L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Atalaya
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von Atalaya » Di 21.11.23 11:26

Das ist eine sehr interessante und spannende Recherche, vor allem, weil da auch noch ein konkretes Objekt vorliegt.

Hast Du mal daran gedacht, daraus am Ende eine Publikation zu machen? Entweder in einer numismatischen oder einer lokalgeschichtlichen Zeitschrift fände das bestimmt interessierte Leser.

Datenbanken der Opfer der Shoa:

https://yvng.yadvashem.org/index.html?l ... uster=true

https://www.ushmm.org/online/hsv/person ... search.php

US Immigration:
https://heritage.statueofliberty.org/

Zum Schicksal der jüdischen Gemeinde in Frankfurt ist sicher schon etliches geschrieben worden. Vielleicht auch mal in die Bücherei gehen und nicht nur ins Archiv?

Viel Erfolg bei der weiteren Recherche!
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"...und noch heute ist es in Neapel höchst ergötzlich, die Münzen mit dem Kopfe Murats friedlich neben denen mit dem Kopfe Ferdinands im Gebrauch zu sehen."
Ferdinand Gregorovius, 1853

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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Di 21.11.23 11:30

Ich hatte heute Vormittag Kontakt mit Herrn Christian Stoess, der auch die nachfolgende Publikation veröffentlicht hat (Das Berliner Münzkabinett und der Münzhandel 1933-1945): https://www.academia.edu/96801774/Das_B ... _1933_1945

Ich darf auszugsweise zitieren.
Die Machtergreifung der NaNationalsozialisten bedeutete das Ende der Münzhandlungen in jüdischem Besitz. Systematisch wurde ihnen die Geschäftsgrundlagen entzogen...

So wurde spätestens ab 1934 der Handel mit Münzen für jüdische, aber auch nichtjüdische Münzhändler massiv erschwert. Die Geschäftstätigkeit der jüdischen Münzhändler war seit 1934 nur noch sehr eingeschränkt möglich. Sie stellten zwischen 1933 und Februar 1935 den Auktionsbetrieb ein und die Firmen wurden an nichtjüdische Mitarbeiter oder an Außenstehende verkauft, andere stillgelegt...

Seit 1935 sank das Angebot an Münzen rapide: durch gesetzgeberische Einschränkungen der Handelstätigkeit, durch Wegfall der großen Münzhandlungen, durch Zurückhalten der Ware und - insbesondere seit Kriegsbeginn - durch eine zunehmende Flucht in Sachwerte...


Generell wurde anscheinend durch entsprechende Gesetze der Handel mit Münzen durch das NS Regime eingeschränkt - auch für nichtjüdische Besitzer. Dazu kamen dann eben für jüdische Inhaber noch weitere Gesetze, welchen einen Handel fast unmöglich machten. Die Vermögenswerte der jüdischen Münzhändler waren daher kaum noch vorhanden - da ja der Handel eingebrochen war - und daher weniger Interessant für eine Arisierung des Betriebes - da es ja kaum oder gar nichts mehr zu holen gab.


Laut Kontakt heute Vormittag mit Herrn Stoess, hat er bei seinen umfangreichen Recherchen keinerlei Hinweise auf eine Arisierung des Betriebes L&L Hamburger gefunden. Er geht daher davon aus, dass David Nussbaum bis zuletzt der Inhaber war, die (kläglichen) Reste an Waren / Münzen dann bis 1936 noch zu Geld gemacht wurden und dann im nachfolgenden Jahr 1937 der Betrieb aufgelöst wurde (da ein Handel mit Kauf & Verkauf ja unmöglich geworden war).
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Di 21.11.23 11:36

Atalaya hat geschrieben:
Di 21.11.23 11:26
Hast Du mal daran gedacht, daraus am Ende eine Publikation zu machen? Entweder in einer numismatischen oder einer lokalgeschichtlichen Zeitschrift fände das bestimmt interessierte Leser.
Du wirst "lachen" - das haben mich bereits "die Leute" vom jüdischen Museum Frankfurt gefragt - ob es am Ende etwas fassbares gibt und ob man sich dann austauschen könnte für eine Veröffentlichung. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg - bis das ganze Material zusammen getragen ist.

