10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

1871-1945/48
Antworten
Benutzeravatar
Arthur Schopenhauer
Beiträge: 440
Registriert: Do 15.04.21 20:36
Hat sich bedankt: 2267 Mal
Danksagung erhalten: 917 Mal

10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von Arthur Schopenhauer » Mi 06.04.22 11:48

Liebe Freunde der Numismatik,

weiß jemand von euch, weshalb der eigentlich deutlich seltenere Jahrgang 1931 G (Aufl. 38T) wesentlich günstiger bewertet wird als 1932 G (Aufl. 0,1 Mio.)?

Bei 1934 F habe ich auch 0,1 Mio. als Auflage zu stehen und diese ist nochmals erheblich günstiger bewertet.


Beste Grüße
Arthur

Benutzeravatar
desammler
Beiträge: 465
Registriert: Mi 20.03.13 18:59
Wohnort: Bayr.Wald
Hat sich bedankt: 525 Mal
Danksagung erhalten: 664 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von desammler » Mi 06.04.22 14:10

Hallo,
Auflage sind geprägte Stücke, aber wieviele wurden ausgegeben? Wieviele wurden event. eingeschmolzen? Wieviele der Stücke sind noch auf dem Markt? In die Bewertung fließt meiner Meinung nach auch das Angebot und die Nachfrage nach den verschiedenen Jahrgängen und Prägestätten ein. Die richtige Antwort kennt nur der Experte...
Gruß ds
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor desammler für den Beitrag (Insgesamt 2):
Erdnussbier (Mi 06.04.22 14:12) • Arthur Schopenhauer (Mi 06.04.22 14:36)

Benutzeravatar
Mynter
Beiträge: 3028
Registriert: Do 03.09.09 23:11
Wohnort: Huttaheiti, Finsterstes Barbaricum
Hat sich bedankt: 1007 Mal
Danksagung erhalten: 1273 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von Mynter » Do 07.04.22 05:01

Katalogwillkür.
Grüsse, Mynter

Benutzeravatar
coin-catcher
Beiträge: 1593
Registriert: Sa 05.04.08 12:54
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 42 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von coin-catcher » Do 07.04.22 08:08

Mynter hat geschrieben:
Do 07.04.22 05:01
Katalogwillkür.
Moin,
nein, an Katalogwillkür glaube ich nicht.

Desammler hat es aus meiner Sicht schön auf den Punkt gebracht.
wieviele wurden ausgegeben? Wieviele wurden event. eingeschmolzen?
1931 sowie 1932 G habe ich bislang noch nie aus Lots bzw. Kiloware fischen können.
1934 F hingegen habe ich schon mehrfach in Lots finden können.
Das würde für eine geringere Ausgabe der tatsächlichen Auflage von 1931/32 G sprechen; bei 1934 F hingegen wurde vermutlich die gesamte geprägte Auflage ausgegeben.
Ich tippe zudem darauf, dass wir 1931/32 G zukünftig deutlich häufiger und vor allem günstiger am Markt antreffen werden.

Viele Grüße
cc
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor coin-catcher für den Beitrag:
Arthur Schopenhauer (Do 07.04.22 10:08)

Benutzeravatar
Arthur Schopenhauer
Beiträge: 440
Registriert: Do 15.04.21 20:36
Hat sich bedankt: 2267 Mal
Danksagung erhalten: 917 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von Arthur Schopenhauer » So 10.04.22 19:02

coin-catcher hat geschrieben:
Do 07.04.22 08:08
Ich tippe zudem darauf, dass wir 1931/32 G zukünftig deutlich häufiger und vor allem günstiger am Markt antreffen werden.
Worauf stützt du deine Vermutung in dieser Hinsicht?

Danke.

Benutzeravatar
coin-catcher
Beiträge: 1593
Registriert: Sa 05.04.08 12:54
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 42 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von coin-catcher » Mo 11.04.22 09:57

Arthur Schopenhauer hat geschrieben:
So 10.04.22 19:02
coin-catcher hat geschrieben:
Do 07.04.22 08:08
Ich tippe zudem darauf, dass wir 1931/32 G zukünftig deutlich häufiger und vor allem günstiger am Markt antreffen werden.
Worauf stützt du deine Vermutung in dieser Hinsicht?

