Ringgeld - subaerat?

Keltische Münzen

Moderator: Numis-Student

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 14:02

Ich habe neulich ein sog. keltisches Ringgeld erstehen können, Materialangabe Gold.
Nun irritiert mich etwas das Gewicht angesichts der Größe. Das Stück hat einen Durchmesser von 13,5-15 mm bei 5 mm Dicke und wiegt gerade mal 4 g. Ich hätte mir mehr gerechnet.
Könnte es sich um ein subaerates Stück handeln, oder liegt das an dem geringen Goldgehalt.
By the way: Wie hoch werden diese Dinger üblicherweise in dieser Größenordnung (Halbstater?) gehandelt?
AS
Dateianhänge
Ringgeld3.jpg
Ringgeld2.jpg
Ringgeld1.jpg
antisto

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6851
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Limburg
Hat sich bedankt: 403 Mal
Danksagung erhalten: 1606 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.24 14:27

Es gibt kein keltisches Ringgeld!

Grüße
Klaus
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Zwerg für den Beitrag:
CAROLUS REX (Di 12.11.24 19:01)
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 14:36

Deswegen habe ich „sog.“ geschrieben.
Die Frage bleibt…😉
antisto

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6851
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Limburg
Hat sich bedankt: 403 Mal
Danksagung erhalten: 1606 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.24 15:37

Woher weißt Du überhaupt, ob das keltisch ist?
Da es kein Ringgeld ist, kann es auch nicht subärat sein und unterliegt auch keinem Gewichtsstandart
Ich sehe zur Zeit nur einen golden aussehenden Ring. Für weiteres Wissen benötigst Du zumindest eine Metallanalyse
Grüsse
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 16:03

Eine Metallanalyse und damit das Wissen, dass es keltisch ist, habe ich allerdings nicht. Ich habe nur die Provenienz ex Peus ex Sammlung Nummi Regnum Britonum, dort jeweils zugeordnet den Kelten.
Und ja, es gibt solche subaeraten Stücke, vgl. hier: https://www.ma-shops.de/kalchhauser/item.php?id=3017
Grüße,
AS
antisto

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6851
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Limburg
Hat sich bedankt: 403 Mal
Danksagung erhalten: 1606 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.24 16:27

Dann muß man einfach dem Händler glauben oder auch nicht.
Und ich geh zum nächsten Viehmarkt, kauf mir ein paar Stück Vieh (lateinisch pecus - wie Penunsen) und habe dann eine Sammlung prämonetärer römischer Zahlungsmittel in meinem Stall stehen :P

Grüße
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 16:55

Dass das Zahlungsmittel waren, glaube ich ja auch nicht, jedenfalls spricht das meiste, was ich gelesen habe, dagegen.
Aber aufgrund der Provenienz und Optik halte ich es für wahrscheinlich, dass es sich hier um ein keltisches Objekt handelt. Meine Frage war nur und bleibt, ob massiv Gold beziehungsweise Elektron oder mit goldenem Überzug.
Am Rande: auch die keltischen Regenbogenschüsselchen, die allgemein als Zahlungsmittel anerkannt werden, waren wohl niemals für den Zahlungsverkehr geprägt, sondern lediglich als Kultbeigabe.
antisto

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6851
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Limburg
Hat sich bedankt: 403 Mal
Danksagung erhalten: 1606 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.24 17:53

antisto hat geschrieben:
Di 12.11.24 16:55
Meine Frage war nur und bleibt, ob massiv Gold beziehungsweise Elektron oder mit goldenem Überzug.
Da sind wir ja einer Meinung und es gibt keinen forumsinternen Shitstorm
Zur Beantwortung der Frage reicht m.E. das Foto nicht aus - da benötigst Du jemanden, der sich mit diesen alten Metallen auskennt und auch die entsprechenden Analysemöglichkeiten hat. Eventuell kann Harald weiterhelfen-

Schöne Grüße
Klaus
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 18:19

Einen forumsinternen Shitstorm wird es mit mir niemals geben!!!
Ja, ich denke, an einer Analyse komme ich nicht vorbei. Es sei denn, jemand hat hier aufgrund der Abmessungen Erfahrungswerte, was das Gewicht angeht.
antisto

Altamura2
Beiträge: 5790
Registriert: So 10.06.12 20:08
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1531 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Di 12.11.24 18:37

antisto hat geschrieben:
Di 12.11.24 18:19
... Es sei denn, jemand hat hier aufgrund der Abmessungen Erfahrungswerte, was das Gewicht angeht. ...
Da brauchst Du doch nur ein bisschen Geometrie, um das Volumen dieses Torus auszurechnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Torus) und ein bisschen Physik, um über die Dichte von Gold (https://de.wikipedia.org/wiki/Gold) das Sollgewicht für massives Gold zu bestimmen :D .
Dann müsste man doch vermutlich schon sehen, ob das passen kann oder nicht.

Gruß

Altamura

antisto
Beiträge: 2683
Registriert: So 30.03.08 13:56
Wohnort: Ruhrgebiet Südost
Hat sich bedankt: 68 Mal
Danksagung erhalten: 385 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von antisto » Di 12.11.24 19:06

Das erscheint mir jetzt aber wirklich sehr, sehr einfach! :-))
Vor allem, weil ich nicht einmal weiß, wie hoch der Goldanteil dieser keltischen Ringe standardmäßig überhaupt war…
Aber vielleicht bist du so nett und hilfst mir ein wenig hier beim Rechnen… ;-)
antisto

Benutzeravatar
Zwerg
Beiträge: 6851
Registriert: Fr 28.11.03 23:49
Wohnort: Limburg
Hat sich bedankt: 403 Mal
Danksagung erhalten: 1606 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Zwerg » Di 12.11.24 20:18

antisto hat geschrieben:
Di 12.11.24 19:06
Das erscheint mir jetzt aber wirklich sehr, sehr einfach! :-))
Ich würde Torus als Zylinder ansehen, dann paßt die Formel πr²h - ist ein wenig einfacher und hilft ein wenig.

Grüße
Klaus
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Zwerg für den Beitrag:
Numis-Student (Di 12.11.24 20:32)
ΒIOΣ ΑΝЄΟΡΤAΣΤΟΣ ΜΑΚΡΗ ΟΔΟΣ ΑΠΑNΔΟKEYTOΣ
Ein Leben ohne Feste ist ein langer Weg ohne Gasthäuser (Demokrit)

Altamura2
Beiträge: 5790
Registriert: So 10.06.12 20:08
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1531 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Di 12.11.24 22:17

antisto hat geschrieben:
Di 12.11.24 19:06
... Aber vielleicht bist du so nett und hilfst mir ein wenig hier beim Rechnen… ;-) ...
Alles muss man selbst machen :| , aber so schwer ist das gar nicht :D .

Wenn man (wie im Wikipedia-Artikel) die zwei Radien mit r und R bezeichnet, dann ist das Volumen V = 2*π*π*r*r*R (sieht blöd aus, aber mit den Formatierungsmöglichkeiten hier im Forum ist man da am Ende :? ).
Multipliziert man das Volumen mit der Dichte, dann erhält man das Gewicht.
Da der Ring nicht ganz geschlossen ist, muss man für die Lücke noch einen Anteil abziehen, das sind dann vielleicht 20 % weniger.

Setze ich r = 0,25 cm und R = 0,7 cm an dann erhalte ich nach dem Abzug ein Volumen von 0,69 ccm.
Die Dichte von Gold beträgt etwa 19,32 g/ccm, was dann ein Gewicht von 13,35 g für den Ring ergibt.
Die Dichte von Silber beträgt etwa 10,49 g/ccm, was dann ein Gewicht von 7,25 g für den Ring ergibt.
Die Dichte von Bronze beträgt um die 9,00 g/ccm, was dann ein Gewicht von 6,22 g für den Ring ergibt.

Wenn ich jetzt die Maße, die Du oben genannt hast, nicht ganz falsch interpretiert habe (und kein Rechenfehler drin ist :wink: ), dann wäre das alles ziemlich deutlich mehr als die 4 Gramm, die Du als Gewicht des Rings angegeben hast.

Eine weitere Möglichkeit wäre aber, dass der Ring hohl und mit etwas ganz anderem gefüllt ist (z. B. Wachs, Lehm ...). Wenn ich mir die zwei Enden ansehe, dann könnte ich mir gut vorstellen, dass da eine hohle Röhre verschlossen wurde. Muss aber nicht sein :? .

Gruß

Altamura
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Altamura2 für den Beitrag:
Zwerg (Mi 13.11.24 00:53)

Altamura2
Beiträge: 5790
Registriert: So 10.06.12 20:08
Hat sich bedankt: 0
Danksagung erhalten: 1531 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von Altamura2 » Mi 13.11.24 08:20

Altamura2 hat geschrieben:
Di 12.11.24 22:17
... und kein Rechenfehler drin ist :wink: ...
Ich hab's geahnt, es war einer drin :| . Um R zu bekommen, muss ich natürlich vom Außenradius des Torus den halben Durchmesser des Ringkörpers, also r abziehen. Damit bliebe für R nur etwa 0,5 cm. Vielleicht könnte antisto das Teil nochmal ganz genau vermessen.
Die Gewichte für Gold, Silber und Bronze wären dann 9,53, 5,18 und 4,44 Gramm. Für massives Gold wäre der Ring dann immer noch zu leicht, ein gefüttertes Teil wäre aber möglich.

Gruß

Altamura

shanxi
Beiträge: 5090
Registriert: Fr 04.03.11 13:16
Hat sich bedankt: 2239 Mal
Danksagung erhalten: 3783 Mal

Re: Ringgeld - subaerat?

Beitrag von shanxi » Mi 13.11.24 10:16

alternative zum Rechnen wäre eine Tauchwägung.

Einfach und genau.

  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
  • P Clodius Turrinus - subaerat?
    von kiko217 » » in Römer
    3 Antworten
    1262 Zugriffe
    Letzter Beitrag von rosmoe

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast