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Gewichtsschwankungen?
Verfasst: Do 16.10.08 10:38
von chillout
Hallo im Forum,
nachdem ich ziemlich viel über Fälschungen gelesen hatte, kaufte ich mir vor Kurzem eine Münzwaage. Es handelt sich um die DW1 von Leuchtturm; also mit einem Wägebereich von 0,01 bis 50g.
Als ich dann anfing, meine 2-,3- und 5Reichsmarkstücke (ab 1871) zu wiegen, mußte ich mit großer Verwunderung feststellen, dass ein hoher Anteil SCHWERER ist, als er lt. Gewichtsangaben (Michel) sein dürfte. Es handelt sich um einige Hundertsel Gramm, aber da die Münzen im Umlauf waren, hätte ich eher ein Mindergewicht erwartet.
Andererseits frage ich mich, wir genau die Rohlinge seinerzeit herstellbar waren und ob das Sollgewicht dadurch schon Toleranzen unterworfen ist?
Ab welchem Gewichtsdelta muss ich mir Sorgen machen?
Danke für die Hilfe im Voraus.
C.
Verfasst: Fr 17.10.08 07:22
von beulermaennlein
Gewichtsmäßig dürfen die 2, 3, 5 Märker im Zehntelbereich nicht über den normal Gewicht liegen, dass deine im hundertstel Bereich drüber liegen ist normal, so genau wiegen die Waagen nicht.
Verfasst: Fr 17.10.08 09:00
von wpmergel
Doch, doch beulermännlein,
auch preiswerte Waagen sind äußerst genau. Allerdings müssen diese kallibriert werden und es ist für gleichbleibende Umwelteinflüsse zu sorgen.
Verfasst: Fr 17.10.08 10:38
von payler
wpmergel hat geschrieben:Doch, doch beulermännlein,
auch preiswerte Waagen sind äußerst genau. Allerdings müssen diese kallibriert werden und es ist für gleichbleibende Umwelteinflüsse zu sorgen.
...und was noch ganz wichtig dabei ist, immer der selbe Platz -> Untergrund wo die Waage steht!
Verfasst: Fr 17.10.08 10:53
von chillout
beulermaennlein hat geschrieben:Gewichtsmäßig dürfen die 2, 3, 5 Märker im Zehntelbereich nicht über den normal Gewicht liegen, dass deine im hundertstel Bereich drüber liegen ist normal, so genau wiegen die Waagen nicht.
Vielen Dank für die Antwort. Unabhängig von der sich anschließenden Diskussion um Umweltbedingungen beim Wiegen stellt sich für mich die Frage, wie denn die Rohlinge hergestellt wurden, dass diese schliesslich so gleichmässige Massen haben; immerhin handelt es sich um Toleranzen von Hundertstel Gramm, die im großen Stückzahlen erzielt wurden. Ist da von der "Stange gesägt" oder in Formen gegossen worden? Heute hat man ja Laser oder so...
Ich kann mir das schlecht vorstellen; bin selbst nämlich in einer Branche tätig, wo solche Sprüche wie "Ein Zentimeter ist kein Maß am Bau"

immerhin zutreffend sind (auch wenn mancher Auftraggeber hier gerne Querfinanzierung betreiben will

- aber: Anderes Thema).
Verfasst: Fr 17.10.08 13:57
von beulermaennlein
Hallo da du aus Berlin kommst, würde ich dir mal empfehlen, die Berliner Münzprägestätte zu besuchen, da kannst du dir alles ansehen, die machen einmal die Woche einen Rundgang, man muß sich dafür aber anmelden!!
Da sieht man alles, wie es läuft, aber soweit ich weiß sind die neuen Rohlinge auch nicht mit Laser, die werden zu tausenden durch die Prägemaschine geschickt und nachdem die Rochlinge fertig sind, werden die Stempel draufgepresst!
Achja die 2er aus den KR wurden in einer Art festen Ring rausgepreßt, deshalb sind auch fast alle 2er nahezu gleich groß.. oft um die 28,2mm.. sollte der Ring aber einen Schlag bekommen haben, kann der Durchmesser auch auf 28,4-knapp ,5 gehen...
Das Gewicht es deshalb so genau, weil der Silbergehalt sehr hoch war un da auch schon keine großen abweichungen entstehen können.
Naja wie schon erwähnt ich würde dir empfehlen besuche die Münzstätte mal.
Verfasst: Fr 17.10.08 15:52
von michael03
Hallo
Schau einmal unter folgendem Link :
http://de.wikisource.org/wiki/M%C3%BCnzgesetz
unter Artikel 3, § 1 findest du deine Angaben. Das Silbermünzen nicht mehr wiegen dürfen oder sollen möchte ich hier nicht weiter kommentieren .
siehe auch :
http://www.numismatikforum.de/ftopic24446.html
Gruß
Michael03
Verfasst: Fr 17.10.08 20:59
von chillout
beulermaennlein hat geschrieben:Hallo da du aus Berlin kommst, würde ich dir mal empfehlen, die Berliner Münzprägestätte zu besuchen, da kannst du dir alles ansehen, die machen einmal die Woche einen Rundgang, man muß sich dafür aber anmelden!!
Na prima - auf das Naheliegende kommt man natürlich nicht selbst! Danke für den Denkanstoß -ich werde das dann mal tun...
Gruss C.
Verfasst: Fr 17.10.08 21:04
von chillout
Herzlichen Dank - das sind wirklich interessante Quellen! Und wenn man das Münzgesetz "für bare Münze" nimmt, so sind doch erstaunliche Toleranzen im GEWICHT zulässig gewesen!
Gruss C.
Verfasst: Sa 18.10.08 15:16
von beulermaennlein
Habe ich doch gern gemacht.-))) Wobei die Prägung im KR bzw noch früher interesasanter war als heute...
Verfasst: Mo 14.09.09 23:16
von Mynter
Ich habe die Waage auch und habe alle möglichen Ergebnisse mit ihr erzielt, nicht nur bei alten Münzen, sondern auch bei modernen Münzen, an die auf Grund der Anforderungen der digitalen Verkaufsautomaten doch viel höhere Anforderungen gestellt werden müssten.
Grüsse,
Mynter