Im Garten gefunden... was ist das?

Deutschland vor 1871
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Ina
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Im Garten gefunden... was ist das?

Beitrag von Ina » Mo 28.02.05 21:14

Hallo an Alle!

Mein Opa hat in seiner Münzsammlung dieses Stück hinterlassen, das er mal im Westerwald gefunden hat.

Auf einer Seite ist ein Wappen mit Rauten zu erkennen, das von den Zahlen 16 und 41 eingerahmt wird, auf der anderen Seite kann man mit Mühe und Not noch einen Löwen sehen, der einen Reichs(?)apfel hält.
Die Schrift erscheint griechisch... ich kann leider nix erkennen.

IST das eine Münze? Und wenn ja, wer kann mir nähere Auskunft darüber geben?

Gruß und Dank!
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Ina
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Beitrag von Ina » Mo 28.02.05 21:14

und die andere Seite natürlich...
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hotzenplotz
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Beitrag von hotzenplotz » Mo 28.02.05 22:52

Hallo Ina,

das ist ein Escalin aus dem Bistum Lüttich unter Ferdinand Herzog von Bayern (1612-1650). Diese Münze gibt es aus den Jahren 1635, 36, 37, 40 41, 46 und 50.
Die lateinische Umschrift müßte lauten: FERDINANDUS D G ARCHI COL PRIN ELE (Seite mit dem Löwen) und EPS ET PRI LEO S DUX BUL (Wappenseite).
Lit.: De Chestret: LES MONNAIES DE LA PRINCIPAUTE DE LIEGE # 606.
Freundliche Grüße

hotzenplotz
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Beitrag von Ina » Di 01.03.05 08:21

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Jetzt muss ich nur noch rausfinden, was ein Escalin ist usw... :lol:

Grüße

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Beitrag von Locnar » Di 01.03.05 10:38

Hier mal eine Beschreibung vom Anumis
Arendschelling

Auch Escalin, ist eine niederländische Silber- oder Billonmünze (Adlerschilling) zu 6 Stuiver, nach der Darstellung des gekrönten doppelköpfigen Reichsadlers auf der Rs. benannt. Die Rs.n sind seit Rudolph II. (1576-1612) mit den Titeln der Kaiser beschriftet, die Vs.n zeigen meist bekrönte Wappen. Sie wurden in der 2. Hälfte des 16. Jh.s in verschiedenen Städten und Regionen der Niederlande (u.a. Kampen, Nijmegen, Zwolle) im Gewicht von etwa 6 g (ca. 500/1000 fein) eingeführt und im 17. Jh. in benachbarten Gegenden (so auch in Jülich-Kleve) nachgeahmt. Die Münze erhielt auch die Beinamen Vlieger und Krabbelaer (von Krabbelen = mit den Fängen zerreißen). Fälschlicherweise wurde sie auch als Schreckenberger bezeichnet, einer Benennung, die seit 1600 in den Niederlanden und Westdeutschland sehr verbreitet war
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Gruß
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Beitrag von hotzenplotz » Di 01.03.05 18:18

Ja, diese Definition ist allerdings nur bedingt richtig. Also: da man in Lüttich wallonisch (franz. Dialekt) spricht, wird diese Münze dort Escalin genannt. Escalin ist die französische und spanische Bezeichnung für Schilling (niedl. Schelling). Und weil auf der Münze kein Adler sondern ein Löwe ist, ist es auch kein Adlerschilling (niederl. Arendschelling). Die Adlerschillinge sind nur eine Art in der Gattung der Schillinge...
Auf den Punkt gebracht ist der Escalin eine kleine Silbermünze zu 6 Sols (Stuiver) oder 1/8 Partagon.
Freundliche Grüße

hotzenplotz

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Beitrag von Ina » Mi 02.03.05 15:10

Vielen Dank, ihr Beiden!
Als Nächstes stellt sich mir natürlich die Frage: Ist die Münze etwas wert und wenn ja, wie viel ungefähr? Lohnt es sich, nochmal zu graben??? *grins*
:D
Besitze leider keine Kataloge zum Stöbern... Könnt ihr mir da auch noch weiter helfen?
Danke im Voraus!
Ina

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