Nee, die meisten Numismatiker sind sehr vielseitig und vielschichtig interessiert…
Alles rund um Uranglas
Moderator: Locnar
- Lackland
- Beiträge: 2913
- Registriert: Fr 13.10.23 18:02
- Wohnort: Vorderösterreich
- Hat sich bedankt: 4437 Mal
- Danksagung erhalten: 4400 Mal
Re: Uranglas
„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘
- Numis-Student
- Moderator
- Beiträge: 23382
- Registriert: Mi 20.02.08 22:12
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 11539 Mal
- Danksagung erhalten: 6075 Mal
Re: Uranglas
Klar, darum sind wir ja Numismatiker

Aber das ein oder andere alte, schöne Stück ausserhalb der eng umrissenen Sammelgebiete kann man ja zusätzlich mitnehmen

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
- olricus
- Beiträge: 1234
- Registriert: Sa 29.06.13 23:46
- Wohnort: Nordsachsen
- Hat sich bedankt: 4059 Mal
- Danksagung erhalten: 4566 Mal
Re: Uranglas
Hallo, ich zeige noch schnell mein letztes Stück Uranglas, ein Gefäss Höhe 17,0 cm, Durchmesser oben 12,7 cm,
hergestellt in Jena aus dem Glas der Lichtfilterproduktion. Ich ergänze mal kurz, da oft Fragen nach der Strahlenbelastung aufkommen, wer das genau wissen will,
der kann das nur durch Messungen erfahren.
Uran kommt in der Natur hauptsächlich in den Isotopen U-238 und U-235 vor (ca 25:1), nach 1945 erfolgte
eine Anreicherung des für militärische Zwecke interessanten Isotops U-235, so dass der Rest z.B. für die
Farbherstellung nur noch ein Verhältnis von 40:1 hatte, also die strahlenden Anteile nur gering vorhanden sind.
Ich wünsche strahlenfreie Tage
olricus
hergestellt in Jena aus dem Glas der Lichtfilterproduktion. Ich ergänze mal kurz, da oft Fragen nach der Strahlenbelastung aufkommen, wer das genau wissen will,
der kann das nur durch Messungen erfahren.
Uran kommt in der Natur hauptsächlich in den Isotopen U-238 und U-235 vor (ca 25:1), nach 1945 erfolgte
eine Anreicherung des für militärische Zwecke interessanten Isotops U-235, so dass der Rest z.B. für die
Farbherstellung nur noch ein Verhältnis von 40:1 hatte, also die strahlenden Anteile nur gering vorhanden sind.
Ich wünsche strahlenfreie Tage
olricus
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor olricus für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Arthur Schopenhauer (Mo 17.06.24 22:26) • Numis-Student (Mo 17.06.24 22:41)
-
- Beiträge: 1859
- Registriert: Mo 10.01.05 20:12
- Wohnort: Stadt der Quadrate
- Hat sich bedankt: 455 Mal
- Danksagung erhalten: 811 Mal
Re: Uranglas
Wo hast du diese Zahlen her? In allen Quellen, die ich finden konnte, wird als natürlich Häufigkeit von U-238 ein Wert von etwa 99,3% genannt; für U-235 etwa 0,7% (diese Werte hatte ich auch im Kopf). Die entspricht dann einem Verhältnis von etwa 140:1.
Beste Grüße
Andreas
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
-
- Beiträge: 5135
- Registriert: Fr 04.03.11 13:16
- Hat sich bedankt: 2300 Mal
- Danksagung erhalten: 3934 Mal
Re: Uranglas
Ist aber nur ein Alpha Strahler der nicht sehr gefährlich ist. Ich würde aber auf jede Anwendung als Essgeschirr etc. und auf dauernden Hautkontakt (Schmuck) verzichten. Auch wenn die Uranstücke längere Zeit in einer dichten Vitrine stehen, würde ich ich wegen des entstehenden Radongases, beim Öffnen der Vitrine die Luft anhalten und gut lüften.
- Numis-Student
- Moderator
- Beiträge: 23382
- Registriert: Mi 20.02.08 22:12
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 11539 Mal
- Danksagung erhalten: 6075 Mal
Re: Uranglas
Also Schmuck trage ich sowieso keinen, und gut lüften: Altbau von 1910 mit den originalen Fenstern 

Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
- olricus
- Beiträge: 1234
- Registriert: Sa 29.06.13 23:46
- Wohnort: Nordsachsen
- Hat sich bedankt: 4059 Mal
- Danksagung erhalten: 4566 Mal
Re: Uranglas
Hallo andi89,
ich habe mich da vielleicht etwas falsch ausgedrückt, das von Dir genannte Verhältnis der
Isotope im Uran ist schon richtig, jedoch gibt es reines Uran in der Natur garnicht, es kommt immer
in verschiedenen Verbindungen vor.
Ähnlich ist das beim Glas, hier wird es meist als Oxid oder "Urannatron" verwendet, es bildet
dann während der Glasschmelze ( bis zu 1400 Grad Celsius) Verbindungen mit anderen Rohstoffen.
Mein Wissen habe ich aus einem Artikel von Rudolf Geipel mit dem Titel "Hintergrundwissen
zum Themenbereich Uranglas", darin sind auch die mit der Gammaspektrometrie ermittelten
durchschnittlichen Verhältnisse der Isotope im Glas angegeben, besser gesagt der
strahlenden Anteile im betreffenden Glas.
Grüße von olricus
ich habe mich da vielleicht etwas falsch ausgedrückt, das von Dir genannte Verhältnis der
Isotope im Uran ist schon richtig, jedoch gibt es reines Uran in der Natur garnicht, es kommt immer
in verschiedenen Verbindungen vor.
Ähnlich ist das beim Glas, hier wird es meist als Oxid oder "Urannatron" verwendet, es bildet
dann während der Glasschmelze ( bis zu 1400 Grad Celsius) Verbindungen mit anderen Rohstoffen.
Mein Wissen habe ich aus einem Artikel von Rudolf Geipel mit dem Titel "Hintergrundwissen
zum Themenbereich Uranglas", darin sind auch die mit der Gammaspektrometrie ermittelten
durchschnittlichen Verhältnisse der Isotope im Glas angegeben, besser gesagt der
strahlenden Anteile im betreffenden Glas.
Grüße von olricus
Zuletzt geändert von olricus am Di 18.06.24 22:34, insgesamt 1-mal geändert.
-
- Beiträge: 5846
- Registriert: So 10.06.12 20:08
- Hat sich bedankt: 0
- Danksagung erhalten: 1565 Mal
Re: Uranglas
-
- Beiträge: 1859
- Registriert: Mo 10.01.05 20:12
- Wohnort: Stadt der Quadrate
- Hat sich bedankt: 455 Mal
- Danksagung erhalten: 811 Mal
Re: Uranglas
Danke für den Artikel.
Wenn man von reinem Uran mit einem bestimmten Isotopenverhältnis ausgeht und dieses chemisch reagieren lässt (also in Verbindungen überführt), dann herrscht in diesen Verbindungen dasselbe Isotopenverhältnis.
Der Artikel stellt indirekt das Verhältnis 25:1 als das natürliche Verständnis dar. Das verwirrt mich.
Was hat das Isotopenverhältnis (diese Größe ignoriert ja eben die chemische Umgebung und betrachtet nur die Atomkerne) damit zu tun, ob ein Stoff elementar oder nur in Verbindungen vorkommt?
Wenn man von reinem Uran mit einem bestimmten Isotopenverhältnis ausgeht und dieses chemisch reagieren lässt (also in Verbindungen überführt), dann herrscht in diesen Verbindungen dasselbe Isotopenverhältnis.
Der Artikel stellt indirekt das Verhältnis 25:1 als das natürliche Verständnis dar. Das verwirrt mich.

"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- tilos
- Beiträge: 4010
- Registriert: Di 21.08.07 17:47
- Hat sich bedankt: 552 Mal
- Danksagung erhalten: 944 Mal
Re: Uranglas
M.E. unterscheidet sich das Reaktionsvermögen der Isotope, wenn auch in ganz geringem Umfang. Änderungen bestimmter physikalischen Parameter führen zu unterschiedlichen Isotopen-Verhältnissen (der leichteren und der schwereren Isotope) in den Reaktionsprodukten. Solcherart Isotopeneffekte macht man sich m.K.n. bei speziellen Mess- und Nachweismethoden zu Nutze.andi89 hat geschrieben: ↑Mi 19.06.24 08:24Danke für den Artikel.
Was hat das Isotopenverhältnis (diese Größe ignoriert ja eben die chemische Umgebung und betrachtet nur die Atomkerne) damit zu tun, ob ein Stoff elementar oder nur in Verbindungen vorkommt?
Wenn man von reinem Uran mit einem bestimmten Isotopenverhältnis ausgeht und dieses chemisch reagieren lässt (also in Verbindungen überführt), dann herrscht in diesen Verbindungen dasselbe Isotopenverhältnis.
Der Artikel stellt indirekt das Verhältnis 25:1 als das natürliche Verständnis dar. Das verwirrt mich.![]()
Möglich, dass ich mich irre und da was grundsätzlich falsch verstanden habe.
Gruß
Tilos
-
- Beiträge: 1859
- Registriert: Mo 10.01.05 20:12
- Wohnort: Stadt der Quadrate
- Hat sich bedankt: 455 Mal
- Danksagung erhalten: 811 Mal
Re: Uranglas
Ja, ganz minimale Unterschiede gibt es natürlich, der Isotopeneffekt ist mir nicht fremd.
Wir sprechen hier aber von einem Unterschied zwischen 140:1 und 25:1. Das wäre eine Anreicherung um größer Faktor 5. In einem einzigen Prozessschritt.
Wenn das mit der Anreicherung so einfach wäre, bräuchte man dafür keine Hochtechnologie.
Ja, man macht sich das analytisch zu Nutze, zum Beispiel um festzustellen, ob der Zucker, aus dem bei der Gärung von Wein Ethanol wird, aus Weintrauben stammt oder ob zum Beispiel Saccharose zugesetzt wurde.
Wir sprechen hier aber von einem Unterschied zwischen 140:1 und 25:1. Das wäre eine Anreicherung um größer Faktor 5. In einem einzigen Prozessschritt.

Wenn das mit der Anreicherung so einfach wäre, bräuchte man dafür keine Hochtechnologie.

Ja, man macht sich das analytisch zu Nutze, zum Beispiel um festzustellen, ob der Zucker, aus dem bei der Gärung von Wein Ethanol wird, aus Weintrauben stammt oder ob zum Beispiel Saccharose zugesetzt wurde.
"...nam idem velle atque idem nolle, ea demum perniciosa amicitia est." (frei nach C. Sallustius Crispus)
- tilos
- Beiträge: 4010
- Registriert: Di 21.08.07 17:47
- Hat sich bedankt: 552 Mal
- Danksagung erhalten: 944 Mal
Re: Uranglas
Es gibt einen interessanten Überblick der Kollegen am MPI in Jena zum Thema:
https://www.bgc-jena.mpg.de/5552064/1b_intro.pdf
In der Paläontologie machen wir uns Isotopeneffekte bei Paläo-Temperaturbestimmungen und anderen Untersuchungen zu Nutze.
Beste Grüße
Tilos
https://www.bgc-jena.mpg.de/5552064/1b_intro.pdf
In der Paläontologie machen wir uns Isotopeneffekte bei Paläo-Temperaturbestimmungen und anderen Untersuchungen zu Nutze.
Beste Grüße
Tilos
- Numis-Student
- Moderator
- Beiträge: 23382
- Registriert: Mi 20.02.08 22:12
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 11539 Mal
- Danksagung erhalten: 6075 Mal
Re: Alles rund um Uranglas
Heute habe ich wieder ein geschliffenes Glas bekommen, gefühlsmäßig würde ich es irgendwo in die 1920er/1930er datieren...
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Lackland (Sa 05.10.24 17:03) • Arthur Schopenhauer (Sa 05.10.24 18:18)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
- Numis-Student
- Moderator
- Beiträge: 23382
- Registriert: Mi 20.02.08 22:12
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 11539 Mal
- Danksagung erhalten: 6075 Mal
Re: Alles rund um Uranglas
Letzte Woche gab es auch noch ein schönes Weinglas, was ich so um 1900/1910 ansetzen würde...
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Numis-Student für den Beitrag (Insgesamt 2):
- Arthur Schopenhauer (Sa 05.10.24 19:27) • Lackland (Sa 05.10.24 20:34)
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)
-
- Beiträge: 227
- Registriert: So 24.02.19 10:32
- Wohnort: Wien
- Hat sich bedankt: 19 Mal
- Danksagung erhalten: 108 Mal
Re: Alles rund um Uranglas
Wunderschöne Stücke
Wieso gibt es viele Einzelstücke, es werden ja ganze Sets gewesen sein?
Tolles Sammelgebiet, habe ich früher nie beobachtet.
Ich kenne nur die 6 Schnapsgläser von meiner Oma aus Uranglas, sind leider verschwunden.
Gratuliere Lg Hans
Wieso gibt es viele Einzelstücke, es werden ja ganze Sets gewesen sein?
Tolles Sammelgebiet, habe ich früher nie beobachtet.
Ich kenne nur die 6 Schnapsgläser von meiner Oma aus Uranglas, sind leider verschwunden.
Gratuliere Lg Hans
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Larth für den Beitrag:
- Numis-Student (So 06.10.24 15:23)
-
- Vergleichbare Themen
- Antworten
- Zugriffe
- Letzter Beitrag
-
- 2 Antworten
- 2332 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Talerchen
-
- 16 Antworten
- 7464 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von Chippi
-
- 46 Antworten
- 15043 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von didius
-
- 2 Antworten
- 4858 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von josipvs
-
- 7 Antworten
- 3731 Zugriffe
-
Letzter Beitrag von coin-catcher
Wer ist online?
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast