Unpublizierter Caracalla?

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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andi89
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von andi89 » Sa 09.03.24 09:21

Perinawa hat geschrieben:
Sa 09.03.24 09:08
...
mmmh, nach den Schrötlingsrissen sieht das für mich nach wie vor vertikal aus.
...
Wie denn das? 8O
Wir sind uns doch einig, dass auf der Vorderseite ein großer Riss bei etwa 8 Uhr vorhanden ist, oder? Wenn man jetzt die Münze um die Vertikalachse (also jene, die von "oben" nach "unten" oder von 12h zu 6h verläuft) dreht, sollte der Riss doch bei 4 Uhr erscheinen. Tut er aber nicht, also wurde auch nicht um diese Achse gedreht.
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Perinawa » Sa 09.03.24 09:28

andi89 hat geschrieben:
Sa 09.03.24 09:21
Perinawa hat geschrieben:
Sa 09.03.24 09:08
...
mmmh, nach den Schrötlingsrissen sieht das für mich nach wie vor vertikal aus.
...
Wie denn das? 8O
Wir sind uns doch einig, dass auf der Vorderseite ein großer Riss bei etwa 8 Uhr vorhanden ist, oder? Wenn man jetzt die Münze um die Vertikalachse (also jene, die von "oben" nach "unten" oder von 12h zu 6h verläuft) dreht, sollte der Riss doch bei 4 Uhr erscheinen. Tut er aber nicht, also wurde auch nicht um diese Achse gedreht.
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt?!

Nach dem Bild in diesem link meinte ich "vertikal gespiegelt":

https://help.adobe.com/de_DE/framemaker ... rehen-.htm
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von andi89 » Sa 09.03.24 09:35

Beruhigend, wir meinen das selbe. :)
Liegt nicht an dir, aber ich finde den Ausdruck "vertikal gespiegelt" maximal verwirrend.
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Peter43 » Sa 09.03.24 09:38

Daß 2 Oberstempel benutzt wurden, diente auch dazu, daß sie zwischen zwei Prägevorgängen abkühlen konnten.

Jochen
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von antoninus1 » Sa 09.03.24 09:42

Perinawa hat geschrieben:
Sa 09.03.24 09:21
...
Übrigens halte ich die These der zwei parallelen Oberstempel für absurd. Dann müssten insgesamt vier Arbeiter um den Amboss gewerkelt haben - eher hinderlich als nützlich. Es hätte auch keinerlei Zeitersparnis gebracht, da die Münze nach dem Prägevorgang eh entfernt werden musste, wenn sie denn nicht von selbst heraussprang - aber jedenfalls musste ein neuer Rohling eingelegt werden.
Wenn ich mir die vier so anschaue, das konnten die Römer mit "etwas" Übung sicher auch (inclusive Schrötling einlegen und geprägte Münze entfernen) :)
https://www.youtube.com/watch?v=n-2YN_Ak9eE
Zuletzt geändert von antoninus1 am Sa 09.03.24 18:37, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß,
antoninus1

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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von gallienvs » Sa 09.03.24 10:06

Hammer!! 8O

Chippi
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Chippi » Sa 09.03.24 10:54

Ich wäre auch bei zwei verschiedenen Reversstempeln, die gleichzeitig zum Einsatz kamen. Hatte Curtis Clay nicht mal erklärt, dass die Severer mit zwei Reversstempeln gleichtzeitig prägten. Oft zwei verschiedene Motive, aber hier halt motivgleich.
Übrigens ein interessantes Stück, für mich normal RIC 179, aber mit beideseitigem Doppelschlag, Revers versetzt und mit unterschiedlichen Stempeln.

Gruß Chippi
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Antikensammler » Sa 09.03.24 11:15

Dann können wir also festhalten, dass hier wirklich 2 Reversstempel zum Einsatz kamen, der erste Schlag auf 12 Uhr, der 2. Schlag mit anderem Stempel auf 6 Uhr.

Danke für eure Einschätzungen!!

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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Numis-Student » Sa 09.03.24 15:03

gallienvs hat geschrieben:
Sa 09.03.24 10:06
Hammer!! 8O
nee, Hämmer :lol:
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Perinawa » Sa 09.03.24 17:07

Da muss ich meine Position verlassen und mich - vorläufig - der Mehrheit anschliessen :roll:

Es wäre interessant zu erforschen, ob dieses Phänomen öfter beobachtet werden kann oder eher ein Einzelfall ist.

Grüsse
Rainer
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von CAROLUS REX » Sa 09.03.24 19:00

Hi.

Vielleicht ist der erstverwendete RV-Stempel bei der Prägung zerbrochen und das Münzbild war nicht perfekt. Und man hat die Münze anschließend erneut geprägt.

Auf alle Fälle ein sehr interessantes Stück.

Gruß CR
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Lucius Aelius » Sa 09.03.24 20:54

Perinawa hat geschrieben:
Sa 09.03.24 09:21

Übrigens halte ich die These der zwei parallelen Oberstempel für absurd. Dann müssten insgesamt vier Arbeiter um den Amboss gewerkelt haben - eher hinderlich als nützlich. Es hätte auch keinerlei Zeitersparnis gebracht, da die Münze nach dem Prägevorgang eh entfernt werden musste, wenn sie denn nicht von selbst heraussprang - aber jedenfalls musste ein neuer Rohling eingelegt werden.
Wenn ein Arbeiter abwechselnd zwei verschiedene Oberstempel benutzte würde das von dir angesprochene Problem der vier Arbeiter wegfallen.
Gruss
Lucius Aelius

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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Numis-Student » Sa 09.03.24 21:01

Dann würden diese beiden im Wechsel benutzten Oberstempel aber nicht immer so schön um 180 Grad versetzt sein. Das spricht schon dafür, dass je einer von links und einer von rechts von zwei Arbeitern gehalten wurde.

Ausserdem sehe ich da kein großes Problem: einer für das Auflegen der Schrötlinge und Entfernen der Münzen "vor dem Stempel", links und rechts (vom Stempel) je einer mit einem Oberstempel und "hinter dem Stempel" ein Zuschläger. Wenn jeder in seinem Bereich bleibt und in seinem ihm vorgegebenen Takt arbeitet, wird das ähnlich harmonisch wie oben im Video...
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Numis-Student » Sa 09.03.24 21:50

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Unpublizierter Caracalla?

Beitrag von Perinawa » So 10.03.24 08:31

Lucius Aelius hat geschrieben:
Sa 09.03.24 20:54
Wenn ein Arbeiter abwechselnd zwei verschiedene Oberstempel benutzte würde das von dir angesprochene Problem der vier Arbeiter wegfallen.
Ja klar, theoretisch ist vieles möglich. Effektiv wäre, wenn der Münzarbeiter nach einer gewissen Anzahl Schläge einen neuen Stempel in die Zange genommen hätte, damit der alte abkühlen konnte. Denkbar auch, dass im Hintergrund ein weiterer Arbeiter mit einem zweiten Stempel wartete, um den ersten Arbeiter abzulösen. Leider sind und bleiben das alles nur Spekulationen.

Aber nochmals auf die Stempelstellung zurückkommend: Ich war davon ausgegangen, dass über einen längeren Zeitraum hinweg nur eine Stempelstellung - 6 h oder 12 h - verwandt wurde. So war das jedenfalls bei den östlichen Severern. Ob das für die stadtrömischen Prägungen auch galt, kann ich nicht sagen. Ich habe leider zu wenig Vergleichsmaterial, und unser verehrter Curtis, der das mit Sicherheit weiss, ist ja leider nicht mehr aktiv.

Ergo - wie so oft hier: Eine spannende Diskussion. Vieles ist möglich, aber den endgültigen Beweis bleibt uns die Geschichte schuldig.

Grüsse & schönen Sonntag
Rainer
Zuletzt geändert von Perinawa am So 10.03.24 08:38, insgesamt 1-mal geändert.
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