Quelle: http://www.euro.gv.at/cgi-bin/apa/view. ... PA0621.txtDatum: 14.01.2003
Münzmuffel verursachen Milliardenloch im deutschen Haushalt
Mindereinnahmen 2002 wegen geringeren Euro-Umlaufs
Berlin (APA/AFP) - Die Deutschen brauchen deutlich weniger Euro-Münzen als erwartet - und haben so ein Milliardenloch im Haushalt 2002 verursacht. Der deutsche Finanzminister Hans Eichel (SPD) bezifferte die Mindereinnahmen in seinem vorläufigen Budgetabschluss am Dienstag auf immerhin 1,8 Mrd. Euro. Die Zahl der benötigten Euro-Münzen sei "viel zu hoch eingeschätzt worden", sagte er. 17 Mrd. Münzen waren geprägt worden - ein Jahr nach der Währungsumstellung sind nach Angaben aus Eichels Ministerium aber nur rund elf Mrd. Stück im Umlauf.
Das Loch im Budget ergibt sich dadurch, dass der Bund die Münzen an die Deutsche Bundesbank verkauft und den Nennwert der Geldstücke als Einnahme verbuchen kann. Die Bundesbank verkauft die Münzen dann weiter an die Geschäftsbanken, von wo aus das Geld in den Verkehr kommt. Brauchen die Bürger weniger Münzen, werden dem Bund auch weniger abgekauft - und ihm fehlen Einnahmen. Denn die Bundesbank darf laut EU-Gesetzen nicht sehr viel mehr Münzen vom Bund kaufen als tatsächlich im Umlauf sind. Die Regierung bleibt auf ihren überzähligen Münzen also buchstäblich sitzen. Statt 5,3 Mrd. Euro Einnahmen erzielte Eichel nur rund 3,5 Mrd. Euro aus den Münzverkäufen.
Eine abschließende Erklärung für die Münzmuffeligkeit haben die Finanzexperten derzeit nicht zu bieten. Eine Studie soll für Aufklärung sorgen. Hingewiesen wird aber darauf, dass Verbraucher und Geschäftsleute im Zuge der Währungsumstellung offenbar ihre Bargeld-Bestände aussortiert haben. Zudem hätten Sammler die DM-Münzbestände aufgebläht, an denen sich die Fachleute bei der Euro-Einführung orientiert hatten: Von der Mark waren immerhin 48 Mrd. Stück in Umlauf. Ein Trost für Eichel: Der Bedarf an Münzen wurde auch in den anderen Euro-Staaten überschätzt. (Schluss) itz/cs
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Mit den Münzmuffeln kann ich mich jedenfalls nicht identifizieren
