Xanthos hat geschrieben: ↑Do 18.08.22 11:14
Weiss jemand, wieso die Münzfotos vieler deutscher Auktionshäuser in den letzten Jahren so deutlich schlechter geworden sind? Aktuellstes Beispiel ist Künker:
image04925.jpg
Und hier zum Vergleich ein Foto von 2006 (gleicher Typ, nicht die gleiche Münze):
286160.jpg
Ähnlich sieht es bei Peus, G&M und anderen aus.
Diese Fotos wurden von einer Fotobox gemacht. Man legt die Münze in eine Kiste, drückt auf einen Auslöser und die Münze wird dabei gleichmäßig von allen Seiten beleuchtet, und das entgegen aller Regeln, die ausgebildete Fotografen früher für flachprofilierte Gegenstände anwandten, nämlich mit einer einseitigen Beleuchtung das Relief herauszuarbeiten. Inzwischen werden alle Münzsammlungen von deutschen Museen und Universitäten auf diese Weise kostengünstig digitalisiert, hier ist die Box zu sehen:
https://objekte-im-netz.fau.de/projekt/ ... hweise.pdf
Die Ergebnisse sind, wenn man Glück hat, gerade noch zu akzeptieren, bei spiegelnder flacher Oberfläche (Gold) oder Bronzemünzen mit dunkler Patina jedoch unterirdisch, weil kaum noch Details zu erkennen sind.
Damit man vermutlich nicht mehr im direkten Vergleich sehen kann, dass Fotografien von Münzen auch detaillierter und informativer aussehen können, werden alte Fotodateien an den Universitäten gelöscht (so tatsächlich geschehen) und alles sieht schön gleich aus.
Die Münzfirmen lassen inzwischen wohl angeregt von den Museen und aus Kostengründen ebenfalls mit Fotobox arbeiten. Ob diese Kalkulation allerdings aufgeht, ist so die Frage, denn Leu zeigt ja sehr erfolgreich, dass es auch anders geht.
Hier noch ein Vergleich des neuen mit der Fotobox erstellten Fotos mit dem alten Foto der vernichteten Datei.
Das zweite Foto zeigt ein typisches Beispiel mit Fotobox bei dunkel patinierten Münzen.