Indische Fürstenstaaten

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KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 09.02.22 10:29

Ebenfalls in Zentralindien, im heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh lag das Fürstentum Dhar. Historisch teilt es die Geschichte mit Dewas, ursprünglich Teil von Malwa, dann unter den Moghuln, erobert von den Marathen und vom Peschwa einem bewährten Feldherrn verliehen. Eine Besonderheit war, daß im Zuge einer dynastischen Krise ein früherer Vormund und Regent sich seine Macht erhalten wollte, indem er mit den Sindhia-Marathen paktierte und diese zur Eroberung des Landes einlud. Nach den Marathenkriegen wurde es britisches Protektorat. Die etwa 140.000 Einwohner (1901) lebten von Land- und Forstwirtschaft, Opiumanbau spielte eine größere Rolle, wobei die Briten über Zölle und Exportabgaben einen guten Schnitt machten. Bis 1887 wurden im Land Kupfermünzen nach alter Weise geprägt, ehe 1887 ein Vertrag mit den Briten zur Münzprägung abgeschlossen wurde. Hier ein typisches Beispiel eines Paisa aus der Zeit vor 1887. 12,9 g, Bhatt Nr. 21. - Dargestellt ist der Gott Hanuman, ein im Hinduismus auch heute populärer Gott, dargestellt als Affe mit einem langen Schwanz. Auf der Rückseite eine Pflanze, die ich noch nicht identifiziert habe. Wenn man das Stück mit seiner schönen Patina sieht, würde man nicht vermuten, daß es vor weniger als 200 Jahren entstanden ist. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 09.02.22 17:33

Dholpur, ein kleiner Rajputen-Staat lag an der Südostecke des damaligen Rajasthan, heute gehört das Gebiet zu Madhya Pradesh. Die herrschende Dynastie gebot über das Land schon seit dem 7. Jahrhundert, mußte sich aber verschiedenen Herren unterwerfen, bis es schließlich 1806 mit britischer Unterstützung neu begründet wurde und bis zum Beitritt zur Indischen Union britisches Protektorat blieb. Bis 1857 prägte das Land mit 270.000 Einwohnern (1901), Silbermünzen nach dem Vorbild der Moghul-Kaiser als Rupien und deren Halbstücke. Das Festhalten an dem vertrauten Münzbild war notwendig in einem Land mit 98 % Analphabeten. Das Land war schuldenfrei und konnte bei einem jährlichen Etat von 9,6 Lakhs (entsprechend 960.000 Rupien) noch einen Überschuß erzielen. 1 Lakh "verschlang" der Aufwand für Haus und Hof des Rajas, also in europäischem Geld der Zeit rund 11.000 Taler. Der heute so gängige Begriff "Rupie" wurde damals im Volk wenig verwendet, für jeden Typ gab es eigene Bezeichnungen. Die hier vorgestellte Münze ist ein "tamancha shahi", abgeleitet von dem Bild der tamancha (= Pistole) auf der Rückseite. Geprägt wurde es von Kirat Singh (1806-1836) im Namen Muhammed Akbars II. (1806-1837), AH 1235, Regierungsjahr 30 (1835), 10,8 g, KM C 12a.1. Dieser Typ verfügt über einen ungewöhnlich breiten Schrötling mit 24,8 mm. Auf der Vorderseite unter der Jahreszahl ein Zeremonialschirm, auf der Rückseite die Pistole (ich meine falsch herum), schräg rechts darunter das Regierungsjahr. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 13.02.22 11:54

Ein bitterarmer Kleinstaat mit etwa 150.000 Einwohnern in Rajasthan war Dungarpur. Das Fürstentum war 1197 aus einer Teilung von Mewar entstanden und erlitt das Schicksal der ganzen Region, die Unterwerfung durch die Moghuln, dann durch die Marathen, um schließlich 1818 als britisches Protektorat zu enden. Um 1900 gab es keine Eisenbahn, keine befestigten Straßen und eine einzige Knabenschule mit 88 Schülern. Ein Drittel der Bevölkerung gehörte den Bhils an. Diese sind eine Volksgruppe der indischen Urbevölkerung, vor allem unter den Marathen wurden Bhils gejagt wie Tiere. In ganz Indien gab es um 1900 vielleicht 1,2 Millionen Bhils, heute sind es 17 Millionen. Sie sind die stärkste Gruppe der etwa 170 besonders geschützten "tribes", die heute noch in abgelegenen Gegenden Indiens leben und ihre alte Kultur pflegen. Dungarpur gilt als "Bhil state", die Symbolik dieses Volkes findet sich auch auf diesem Paisa von Udai Singh (1844-1898), VS 1916 (?) = 1860, 10,3 g, KM Y A1. Auf der Vorderseite ein Schwert neben einer bisher nicht identifizierten Pflanze, ich vermute: indischer Weihrauch, Boswellia serrata; die Symbolik oder Schrift auf der Rückseite habe ich noch nicht auflösen können. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 19.02.22 00:55

Gwalior war einer der großen Fürstenstaaten, in Zentralindien entstanden 1725, indem der Peshwa, der Hausmeier der Marathen einen General der Sindhia-Dynastie mit dem Gebiet belehnte. Die Sindhias hatten als Sandalenträger des Peshwa begonnen und konnten das Land nach der für die Marathen so katastrophalen Schlacht von Panipat (1761 gegen die Afghanen unter Ahmed Shah Durrani) wiederherstellen und hielten sich dann bis 1947 als größter Staat der früheren Marathen-Union, freilich mußten auch sie sich nach weiteren Kriegen mit den nachbarn 1803 den Briten unterstellen. Das Land wurde insgesamt schlecht regiert, dynastische Streitigkeiten und eine chaotische Verwaltungsstruktur verhinderten lange den Fortschritt. Die Staatsfinanzen wurden noch bis Ende des 19. Jahrhunderts in fünf verschiedenen Währungen abgerechnet, es gab insgesamt 19 Münzstätten, deren Etats im Staatshaushalt nicht auftauchten. Diese waren vermutlich verpachtet und prägten in der Regel im Namen des längst machtlosen Mughal-Kaisers auf eigene Rechnung. Um 1900 lebten etwa drei Millionen Menschen in Gwalior, überwiegend Hindus; das Land bestand aus zwei nicht verbundenen Teilen, Gwalior und Malwa, dazu kamen noch zahlreiche Exklaven und 43 Vasallenstaaten, die 1921 erst in den Staat integriert wurden. - Hier eine Rupie von Jaya Rao (1843-1886), der von der Witwe des vorigen Rajas im Alter von 9 Jahren adoptiert worden war, die offiziell dann die Regierung führte. Die Rupie (11,1 g) zeigt auf der Vorderseite den Namen Muhammed Akbars und im Sin von Julus einen fünfzackigen Stern als Zeichen der Prägestätte Gwalior Fort (tatsächlich wurde in Lashkar geprägt). Auf der Rückseite im Zentrum Pfeil und Bogen, ebenfalls als Münzzeichen und rechts daneben ein Gujarati-Buchstabe als Zeichen für den Herrscher Jaya Rao. Ganz links noch erkennbar das allerdings fiktive Regierungsjahr 23. Bei Valentine Nr. 55, KM 82. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 19.02.22 21:28

Zu den Vasallenstaaten Gwaliors gehörte ein Land, das im Münzhandel meist als Bajranggarh bezeichnet wird, Der richtige Landesname ist wohl Raghugarh; Bajranggarh war die Hauptstadt mit einem gewaltigen Fort, das 1816 von den Sindhias zerstört worden war. Ich sortiere es mal unter Gwalior/Raghugarh. Es war ein kleines fruchtbares Ländchen an der Nordseite des Dekkan. Der herrschende Rajputen-Clan der Chauhan-Khichi genoß großes Ansehen, war er doch der legitime Nachfolger der letzten Hindu-Herrscher von Delhi, ehe zum Ende des 13. Jahrhunderts die Landnahme durch muslimische Eroberer erfolgte. Die expandierenden Marathen der Sindhia aus Gwalior störten sich daran nicht und eroberten das Land, die regierenden Rajputen-Herrscher durften landständisch (wie man das im HRR nannte) im Amt bleiben. 1818 schlichteten die Briten einen Erbstreit und waren damit - wie auch in Gwalior - die eigentlichen Oberherren. Das Land hatte etwa 20.000 Einwohner und erwirtschaftete ganz passable Erträge. Die Rajas beriefen sich auf ein uraltes Prägerecht und münzten bis etwa 1860 Silber. Die hier gezeigte Rupie hat 10,4 g und ist damit untergewichtig, sie wurde im Namen des 1818 verstorbenen Rajas Jai Singh von seinem Nachfolger Ajit Singh (1819-1857) geprägt. Auf der Vorderseite Pfeil und Bogen sowie das Regierungsjahr 26 (soll für 1824 stehen, paßt aber nur ungefähr zu Jai Singh, der ab 1797 regiert hatte.) Die Münzstätte soll Jainagar sein, eine Lokalisation ist mir bisher nicht gelungen. Auf der Rückseite etwa mittig eine sehr stilisierte Lotosblüte, das Symbol der Reinheit im Hinduismus. Die Münze ist im KM unter Gwalior und hier unter der angeblichen Münzstätte Bajranggarh als Nr. 16 gelistet; Valentine (1928) hat sie mit dem Regierungsjahr nicht, sie gehört dort zwischen Nummern 19 und 23. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 21.02.22 20:03

