beachcomber hat geschrieben: diese münzen wurden gerne gefälscht, un so wurden sie mit verschieden geformten werkzeugen gepunzt, um zu sehen ob sich unter der silberoberfläche ein kupferkern befand.
Über diesen Sachverhalt wurde hier in der Vergangenheit ja schon öfter diskutiert. Aber nimmt man Dein statement wörtlich, wird man wohl auf eine falsche Spur gelenkt, weil
- diese Punzen großenteils so klein und flach gehalten sind, daß man die Flanken der Einschnitte in das Metall überhaupt nicht "sehen" kann, um aus ihrer Farbe evtl. auf das Kernmaterial schließen zu können, und
- weil bei Einkerbungen in eine solide versilberte Münze das Oberflächensilber sich häufig zwar extrem dünn, aber trotzdem sichtbar in einer Art "Aufreibeeffekt" niederschlägt. Wenn man dann glaubt, die Schnittfächen sehen ja silbern aus, also muß auch der Kern aus Silber bestehen, ist getäuscht.
In meinen Überlegungen habe ich als Grund für diese kleinen und ganz einfachen Einkerbungen nicht die visuelle Beobachtung der Schnittflächen in den Vordergrund gestellt, sondern die Eindringtiefe eines mit konstanter Kraft geführten Schlages auf das Punzwerkzeug (zB. ein aus konstanter Höhe fallendes Gewicht als "Hammer").
Weiß man, - und das sind gewiß bekannte Erfahrungen gewesen, - daß wegen der eintretenden Materialhärtung beim Prägevorgang eine geprägte Silbermünze dem Punzwerkzeug einen anderen Widerstand beim Eindringen entgegensetzt, als eine kupferne (oder eine mit Kupferkern), dann hat man einen ziemlich sicheren Indikator gefunden, ob mit der metallenen Werthaltigkeit der Münze alles im grünen Bereich liegt. Die Eindringtiefe des Punzstempels offenbart die Fälschung!
Gewiß muß man aber auch differenzieren: Denkt man an die teils riesigen, fast mit dem Beil geführten Kerbschläge auf den griechischen Eulen-Tetradrachmen, dann wird hier schon ein Kupferkern sichtbar geworden sein. Groß genug sind ja die Flächen.
Und denkt man an solche "Punzen", die schon eher einem keinen Stempel ähneln und nicht einem Schneidwerkzeug, dann liegt der Gedanke an eine Wechslermarke, ein Eigentumskennzeichen nahe, aber nicht der an eine Prüfung des Kernes der Münze.
Ich habe hier nur Anstöße geben wollen, um dem Gedanken vorzubeugen, man könne zB. aus einem auf die Münze gehauchten 3mm-Ringlein die ganze Wahrheit ergründen zu des Pudels Kern ..... Und ich war ganz gewiß nicht der erste, den diese Gedanken umgetrieben haben.
Grüße von
drakenumi1