Um meine Frage mal zu konkretisieren. So wie ich das sehe - man möge mich korrigieren - gibt es ein die typischen Standard Übersetzungen, wie von Wikipedia auch aufgelistet:
Ausgaben und Übersetzungen
Carlo M. Lucarini (Hrsg.): Herodianus: Regnum post Marcum. Saur, München/Leipzig 2005, ISBN 3-598-71282-0 (maßgebliche kritische Edition)
Friedhelm L. Müller (Übers.): Herodian. Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel. Stuttgart 1996 (nicht ganz fehlerfreie Edition und Übersetzung)
Adolf Stahr (Übers.): Herodian’s Geschichte des römischen Kaiserthums seit Marc Aurel. Stuttgart 1858 (online)
Charles R. Whittaker (Hrsg.): Herodian (Loeb Classical Library). 2 Bände, Heinemann, London 1969–1970 (griechischer Text mit ausgezeichneter Einleitung, englischer Übersetzung und Kommentar)
Und dazu eben jede Menge neuere "überarbeitete" Ausgaben. Hier ein typisches Beispiel:
https://www.osiander.de/shop/home/artik ... 1039083039
Man beachte den Beitext:
.…aufgrund der Aktualität des Zeitgeschehens, sah sich der Autor nun veranlasst, das Werk des grossartigen deutschen Historikers A.W.T. Stahr in eine aktuelle Form zu bringen und illustriert wiederherauszugeben.
Auch hier ist Adolf Stars Übersetzung die basis, welche der Autor im neuen Werk "in aktuelle Form bringt" - was auch immer das bedeutet. Wenn ich dann die Vita des Autores anschaue:
DER AUTOR: …wurde 1959in Linz/Donau geboren, wuchs in Mödling bei Wien auf und ging dort auch zur Schule, des weiteren verdingte er sich als Werbegestalter, Bühnenmaler und –Techniker. – dann verbrachte er viele Jahre in Italien, wo er als Tischler arbeitete und nebenbei ein typisch apulisches Lokal betrieb, bis er schlussendlich geheiratet wurde und wieder nach Wien zurückzog, dort verdingte er sich als Koch in diversen italienischen In-Restaurants Wiens und zum Schluss als Speisewagenkoch in internationalen Zügen. – danach machte er sich selbstständig als Gastronom und gründete ein eigenes In-Restaurant: “L’AMBASCIATA DELLA PUGLIA” – aus dessen Speisekarte entwickelte sich der kulturhistorische, 600-Seiten-Wälzer: “DAS VERMÄCHTNIS DER L’AMBASCIATA DELLA PUGLIA”
Ich entschuldige mich jetzt schon mal beim Autor - denn ich kann sein Werk nicht beurteilen. Daher aber die Frage hier - an diejenigen die hier entsprechende Erfahrung haben - bin ich mit einem Erstlingswerk besser beraten? Oder darf es auch eine neuere Betrachtung der Erstlingswerke sein? Wenn ich halt lese "in aktuelle Form bringen" kann das alles bedeuten - positiv und negativ.
Aber ich würde mich schon "freuen" wenn ich ein neueres Werk hätte, welche die Übersetzung und das Werk aus der Sicht der aktuellen Forschung beleuchten und nicht die von vor 100 Jahren. Daher meine Frage nach einer Buch Empfehlung. Ich hoffe das war jetzt verständlicher.
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PS: Mal eine Frage. Wenn jemand eine Primärquelle 1:1 ins deutsche übersetzt (nur übersetzt, keine eigenen Kommentare dazu!) - nennen wir den Autor Hans Meier - und ich würde mich jetzt auf den 1:1 ins deutsche Übersetzten Text beziehen - beziehe ich mich dann auf eine (deutsche?) Primärquelle oder ist das bereits - auch wenn nur 1:1 übersetzt - bereits eine Sekundärquelle?