Man macht ein Kapitel auf und entdeckt dort 10 weitere Schicksale und Verflechtungen.

Danke für Deine Links.

Ja - werde wohl nach FFM fahren und vor Ort auch ein paar Leute treffen mit denen ich mich schon ausgetauscht habe die letzten Tage. Und da auch selber mal die Akten und Zeugnisse begutachten.


Tja - eigentlich war die Münze schon vorbereitet - das kann ich mir jetzt abschminken...
https://www.vcoins.com/en/stores/yoshua ... fault.aspx
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Di 21.11.23 11:56

Noch etwas zum Thema Bissinger auf Seite 1 - das ist jetzt hier etwas untergegangen. Als Provenienz wurde auch "die Sammlung Bissinger" angegeben bei der Münze. Und da die Münze ja eine ältere Provenienz hat, bestand die Möglichkeit, dass damit die Sammlung des Karl Bissinger (1845-1910) gemeint war.

https://www.augias.net/2016/04/07/8657/
prieure.de.sion hat geschrieben:
So 19.11.23 12:07
3. Und dann bliebe noch die Frage nach der Sammlung Bißinger - oder ist hier Bissinger gemeint? Und stimmt dann die zeitliche Reihenfolge der Angaben zum Pedigree? Könnte hier die Sammlung des Karl Bissinger gemeint sein?

Bissinger -> L&L Hamburger -> ? -> Lanz -> Künker

Da muss ich selber mal schauen, über die Sammlung Karl Bissinger gibt es eine Publikation. Ob allerdings dort alle seine rund 14.000 Münzen archiviert sind, dürfte auch fraglich sein.


Ich habe bei Künker aber weitere Münzen der Sammlung Bissinger gefunden - eine davon wurde von "Herrn Bissinger" im Jahr 1950 erworben. Herr Bissinger aus "meiner" Provenienz hat also nichts mit dem bekannten Numismatiker Karl Bissinger zu tun. Damit dürfte die Reihenfolge eher so aussehen: L&L Hamburger -> Bissinger -> Lanz -> Künker

Das aber nur am Rande, damit da auch ein Haken dran ist.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Sa 25.11.23 14:36

prieure.de.sion hat geschrieben:
Di 21.11.23 11:56
Ich habe bei Künker aber weitere Münzen der Sammlung Bissinger gefunden - eine davon wurde von "Herrn Bissinger" im Jahr 1950 erworben. Herr Bissinger aus "meiner" Provenienz hat also nichts mit dem bekannten Numismatiker Karl Bissinger zu tun. Damit dürfte die Reihenfolge eher so aussehen: L&L Hamburger -> Bissinger -> Lanz -> Künker

Das aber nur am Rande, damit da auch ein Haken dran ist.


So ganz ist da nun doch kein Haken dran - zur Sammlung Bissinger gibt es nun doch einige Hinweise und Spekulationen. Da ich noch auf einige Akten Kopien zu L&L Hamburger / Nussbaum warten muss - habe ich doch noch den einen oder anderen Hinweis zu "Bissinger" bekommen.


* Nach dem Tod von Karl Bissinger 1910 wurden große Teile seiner Sammlung von rund 14.000 Münzen an die Stadt Pforzheim vermacht. Aber nicht alle seine Münzen. Heute existieren wohl noch rund 4.800 Münzen - es waren aber mal mehr in Pforzheim. Viele sind bei den Bombenangriffen zerstört worden bzw. geschmolzen.

* Im Jahr 1930 wurde von der Münzhandlung Hess eine Vielzahl der Münzen der Sammlung Karl Bissinger verkauft und versteigert. Sprich - im Frankfurter Umfeld befanden sich wohl einige Münzen, welche aus der original Sammlung des Karl Bissinger stammen. Von wem verkauft - Familie, Erben - lässt sich (noch) nicht sagen.


Und nun tauchen einige Münzen aus den Frankfurter Münzhandlungen (Hamburger, Frankfurter Münzhandlung...) mit dem Kärtchen "Sammlung Bissinger" auf. Allerdings auch bei der einen oder anderen Münze mit dem Kaufdatum 1950-1960. Das würde ja gegen Karl Bissinger sprechen. Allerdings nur, wenn man davon ausgeht, dass das Kaufdatum auf den Kärtchen und der Hinweis "Slg. Bissinger" auch zusammen gehören. Vielleicht wurde - als Beispiel - im Jahr 1955 die Münze in Frankfurt verkauft und das Datum vermerkt - aber auch schriftlich vermerkt, dass dies eine Münze der Sammlung (Karl) Bissinger ist.

Es ist schon ein komischer Zufall, dass im Raum Frankfurt in den 1930er größere Mengen an Karl Bissinger Münzen verkauft wurden - und dann in den 50/60er zufällig ein (anderer) Herr Bissinger kommt und diese Münzen bei Frankfurter Münzhändlern kauft.

Dann habe ich noch heraus gefunden, dass Lanz ab 1973 bis 2008 Münzen aus der Sammlung Bissinger verkauft hat. Die erste "Bissinger Münze" taucht in seiner Auktion 4 von 1973 auf. Er hat also rund 35 Jahre lang immer wieder Bissinger Münzen verkauft. Ich glaube nicht, dass Lanz damals einen Hort an Bissinger Münzen aufgekauft und dann 35 Jahre lang abgekauft hat - dies spräche eher dafür, dass hier ein Sammler (oder Erben) immer wieder Münzen an Lanz abgegeben haben.

Ach ja eines noch - ein Sammler der hier mitgelesen hat, hat mir berichtet, dass er auch Münzen der Auktion Lanz von der Sammlung Bissinger ersteigert hat. Allerdings hat er auch Kärtchen bei diesen Münzen dabei, die sehr weit zurück gehen - lange vor dem ersten Weltkrieg. Dies könnte wiederum auch ein Indiz dafür sein, dass es sich bei diesen Münzen doch um "echte" Münzen aus der Sammlung Karl Bissinger handelt.

Vielleicht hat auch ein Familienmitglied Bissinger Münzen gesammelt und hatte von seinem Onkel, Vater etc Karl Bissinger noch Münzen? Daher taucht mit "Bissinger" vielleicht ein Familienmitglied in den 50/60er mit diesem Namen auf?


An Indizien zusammengefasst:

- Teile der Sammlung Karl Bissinger werden nach seinem Tod an die Stadt Pforzheim übergeben, aber nicht alle.
- In den 1930er tauchen große Teile der Sammlung Bissinger bei den Frankfurter Münzhändler auf
- Aus den 1950/60er gibt es Münzen mit Münzkärtchen mit den Aufschriften eines Datums aus den 50/60er und dem Hinweis "Bissinger". Aber es ist nicht gesichert, ob beides zusammengehört oder nicht.
- Lanz verkauft seit 1973 bis 2008 (das ist das, was ich gefunden habe) immer wieder Münzen aus der Sammlung "Bissinger". Ohne Hinweis, welcher Bissinger damit gemeint ist.
- Es gibt aus diesen Lanz Auktionen auch Münzkärtchen der Sammlung Bissinger mit schriftlichen Hinweisen um die Jahrhundertwende 18/19 Jahrhundert.


Da Herr Lanz über 35 Jahre Münzen aus der Sammlung verkauft hat, wäre er wahrscheinlich einer der wenigen, die Licht ins Dunkle bringen könnte, wer hinter "Bissinger" in diesem Fall steckt. Spannend und interessant bleibt es auf jedenfall.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 11.12.23 15:36

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 20.11.23 15:34
1929
- Leo und Joseph Hamburger gestorben
- Felix Schlessinger, David Nussbaum und Hans Nussbaum übernehmen

Nur kleine Wasserstandsmeldung. Eine sehr nette und engagierte Dame aus dem Frankfurter Stadtarchiv hat sich heute bei mir gemeldet - und mich mit einer wahren Flut an Informationen "gefüttert" - samt Kopien der Originale. Alles was Sie in die Hände bekommen hat zwischen 1891 und 1940 zu den Familien Hamburger, Schlessinger und Nussbaum. Meldekarten, Gewerbeeinträge, Hausstandsbücher. Leider sind nur noch etwa 50% der Unterlagen durch die Bombenangriffe übrig geblieben. Dennoch habe ich einige neue Details erfahren. So ist Felix Schlessinger bereits im März 1928 nach Berlin gezogen - und David Nussbaum bereits ab diesem Zeitpunkt "der Chef" im Hause der Münzhandlung Hamburger.

Interessant ist auch, dass es Inventarlisten gibt aus dem Münzhaus Hamburger. Dazu muss ich aber nach Frankfurt und mir selber Kopien ziehen. Das werde ich aber auf jedenfall machen.

Jetzt muss ich erst mal die ganzen Dokumente sichten - ist gar nicht so einfach zu lesen und entziffern immer.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 11.12.23 19:07

Nachfolgende Infos habe ich mal zusammen getragen, falls mal jemand darüber stolpert und selber recherchiert. Uninteressierte einfach weiter scrollen ;)


Interessant...

1909: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für B. Nussbaum, Cognac Brennerei)
1910: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für B. Nussbaum, Cognac Brennerei)
1911: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für B. Nussbaum, Cognac Brennerei)
1912: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1913: Dokumente fehlen
1914: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1915: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1916: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1917: Dokumente fehlen
1918: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1919: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1920: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24 (für Leo Hamburger)
1921: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24
1922: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1923: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1924: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1925: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24
1926: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstrasse 24
1927: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1928: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1929: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1930: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1931: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1932: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1933: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1934: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstraße 24
1935: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstraße 24
1936: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1937: David Nussbaum, Numismatiker, Scheffelstrasse 24
1938: David Nussbaum, Kaufmann, Scheffelstraße 24
1939: Charlotte Nussbaum, Scheffelstraße 24

Flucht alleine oder zu zweit?
* Charlotte und David Nussbaum konnten ja fliehen und sind in die USA emigriert. Die Frage ist - zusammen oder jeder alleine? David Nussbaum war 1939 nicht mehr unter der Adresse eingetragen. Ist er vor seiner Frau geflohen und hat sie nachgeholt? Oder war es "zu gefährlich" den Namen "David" öffentlich eintragen zu lassen und man wollte einen typisch jüdischen Namen nicht mehr öffentlich "präsentieren"?

Und...
* Wieso wechseln die Einträge bei David Nussbaum immer zwischen Kaufmann und Numismatiker? Man gibt ja an, unter welcher Bezeichnung man eingetragen werden will. Wieso nennt er immer wieder wechselnde "Berufsbezeichnungen"? Interessant, da die Einträge füer Leo Hamburger und Felix Schlessinger immer "Numismatiker", bei Moses Schnerb immer "Kaufmann" lauten; während bei David Nussbaum "Numismatiker" und "Kaufmann" sich ständig abwechseln.

Habe dazu bei dem Lebensbericht von Mark Salton nochmals nachgelesen, dass David Nussbaum nie ein "richtiger" Numismatiker war. Er kam rein aus der kaufmännischen Seite, sah die Numismatik nur als kaufmännische Pflicht an das Geschäft entsprechend zu führen. Seine Passion war die Numismatik aber nie. Er war wohl vor 1912 kaufmännischer angestellter bei B. Nussbaum (seinem Vater Baruch oder Bruder Bendix?) in einer Cognac Brennerei. Was auch passt (siehe auch unten) bei Mark Saltons Erinnerungen, dass David Nussbaum und Felix Schlessinger 1912 ins Geschäft eingetreten sind - nicht aber die Erinnerung, dass Moses Schnerb auch 1912 eingetreten ist, letztgenannter war bereits vor 1912 Mitinhaber bei Leo Hamburger.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 11.12.23 19:13

Dazu habe ich noch folgendes:

1909: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger und Moses Schnerb

1910: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger und Moses Schnerb

1911: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger und Moses Schnerb

1912: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1913: Dokumente fehlen

1914: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1915: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1916: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1917: Dokumente fehlen

1918: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1919: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1920: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1921: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber ?

1922: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber ?

1923: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber ?

1924: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber ?

1925: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1926: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1927: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1928: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1928: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

1929: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber Leo Hamburger, David Nussbaum, Felix Schlessinger, Moses Schnerb

*Leo Hamburger gestorben, Felix Schlessinger verlässt Frankfurt und geht nach Berlin*

1930: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum, Moses Schnerb, Dr. phil. Hans Nussbaum (Sohn)

1931: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum, Moses Schnerb, Dr. phil. Hans Nussbaum (Sohn)

1932: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum, Moses Schnerb, Dr. phil. Hans Nussbaum (Sohn)

1933: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum, Moses Schnerb, Dr. phil. Hans Nussbaum (Sohn)

*Sohn Hans Nussbaum in die Schweiz emigriert*

1934: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum, Moses Schnerb

1935: Firma ist nur noch unter dem Familiennamen (Leo Hamburger) eingetragen ohne Nennung der Inhaber, findet sich aber nicht mehr im Verzeichnis der Frankfurter Gewerbebetriebe (im Gegensatz zu den Münzhandlungen Adolph Cahn und Adolph Hess)

1936: Firma ist nur noch unter dem Familiennamen (Leo Hamburger) eingetragen ohne Nennung der Inhaber, findet sich aber nicht mehr im Verzeichnis der Frankfurter Gewerbebetriebe (im Gegensatz zu den Münzhandlungen Adolph Cahn und Adolph Hess)

*Moses Schnerb stirbt 1937*

1937: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum
Aber nicht mehr im öffentlichen Verzeichnis der Frankfurter Gewerbebetriebe / Münzhandlungen (Adolph Cahn und Adolph Hess vorhanden)

1938: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum
Aber nicht mehr im öffentlichen Verzeichnis der Frankfurter Gewerbebetriebe / Münzhandlungen (Adolph Cahn und Adolph Hess vorhanden)

1939: Leo Hamburger, Münzenhandlung, Scheffelstraße 24
Eingetragene Inhaber David Nussbaum
Aber nicht mehr im öffentlichen Verzeichnis der Frankfurter Gewerbebetriebe / Münzhandlungen (E. Button, vormals A. Cahn und Adolph Hess vorhanden)


----
Im Jahr 1934 machte die Firma Leo Hamburger mit der Münzenhandlung noch öffentlich Werbung im "Branchenbuch" - aber bereits 1935 ist die Firma nur noch im Namenregister eingetragen (ohne Nennung der Inhaber) und macht im Gegensatz zu den Münzhandlungen Cahn und Hess keinerlei Werbung mehr für das Ladengeschäft.

Ab dem Jahr 1937 (nach dem Tod Moses Schnerb) bis 1939 wird im Namenregister zur Firma Leo Hamburger wieder der Inhaber genannt (nun nur noch David Nussbaum) - aber auch in den Jahren 1937 bis 1939 wird keine öffentliche Werbung mehr für das Ladengeschäft gemacht (wieder im Gegensatz zu Hess und anderen Münzenhändler).
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 11.12.23 20:17

Noch etwas...

Bis 1904 gab es die gemeinsame Münzhandlung L&L Hamburger in der Uhlandstraße 56.
Ansässig war Leopold Hamburger in besagter Uhlandstraße 56, während Leo Hamburger in der Rückertstrasse 52 gemeldet war.

Bis 1904 war "unser" David Nussbaum in der Pfingstweidestraße 46/2 gemeldet.

Dann 1904/1905 trennten sich die Wege von L & L Hamburger.
Während Leopold Hamburger in der Uhlandstraße 56 eine Zeit lang seine Münzhandlung weiter betrieb, eröffnete Leo Hamburger in der Scheffelstrasse 24 sein Ladengeschäft.

Zur gleichen Zeit (1905) zog unser David Nussbaum aus der Pfingstweidestraße 46/2 ebenso in die Scheffelstrasse 24. Allerdings in einen anderen Häuserblock (II). Zudem hatte er nichts mit Leo Hamburger zu tun, da David Nussbaum zu dieser Zeit und bis 1911 bei B. Nussbaum kaufmännisch tätig war. Aber irgendwie müssen sich Leo Hamburger und David Nussbaum zwischen 1905 und 1911 kennengelernt haben - immerhin heiratete er 1912 die Tochter Charlotte Hamburger und trat im selben Jahr als Inhaber in das Geschäft ein. Die Vermutung liegt nahe, dass man sich über die Tochter kennengelernt hat. Sprich David Nussbaum und Charlotte Hamburger dürften sich im gleichen Haus kennengelernt haben. Und dann holt man sich den Schwiegersohn ins Geschäft.


bis 1904
* Das Geschäft "L & L Hamburger" der Gebrüder Leopold und Leo Hamburger (Rückertstrasse 52) ist in der Uhlandstraße 56
* David Nussbaum lebt in der Pfingstweidestraße 46/2 und arbeitet bereits bei B. Nussbaum als Kaufmann

1904/1905
* Die Firma L&L Hamburger zerschlägt sich
* Leopold Hamburger betreibt seine Münzhandlung weiter in der Uhlandstraße 56
* Leo Hamburger zieht in die Scheffelstraße 24 und eröffnet hier seine Münzhandlung
* David Nussbaum zieht (aus welchen Gründen auch immer) aus der Pfingstweidestraße 46/2 in die Scheffelstraße 24, arbeitet aber weiterhin bei B. Nussbaum als Kaufmann

David Nussbaum, Charlotte Hamburger und ihre Eltern müssen sich kennengelernt haben (wahrscheinlich über die Tochter Charlotte)

ab 1912
* David Nussbaum heiratet Chalortte Nussbaum
* David Nussbaum tritt als Kaufmann in die Firma Leo Hamburger ein
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von Lucius Aelius » Mo 11.12.23 21:14

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 11.12.23 20:17
Aber irgendwie müssen sich Leo Hamburger und David Nussbaum zwischen 1905 und 1911 kennengelernt haben - immerhin heiratete er 1912 die Tochter Charlotte Hamburger und trat im selben Jahr als Inhaber in das Geschäft ein. Die Vermutung liegt nahe, dass man sich über die Tochter kennengelernt hat. Sprich David Nussbaum und Charlotte Hamburger dürften sich im gleichen Haus kennengelernt haben. Und dann holt man sich den Schwiegersohn ins Geschäft.

...

ab 1912
* David Nussbaum heiratet Chalortte Nussbaum
* David Nussbaum tritt als Kaufmann in die Firma Leo Hamburger ein
Nur mal als kleine Stütze, um dich nicht im Gestrüpp falscher Vermutungen zappeln zu lassen:
Charlotte Nussbaum (geb. Hamburger) wurde geboren am 25. September 1878 in Frankfurt am Main.
Charlotte heiratete David Nussbaum am 4. Juni 1901 im Alter von 22 in Frankfurt am Main.
David wurde geboren am 14. Juli 1871
Charlotte ist gestorben am 21. November 1965 im Alter von 87 in Los Angeles, U.S.A.
Das Paar emigrierten erst in die Schweiz (Sommer 1939) und von da in die U.S.A. (1940).
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prieure.de.sion (Mo 11.12.23 21:44)
Gruss
Lucius Aelius

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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mo 11.12.23 21:30

Lucius Aelius hat geschrieben:
Mo 11.12.23 21:14
Charlotte ist gestorben am 21. November 1965 im Alter von 87 in Los Angeles, U.S.A.
Das habe ich gesehen - auch wann David in den USA gestorben ist.

Lucius Aelius hat geschrieben:
Mo 11.12.23 21:14
Das Paar emigrierten erst in die Schweiz (Sommer 1939) und von da in die U.S.A. (1940).
Das hat mir gefehlt. Wo hast Du die Info her? Kann ich das bitte haben / sehen. Weil das fehlte mir noch, WANN die beiden in die USA sind - direkt oder eben, wie Du schreibst über die Schweiz in die USA. Sind beide gleichzeitig geflohen - sieht man das? Weil wenn beide gleichzeitig geflohen wären, dann würde der öffentliche Eintrag im Adressbuch 1939 bedeuten, dass bis Mitte 1939 beide noch in Frankfurt waren - aber man absichtlich nur Charlottes Namen im Adressbuch hat veröffentlich lassen (oder wurden Juden gar nicht mehr öffentlich in Telefonbücher genannt 1939?).

Lucius Aelius hat geschrieben:
Mo 11.12.23 21:14
Charlotte heiratete David Nussbaum am 4. Juni 1901 im Alter von 22 in Frankfurt am Main.
Wo hast Du die Info gefunden? Meine Info spricht von 1912. Muss mal schauen wo ich das gelesen hatte. Aber das will nix heißen. Mark Salton berichtet bei der Künker Publikation auch, das Moses Schnerb 1912 in das Geschäft eingetreten ist - dabei war er laut Archivdaten aus Frankfurt viel früher dabei. Problem ist in solchen Fällen halt - es gibt unheimlich viele Jahreszahlen und Datumsdaten - und viele Erinnerungen. Und manchmal verwechselt man halt bei der schieren Masse etwas.


ich muss jetzt auch mal nen Gang in der Recherche zurück schalten und erst mal jetzt alle Dokumente sortieren und sichten und dann in einer großen Schautafel mit Angabe der Quellen als Zeitstrahl sortieren - und überprüfen - und vor allem ordnen. Sonst verhaspelt man sich da vor lauter Jahreszahlen und Ereignissen ganz schnell.


Danke.
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Lucius Aelius
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von Lucius Aelius » Di 12.12.23 10:35

prieure.de.sion hat geschrieben:
Mo 11.12.23 21:30
ich muss jetzt auch mal nen Gang in der Recherche zurück schalten und erst mal jetzt alle Dokumente sortieren und sichten und dann in einer großen Schautafel mit Angabe der Quellen als Zeitstrahl sortieren - und überprüfen - und vor allem ordnen. Sonst verhaspelt man sich da vor lauter Jahreszahlen und Ereignissen ganz schnell.
Oh ja, das solltest du unbedingt machen.
Eine klare Strukturierung ist unabdingbar.

Leopold Hamburger (1836-1902) tat sich 1875 mit Leo Hamburger (1846-1929), seinem Cousin, in dem Münzhandelgeschäft L(eopold) & L(eo) Hamburger zusammen. Leopold Hamburger hatte einen Sohn, Joseph Hamburger (1874–1929), der nach dessen Tod am 12. Februar 1902 die Unternehmensanteile seines Vaters übernahm.
Im Januar 1912 nahm Leo Hamburger drei Partner auf, die allesamt Verwandte waren: Felix Joel Schlessinger (1879–1944), Schwiegersohn David Nussbaum (1871–1941) und Moses Schnerb (1863–1937). Die Partnerschaft von L. & L. Hamburger endete am 26. Januar 1929 mit dem Tod von Joseph Hamburger und von Leo Hamburger am 16. Februar 1929. Leos Verwandte Felix J. Schlessinger und Schwiegersohn David Nussbaum und später von seinem Enkel Hans Nussbaum (1902-1939) übernahm er den Betrieb.
Schlessinger verließ bald darauf das Unternehmen und ging nach Berlin. Im April 1933 floh Hans Nussbaum in die Schweiz, während Leo Hamburger am 3. April 1933 die letzte Auktion (griechische Münzen und Münzen aus Sizilien) veranstaltete. Besagter Hans Nussbaum bezog im Hause der Bank Leu an der Bahnhofstraße 32 ein Büro, wo er wenig später auch sein Geschäft eröffnete, das bald zu einem Zentrum des internationalen Münzhandels wurde. Damit kam diese Bank erstmals mit der Numismatik in Berührung. Hans Nussbaum kam im Feb. 1939 bei einem Flugzeugabsturz in Senlis ums Leben. Sein Vater Davis Nussbaum verkaufte nach seinem Tod seinen Münzbestand an der Bahnhofstrasse 32 in Zürich. Dass David Nussbaum Anfang 1939 noch in Deutschland lebte hast du ja, glaube ich, schon anhand der Deutschen Minderheiten-Volkszählung 1939 herausgefunden.

So, den Rest machst du mal schön alleine :wink:
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Gruss
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Di 12.12.23 11:12

Lucius Aelius hat geschrieben:
Di 12.12.23 10:35
Im Januar 1912 nahm Leo Hamburger drei Partner auf, die allesamt Verwandte waren: Felix Joel Schlessinger (1879–1944), Schwiegersohn David Nussbaum (1871–1941) und Moses Schnerb (1863–1937).
Das stimmt in der Quelle nicht... Moses Schnerb war bereits seit mindestens 1909 dabei - wie die Frankfurter original Karteien verraten. Aber das sind halt so Details. Das gehts der Quelle nicht anders wie bei mir - das ist eine Flut an Akten und Zahlen und ganz schnell ist man da bei den Jahreszahlen mal durcheinander.

Lucius Aelius hat geschrieben:
Di 12.12.23 10:35
So, den Rest machst du mal schön alleine
Das mache ich - Danke für die Infos!

Lucius Aelius hat geschrieben:
Di 12.12.23 10:35
Oh ja, das solltest du unbedingt machen.
Eine klare Strukturierung ist unabdingbar.
Ja dringend - ich neige manchmal dazu alles zu schnell haben zu wollen. Aber ich sollte dringend mal alles strukturieren, damit einem am Ende nicht grausige Fehler unterlaufen. Dann kann ich weiter suchen, aber erst mal mache ich ne Recherche Pause.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von prieure.de.sion » Mi 13.12.23 09:33

Lucius Aelius hat geschrieben:
Mo 11.12.23 21:14
Charlotte heiratete David Nussbaum am 4. Juni 1901 im Alter von 22 in Frankfurt am Main.
Am 03. Juni 1901 um genau zu sein ... :D habe heute die Kopie der Heiratsurkunde bekommen.

1940 war Charlotte Nussbaum noch in der Wohnung gemeldet. Aber das liegt wohl daran, dass man die Behörden ganz sicher nicht über die Flucht informiert hat. 1941 haben es die Behörden dann wohl bemerkt - dann gibt es keine Einträge mehr.

Das aber nur am Rande, weil ich heute weitere Kopien aus Frankfurt bekommen habe.
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Re: L&L Hamburger, Bißinger und Lanz Auktion 141

Beitrag von LordLindsey » Fr 15.12.23 00:15

Eine interessante Recherche. Trifft mich etwas persönlich, weil ich Frankfurt gut kenne und in unmittelbarer Nähe der Scheffelstr. 24 wohne, wo Leo Hamburger sein Ladengeschäft eröffnete. Das Haus scheint dem 2. WK zum Opfer gefallen zu sein, so wie viele Häuser im schönen Frankfurter Nordend.

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