"von polierten Stempeln" und Erhaltungsgrad auf MA-Shops

[Patrick00]

Hallo zusammen,
ich habe da eine Frage zu einer Münze die ich neulich auf MA-Shops gefunden habe. Ich finde die eigentlich recht interessant, da mich die Patina anspricht:

https://www.ma-shops.de/dylla/item.php?id=29444

Bei dieser habe ich in der Beschreibung die Anmerkung "von polierten Stempeln" gefunden und bin mir nicht sicher, was ich damit anfangen sollte. Wenn ich mir das Bild anschaue sieht die Münze nicht nach PP aus, und ich gehe nicht davon aus, dass sie PP ist. Hat die Anmerkung eine andere Bedeutung? Soll das eine andere Art von Prägeart sein, wie z.B. EA , oder wird sowas einfach als beschönigender Ausdruck angewendet?

Außerdem, wie zuverlässig sind eurer Erfahrung nach die Erhaltungsgerade in MA-Shops? Ich finde die Erhaltung nicht schlecht, aber Vzgl/stgl finde ich etwas zu hoch angesetzt dafür.

Zum Abschluss noch eine evtl. etwas subjektive Frage, weil mich eure Meinung interessiert Findet Ihr den Preis gerechtfertigt? Für eine "normale" 1/2 Mark DNG Münze fände ich es etwas teuer, kann aber noch schlecht einschätzen, wie so eine Patina den Wert einer Münze beeinflusst.

Liebe Grüße
Patrick

[Mynter]

Die Qualiätsangabe " vom polierten Stempel " bedeutet, dass Du eine Münze erwarten darfst, deren Münzgrund spiegelt. Hierbei handelt es sich oft um Prägungen von aufbereiteten Arbeitsstempeln.
Aus der Zeit des Kaiserreiches gibt es aber auch unter dieser Bezeichnung geprägte Münzen, die dem entsprechen, was man " polierte Platte " nennt. Die einzelnen Münzen der verschiedenen Bundesstaaten haben diese Prägungen wohl leicht unterschiedlich angefertigt.

Die Erhaltungsangaben auf MA sind bei manchen Händlern stimmig, bei anderen nicht. Mit dem Händler, zu dem Du hier verlinkst, habe ich keine eigenen Erfahrungen.

[Dittsche]

Ich habe nur positive Erfahrungen mit Herrn Dylla, der auch regelmäßig in Duisburg auf der Münzbörse ist, gemacht. Habe bei ihm schon einige Münze gekauft. Auch eine Rückgabe hat ohne Probleme, sehr kulant und einfach geklappt. DNG hat natürlich seinen Preis. Allein im MA Shop hast Du jedoch was Preise und Erhaltungen angeht, einen super Marktvergleich.
Von DNG habe ich für die jeweiligen Kolonien nur ein Stück und finde den Paradiesvogel eh schwer (auch anhand von Fotos) zu beurteilen.

[Patrick00]

Die Qualiätsangabe " vom polierten Stempel " bedeutet, dass Du eine Münze erwarten darfst, deren Münzgrund spiegelt. Hierbei handelt es sich oft um Prägungen von aufbereiteten Arbeitsstempeln.
Aus der Zeit des Kaiserreiches gibt es aber auch unter dieser Bezeichnung geprägte Münzen, die dem entsprechen, was man " polierte Platte " nennt. Die einzelnen Münzen der verschiedenen Bundesstaaten haben diese Prägungen wohl leicht unterschiedlich angefertigt.

Die Erhaltungsangaben auf MA sind bei manchen Händlern stimmig, bei anderen nicht. Mit dem Händler, zu dem Du hier verlinkst, habe ich keine eigenen Erfahrungen.

Vielen Dank für die Erklärung, ich hab davon tatsächlich vorher noch nie was gelesen. Immer schön, was neues zu lernen

Ich habe nur positive Erfahrungen mit Herrn Dylla, der auch regelmäßig in Duisburg auf der Münzbörse ist, gemacht. Habe bei ihm schon einige Münze gekauft. Auch eine Rückgabe hat ohne Probleme, sehr kulant und einfach geklappt.

Perfekt, das hört sich toll an.

Von DNG habe ich für die jeweiligen Kolonien nur ein Stück und finde den Paradiesvogel eh schwer (auch anhand von Fotos) zu beurteilen.

Das sehe ich leider ähnlich. Finde auch was den Rand angeht die Erhaltung immer schwierig zu erkennen (vielleicht geht es auch nur mir so). Im Stück oben z.B. wirkt der Rand an einigen Stellen dünner und die "Perlen" verschmelzen auch teilweise mit dem Rand. Bei anderen (1/2 Mark) Münzen von DNG sieht das aber ganz anders aus und die Perlen haben schon fast einen Abstand zum Rand (siehe z.B. https://www.ma-shops.de/pollandt/item.php?id=77362). Weiß einer von Euch evtl. woran das liegt? Passiert sowas einfach bei der Prägung?

[Mynter]

Ob die Randperlen freistehend oder anliegend sind, ist ein Resultat des Abnutzungsgrades der Umsenkwerkzeuge und kommt zu dieser Zeit regelmäßig vor

[Zwerg]

Der Begriff "von polierten Stempeln" in der Erhaltungsangabe wurde um das Jahr 2000 von der Firma Künker in Auktionsbeschreibungen eingeführt. Er war vorher völlig ungebräuchlich - eigentlich unbekannt. Als erste nicht-Künker-Firma übernahm die WAG 2009 diese Bezeichnung
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 91a8885c61
Seitdem ist dies fester Bestandteil für eine schöne glänzende Münze, die keine "Polierte Platte" ist.

Ausgezeichnetes Marketing - muß man neidlos feststellen.
Eine Suche bei Coinarchives ergab 3467 Einträge

Grüße
Klaus

[KarlAntonMartini]

Der Handel hat eigene Regeln. Nur gibt es vermutlich keine wirklichen Beweise dafür, daß Stempel vor der Prägung poliert wurden? Der gleiche Effekt wurde vermutlich früher mit "Erstabschlag" oder "Kabinettstück" bezeichnet. Auch das ist ja kaum belegt, sondern beruht auf einer optischen Einschätzung des Münzzustandes. Bei den heute üblichen guten Abbildungen sind solche Anpreisungen eigentlich überflüssig. Wie werden solche Beschreibungen eigentlich in das Grading eingepreist? Grüße, KarlAntonMartini

[BWstacker]

Beim grading wäre der Zusatz PL nach der Zahl …und der ist Preissteigernd.