Hyderabad war der größte der indischen Fürstenstaaten, obwohl er von der EIC um das im Norden gelegene Fürstentum Berar (1853) und um das Küstenland ("Northern Circars") (1788) gebracht worden war. Der Staat war von einem Vizekönig des Großmoghuls noch rechtzeitig 1724 "ausgegründet" worden. Seit 1809 war Hyderabad britisches Protektorat. Die Bevölkerung, die bis zur Annexion durch Indien auf fast 17 Millionen Einwohner gewachsen war, bestand überwiegend aus Hindus, die Oberschicht war allerdings muslimisch. Das Land lag im südlichen Teil der Hochebene des Dekkan. Bis etwa 1900 war Hyderabad eine der am wenigsten entwickelten Regionen Indiens, bei den großen Hungersnöten 1898-1902 kamen 1,5 Millionen Menschen ums Leben. Erst der letzte Nizam, wie der offizielle Titel lautete, kümmerte sich um die Schaffung moderner Infrastruktur, änderte aber kaum etwas an den politischen Verhältnissen. Das Land war praktisch Privateigentum des Nizams. Der letzte Nizam, Osman Ali Khan (1911-1948, verstorben 1967) war vor dem 2. Weltkrieg der reichste Mann der Welt. Zur Hochzeit der künftigen Königin Elizabeth II. schenkte er ihr ein von Cartier gefertigtes Diadem und ein Brilliantcollier. Die Münzverhältnisse Hyderabads waren noch im 19. Jahrhundert desolat, Bankiers hatten das Recht zur Münzprägung gekauft und münzten Kupfer und Silber nach dem Vorbild der Moghuln zum eigenen Vorteil. 1903 begann die Regierung mit dem Bau einer neuen Münzstätte, die dann mit modernen Prägemaschinen ausgestattet wurde. Der Nizam ließ dort Münzen nach dem Fuß der Hyderabad-Rupie prägen; 7 Hyderabad-Ruoien entsprachen 6 Rupien britischer Währung. Hyderabad wollte sich nicht der indischen Union anschließen, der Nizam wäre gern selbständig geblieben, allenfalls eine Angliederung an das muslimische Pakistan hätte man akzeptiert. Darauf annektierte die Indische Union das Land 1948 mit militärischer Gewalt. Ein großer Teil der muslimischen Oberschicht emigrierte nach Karachi.- Die gezeigte Münze ist eine der modernen Rupien, geprägt unter Osman Ali Khan. Auf der Vorderseite zeigt sie den "Charminar", ein 1591 errichtetes Torgebäude mit 4 Minarets, im Obergeschoß befindet sich eine Moschee. Der Charminar ist bis heute das Wahrzeichen Hyderabads. Im Tor der Buchstabe Ain, unter dem Gebäude das Prägejahr AH 1335 = 1916.Die kleine Zahl 92 ganz oben ist ein Kürzel für Mohammed. Auf der Rückseite viel Text in persischer Schrift, aber in Urdu und das Regierungsjahr 6. 11,1 g, bei KM als Nr. Y 53a gelistet. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 26.02.22 14:56

Der Nizam von Hyderabad beanspruchte mit Entstehung seines Reiches die Herrschaft über die frühere Mughalreich-Provinz Berar. Er lag deshalb ständig im Streit mit den Marathen vom Zweig der Bhonsla aus Nagpur. Nach der Niederlage der Marathen gegen die EIC stand Berar weiter unter der Oberherrschaft von Hyderabad, wurde aber weiter von einer Dynastie afghanischer Gouverneure verwaltet. Dieser Zustand dauerte bis 1853 an, als die EIC wegen erheblicher Schulden Hyderabads ihr gegenüber die Verwaltung allein übernahm. Die Dynastie der afghanischen Gouverneure war gerade ausgestorben. Auf dem Gebiet Berars lagen zwei Münzstätten. Amraoti oder Amravathi war im 18. Jahrhundert von den Marathen betrieben worden und von 1810 bis 1847 formal vom Nizam. Aus der letzten Zeit existieren ganz wenige Silbermünzen und zwei Typen kupferner Paisas. Daneben gab es die Münzstätte in der Hauptstadt von Berar, Elichpur. Laut KM und Münzhandel soll es sich dabei um Vasallenstatten von Hyderabad handeln. Dafür habe ich allerdings keinen beleg gefunden und sortiere die beiden Beispiele deshalb unter Hyderabad/Berar ein. Zunächst eine Kupfermünze aus der Münze in Amraoti, mit 15,6 g vermutlich ein Paisa. Geprägt zwischen 1810 und 1845, zeigt auf der Vorderseite einen Dreizack (Trisul) und ein nach rechts weisendes Schwert. Die Rückseite hat Text, den Namen der Prägestätte, laut verschiedenen Beschreibungen der Münze soll dort Amravati stehen, konnte ich bisher nicht auflösen. - Die zweite Münze stammt aus Elichpur, hier benennt KM den Münzherr richtig mit Namdar Khan (1824-1845), auf der Vorderseite der für die zahlreichen Paisa-Typen von Elichpur typische Tiger, auf der Rückseite der Ausschnitt einer Inschrift, die ich leider bisher nicht auflösen konnte. Mit 11,7 g eindeutig ein Paisa, Craig 10a, geprägt nach 1835. Sowohl die Münze aus Amraoti wie die mehreren aus Elichpur, die in meiner Sammlung sind, scheinen eine Randschrift zu haben, die aber leider zu schlecht erhalten ist, um lesbar zu sein. In der Literatur habe ich dazu bisher nichts gefunden. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 27.02.22 09:20

Zu Hyderabad gehörten auch einige echte Vasallenstaaten, die tributpflichtig waren. Dazu gehörte Hyderabad/Shorapur, der nach der Niederlage des hinduistischen Großreiches Vijayanagara gegen die vereinigten kleinen Sultanate (Delhi, Gujarat etc.) 1565 entstanden war. Abkömmlinge der alten Nayak-Dynastie gründeten kleine Fürstentümer, wie eben Shorapur, südwestlich von Hyderabad, heute Surapura im Bundesstaat Karnataka. Vermutlich wurde es bereits dem Moghulreich tributpflichtig und in dieser Rolle 1724 von Hyderabad übernommen. Der letzte Raja, Venkatappa Nayaka IV. (ca. 1840-1858) war bei Regierungsantritt noch minderjährig und wurde auf Geheiß des Nizam von einem britischen Kolonialoffizier, Colonel Taylor, erzogen und bei den Regierungsgeschäften angeleitet. Trotz (oder wegen?) dieser Erziehung empörte sich der junge Raja gegen die britische Herrschaft und beteiligte sich an der Aufstandsbewegung 1857/58. Die Briten nahmen ihn gefangen und setzten ihn ab. Das Land gaben die Briten dann an Hyderabad. Gezeigt wird hier ein Paisa, geprägt ca. 1840. 10,3 g, bei KM C 63. Die Vorderseite zeigt einen Trisul auf einer Art Altar, die Rückseite ein geometrisches Muster und viele Punkte. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 06.03.22 10:00

