zeigt nahezu die komplette Prägung, bei allen anderen fehlt ebenso ein recht großer Teil der rückseitigen Schriften, entweder unten, rechts oder links.

Meine Münze (1. im Bild oben) wiegt 3.81 g und ist 18,5 mm breit, die fast komplette wiegt 3,88 g und hat leider keine Angabe zum Durchmesser, der mal sehr hilfreich für eine Beurteilung gewesen wäre. Der Gewichtsunterschied ist jedenfalls so gering, dass entweder dieser Prägestempel kleiner oder der Schrötling breiter und dann wohl auch dünner gewesen sein muss. Es ist schon auffallend, dass alle Münzen online unkomplett sind und die Schrötlinge offenbar im Stempel alle rumgerutscht sind. Aber ich verstehe die Diskussion, ob oder ab wann ein Schrötlingsfehler vorliegt.

Bei all der Sucherei habe ich wenigstens entdeckt, dass die Vögel Spechte sind, die wie auch die Wölfin ein heiliges Tier vom Mars waren, der Vater der Zwillinge. Der Hirte Faustulus zeigt oder greift nach oben, dazu habe ich endlich auch eine Deutung eines Koreaners online gefunden, dass er nämlich den Spechten zeigt, was sie den Zwillingen zu essen bringen müssen. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber immerhin. Irgendeine Aussage muss das ja in diesem akkuraten Miniaturbild haben. Maximal klaut er selbst eine Feige und entdeckt dabei die Kinder. Zum Krug auf der Vorderseite habe ich leider noch immer keine Auflösung online entdecken können. Jedenfalls wegen dem Henkel wohl ein Gefäß für Flüssigkeit, ob für Öl, Wasser oder Wein ist halt fraglich.

Vielen Dank für eure Antworten, die waren alle sehr hilfreich!
Grüße, Idila

Im Bild die nahezu komplette Münze:
Dateianhänge
komplett.jpg

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antoninus1
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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von antoninus1 » Sa 02.10.21 14:03

Das ist die beste, die ich bisher gesehen habe. Wo hast Du diese Münze denn gefunden?
Gruß,
antoninus1

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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von Idila » Sa 02.10.21 18:44

Antonius, hier: https://auctions.nomismaweb.com/en/lot/ ... -denario-/
Januar 2017, wenn man links oben auf "Bid results" klickt, scheint sie für nur 140 verkauft worden zu sein ... das kann ich nicht glauben!

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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von antoninus1 » Sa 02.10.21 20:10

Danke für den Link. Ich hatte lange nach dem Typ gesucht, bevor ich dann auch eine knapp geprägte gekauft habe.
Diese Münze hatte ich damals nicht gesehen. 140 € ist wirklich ein günstiger Preis, da kann man dem damaligen Ersteigerer nur gratulieren. :)
Gruß,
antoninus1

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Re: Schrötlingsfehler bei röm. Münzen

Beitrag von friedberg » Sa 02.10.21 20:27

Wenn man dann sieht das eben dieses Stück 5 Jahre vorher bei SINCONA Auktion 6, 23.-25.05.2012, Los 154
noch für 520 CHF zugeschlagen wurde ... . Und damals stand der CHF noch bei 1,00 CHF / 1,20 €.

https://www.sixbid.com/de/sincona-ag/37 ... icky=false

Mit freundlichen Grüßen
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