Danke.
Moin,

quasi durch den Wandel der Zeit.
Ich beobachte seit längerem einen Zerfall des Sammlermarktes. Es gibt kaum noch Nachwuchssammler, die sich für bestimmte Bereiche der Numismatik interessieren. Bei den Händlern häufen sich die vermeintlich seltenen Stücke aus unedlen Metallen (z.B. 10 Reichspfennig 1928 G; vor 15-20 Jahren war das Angebot überschaubarer).
Viele der heutigen (vermeintlichen) Sammler sind schlichtweg Anleger für Edelmetalle. Denen ist der historische Hintergrund einer Münze/ Medaille egal. Es zählt i.d.R. nur der Feingehalt und eine (schnelle) Wertsteigerung. Ggfs. noch die Erhaltung damit man es zum Grading schicken und direkt zum x-fachen Preis wieder verhökern kann.
Hinzu kommt, dass ich vieles von den Händlerangeboten in den letzten Saalauktionen wieder finde. Spricht für einen gewerblichen Käufermarkt. Die Sammler bleiben aus.
Als Sammler legt man sich i.d.R. keine weitere Dublette, in gleichwertiger Erhaltung, für xxx Euro in die Sammlung - dafür kauft man sich lieber ein Fehlstück.

Ich habe in den letzten Monaten (~20) soviele Zugänge wie schon lange nicht mehr verzeichnen können. Und damit meine ich nur seltenere Stücke aus unedlen Metallen, die ich vor 2020 schlichtweg nie bekam. Dabei sind auch Gebiete, mit denen ich keinerlei Schnittpunkte hatte. Ich habe einfach Gebote abgegeben, bei denen man vor 2020 i.d.R. nie einen Zuschlag bekäme; für mich "Spaß"gebote. Natürlich habe ich vorab die Preislage (vergangene Saalauktionen etc.) sondiert. Bei 2-3 Käufen könnte man es noch als Glücksfall abtun; aber mittlerweile häuft es sich. (Für mich zählen diese "Spaß"käufe nur als Schnäppchen, wenn diese bei nicht mehr als 40% der Zuschlagspreise liegen)
In einem meiner Sammelgebiete ist vor kurzem ein recht seltenes Stück aufgetaucht. Beim letzten Mal vor ca. 7-8 Jahren war ich mit einem 150 Euro Gebot und bei einer knappen ss-Erhaltung weit unterlegen. Jetzt habe ich in vz-stgl mit Prägeglanz für nicht mal die Hälfte meines damaligen Gebotes den Zuschlag erhalten (geboten hatte ich jedoch einen Preis jenseits von gut und böse). Und ich habe mit sehr starker Konkurrenz aus dem In- und Ausland gerechnet.
Zufälle dürften dies wohl kaum mehr sein.

Durch das aktuelle Zeitgeschehen wird sich die finanzielle Situation Einiger sicherlich noch "verschärfen". Spätestens nächstes Jahr, wenn die Jahresabrechnungen für 2022 kommen. Da wird es sicherlich nochmal eine Welle an Sammlern geben, die aussteigen werden, weil dann auch schlichtweg die Numismatik im kleinpreisigen Sektor bis 150 Euro zu viel für den Geldbeutel ist.
In anderen Ländern kann man diesen Zerfall längst beobachten...

Was man eher im numismatischen höherpreisigen Segment beobachten kann ist, dass dieser vermehrt zu einem Investoren- / Spekulantenmarkt geworden ist.