Im heutigen Bundesstaat Madhya Pradesh, also im westlichen Zentralindien, lag der Staat Indore oder Holkar, wie er sich nach der regierenden Marathen-Dynastie nannte. Die Holkars stammten von einem Bauernsohn ab, der eine große militärische Karriere machte und vom Peshwa 1732 mit Land in der Region Malwa belehnt wurde. Der Staat entwickelte sich gut, einen großen Anteil hatte Ahalya Bai (1767-1895), die sich als Witwe des Sohnes des Staatsgründers mit Unterstützung des Peshwa gegen verschiedene Prätendenten durchsetzte und ein aufgeklärtes Regiment führte und vor allem die Wirtschaft und Finanzen so in Ordnung hielt, daß ein stehendes Heer eingerichtet werden konnte. Der erste Krieg gegen die EIC 1777 ging für Holkar siegreich aus. Nach dem Tod Ahalya Bais kam es zu einem Bürgerkrieg zwischen mehreren Thronanwärtern. Die Finanzen wurden zerrüttet, die Rajputen nutzten die Situation aus, Holkar zu bekriegen auch die Scindia-Dynastie nutzte die günstige Gelegenheit zum Krieg. Schließlich mußte sich das um ein Drittel verkleinerte Land 1818 mit dem Vertrag von Mandasor den Briten unterwerfen. Bis 1947 blieb Indore britisches Protektorat. Die Fläche des Landes war in mehrere größere Teile und etliche kleine Exklaven zersplittert; 1891 hatte Indore etwa 1,1 Millionen Einwohner, 1901 nach der großen Hungersnot waren es nur noch 850.000. Die staatlichen Münzstätten in Indore (Malharnagar) und Maheshwar prägten die Hali-Rupie in Silber und Teilstücke, dazu gab es Kupfermünzen. Die Münzprägung endete 1902, danach galt nur die britische Rupie. 1935 gab es in Indore noch eine Prägung von halben und viertel Annas in Kupfer. Die vorgestellte Rupie ist geprägt unter Ahalya Bai 1792 in Malharnagar. Die Vorderseite zeigt den Namen Shah Alams II. (1759-1806), dazu die Jahreszahl AH 1207. Auf der Rückseite im Buchstaben Sin ein Sonnensymbol, das für Martanda steht, einen Sonnengott aus der indischen Mythologie. Daneben ein Zweig als weiteres Herrschaftssymbol. Die Rupie wiegt 11,4 g und ist im KM (18. Jhdt.) unter Nr. 76 gelistet. Im Spezialkatalog A Study of Holkar State Coinage von Sethi, Bhatt und Holkar (ein Enkel des letzten Maharajas) als Nr. 64. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 06.03.22 13:11

Etwa 600 km weiter nördlich von Indore liegt Jaipur, Hauptstadt des schon im Jahr 1093 entstandenen Fürstentums, das seit 1728 auch den Namen Jaipur trägt. Es regierte eine Dynastie der Kachwaha Rajputen, die ihre Abstammung auf den Gott Rama, die 7. Inkarnation von Vishnu, zurückführten. Das Fürstentum geriet unter die Abhängigkeit von den Großmoghuln, erst im 18. Jahrhundert unter dem fähigen Raja Jai Singh gewann es seine Unabhängigkeit wieder. Jai Singh war als Mathematiker und Astronom engagiert und errichtete mehrere Observatorien. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts geriet auch Jaipur in die kriegerischen Verwicklungen mit den Marathen und schloß sich 1803 der britischen Seite an, 1818 wurde ein Schutzvertrag unterzeichnet. Nach 1947 wurde das Land Bestandteil von Rajasthan, es war schon vorher der größte Rajputenstaat mit 2,8 Millionen Einwohnern (1891), zu 90 % Hindus. Jaipur prägte nach eigener Währung ("Jhar Shahi") in Gold, Silber und Kupfer. Der Kurs zur britischen Rupie schwankte stark, 1899 war eine Jhar-Rupie etwa 75 % der britischen Rupie wert. Hier eine sogenannte Nazarana-Rupie von 1865. Nazarana heißt etwa soviel wie Geschenk, diese Rupien wurden als Sonderprägungen auf Schrötlingen geprägt, die den ganzen Stempel zeigten, sie wurden als Donative verwandt. Wer sie wann wem schenkte habe ich noch nicht herausgefunden. Der Stil der Münzen von Jaipur ist vom islamischen Stil der Großmoghuln geprägt, nur wurde seit 1858 anstelle des Großmoghul der englische Monarch genannt. Der Text auf der Vorderseite besagt: Geschlagen im Jahr 1865 mit Erlaubnis der großen Königin des Reiches von England, Victoria. Auf der Rückseite steht die Fortsetzung: Im 30. Jahr der glücklichen Regierung von Maharao-raj Ram Singh. Rechts neben der 30 ist ein Zweig abgebildet, der mit "Jhar" bezeichnet wird und als Symbol des Staates Jaipur gilt. Allerdings gibt es den Jhar auch auf Münzen etlicher anderer Staaten. Ob damit eine reale Pflanze gemeint war? In Frage kämen der Salbaum (Shorea robusta) oder der Ashoka-Baum (Saraca asoca), beides den Hindus heilige Pflanzen. Diese Nazarana-Rupie wiegt 11,4 g, hat 27 mm Durchmesser, bei Valentine (1928) vor Nr. 22, KM 120. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 13.03.22 20:33

Ganz im Westen Rajasthans, an der Grenze zu Sind, das heute zu Pakistan gehört, lag der Wüstenstaat Jaisalmer. Auch hier herrschte eine alte Rajputen-Dynastie, die ihre Herkunft auf Krishna zurückführte. Das Land war so arm, daß die vielen Kriege darüber hinweggingen, vor der Ankunft der Briten war es Vasall der Großmoghuln. 1818 wurde es zum Protektorat der EIC. Die Wirtschaft von Jaisalmer beruhte auf Viehzucht und der Zolleinnahme von durchziehenden Karawanen. Die Viehzucht litt unter vielfachen Dürren und die Karawanen wurden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend durch Seehandel ersetzt. Die Bevölkerung lebte großteils halbnomadisch, bei Trockenheit wichen die Hirten meist nach Sind aus. Der Bevölkerungsverlust infolge der großen Dürren 1895-1900 von 115.700 auf 73.370 trat zum Teil wegen dieser Abwanderung ein. Die Steuern wurden noch um 1900 häufig durch Naturalabgaben geleistet, bis zu 50 % der Ernte mußte dem Staatshaushalt abgeliefert werden. Dieser belief sich trotzdem nur auf gut 100.000 Rupien im Jahr, wovon etwa ein Drittel für die Aufwendungen des Hofes gebraucht wurden. Immerhin leistete das Land im frühen 20. Jahrhundert Einiges im Wasserbau, die großen Dürren von 1941 und 1951 konnten so mit Hilfe von Reservoirs und Bewässerung einigermaßen bewältigt werden. Der Kleinstaat leiste sich eine eigene Währung, die Akhai Shahi hieß, es wurden Rupien und Kupfermünzen geprägt. 1765 hatte der Fürst in der Hauptstadt Jaisalmer (um 1900 ca. 7.000 Einwohner, heute ca. 70.000, sehenswerte Altstadt mit mittelalterlicher Festung) eine Münzstätte erricht, die nach dem Vorbild der Münzen des Moghulreiches prägte. 1860 kam es unter Ranjit Singh (1846-1864) zu einer Prägung im Namen der Königin Victoria, diese Rupie wird hier gezeigt. Der Kurswert lag unter dem der britischen Rupie, bei stärkeren Schwankungen. Nach 1900 versuchten die Briten diese Münzen zu verdrängen. - Auf der Münze sieht man nur persische Schrift, der Text der Vorderseite lautet etwa: Solide Münze von Victoria, der rechtmäßigen Königin von England, von ausgezeichnetem Rang. Die Rückseite besagt: Geschlagen im Haus der Regierung von Jaisalmer im 22. Jahr ihrer ehrwürdigen Regierung. Allerdings gibt es das Regierungsjahr 22 auch "eingefroren" auf älteren Rupien Jaisalmers, die Bedeutung hier ist also nicht klar. Die Rupie wiegt 10,5 g und ist bei KM Nr. 20, Valentine (1928) hat sie als Nr. 3. - Die zweite Rupie ist älter, geprägt schon 1740 im Namen Muhammed Shahs (1719-1748). Das Münzbild ist auf den ersten Blick ganz ähnlich. Diese Rupie wiegt 10,9 g und hat bei KM die Nr. 14.3. Interessant ist, daß bei beiden Münzen oberhalb des Nun ganz kleine Zahlen stehen, auf der viktorianischen Münze in Gujarati 17 und auf der älteren in persisch 801, was laut den Quellen retrograd geschrieben sei und deshalb als 108 zu lesen ist. Leider wird nirgends der Sinn dieser Zahlen erklärt, handelt es sich um Stempelnummern? Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Mi 23.03.22 10:09

Das Alphabet führt uns in den hohen Norden Indiens, den früheren Fürstenstaat Jammu & Kashmir. Das Land reichte vom Hügelland südlich des Himalaya (Jammu) bis in die höchsten Regionen des Himalaya, (Kashmir, Ladakh, Gingit) und war flächenmäßig und nach der Einwohnerzahl einer der größten indischen Fürstenstaaten. Um 1900 hatte das von einer hinduistischen Dynastie der Dogra-Rajputen regierte Land etwa drei Millionen Einwohner. Das Land Jammu war überwiegend hinduistisch, Kashmir muslimisch besiedelt, im Osten gab es Buddhisten. Die Ökonomie beruhte im Wesentlichen auf Ackerbau und Viehzucht, es wurden Seidenraupen gezogen; wichtig war der Export von Seidenschals und Kashmir-Wolle. Die enorm vielfältige Fauna sicherte ein gutes Aufkommen von Heilpflanzen, die ebenfalls exportiert wurden. Der wichtigste Verkehrsweg führte vom 5575 m hoch gelegenen Karakorum-Paß an der Grenze zu Tibet bis Srinagar, wo der Fluß Jhelum schiffbar wurde und den Verkehr in den Punjab führte. - Die Region stand lange unter hinduistischen Dynastien, bis es sich 1587 der Großmoghul einverleibte, der aber 1739 von den Afghanen unter der Durrani-Dynastie abgelöst wurde. Der afghanische Statthalter machte sich 1809 selbständig, wurde jedoch 1819 von den Sikhs unterworfen. Die Sikhs wiederum wurden von der EIC bekriegt und mußten sich 1846 im Vertrag von Amritsar den Briten unterwerfen. Die Briten setzten die Dynastie der Dogra Rajputen als Maharajas von Jammu & Kashmir ein, die noch die Hochgebirgsländer Ladakh, Gilgit und etliche kleine Vasallenstaaten erobern konnten. Mit Ranbir Singh (1856-1885) hatte das Königreich einen gebildeten und aufgeklärten Monarchen, der die Infrastruktur förderte und sogar den Weinbau einführte, indem er Reben aus Bordeaux kommen ließ. Beim Sepoy-Aufstand 1857 verhielt sich Jammu & Kashmir treu britisch und wurde zu einem Zufluchtsort britischer Frauen und Kinder. Das Land verfügte über mehrere Währungen, die wichtigste war die Kham-Rupie, die nur 8 Annas nach britischem System zählte. Ab etwa 1900 wurde die britische Rupie verbindlich eingeführt. Über die Organisation des Münzwesens habe ich bisher nichts gefunden, gezeigt werden hier zwei im Stil sehr unterschiedliche Kupfermünzen, die unter Ranbir Singh entstanden. Zunächst ein Stück zu 6,0 g aus der Münzstätte Jammu mit dem eigentlich für die Sikhs typischen Blatt, ein Paisa (?) mit Prägedatum wohl VS 1918 (Doppelschlag, die 8 ist zweimal zu sehen), entsprechend AD 1861. KM 1.1, Valentine (1914), vgl. 5 ff. Und zweitens ein Stück zu 5,8 g aus Srinagar, in der Kartusche das Datum VS 1921 = AD 1864. KM Y 7, Valentine (1914), 168. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 26.03.22 17:58

In Zentralindien, heute im Gebiet des Unionsstaates Madhya Pradesh lag das kleine Fürstentum Jaora. Es war um 1800 von Indore als Lehen an den afghanischen Offizier Abd al-Ghafur Muhammed Khan, ein sunnitischer Moslem, vergeben worden. 1818 wurde al-Ghafur von den Briten als Nawab anerkannt und Jaora als selbständiges Fürstentum unter dem Protektorat der EIC. Indore verblieb aber das Recht, für die "Belehnung" jedes neuen Throninhabers 200.000 Rupien zu fordern. Der Nawab mußte der EIC auf Anforderung ein Truppenkontigent von 500 Reitern, 500 Fußsoldaten und 4 Kanonen zur Verfügung stellen. Diese Verpflichtung konnte der nächste Nawab immerhin ablösen. Die mehrheitlich aus Hindus bestehende Bevölkerung umfaßte 1891 117.650 und 1901 nur noch 84.202 Einwohner, von denen etwa 24.000 in der "Hauptstadt" Jaora lebten. Das Land lebte im Wesentlichen agrarisch, ausgeführt wurden Baumwolle und Mohn für die Opiumlieferungen nach China. Der Staatshaushalt hatte ein Volumen von 850.000 Rupien im Jahr. Es gab Ende des 19. Jahrhunderts schon einige höhere Schulen, die aber im Jahr 5.000 Rupien Schulgeld verlangten. - Jaora hatte keine staatliche Münze, es wurden nur lokale Kupfermünzen geprägt. Ab 1895 wurde die britisch-indische Rupie als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt. Hier ein Paisa mit 9,1 g, geprägt zur Zeit des Nawabs Muhammed Ismail (1865-1895) mit der Jahreszahl AH 1282 (die letzte 2 ist kaum sichtbar), also AD 1865. Auf der Rückseite die Symbole Flagge und Chakra. Das Chakra ist hier nicht das in Europa bekanntere Energiezentrum im menschlichen Körper, sondern war ursprünglich eine kriegerische Wurfscheibe, die als Symbol des Gottes Vishnu galt, eine Reverenz an die hinduistische Mehrheit. Bei KM als Nr. 5 gelistet. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » So 27.03.22 15:21

