Geschichte der Münzstätte Winsen an der Luhe (1618-1627)

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Winsenensis
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Geschichte der Münzstätte Winsen an der Luhe (1618-1627)

Beitrag von Winsenensis » Di 30.04.24 17:48

Jürgen Klahn, Die Münzreform Christians, Erwählten Bischofs zu Minden, Herzogs zu Braunschweig und Lüneburg und seine Prägungen in der Münzschmiede zu Winsen an der Luhe. Winsener Schriften Band 20. Herausgegeben vom Heimat- und Museumsverein Winsen (Luhe) und Umgebung e. V. 2016


Die Münzschmiede in Winsen (Luhe) wurde 1618 vom Celler Herzog Christian d. Ä (reg. 1611-1633) gegründet, ursprünglich in der Absicht, auf dem Hamburger Silbermarkt günstig Silber zu beziehen und in Winsen in Kleinmünzen (Groschen und Schillinge bzw. Doppelschillinge) ausprägen zu lassen. Damit wollte er Gewinn erzielen, der sich aber nie im vorgesehenen Umfang realisieren ließ. Stattdessen wurde die Münzstätte wichtig als Bindeglied zu den zeitweiligen nordelbischen münzpolitischen Verbündeten des Herzogs, da sie auch Münzen prägte, die dort umliefen. Da der Norden im Gegensatz zum Rest des Reichskreises Niedersachsen eine bewusste Stabilitätspolitik betrieb, mussten sich die Winsener Münzen an diesen Standards orientieren. Die Münzstätte Winsen wird 1627 zuletzt erwähnt. Der Autor stellt ihre kurze, aber wechselvolle und ereignisreiche Geschichte erstmals ausführlich anhand der Quellen dar. Die Winsener Gepräge werden vollständiger als bisher mit allen Daten und in den besten verfügbaren Abbildungen vorgestellt, ihr jeweiliger münzpolitischer Hintergrund erläutert.

Die Münzschmiede Winsen war in einer Zeit in Betrieb, die durch die Entwertung der kleinen Silbermünzen gekennzeichnet war. Ursachen, Verlauf und Folgen dieser in weiten Teilen des damaligen Römischen Reiches, besonders auch im Reichskreis Niedersachsen grassierenden Inflation sowie Versuche der Gegensteuerung durch staatliche Autoritäten sind daher Aspekte, die mit der Geschichte der Winsener Münzstätte auf das Engste verbunden sind. Eine zentrale Rolle in der Darstellung nimmt daher die Münzreformpolitik des Herzogs ein, der gemeinhin als der Überwinder der chaotischen Zustände im niedersächsischen Münzwesen gilt. Es wird gezeigt, dass seine Politik nicht geradlinig verlief, sondern sich den jeweiligen Gegebenheiten anpassen musste, jedoch ihr Ziel nie aus dem Auge verlor, nämlich die Rückkehr zu den von Kaiser und Reich sanktionierten Verhältnissen vor der Inflation. Seine Münzreform vom 14. September 1621 wurde zum Vorbild für die Reformen vieler anderer Fürsten.

Der Wortlaut aller zum Verständnis der damaligen Verhältnisse und Vorgänge grundlegenden Schriftquellen ist der Dokumentation beigegeben.

Eine 2. Auflage soll 2024 oder 2025 erscheinen. Vorgesehen ist, dass diese vermehrte Schriftquellen, verbesserte Fotos der Münzen und auch Beschreibungen aller Varianten Winsener Münzen enthält, die dem Autor bekannt geworden sind.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Winsenensis für den Beitrag (Insgesamt 3):
Numis-Student (Di 30.04.24 20:46) • Chippi (Di 30.04.24 22:57) • Salier (Mi 01.05.24 00:08)

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