Viele Grüße
cc
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor coin-catcher für den Beitrag (Insgesamt 3):
Arthur Schopenhauer (Mo 11.04.22 10:13) • Snake20115 (Sa 30.04.22 17:54) • mimach (So 08.05.22 22:03)

Numis-Stacker
Beiträge: 58
Registriert: Di 26.01.21 13:42
Hat sich bedankt: 70 Mal
Danksagung erhalten: 75 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von Numis-Stacker » So 08.05.22 18:40

coin-catcher hat geschrieben:
Mo 11.04.22 09:57
Moin,

quasi durch den Wandel der Zeit.
Ich beobachte seit längerem einen Zerfall des Sammlermarktes. Es gibt kaum noch Nachwuchssammler, die sich für bestimmte Bereiche der Numismatik interessieren.
Ich würde hier dagegen halten, wir befinden uns vielleicht in einem Interessens-Vakuum, aber ich denke das ist nur temporär. Du solltest die Zeit nutzen um gute und seltene Stücke zu erwerben für deine Sammlung, wenn du sie jetzt bekommst. Neben der Geschichte des Geldes ist es interessant die Geschichte der Numismatik selbst unter die Lupe zu nehmen, hier habe ich mir insbesondere auch die Entwicklung in der USA angesehen. Ende der 70er bzw. ab Anfang bis durch die 80er Jahre gab es dort und auch hier in Deutschland einen Boom. Anfang der 80er Jahre kam die Welt aus einer Dekade mit Staglation, hohe Inflation und wirtschaftliche Schwäche bei explodierenden Rohstoffpreisen. In so eine Phase treten wir jetzt aktuell nach über 40 Jahren wieder ein. Die Zeit ist so lang her, das es kaum einer so auf dem Schirm hat und auch nicht mehr weiß, wieso und weshalb etwas wie passiert ist und sich entwickelt hat. In 10 Jahren werden Rohstoffe und auch Edelmetalle wieder durch die Decke gegangen sein und auch einen starken Fokus auf die Numismatik wieder bringen und viele neue Sammler aber auch Händler in den Bereich bringen, Banken werden wieder regen Handel treiben mit numismatischen Stücken so wie es in den 80ern der Fall war. Heutzutage ist dieses Geschäftsfeld bei den Banken überhaupt nicht mehr präsent.

Vor 1 Jahr hatte ich dazu schon mal was in dem Thread hier geschrieben mit ein paar Interessanten Links zu Berichten aus der Zeit: viewtopic.php?f=18&t=61415&start=105

Ich hatte da schon einmal auf einen kommentar von dir reagiert. ;-) Man kann es ja niemand verübeln noch alte Preisvorstellungen im Kopf zu haben. Die Menschen halten sich an die Erfahtrungen die sie kennen, die Phase vor 40 Jahren haben viele nicht bewusst mitgemacht und können daher auch nicht auf diese Erfahrung zugreifen. Ich sagte damals in dem Thread, dass die Preise weiter steigen werden, soweit ich das beurteilen kann steigen die Preise auch noch nach wie vor. Nach meinen Beobachtungen sind die Preise im Schnitt 20% höher als vor 18-24 Monaten. Einige weitaus mehr und einige viel weniger, Neu Guinea Münzen sind teilweise 80% teurer geworden mit sicheren Käufen bei von mir beobachteten Angeboten verifiziert. (Hab mir eine kleine Datenbank angelegt) Sicher werden viele "Investoren" auf den Zug springen, es wird aber ebenso viele Leute begeistern und in die Materie bringen und die gesamte Numismatik aufleben lassen. Meine ersten Lots an Kaiserreich-Münzen hatte ich ebenfalls nicht als Sammler gekauft, es war aber der EInstieg in die Sammel-Thematik und nun bin ich dabei und ich kaufe ebenfalls unendle Münzen.

Grüße
Numis-Stacker
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Stacker für den Beitrag (Insgesamt 2):
Arthur Schopenhauer (So 08.05.22 19:51) • mimach (So 08.05.22 22:04)

Benutzeravatar
coin-catcher
Beiträge: 1593
Registriert: Sa 05.04.08 12:54
Hat sich bedankt: 24 Mal
Danksagung erhalten: 42 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von coin-catcher » Do 12.05.22 09:16

Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Ich sagte damals in dem Thread, dass die Preise weiter steigen werden, soweit ich das beurteilen kann steigen die Preise auch noch nach wie vor.
Moin,
offenbar sind wir in verschiedenen Märkten unterwegs... ;-) Sicherlich gibt es hier und da Ausreißer nach oben, was u.a. auch an dem teilw. knappen Marktangebot liegen mag, aber wenn ich so sehe, was ich so alles bekomme, spricht das weder für einen Sammlermarkt noch für einen Anstieg der Preise. Eher im Gegenteil.
Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Man kann es ja niemand verübeln noch alte Preisvorstellungen im Kopf zu haben.
Sollte man nicht immer Preise zweck eines Vergleiches im Kopf haben!? ;-)
Wenn ich etwas bewusst für die Sammlung kaufe, dann schaue ich mir vorab die Preise der letzten max. 3-5 Jahre für das betreffende Stück an. Wenn ich dann sehe, dass das Stück im Schnitt der letzten 5 Jahre um 300 Euro erlöst hat und jetzt bei um 100 Euro liegt (auf 10 Jahre bei 250 Euro), schließe ich daraus, dass es dafür a) weniger Sammler gibt und b) der Preis dafür stark gefallen ist.
Glaube auch kaum, dass sich das mit steigenden Zinsen großartig ändern wird.
Lediglich die Highendsparte wird noch teurer.
Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Ich hatte da schon einmal auf einen kommentar von dir reagiert.
Richtig. Und damals schrieb ich dir auch, dass ich deinen Preis für überhöht hielte. Der Meinung bin ich noch immer. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Du musst mit deinem Kauf schlussendlich einverstanden und zufrieden sein. Und nur das zählt!

In deinem damaligen Beitrag hattest du u.a. auch geschrieben, dass die 1/2 Rupien "relativ selten aufpoppen". Das verneine ich weiterhin.
Ich habe gerade erst wieder zwei halbe Rupien aus DOA zu einem Lacherpreis beim Händler erstanden. Zudem biete ich regelmäßig auf den Stücken mit. Wenn ich hier etwas mehr Elan an den Tag bringen würde, hätte ich keine Probleme, die Stücke immer mal zwischen 30-40 Euro zu bekommen.
Aber man möchte ja auch gerne seine anderen Lücken schließen und nicht alles in Dubletten verpulvern.
(im 3-Jahresschnitt kommen so dennoch um die 10 halbe Rupien aus DOA zu mir)
Auch hier kann ich nur meine obige Aussage wiederholen: offenbar sind wir in verschiedenen Märkten unterwegs.
Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Du solltest die Zeit nutzen um gute und seltene Stücke zu erwerben für deine Sammlung, wenn du sie jetzt bekommst.
Ich konnte vor kurzem eine koloniale Ausnahmeerhaltung erwerben - um 40 Euro - "früher" ab 150 Euro aufwärts.
Der Markt ist nach wie vor voll mit Schnäppchen. Man muss diese nur auflesen.
Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Banken werden wieder regen Handel treiben mit numismatischen Stücken
Wäre schön wenn, glaube ich aber kaum... Die werden eher wieder ein breiteres Immo-Angebot haben. Ich gehe davon aus, dass viele nicht in der Lage sein werden, jahrelang am finanziellen Limit zu leben (-> Hauskredit). Bei uns im Bekanntenkreis (und Neubaugebiet) müssen sogut wie alle Hauskäufer/Bauer beide Gehälter miteinbringen, um das finanziell zu stemmen - und das bis zu 40 Jahre lang. Da hat niemand darüber nachgedacht, was passiert, wenn mal ein Gehalt wegbricht (z.B. Jobverlust, Trennung, etc.). Billige bzw. günstige Kredite waren bei Vielen einfach nur Gier frisst Hirn. Mal fix 800k Euro "günstig" aufnehmen und finanzieren. Dafür am Limit bzw. auf Pump leben. In spätestens 10 Jahren wirds das böse Erwachen geben. (Um 2000 herum konntest du noch halbwegs entspannt alleine einen Kredit bedienen.)
Und dann gibt es da noch diejenigen, der gerne ein Haus kaufen / bauen möchten, aber keines finden/ bekommen und nicht bereit sind, bis ins hohe Rentenalter abzubezahlen. Hinzu kommen dann noch abnormal hohe Mieten. Die ehemals gesunde Mittelschicht, die dann auch mit dem Sammeln angefangen hätte, wird es so nicht mehr geben.
Und dabei sollte man nicht vergessen, dass es dann für Viele eine weitere böse Überraschung mit Renteneintritt geben wird. Am Limit leben und Rücklagen bilden beißen sich ;-)
Aber wer weiß schon, was in 5-20 Jahren tatsächlich sein mag. Würde ich in die Zukunft schauen können, würde ich dementsprechend (re-)agieren.