Jhabua war ein kleiner Staat im Hochland von Malwa. Er war 1607 vom Mughal-Kaiser als Vasallenstaat errichtet und einem Rajputen-Geschlecht verliehen worden. 1723 eroberten die Holkar-Marathen das Land. Nach der Neuordnung der Malwa-Region erkannten die Briten den Raja an und Jhabua wurde britisches Protektorat. Die Mehrheit der Bevölkerung (1891: 121.000, 1901: 81.000) bestand aus Bhils und anderen Ureinwohnern, sie waren Animisten, nur 22% der Bevölkerung waren Hindus. Die Volksgruppe der Bhils hatte besonders unter der Hungersnot um 1899 zu leiden. Nur 9% der Landesfläche wurden agrarisch genutzt, in den Export ging vor allem Mohn bzw. Opium. Daneben wurde Mangan geschürft. Der Hauptort Jhabua hatte ca. 3.500 Einwohner, der Staatshaushalt des Landes hatte ein Volumen von 110.000 Rupien im Jahr, davon gingen 20.000 Rupien an die Hofhaltung des Rajas. Der Imperial Gazetteer of India nannte diesen despektierlich "chief". Bis 1881 (und inoffiziell auch noch danach) wurden von Vertragsunternehmern Kupfermünzen geschlagen. Silbermünzen der Nachbarstaaten waren im Umlauf bis 1893 diese Rupien zum Kurs von 125 zu 100 in britisch-indische Rupien getauscht werden mußten. Die Kupfermünzen Jhabuas fallen durch eine ganz eigene Ornamentik auf, die aus der Volkskultur der Bhils stammt. Unter Gopal Singh (1840-1895) zeigen die Paisas eine Zahl in Devanagari, höchstwahrscheinlich die Endziffern des Jahres nach der Samvat-Era. Hier so ein Stück mit 10,1 g Gewicht. Die Vorderseite zeigt eine Art Ohrgehänge, auf der Rückseite die Ziffer 7 für VS 1907 = AD 1850 in einem ornamentalen Kreis. Bei Bhatt Nr. 4, KM vielleicht Nr. 15 (?). Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Indische Fürstenstaaten

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 02.04.22 19:11

In Rajputana lag auch der Fürstenstaat Jhalawar. Ursprünglich gehörte das Land zu Kotah, 1834 kam es zu einer Landesteilung, bei der der neugeschaffene Fürstenstaat Jhalawar unter die Herrschaft der Nachkommen des Rajputen Zalim Singh (+1824) gelangte. Dieser war fünfzig Jahre als Regent des Maharao von Kotah erfolgreich tätig gewesen. Die Briten nannten ihn den Macchiavelli von Rajasthan. Dessen Nachfolger Madan Singh wurde von den Briten zum Maharaj Rana ernannt, sein neuer Staat wurde ebenfalls Protektorat der EIC. Das Fürstentum lag in einem gut bewässerten Hügelland, die Landwirtschaft florierte. Exportiert wurden Opium, Ölsaaten und Baumwolle. Der indische Baumwollexport erlebte in Folge des US-amerikanischen Bürgerkriegs einen Aufschwung, weil die Südstaaten keine Baumwolle mehr lieferten. Der Staatshaushalt des mit etwa 340.000 Einwohnern, überwiegend Hindus, mittelgroßen Fürstenstaates war mit 1,2 Millionen Rupien im Jahr ganz beachtlich. Die Briten verlangten 80.000 Rupien als Tribut, zusätzlich mußte ein kleines Militärkontigent bereitgehalten werden. Es gab bis 1901 eine eigene Währung, den Madan Shahi, es wurden Silber- und Kupfermünzen geprägt, ab 1858 im Namen Königin Victorias. Hier ein Taka oder 2 Paisa-Stück, geprägt unter Prithvi Singh (1845-1875), dem Enkel des Staatsgründers. Er hatte sich beim Aufstand von 1857/1858 auf Seite der Briten gestellt und britische Frauen und Kinder als Flüchtlinge aufgenommen. Die quadratische dicke Kupfermünze hat 17,9 g. Auf der Vorderseite ein Blatt (Jhar?), auf der Rückseite oben rechts das Regierungsjahr 4, entsprechend 1861. Valentine (1928) Nr. 11, KM Y 2. Grüße, KarlAntonMartini
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