Die sehe ich beim besten Willen nicht. Ich denke, das unedle Metall ist korridiert, das Silber ist an diesen Stellen abgeplatzt und am Rand ein wenig eingefallen.
Grüsse
Rainer
Moderator: Homer J. Simpson
Die sehe ich beim besten Willen nicht. Ich denke, das unedle Metall ist korridiert, das Silber ist an diesen Stellen abgeplatzt und am Rand ein wenig eingefallen.
Das ist teilweise richtig, Rainer. Habe die Stellen, bei welchen die Ränder nach innen gerichtet sind, was IMHO auf einen Stich oder ähnliches hinweisen könnte, rot umrandet. Links davon sind revers 2 Stellen, bei denen es sich um Aufplatzungen, wie du sagst, handelt.
In meiner sehr überschaubaren (An)Sammlung von Fourrees war eine klare Zuordnung zu einem Münzvorbild meist möglich. Daher war mir das Ausmaß des Vorder-/Rückseiten-Mixings bei Fourrees nicht klar.
Soll dieser Befund, der sich aus dem Prägebild ergibt, ein weiterer Hinweis auf die Wiederverwendung alter Münzstempel sein? Wenn ja, dann müsste es Stempel (und damit Münzen) geben, die mit CAES DOMIT AVG... beginnen. Solche Münzen habe ich allerdings (auf die Schnelle) nicht gefunden.
justus hat geschrieben: ↑So 03.05.20 19:34Das ist teilweise richtig, Rainer. Habe die Stellen, bei welchen die Ränder nach innen gerichtet sind, was IMHO auf einen Stich oder ähnliches hinweisen könnte, rot umrandet. Links davon sind revers 2 Stellen, bei denen es sich um Aufplatzungen, wie du sagst, handelt.
Der Stil dieser Münze ist mMn offiziell. Dass Vorder- und Rückseite ein paar Jahre auseinander liegen, beweist doch, dass es sich um offizielle Stempel handelt. Aus dem Umkehrschluss heraus: Hätte man die Stempel gefälscht, wäre die Vorlage doch sicherlich ein offizieller Denar gewesen. Und dann hätten Vorder- und Rückseite "stimmig" sein müssen, nicht wahr?justus hat geschrieben: ↑So 03.05.20 18:47Zusammenfassend gibt es meiner Ansicht nach nur zwei Interpretationsmöglichkeiten:
1. Es handelt sich um Stempel, welche aus stilistischen Gründen, vor dem eigentlichen Prägevorgang, durch den „praepositus“ (obvers) bzw. auf Grund veralteter Titulaturen (revers) ausgemustert wurden. Ev. wurden diese dann von Münzarbeitern entwendet und zur Herstellung subaerater Fälschungen verwendet. Dem steht allerdings entgegen, dass man allgemein annimmt, dass ausgemusterte Stempel sofort vernichtet wurden.
2. Die Stempel sind nur ein Produkt antiker Falschmünzer und stammen aus einer irreguären oder besser illegalen Münzstätte.
Ich muss dir da ausdrücklich widersprechen. Gerade bei subaeraten Münzen treten hybride Prägungen sehr häufig auf. Wie ich oben schon unter 1./2. festgestellt habe, besteht meiner Ansicht nach durchaus die Möglichkeit, dass es sich um aus einer offiziellen Prägewerkstatt entwendete Stempel handeln könnte. Aber ... wie ich insbesondere in Bezug auf das Vorderseitenportrait betonte, weil dieses Portrait stilistisch mißlungen schien und daher schon vor dem offiziellen Prägevorgang ausgemustert wurde, stehe ich dieser Erklärung aus den genannten Gründen (Vernichtung alter Stempel) kritisch gegenüber. Meiner Ansicht nach handelt es sich um ein Produkt einer Falschmünzerwerkstatt.Perinawa hat geschrieben: ↑Mo 04.05.20 06:14Der Stil dieser Münze ist mMn offiziell. Dass Vorder- und Rückseite ein paar Jahre auseinander liegen, beweist doch, dass es sich um offizielle Stempel handelt. Aus dem Umkehrschluss heraus: Hätte man die Stempel gefälscht, wäre die Vorlage doch sicherlich ein offizieller Denar gewesen. Und dann hätten Vorder- und Rückseite "stimmig" sein müssen, nicht wahr?
Sicher sollten ausgemusterte Stempel sofort vernichtet werden, aber es ist für mich eben so sicher, dass einige dieser Aktion "entgangen" sind.
Subaerate zu interpretieren ist sowieso schwierig, und pauschal unmöglich. Es gibt solche wie dieser, die von offiziellen Stempeln stammen müssen, aber auch genug andere im barbarischen Stil.
Die Silberummantelung ist sehr dünn, und im Prägevorgang wird sie sicherlich auch beschädigt worden sein. Sprich: Bei der geringsten Beschädigung, wie ein kleiner Riss, konnte Feuchtigkeit ins Innere dringen, die dann den Zerfraß des Kupfers verursachte. In der Folge platzte das Silber dort ab und hinterliess einen "Krater". Konsequenterweise stürzt das Silber darum herum auch ein, und es erweckt vielleicht den Anschein einer brachialen Manipulation.
Die rötliche Stelle auf der Rückseite könnte eventuell darauf hinweisen. Die Bilder sind jetzt aber nicht besonders toll, so dass das nicht eindeutig zu erkennen ist. Das Gewicht ist auch eher ein Stück auf der leichten Seite.
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