Gruß
cc
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor coin-catcher für den Beitrag:
Arthur Schopenhauer (Do 12.05.22 14:39)

Numis-Stacker
Beiträge: 58
Registriert: Di 26.01.21 13:42
Hat sich bedankt: 70 Mal
Danksagung erhalten: 75 Mal

Re: 10 Reichspfennig 1931 G, 1932 G, J. 317

Beitrag von Numis-Stacker » Do 12.05.22 14:05

coin-catcher hat geschrieben:
Do 12.05.22 09:16

offenbar sind wir in verschiedenen Märkten unterwegs... ;-) Sicherlich gibt es hier und da Ausreißer nach oben, was u.a. auch an dem teilw. knappen Marktangebot liegen mag, aber wenn ich so sehe, was ich so alles bekomme, spricht das weder für einen Sammlermarkt noch für einen Anstieg der Preise. Eher im Gegenteil.
Moin,

offensichtlich sind wir das, ich bin hauptsächlich bei MA-Shops unterwegs und bei 2 Händlern außerhalb davon. Ich bin erst seit 2 Jahren dabei als Sammler und habe dann offensichtlich noch keine guten Verbindungen. ;-)

coin-catcher hat geschrieben:
Do 12.05.22 09:16
Sollte man nicht immer Preise zweck eines Vergleiches im Kopf haben!? ;-)
Wenn ich etwas bewusst für die Sammlung kaufe, dann schaue ich mir vorab die Preise der letzten max. 3-5 Jahre für das betreffende Stück an. Wenn ich dann sehe, dass das Stück im Schnitt der letzten 5 Jahre um 300 Euro erlöst hat und jetzt bei um 100 Euro liegt (auf 10 Jahre bei 250 Euro), schließe ich daraus, dass es dafür a) weniger Sammler gibt und b) der Preis dafür stark gefallen ist.
Glaube auch kaum, dass sich das mit steigenden Zinsen großartig ändern wird.
Lediglich die Highendsparte wird noch teurer.
Ich habe da eine andere Denkweise bzw. habe es anders gemeint, meine wirtschaftliche Sicht auf das was auf uns zukommt, geht in eine ganz andere Richtung. Gerade die Preise der letzten 3-5 Jahre werden für die nächsten Jahre nicht mehr sehr ausschlaggebend sein in meinen Augen, deshalb die Aussage. :-D In den letzten 4 Jahren ist der Goldpreis nominell um 42% gestiegen und Silber um 28% (YTD), Silber wird dazu noch einiges aufholen müssen. Ich bereinige gern Preis-Charts auch mal um die Inflation, da wird die Sache noch abgefahrener:

Comex Silver.jpg

50 Dollar von 1981 hatten eine ganz andere Kaufkraft als 50 Dollar von 2011 und auch eine ganz andere als 50 Dollar heute. Kaufkraftbereinigt an heute gemessen lag der Comex-Silberpreis Anfang 1981 bei über 800 Dollar. Der Chart oben zeigt die US Geldmenge M2 / Comex Fiat Silber Preis. Die steigende Geldmenge und der stagnierende Preis zeigen auf wie günstig Silber heute kaufkraftbereinigt ist. Wir sind heute auf dem gleichen Niveau wie Dezember 2003, als Silber 5 Dollar gekostet hat. Es ist simple Mathematik.

Was diese beiden monetären Edelmetalle treibt, wird auch die Numismatik mit anheben. Ich denke nicht das der Materialpreis immer weiter ansteigt und die numistmatischen Aufschläge dabei auf der Stelle treten werden, in diesem gesamten Fahrwasser werden deshalb am Ende alle mitgezogen werden.
Die steigenden Zinsen sind eigentlich völlig irrelevant, zum einen sind Rohstoffe und Edelmetalle zu steigenden Zinsen selbst relativ gestiegen in den vergangen Jahrzehnten. Auch wenn das gerade bei einigen Augenzucken hervorrufen sollte, muss man sich hier nur die tatsächlichen Bewegungen ansehen, statt auf die Headlines von der Klatschpresse zu hören das Gold fällt wenn die Zinsen steigen. Wichtig ist für Gold die reale Inflation abzüglich Zinsen, bei negativen Realzinsen fühl sich Gold pudelwohl. Gold ist von 1971 von 38 USD bis Anfang 1980 auf ein Top von 850 USD gestiegen, in dem gleichen Zeitraum sind die Zinsen (Fed Funds Rate) von 8 auf 18% gestiegen. Entscheidend wird die reale Inflation sein und die Erwartungshaltung des Marktes auf den realen Zins. Also wenn höhere Inflation erwartet wird und die Zentralbanken mit ihren Ankündigungen sich nicht oberhalb der Erwartungen platzieren. 10 Jahre hat es gedauert in den 70-80er Jahren, bis man die Inflation in den Griff bekommen hatte und das Vertrauen des Marktes zurück erlangt hat, das hat man jedoch nur mit deutlichen höheren Zinsen über der Inflationsrate geschafft und ging nicht von heute auf morgen. Wo stehen wir heute? Das was die Zentralbanken aktuell tun hat nichts mit Inflationsbekämpfung zutun, es ist eine absolute Täuschung der Öffentlichkeit und Propaganda. Die Welt ist mit über 300% vom Welt-BIP verschuldet, die Inflation ist ihr Werkzeug um diese abzubauen und dabei die Kontrolle zu behalten auf Kosten aller Sparer, Arbeiter und Steuerzahler. Am unteren Chart sieht man das wir fatal zurück liegen mit einer ernst gemeinten Inflationsbekämpfung:
Die europäische Währungspolitik ist zudem nochmal deutlich schlechter.


IMG-20220504-WA0006.jpg

coin-catcher hat geschrieben:
Do 12.05.22 09:16

Richtig. Und damals schrieb ich dir auch, dass ich deinen Preis für überhöht hielte. Der Meinung bin ich noch immer. Aber das ist auch nicht weiter schlimm. Du musst mit deinem Kauf schlussendlich einverstanden und zufrieden sein. Und nur das zählt!

In deinem damaligen Beitrag hattest du u.a. auch geschrieben, dass die 1/2 Rupien "relativ selten aufpoppen". Das verneine ich weiterhin.
Ich habe gerade erst wieder zwei halbe Rupien aus DOA zu einem Lacherpreis beim Händler erstanden. Zudem biete ich regelmäßig auf den Stücken mit. Wenn ich hier etwas mehr Elan an den Tag bringen würde, hätte ich keine Probleme, die Stücke immer mal zwischen 30-40 Euro zu bekommen.
Aber man möchte ja auch gerne seine anderen Lücken schließen und nicht alles in Dubletten verpulvern.
(im 3-Jahresschnitt kommen so dennoch um die 10 halbe Rupien aus DOA zu mir)
Auch hier kann ich nur meine obige Aussage wiederholen: offenbar sind wir in verschiedenen Märkten unterwegs.
Ja ich bin auf jeden Fall zufrieden, leider habe ich nicht solche Verbindungen wie du. Allerdings habe ich auch schon auf bessere Erhaltungen gewechselt bei der 1/2 Rupie. Wäre natürlich schön dort überall große Schnäppchen zu machen. :-D

coin-catcher hat geschrieben:
Do 12.05.22 09:16

Ich konnte vor kurzem eine koloniale Ausnahmeerhaltung erwerben - um 40 Euro - "früher" ab 150 Euro aufwärts.
Der Markt ist nach wie vor voll mit Schnäppchen. Man muss diese nur auflesen.
In dem Sinne bin ich auch davon überzeugt das der Markt voller Schnäppchen generell ist in angesichts kommender steigender Preise, ich vermute das früher lag um 2011 - 12?! Da gab es ja ebenfalls einen Hype um Edelmetalle und die Numismatik, die Griechenlandkrise war in vollem Gang. Dazu bin ich auf folgenden Beitrag dazu gestoßen: https://www.youtube.com/watch?v=OW7ydJE2SkU
Für mich ein schönes Schaufenster 10 Jahre zurück. :-)

coin-catcher hat geschrieben:
Do 12.05.22 09:16
Numis-Stacker hat geschrieben:
So 08.05.22 18:40
Banken werden wieder regen Handel treiben mit numismatischen Stücken
Wäre schön wenn, glaube ich aber kaum... Die werden eher wieder ein breiteres Immo-Angebot haben. Ich gehe davon aus, dass viele nicht in der Lage sein werden, jahrelang am finanziellen Limit zu leben (-> Hauskredit). Bei uns im Bekanntenkreis (und Neubaugebiet) müssen sogut wie alle Hauskäufer/Bauer beide Gehälter miteinbringen, um das finanziell zu stemmen - und das bis zu 40 Jahre lang. Da hat niemand darüber nachgedacht, was passiert, wenn mal ein Gehalt wegbricht (z.B. Jobverlust, Trennung, etc.). Billige bzw. günstige Kredite waren bei Vielen einfach nur Gier frisst Hirn. Mal fix 800k Euro "günstig" aufnehmen und finanzieren. Dafür am Limit bzw. auf Pump leben. In spätestens 10 Jahren wirds das böse Erwachen geben. (Um 2000 herum konntest du noch halbwegs entspannt alleine einen Kredit bedienen.)
Und dann gibt es da noch diejenigen, der gerne ein Haus kaufen / bauen möchten, aber keines finden/ bekommen und nicht bereit sind, bis ins hohe Rentenalter abzubezahlen. Hinzu kommen dann noch abnormal hohe Mieten. Die ehemals gesunde Mittelschicht, die dann auch mit dem Sammeln angefangen hätte, wird es so nicht mehr geben.
Und dabei sollte man nicht vergessen, dass es dann für Viele eine weitere böse Überraschung mit Renteneintritt geben wird. Am Limit leben und Rücklagen bilden beißen sich ;-)
Aber wer weiß schon, was in 5-20 Jahren tatsächlich sein mag. Würde ich in die Zukunft schauen können, würde ich dementsprechend (re-)agieren.
Da kommst du meinen Ansichten sehr nahe, aus den von dir genannten Gründen denke ich das die Immobilienpreise stark fallen werden. Fallende Preise werden die Bewertungen nach unten Schrauben und sogar Menschen die noch beide Jobs haben werden Probleme bekommen. Denn wenn die Preise soweit fallen, das die Immobilie den Kredit als Sicherheit der Bank nicht mehr komplett abdeckt, wird die Bank Nachschussfordferungen stellen. Im schlimmsten Falle wird die Immobilie zwangsversteigert um die Lücke zu füllen und die Kreditnehmer stehen ohne Haus da und mit weiteren offenen Schulden. Es gibt noch sehr viel Liquidität / Geldvermögen was noch kein Zuhause gefunden hat, ich kenne viele die ihre Sparverträge und Riesterrenten auflösen um sie jetzt in reale Werte umzumünzen. Teilweise stellt man sich auch den Hof mit Baumaterial voll für die Vorhaben am Grundstück der nächsten 3 Jahre. Es kommen Wilde Zeiten auf uns zu. Ich würde mich und meine Bekannten ebenfalls zur Mittelschicht zählen.

Viele Grüße zurück
Numis-Stacker
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Stacker für den Beitrag:
Arthur Schopenhauer (Do 12.05.22 14:39)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste