Ich habe in den letzten zehn Jahren drei Fälschungen des Batzens 1522 der Stadt Augsburg erwerben können. Es handelt sich dabei um feuerversilberte Kupfer/Messingmünzen. Erstaunlich ist die relativ hohe Anzahl der Fälschungen (vom Original waren im gleichen Zeitraum auch nur etwa 40 Münzen im Angebot) und dass die Fälschungen der Augsburger Batzen sich auf dieses eine Jahr beschränken (Augsburg hat Batzen von 1522 bis 1534 und dann erst wieder 1694 und 1695 geprägt). Aufgrund der Anzahl der Fälschungen und der Qualität - die Münzen sind ein identisches Abbild der Originale - liegt der Verdacht nahe, dass diese Fälschungen im großen Stil in einer "ordentlichen Münzstätte" hergestellt wurden.
1521 erhielt die Stadt Augsburg von Kaiser Karl V. das Münzrecht. Der Batzen 1522 zählt zu den ersten in der neuen Münzstätte geschlagenen Münzen. Es ist denkbar, dass hinter der Intrige einer der beiden anderen Münzberechtigten in der Stadt Augsburg der Augsburger Bischof Christoph von Stadion (1517-1535) oder Eberhard IV von Eppstein-Königstein (Münzherr der Reichskammermünze in Augsburg 1515 - 1535) steckt.
Wen mehr Details interessieren: Ich habe über das interessantes Thema in NNB 4/22 einen Artikel "gefälschte Augsburger Batzen - Eine Intrige aus dem Jahre 1522" geschrieben.
Besitzt jemand aus dem Münzforum weitere zeitgenössische Fälschungen aus Augsburg? Ich wäre sehr an Fotos und dem Gewicht der Fälschung interessiert.
zeitgenössische Fälschungen - drei Batzen Augsburg1522
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zeitgenössische Fälschungen - drei Batzen Augsburg1522
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Re: zeitgenössische Fälschungen - drei Batzen Augsburg1522
Hallo,
vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Mir selbst sind (leider) noch keine falschen Batzen von Augsburg 1522 untergekommen (ich sammle zeitgenössische Fälschungen).
Interessant finde ich, dass der Fälscher offensichtlich zwar immer die Jahreszahl 1522 verwendet hat, aber mehrere Stempel angefertigt hat und nicht nur mit einem Stempelpaar gearbeitet hat.
Viele Grüße
Lackland
vielen Dank für den interessanten Beitrag!
Mir selbst sind (leider) noch keine falschen Batzen von Augsburg 1522 untergekommen (ich sammle zeitgenössische Fälschungen).
Interessant finde ich, dass der Fälscher offensichtlich zwar immer die Jahreszahl 1522 verwendet hat, aber mehrere Stempel angefertigt hat und nicht nur mit einem Stempelpaar gearbeitet hat.
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Re: zeitgenössische Fälschungen - drei Batzen Augsburg1522
Die Geschichte hat noch einen netten Twist. Der Stempelscheider für die ersten Münzen der Stadt Augsburg ist bekannt. Ein Augsburger Goldschmied namens Hans Seld. Gleichzeitig betrieben die Augsburger Goldschmiede in einer Hausgenossenschaft die Münze des Augsburger Bischofs und stellten den Münzmeister. Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Viele Grüße
chlor35
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chlor35
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