Julia Titi Aureus

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

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Numis-Student
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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von Numis-Student » So 11.08.24 22:03

Klar, auch das Dorotheum macht Fehler, ich auch, keine Sorge :-)

Aber die momentane Häufung gefälschter antiker Goldmünzen in einer Auktion wäre für mich eine Warnung, nicht unbedingt in dieser Auktion einen zumindest fraglichen Aureus zu bebieten. Es reicht ja, dass von einem Einlieferer eine Sammlung kam, die stärker mit Fälschungen oder zumindest fraglichen Stücken durchsetzt ist.

Damit muss man sich ja nicht von einem Auktionshaus abwenden, so sollte das auch nicht gemeint sein.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von Zwerg » So 11.08.24 22:03

friedberg hat geschrieben:
So 11.08.24 21:53
wenn ich das richtig sehe dann ist die Firma Nudelman Numismatica auch bereits ein paar Jahre "im Business".
Es sind eher Jahrzehnte. Äußerst kompetent bei klassischer ungarischer Numismatik, RDR und Österreich und immer hilfsbereit.
Die Antiken in der Auktion sind wohl "Irrläufer".

Grüße
Klaus

Der auch noch die Zeit kennt, als Künker keine antiken Münzen handelte, da das Fachwissen fehlte.
Hat sich geändert :D
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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von Lackland » So 11.08.24 22:16

Die Kernkompetenz der Firma Nudelman liegt seit jeher bei den Münzen Ungarns und des Römisch Deutschen Reiches.

Aber nur von Nischen kann kein Auktionshaus leben… Und wie friedberg schon schrieb: Alle machen Fehler.

Und ich schreibe - und das gilt immer: Holzauge, sei wachsam!
„Es hat alles seinen tieferen Sinn.“ ‚Joseph Schwejk‘

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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von antoninus1 » So 11.08.24 23:48

Ich glaube, in der Auktion 10 hatte Nudelman zuletzt antike Münzen. Ich war damals in Stuttgart bei der Meister&Sonntag-Auktion. Im Nebenzimmer sah in einen älteren Herrn, der vor einem Tisch mit vielen Tabletts antiker Münzen saß. Ich wunderte mich, da ja die Stücke der M&S-Auktion im Auktionsraum waren.
Der Herr war Hr. Nudelman, von dem ich noch nie gehört hatte, und er hatte die ganzen Münzen seiner kommenden Auktion in Budapest zur Besichtigung bei M&S.
Es war etwas skurril, weil kaum jemand die Münzen anschauen wollte. Ich war dann ganz baff, weil es wirklich eine tolle alte ungarische Sammlung war. Hr. Nudelmann merkte meine Überraschung und fragte, was ich von den Münzen halten würde. Als ich sagte, dass ich ganz überrascht sei und dass das ja lauter schöne Münzen seien, nickte er und lächelte. Das fand ich total nett :)
Ich habe dann 2 Münzen online ersteigert, u.a. meinen bisher einzigen Aureus, einen des Antoninus Pius.
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Gruß,
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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von friedberg » Mo 12.08.24 22:36

Hallo,

ich habe heute eine Antwort von Herrn Dr. von Mosch / Gorny&Mosch zu meiner Anfrage zum Stück erhalten.

Herr Dr. von Mosch ist weiterhin von der Originalität des Stücks überzeugt und vermutet eine Herstellung
in einer östlichen Münststätte bzw. eventuell eine barbarsierte Prägung.

Abgesehen von einer sehr kleinen Serie von Bronze Stücken der Jahre 81 n.Chr. - 82 n.Chr.
die einer unbekannten Prägestätte im weiteren Bereich des Balkan zugeordnet wird
sind allerdings aus der Regentschaft von Domitian ausschließlich Stadt römische Münzen bisher bekannt.
Eine Herstellung in einer östlichen Münststätte kann man deshalb meiner Meinung nach ausschließen.

Unter der Voraussetzung dass das Stück aus der Zeit stammt erscheint mir selbst eine barbarisierte Prägung
aus dem Umfeld des Imperiums ebenfalls als die wahrscheinlichste Möglichkeit.

Wenn das Stück dagegen nicht aus der Zeit stammt dann handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung.

Ich sehe keine Möglichkeit dass das Stück bei den Erweiterungen / Ergänzungen des RIC II 1² von 2007
zu den offiziellen Prägungen aufgenommen werden kann.

Mit freundlichen Grüßen
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Re: Julia Titi Aureus

Beitrag von Perinawa » Di 13.08.24 07:30

friedberg hat geschrieben:
So 11.08.24 11:06
Wenn das Stück aus Gold ist, was bei dem Gewicht nahe liegt,
dann würde ich eine Fälschung aus der Zeit ausschließen. Wäre ja wirtschaftlich sinnlos.
Das wäre genau so "sinnlos" wie die vielen barbarischen Imitationen aus massivem Silber.

Es gibt sie aber - vgl. viewtopic.php?f=6&t=57891

So ganz sinnfrei sind sie m.E. auch nicht: Es ist durchaus denkbar, dass sie einfacher in Umlauf zu bringen waren als nicht geprägtes Edelmetall. Immerhin galten offizielle Münzen aus Gold und Silber als Garant in puncto Gewicht und Feingehalt - zumindest theoretisch. Und wenn man das Edelmetall noch mit etwas (mehr) Kupfer o.ä. streckt, rechnete sich das unter dem Strich.

Wenn auch ich wenig bis keine Ahnung von Aurei habe: Ich gehe davon aus, dass die offiziellen Prägungen auch eine reguläre Stempelstellung aufweisen - also 6 oder 12 h. Bei Abweichungen ist das - zumindest bei Denaren - ein gutes Indiz für eine inoffizielle, aber zeitgenössische Prägung.

meint Rainer
Alles, was wir hören, ist eine Meinung, nicht ein Faktum. Alles, was wir sehen, ist eine Perspektive, nicht die Wahrheit. (Marcus Aurelius)

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