Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Sammelforum für Numismatische Literatur
Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1370
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2223 Mal
Danksagung erhalten: 2757 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Pfennig 47,5 » Di 26.12.23 10:49

Andechser hat geschrieben:
Di 26.12.23 10:41
Numis-Student hat geschrieben:
Di 26.12.23 10:20
indirekt, ja. Aber die Omi mit 800.000 Mark hatte wie alle Privatpersonen keinen Anspruch mehr, sich dieses Gold auszahlen zu lassen.

Damit war im August 1914 Schluss, und die entsprechenden Paragrafen, die das in der Weimarer Republik wieder ermöglichen sollten, sind nie in Kraft gesetzt worden.

Schöne Grüße,
MR
So ist es. Es gab seit 1914 und eben auch im Bretton-Woods-System keine direkte oder indirekte Konvertierbarkeit von Bargeld in Gold für Firmen oder Privatpersonen in Deutschland. Man konnte zwar DM in Dollar tauschen, aber diese dann wieder nicht in Gold konvertieren. Zusätzlich war der private Goldbesitz in Deutschland ja zwischen 1923 und 1955 eigentlich verboten, siehe hierzu: https://de.wikipedia.org/wiki/Goldverbo ... 3_bis_1955

Beste Grüße
Andechser
Der angeführte Link zum Goldverbot ist eine Quelle, die ich gern akzeptiere! Danke dafür!
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Pfennig 47,5 für den Beitrag:
Andechser (Di 26.12.23 10:55)

Andechser
Beiträge: 1353
Registriert: Sa 17.09.11 16:07
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 331 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Andechser » Di 26.12.23 10:54

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Di 26.12.23 10:45
Hallo Andechser!
Du hast das Bretton-Woods-System als Quelle der Nicht Goldabdeckung angeführt, ich habe nur die Bedingungen aus diesem System, hier zitiert.
Also wo habe ich etwas unterstellt?
Du hast einfach nur unvollständig zitiert und stellst auf dieser Grundlage Falschbehauptungen auf. Ich hatte das Bretton-Woods-System als Beleg gegen eine Golddeckung mit Konvertierbarkeit für Privatpersonen zitiert:
Andechser hat geschrieben:
Di 26.12.23 00:16
Es ist nicht nur fraglich, sondern einfach falsch. In der Bundesrepublik gab es nie eine Golddeckung, bei der Bürger sich ihr Geld hätten in Gold auszahlen lassen können.
Deutschland ist nämlich 1949 dem Bretton-Woods-Abkommen (https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bretton-Woods-System) beigetreten und dadurch galt unter den Mitgliedsstaaten, dass ausschließlich der US-Dollar goldgedeckt war und die anderen Währungen mit nahezu fixierten Wechselkursen an den Dollar gebunden waren. Die Einlösbarkeit des Dollars in Gold galt aber ausschließlich für andere Notenbanken und nicht für Firmen oder Privatpersonen.

Beste Grüße
Andechser
Eine solche hattest du nämlich behauptet:
Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Mo 25.12.23 22:33
Hallo krinz!
Wie "Lackland" bereits angedeutet hat, ist es Wissen was über viele Jahre der Sammlerleidenschaft erworben wurde. Zur Geschichte der Kaiserreich Münzen fällt mir ad hoc kein Buch ein. Ich an Deiner stelle würde in einem Beitrag immer nur eine Frage stellen, die Dir hier umfangreich beantwortet werden kann.
z.B. 5 Mark Gold war sehr klein und hatte einen Gegenwert in Gold von 5 Mark, während 5 Mark in Silber größer (38 mm) und umgerechnet in Silber einen Wert von 5 Mark besaßen. Es gab ab 1871 im Deutschen Reich eine Golddeckung zur Währung. 1972 hätten Deine Großeltern mit einem angenommenen Vermögen von 800.000 Mark, sich dieses noch in Gold auszahlen lassen können, 1973 wurde die Golddeckung abgeschafft.
Weiter zur 5 Mark Goldmünze, sie war in der Bevölkerung unbeliebt, da sie durch ihre Größe (17 mm) und 1,991 g schnell verloren wurde.
Vielleicht kannst du neben dem Fakt des Goldverbots auch akzeptieren, dass deine Grundaussage zur Konvertierbarkeit von DM in Gold in der BRD falsch war?

Beste Grüße
Andechser

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1370
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2223 Mal
Danksagung erhalten: 2757 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Pfennig 47,5 » Di 26.12.23 11:06

Hallo Andechser!
Warum, die Golddeckung lief über den Dollar, somit wurde der Goldpreis zur Auszahlung auf Dollarbasis angewendet.

Andechser
Beiträge: 1353
Registriert: Sa 17.09.11 16:07
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 331 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Andechser » Di 26.12.23 11:26

Pfennig 47,5 hat geschrieben:
Di 26.12.23 11:06
Hallo Andechser!
Warum, die Golddeckung lief über den Dollar, somit wurde der Goldpreis zur Auszahlung auf Dollarbasis angewendet.
Nein. Eine Privatperson oder Firma konnte Gold zum Handelspreis für Gold kaufen. Für den Goldhandel galt die Fixierung des Goldpreises bereits seit den 50ern nicht mehr. Die Fixierung stellte nur noch den Preis dar, zu dem die Federal Reserve verpflichtet war, jedes ihr angebotene Gold zu kaufen bzw. zu dem Kurs Gold im Privatbesitz abgeliefert werden musste (und sie gilt lustiger Weise noch heute, da die Ankaufsverpflichtung für die Federal Reserve nie aufgehoben wurde).
Deine Aussage wäre nur richtig gewesen, wenn Privatpersonen ein Recht auf Umtausch in Gold gegen eine Notenbank gehabt hätten und das war nicht der Fall. Die Existenz eines Goldmarkts und die Möglichkeit Gold zum aktuellen Kurs zu kaufen ist dabei unerheblich, weil diese auch jetzt besteht.

Beste Grüße
Andechser

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1370
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2223 Mal
Danksagung erhalten: 2757 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Pfennig 47,5 » Di 26.12.23 11:41

Hallo Andechser!
Danke für die Beantwortung im Detail. Dem Fragesteller Krinz, ging es im Eröffnungsthema um die Geschichte zum Deutschen Geld. Verwundert war ich darüber das kein Forumsmitglied eine grobe Aussage dazu einstellte? Ich persönlich kenne aus Diskussionsrunden, daß miteinander, in Ergänzung von Fakten und dem Gemeinschaftlichen erarbeiten zu einem ganzen.

Andechser
Beiträge: 1353
Registriert: Sa 17.09.11 16:07
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 331 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Andechser » Di 26.12.23 11:47

Hallo Pfennig 47,5,
ich helfe gerne wo ich kann, aber ich reagiere allergisch darauf, wenn sinnentstellend zitiert wird, aber das liegt wohl auch daran, dass ich den Studis immer auch eine korrekte Zitierweise näherbringen muss. Beim gemeinschaftlichen Erarbeiten gehe ich mit dir zu 100% d'accord und freue mich sehr, wenn wir konstruktiv zusammenarbeiten können.

Beste Grüße und einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag
Andechser
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Andechser für den Beitrag:
Numis-Student (Di 26.12.23 17:06)

Benutzeravatar
Lackland
Beiträge: 1313
Registriert: Fr 13.10.23 18:02
Wohnort: Oberschwaben
Hat sich bedankt: 1256 Mal
Danksagung erhalten: 1835 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Lackland » Di 26.12.23 15:59

Hallo Krinz,

mir sind nochmal zwei günstige Bücher eingefallen, die Dir vielleicht weiterhelfen könnten und in denen Du etwas schmökern könntest - aber ohne Gewähr, da ich die Bücher selbst nicht gelesen habe:
https://www.amazon.de/Das-Geld-Deutsche ... 3506786199
https://www.amazon.de/Handbuch-Münzkund ... 3150192137


Und an Pfennig 47,5 u. Andechser:
Es war interessant, Eurer Diskussion zu folgen! Ich habe dabei tatsächlich noch etwas über die deutsche Geldgeschichte gelernt.

LG

Lackland
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Lackland für den Beitrag (Insgesamt 2):
Andechser (Di 26.12.23 16:03) • krinz (Di 26.12.23 16:20)
„Die Geschichte kennt kein letztes Wort.“ Willy Brandt

Andechser
Beiträge: 1353
Registriert: Sa 17.09.11 16:07
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 331 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Andechser » Di 26.12.23 16:05

Da kann ich noch ein allgemeineres Werk ergänzen, dass aber die Deutsche Geldgeschichte der Zeit gut in die allgemeinen Entwicklungen einbettet: https://archiv.ub.uni-marburg.de/es/2019/0004

Beste Grüße
Andechser
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Andechser für den Beitrag (Insgesamt 3):
Lackland (Di 26.12.23 16:10) • krinz (Di 26.12.23 16:20) • züglete (Di 26.12.23 16:34)

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1370
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2223 Mal
Danksagung erhalten: 2757 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Pfennig 47,5 » Di 26.12.23 19:18

Andechser hat geschrieben:
Di 26.12.23 11:47
Beim gemeinschaftlichen Erarbeiten gehe ich mit dir zu 100% d'accord und freue mich sehr, wenn wir konstruktiv zusammenarbeiten können.

Beste Grüße und einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag
Andechser
Das gleiche wünsche ich Dir!
Zurück zum Thema habe ich noch einen interessanten Artikel gefunden, Zitat:
"Eine der bedeutendsten Profiteure im Ausgleich von Überschüssen in der Handelsbilanz durch Gold war die Bundesrepublik Deutschland. Bis Ende 1958 konnte die Bundesbank insgesamt Goldreserven im Wert von 11,1 Milliarden DM ansammeln. " Zitat ende
Quelle:
https://www.muenzen-online.com/post/der ... eschlossen

Andechser
Beiträge: 1353
Registriert: Sa 17.09.11 16:07
Hat sich bedankt: 221 Mal
Danksagung erhalten: 331 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Andechser » Di 26.12.23 19:50

Ja, das ist die normale Folge von Handelsbilanzüberschüssen innerhalb des Bretton-Woods-Systems, dass sich Gold oder Dollar bei der Notenbank des Staats mit den Überschüssen sammeln und die Bundesbank hat in den 50ern viele Dollar bei der FED in Gold getauscht.
Als Ergänzung: Seit der Einführung des Euro zeigt sich für den Handel innerhalb des Euroraums das gleiche Phänomen. Große Überschüsse führen zu einem hohen Target-2-Saldo: https://de.statista.com/statistik/daten ... o-laender/

Beste Grüße
Andechser

Benutzeravatar
Mynter
Beiträge: 3032
Registriert: Do 03.09.09 23:11
Wohnort: Huttaheiti, Finsterstes Barbaricum
Hat sich bedankt: 1033 Mal
Danksagung erhalten: 1296 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Mynter » Do 18.01.24 08:42

Neben dem von Numis _- Student empfohlenen Buch von Caspar empfehle ich " Deutsche Geldgeschichte seit 1914 " von Herbert Rittmann, erschienen 1986 bei Klinkhardt und Biermann und vermutlich nur noch antiqariatisch zu erwerben.
Auf archive.org kannst Du zeitgenössische Werke zu Wirtschafts - und Währungsfragen finden. Suche mal nach Georg Obst : " Banken und Bankpolitik " von 1909 oder nach M. Quenstedt " Die neuen deutschen Münzen " von 1872.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Mynter für den Beitrag:
Numis-Student (Do 18.01.24 09:34)
Grüsse, Mynter

Benutzeravatar
Pfennig 47,5
Beiträge: 1370
Registriert: So 20.11.22 15:37
Wohnort: NRW
Hat sich bedankt: 2223 Mal
Danksagung erhalten: 2757 Mal

Re: Suche ein Buch über die Geldgeschichte des Deutschen Kaiserreichs

Beitrag von Pfennig 47,5 » Do 18.01.24 09:14

Mynter hat geschrieben:
Do 18.01.24 08:42
Neben dem von Numis _- Student empfohlenen Buch von Caspar empfehle ich " Deutsche Geldgeschichte seit 1914 " von Herbert Rittmann, erschienen 1986 bei Klinkhardt und Biermann und vermutlich nur noch antiquarisch zu erwerben.
Hier ab 10€ zu bekommen
Quelle:
https://www.booklooker.de/Bücher/Angebo ... +seit+1914
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Pfennig 47,5 für den Beitrag:
Numis-Student (Do 18.01.24 09:34)

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 18 Gäste