Mynter hat geschrieben:sigistenz hat geschrieben:Von den skandinavischen 5 Öre/Øre-Stücken finde ich die norwegischen am schwierigsten. Ich hab vor etwa vor 3 Monaten angefangen, die 5 Öre/Øre der 3 Länder von 1874 bis ~1950 nach Jahrgang zu sammeln und habe bisher 27 Schweden, aber nur 11 Dänen, und nur 8 Norweger gefunden. Vielleicht ist das dänische und norwegische Kupfer während der deutschen Besetzung eingezogen und eingeschmolzen worden? Schweden war dagegen unbesetzt geblieben. Es ist allerdings auch das grösste der 3 Länder (= mehr Münzen als die anderen beiden).
Sigi
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Im April 1942 verlangten die deutschen Behörden in Norwegen die Einziehung der Scheidemünzen und deren Ersatz durch Krisenmetalle. Diese Aktion war jedoch kein Erfolg, nur Münzen im Wert von ca 2,5 Millonen Kronen wurden eingeschmolzen. Die Bevölkerung hatte bereits 1940 begonnen, Münzen zu hamstern, darüberhinaus wurde die Anordnung sabotiert. Nach Kriegsende tauchten die Münzen dann wieder auf( Quelle : Rønning ).
Für Dänemark habe ich keine Quellen gefunden, hier muss man aber auch bedenken, dass die Kontinuität des Umlaufes stärker als in Norwegen durch mehrere komplette Unstellungen der Legierung und des Formates unterbrochen wurde.
Hier in Norwegen sind Kleinmünzen der Jahre 1920 bis 72 in s bis ss sehr häufig anzutreffen, Oscar hingegen und die frühen Ørewerte von Haakon weniger. Ich glaube, man kann auch, wie ich vor ein paar Wochen schon geschrieben hatte, die geographische Entfernung mit in Betracht ziehen.
Eine hübscher Münzfund ging heute hier durch die Presse. 62 Jahre, nachdem er als Junge beim Spielen sein Portemonnaie mit der für ein Kind damals stolzen Summe von 90 Øre verloren hatte,engagiert seine Tochter den lokalem Metalldetektorclub, der tatsächlich fündig wurde .
Der glücklich Besitzer gab augenzwinkernd zu, er habe ein ganzes Leben lang insgeheim gegen seinen Bruder den Verdacht gehegt, das Geld, das damals für ein Eis gereicht hätte, stibitzt zu haben. Ende gut ,alles gut.
Interessant an dieser Story aus der Provinz ist nun aber der Inhalt der Geldbörse. 1953 verloren gegangen enthielt sie , neben einen 25 Øre- Stück aus Kupfernickel geprägt zwischen 1924 und 40 oder 1946 - 51 ) und Vertretern der beiden ab 1908 geprägten 5 Øre- Münzen aus Bronze auch mehrere Exemplare der eisernen Kriegsmünzen, die inzwischen im Erdreich fast völlig verostet waren.
Davon, dass die Kriegsmünzen 1945 nicht völlig eingezogen wurden, sondern aus Gründen des Kleingeldmangels noch einige Zeit weiter umliefen, hatte ich schon mehrmals gehört, umso schöner ist es nun, hier einen "archäologischen " Beweiss zu haben.
Das Paradoxe -die Kriegsmünzen hatten rein rechtlich nie den Status von Münzen. Da die legalen Staatsorgane sich im Auland aufhielten, war die gesetzlich vorgeschriebene Prozedur für die Planung und Ausfertigung von Zahlungsmitteln zwischen 1940 und 1945 nicht durchführbar. Umso lustiger, dass diese Zahlunsmittel, die eigentlich keine waren, noch jahrelang nach Wiederherstellung der verfassungsmässigen Verhältnisse, Dienst taten.