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Typus Kesselschmied

Verfasst: Di 18.03.08 17:51
von harald
Dieses Kleinsilber wurde von Dembski erstmalig in den MÖNG 45, 2005, Nr.4 vorgestelt.
Fundort: Ostösterreich

Auf dem Avers dieses Obols, von dem mir 6 Exemplare bekannt sind erkennt man in der Mitte einen Kreis um den sich fünf nach außen geöffnete torquesartige Gebilde kreisförmig gruppieren innerhalb eines stabförmig ausgeführten Kreises.

Der schüsselförmige Revers zeigt eine sitzende Person welche in der rechten einen kreisförmigen Gegenstand und in der linken einen Hammer hält.
Der Gegenstand ist ein Kessel und der Hammer ein heute noch gebräuchlicher Treibhammer.
Über die Deutung dieses Münzbildes, welches im Fundmaterial der keltischen Prägungen keine Parallele hat war man sich lange Zeit unklar.

Dembski stellte fest, daß diese Prägung nach einem Vorbild aus Britannien gefertigt wurde.
Es handelt sich um eine Münze des Dubnovellaunus aus den Jahren 15-1v.Chr. (Van Arsdell 178_1, Nash 138= Nr 276)

Dieser Obol beweist, daß in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrtausendwende in Niederösterreich einzelne keltische Stämme noch ihr
eigenes Kleingeld prägten und in dieser späten Periode noch engste Verbindungen in den Englischen Raum bestanden.
Mittlerweile gibt es weiters vier andere neue Typen, welche in diesem Zeitraum nach englischen Vorbildern geprägt wurden.

Eine davon wurde bereits in diesem Forum vor etwa einem Jahr vorgestellt und es handelt sich dabei um die Kleinsilbermünze mit runenartigen Zeichen am Revers.
Das Vorbild der Münze datiert 10-42n. Chr.
Das heißt, sogar noch in der zweiten Hälfte des 1.Jh.n.Chr. prägten unsere Kelten noch ihr eigenes Geld.

Geschüsselter Schrötling aus legiertem Silber
Gewicht: 0,43 Gramm
Größe:9mm
äußerst selten

Verfasst: Di 18.03.08 18:09
von pixxer
Ich staune einmal mehr! 8O

Muss gestehen, dass wenn ich so eine Münze irgendwo sehen würde, ich eher an eine neuzeitliche Prägung wie den kürzlich vorgestellten "Sondler" denken würde. :D

Hochinteressantes Stück!!

Lg Pixxer

Verfasst: Di 18.03.08 18:21
von harald
pixxer, da hast du nicht ganz unrecht, würde ich diesen Typ das erste mal sehen, erginge es mir ähnlich..
Diese Belege wurden jedoch wissenschaftlich untersucht und deren Echtheit steht außer Zweifel.
Vielleicht kannte sie der Macher der Sondlermünze und sie waren das Vorbild.
Sozusagen wäre dann die Sondlermünze eine neuzeitliche Imitation einer keltischen Imitation....ach was, Blödsinn!!!!

Viele Grüße
Harald

Verfasst: Di 18.03.08 18:39
von pixxer
:D

Verfasst: Di 18.03.08 18:50
von taurisker
Eine davon wurde bereits in diesem Forum vor etwa einem Jahr vorgestellt und es handelt sich dabei um die Kleinsilbermünze mit runenartigen Zeichen am Revers.
Du meinst sicher diesen thread:
http://www.numismatikforum.de/ftopic18570.html

Salü
Herfried

Verfasst: Di 18.03.08 19:26
von harald
Ja Herfried, genau den meinte ich.
Danke für den link, so wissen die user besser worum es geht.

Viele Grüße
Harald