Materialfrage

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DerDude
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Materialfrage

Beitrag von DerDude » Mi 09.08.23 00:01

Diese unter der Kruste wunderschön erhaltene Münze ist Tiefschwarz und glänzt auch leicht. Ich vermute sie stellt Marc Aurel dar, denn bei meinen Recherchen hatte ich solche „Bartzipfel“ nur bei Aurel gefunden. Da die Legende so verdreckt ist, kann ich es leider nicht lesen. An eine mechanische Reinigung traue ich mich nicht ran, da ich auf dem Gebiet absoluter Laie bin und ich keinesfalls diese wunderschöne, schwarz leuchtende Oberfläche beschädigen will. Ist das Messing? Gewicht ist 19,52 Gramm.

Ich würde mich über eine Bestimmung freuen, über Hinweise zu Material und Reinigungsmittel.

Vielen Dank.

LG
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gallienvs
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Re: Materialfrage

Beitrag von gallienvs » Mi 09.08.23 05:06

Moin,
mal aus der Hüfte geschossen vor dem erstem Kaffee…
…dürfte eher ein Sesterz des Commodus sein.
die Auflagen kann man, da vermutlich nur verkrusteter Dreck, unter dem Mikroskop mit Skalpell oder dicker Nadel etc. recht gut entfernen. Die dunkle Patina macht einen stabilen Eindruck.
Bei der Rückseite gibt es mit Cornucopia mehrere Optionen.
Aequitas, providentia, Annona, Liberalitas ….
Wenn der Gegenstand in der rechten Hand nach der Reinigung zu erkennen ist klappt eine Bestimmung am besten.

gg

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kc
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Re: Materialfrage

Beitrag von kc » Mi 09.08.23 05:42

Guten Morgen,

Ich denke, dass es ein Marc Aurel ist, was man an der Nase und den Augen erkennen kann.

Könnte aber auch ein Commodus sein, da ich "[..]MOD ANT [..]" lese. .

Mhh Mhh 🙄

VG
kc

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Re: Materialfrage

Beitrag von gallienvs » Mi 09.08.23 05:53

Ja, bin mir auch nicht 100%ig sicher. Einer von beiden ist es.
Nach einer Reinigung dann easy.

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Re: Materialfrage

Beitrag von kc » Mi 09.08.23 06:32

Ja, es sei denn, das Stück ist bis zur Unkenntlichkeit abgewienert 😂

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didius
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Re: Materialfrage

Beitrag von didius » Mi 09.08.23 06:49

Am Ende der Avers- Legende lese ich noch AVG BRIT PP und damit sollte es Commodus sein

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Re: Materialfrage

Beitrag von mike h » Mi 09.08.23 09:10

Ich würde auch auf Commodus tippen.
Natürlich ist die Münze aus Messing.
Und als Reinigungsmethode ist ausschließlich die mechanische Reinigung unter den Stereomikroskop angesagt.
Das wäre mal wieder eine Münze genau nach meinem Geschmack.
Da ist bestimmt ein hübsches Stück unter der Kruste.

Hier kannst Du Dich mal einlesen:
viewtopic.php?f=89&t=29813

viewtopic.php?f=89&t=62355

viewtopic.php?f=89&t=52999&start=1425
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Re: Materialfrage

Beitrag von Altamura2 » Do 10.08.23 17:52

mike h hat geschrieben:
Mi 09.08.23 09:10
...
Ich würde auch auf Commodus tippen.
Natürlich ist die Münze aus Messing.
...
Ich weiß nicht, ob das wirklich so natürlich ist :D .
In Josef Riederer, "Metallanalysen römischer Sesterzen", JNG 24, 1974, S. 73–98, sieht das bei Commodus eher etwas chaotisch aus:
https://www.bngev.de/wp-content/uploads ... o,-281,681
Ob man das noch Messing nennen kann :? ?

Gruß

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Re: Materialfrage

Beitrag von Lucius Aelius » Fr 11.08.23 10:30

Altamura2 hat geschrieben:
Do 10.08.23 17:52
mike h hat geschrieben:
Mi 09.08.23 09:10
...
Ich würde auch auf Commodus tippen.
Natürlich ist die Münze aus Messing.
...
Ob man das noch Messing nennen kann :? ?

Gruß

Altamura
Ganz bestimmt nicht.
Ich finde das übrigens ein ganz spannendes Thema!
Bei der Mamaea bspw. hatte mein entpatinierter As ein rosarote Stelle am Hals, der Rest des Schrötlings war hellocker. Man hätte rein vom Aussehen des Metalls denken können, er wäre aus Zinnbronze. Eine andere Mittelbronze von Mamaea, ein entpatinierter Dupondius, war mattgelb.
Mein entpatinierter Septimiussesterz anno 195 sieht aus wie Bleibronze (mattbräunlich), ein Sesterz anno 210 hingegen sattes hellgelb (Zinnbronze).
Auch bei Commodus: Sesterz aus der Decennaliazeit (185 n.Chr.) schmutziggelb, am Ende seiner Regierung eher ocker-rötlich.
Gruss
Lucius Aelius

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Re: Materialfrage

Beitrag von DerDude » Di 15.08.23 12:03

Wow, danke euch für die vielen Antworten. Ich war immer recht zuversichtlich, dass es ein Aurel ist, da ich die Bartzipfel so nur von seinen Münzen kannte. Aber die Hinweise scheinen sich dann wohl auf einen Commodus zu verdichten.

Es wäre wohl wirklich sehr einfach zu erkennen, wenn ich die Kruste abbekäme. Darunter schlummert eine schön erhaltene Münze, keine Frage.. Aber ich habe 0,0 Erfahrung im mechanischen reinigen und da will ich sicherlich nicht dieses schöne Stück mit viel Potential durch meine stümperhaften erste Gehversuche zerstören.. Ich besitze nichtmal ein taugliches Stereomikroskop. Ich habe nur so ein digitales USB Mikroskop. Ob das ausreicht, wage ich zu bezweifeln. Folgende Münzen könnten eventuell als Übungsmünzen herhalten:
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Weitere Reinigung nicht unbedingt nötig..
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Wohl die geeignetste Münze
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Patina evtl. zu instabil..?

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